Dreiradler

Nach den warmen Tagen und dem jetzigen Kälteeinbruch haben es u.a. auch die Hummeln sehr schwer - mangels Nahrungsangebot!
Heute fand ich auf dem Gartenweg eine solche auf dem Rücken liegend, die sich nicht mehr aus eigener Kraft aufrichten konnte.
Also ab in die Küche, 1 Teelöffel Honig und 1 Teelöffel Zucker mit einem Teelöffel Wasser verrührt, auf eine Untertasse gegossen
und die Hummel davorgesetzt.
Schwupp kam aus dem Saugrüssel die Zunge und pumpte anfangs etwa 2 x pro Sekunde (mit zunehmender Kraft aber immer schneller) das süße Schlabbergemisch in den Körper.
Nach ca. 15-20 Minuten war voll aufgetankt.
Danach machte der Hinterleib ca. 20 Minuten Muskelkontraktionen (sah aus, wie langsames Vibrieren), so daß der Körper auf Temperatur kam.
Das schaffen die bis zu +40°C auch bei Kälte - können also bei ausreichend Futter nicht erfrieren.
Danach folgte noch eine viertel Stunde Körperpflege mit Flügelstart im Leerlauf - - - - -.
und ab ging es wieder mit schönem Brummen in den Garten.
"Halte durch, liebe Hummel, - - - - - - - - - - - - - - - - - - - oder komm' zu mir zum Nachtanken!"
Zur Nachahmung empfohlen!

Gut gemacht

Danke, gerne, hat Spaß gemacht und gibt ein gutes Gefühl!

Wenn's mal endlich wärmer wird habe ich das Gebrumme wieder in meinem
Büro (wie jedes Jahr so an die 30 fetteste Hummeln. Ich habe keine Ahnung wo diese
Flugsaurier jedes Jahr herkommen). Ich lasse sie raus, aber keine neu rein.

Draußen besiedeln sie dann alles was ein ca 5 mm Loch hat, von Dachzieheln bis zu
Schraubenlöchern am Radio. Jedes Loch wird zugeklebt, vermutlich mit einem Ei
darunter.

Sind zwar nett aber ab und zu auch etwas lästig ...

scheppertreiber hat geschrieben:... Sind zwar nett aber ab und zu auch etwas lästig ...

Aber sie drohen Dir doch nur Prügel an, (tatsächlich mit ihren Beinchen!) wenn sie sich von Dir gefährdet fühlen.
Nur wenn sie vor Dir keinen Fluchtweg finden, pieksen sie Dich, aber das auch nur höchst freundschaftlich!
Und wenn ich bedenke, daß sie nach den von uns bestimmten, physikalischen Fluggesetzen überhaupt nicht fliegen können bzw. dürfen,
haben die uns aber herrlich ausgetrickst!
Das verlangt nach Hochachtung!

Und sie haben noch einen weiteren Überlebensvorteil: Es lohnt sich nicht sie zu grillen

Moin,

jaja, die Hummel. Es gibt ca. 250 verschiedene Arten und für unseren Norddeutschen Freund sogar eine eigene Deichhummel (Bombus distinguendus).

Sympathische Insekten und nicht so nervig wie Bienen oder gar Wespen.

Irgendwann habe ich schmerzlich erfahren müssen, daß ich einer großen Fehlinformation aufgesessen bin.

Hummeln können nämlich sehr wohl stechen, zwar nur die Weibchen, dafür aber mehrmals.

Mir ist eine beim Motorradfahren in den Nacken geweht worden und hat dann dreimal zugestochen. Ehe ich von 100 auf null war, Mopped abgestellt, Handschuhe und Jacke ausgezogen hatte, verging eine gefühlte Ewigkeit.

Gruß s

PS: Hartmut, du bist mein Held.

Slowly hat geschrieben:Und wenn ich bedenke, daß sie nach den von uns bestimmten, physikalischen Fluggesetzen überhaupt nicht fliegen können bzw. dürfen...

These: Die Hummel hat 0,7 cm² Flügelfläche und wiegt 1,2 Gramm. Nach den Gesetzen der Aerodynamik ist es unmöglich, bei diesem Verhältnis zu fliegen.

Vermutung: Da die Hummel die Gesetze der Aerodynamik nicht kennt, fliegt sie dennoch.

Tatsache: Hummeln sind sehr viel kleiner als Flugzeuge. Sie bewegen sich jedoch in der gleichen Luft mit der gleichen Dichte und der gleichen Viskosität. Das hat zur Folge, dass die Reynolds-Zahl für den Hummelflug viele Größenordnungen kleiner ist als die für den Flugzeugflug. Damit unterscheiden sich die Formen des Strömungsfelds um die Flügel erheblich.
Der experimentelle Nachweis dazu wurde 1996 erbracht, als Charles Ellington von der Universität Cambridge Versuche zum Insektenflug vornahm: Durch den Flügelschlag werden Wirbel erzeugt, die der Hummel den nötigen dynamischen Auftrieb verschaffen. Die Existenz dieser Wirbel ließ sich mit optischen Mitteln zeigen.

Quelle: Wikipedia

scheppertreiber hat geschrieben: Es lohnt sich nicht sie zu grillen

Ich habe mal in den 50-er Hungerjahren ein Glas Kirschsaft getrunken und eine darin ersoffene Hummel für 'ne Kirsche gehalten.
Der Geschmack war widerlich tranig und hinterließ würrrggg-ääärggg-Kotzgefühl.
Also als rohes Tartar nicht empfehlenswert! Ob gegrillt ? - keine Ahnung, vielleicht mit Krim-Vodka im Verhältnis 1:1 = 1 Flasche pro Hummel.

Slowly hat geschrieben:

scheppertreiber hat geschrieben: Es lohnt sich nicht sie zu grillen

Ich habe mal in den 50-er Hungerjahren ein Glas Kirschsaft getrunken und eine darin ersoffene Hummel für 'ne Kirsche gehalten.
Der Geschmack war widerlich tranig und hinterließ würrrggg-ääärggg-Kotzgefühl.
Also als rohes Tartar nicht empfehlenswert! Ob gegrillt ? - keine Ahnung, vielleicht mit Krim-Vodka im Verhältnis 1:1 = 1 Flasche pro Hummel.

Paßt (wenn man die Hummel wegläßt) *prost*

Klasse Aktion !!! Ich hatte in der letzten Zeit auch schon einige Aktionen, wobei ich die Hummeln wieder nach Aufwärmung nach draußen gebracht habe - wenn auch ohne Fütterung

Aber da Du ja jetzt weißt, daß die einen eingebauten Ofen haben, wenn genug zu futtern,
haben Deine Hummeln ab jetzt auch gute Überlebenschancen, gelle

Slowly hat geschrieben:haben Deine Hummeln ab jetzt auch gute Überlebenschancen, gelle

Man glaubt es kaum - ich hab grad nachgeschaut - wir haben tatsächlich Honig im Haus - da hab ich die letzten 10 Jahre nich nach gesucht

Fein gemacht Slowly.....! Sehr nett!

tach

klasse aktion

habe ich vor zwei jahren mit einer hornisse gemacht, die sich hier verirrt hatte...
absolut beeindruckende teile, generell, sowohl hummeln, als auch hornissen
und andere der gelb schwarzen flugsaurier...

die hornisse hat genauso reagiert wie deine... torkeln, dann zuckwasser aufsaugen,
schütteln, leichte flugübungen... und nach raussetzen, abflug unter lautem gebrumme...

gas

markus

schauglasgucker hat geschrieben:... Vermutung: Da die Hummel die Gesetze der Aerodynamik nicht kennt, fliegt sie dennoch.

Ja, Werner,
bei der Hummelkonstruktion hat der Schöpfer sich besonders angestrengt.
Als er uns bastelte, war er wohl schon ein ziemlich Erschöpfter - er hätte es wohl besser bei Pflanzen und Tieren belassen sollen
Vielleicht mit mir als Ausnahme, - - - - - - -
aber dann hätte ich Euch allen ja gar nicht berichten können, wie wunderschön dieser Globus ist.
Gruß,
Hartmut

Übrigens: Als Wiederbelebungsnektar empfehlen Hummelogen eine Soße aus:
1/3 Honig (2/3 Honig ist nicht gut!)
1/3 Fruchtzucker (voll im Gemisch auflösen)
1/3 Wasser
alles schön zu einer gleichmäßigen Schlürfsuppe rühren.

Hartmut: klasse Beitrag!

Danke!

Gruß
Zapote