Danke, Basic,
für die nette, lehrreiche Ergänzung.
Hierzu von mir noch was aus den Fünfziger-Sechsziger Jahren:
Da habe ich einige Jahre in Düsseldorf gearbeitet und bin täglich mit der Eisenbahn am Nordkanal (Auch Nierskanal genannt) entlang.
Mit schöner alter, Dampflok und Waggons aus der Kaiserzeit dahinter.
Diese Waggons kann man noch in Sissi-Filmen o.ä. bewundern:
schaukelige, offene Übergänge zwischen den Waggongs,
außen durchgängige Laufplanken
und unendlich langsam, wahrscheinlich wegen dem erneuerungsbedüftigen, wackeligen Schotter-Unterbau.
also Auf- und Abspringen während der Fahrt war eine unserer Mutproben.
Und in dem handgeflochtenen Gepäcknetz haben wir schon mal einen besoffenen Mitfahrer aus unserer Klicke zum Schlafen gebettet.
Einmal bekam dieser Freund unendlich Ärger, weil er erst wieder in Holland aufwachte, trotz strenger Grenzkontrolle.
Schließlich war damals u.a. die hohe Zeit des Kaffeeschmuggels und Grenzverletzungen endeten häufig vor Gericht.
Unser Freund hat dann 2-3 Wochen nicht mehr mit uns gesprochen.
Übrigens, der Begriff "Niederrhein" wird unterschiedlich benutzt:
Für die nördlichsten Niederrheiner (Raum Wesel-Emmerich) zählt Krefeld und alles Südliche nicht dazu, sondern gilt als "Rheinland"
Die An-Rheiner lassen Niederrhein bis fast nach Köln (Tieflandsbucht) gelten und die Nordeifler sehen das wieder anders.
Aber mit Düsseldorf hast du recht: Die wollten schon in den 50igern keine Niederrheiner sein. Sind ja schließlich extravagant!
Also ist das hier so eine Art geografische "Multi-Kulti"-Gesellschaft im Rhein-Biotop
Gruß ins Sissi-Land,
SL

LY,
der von 1954 bis 1976 in Viersen zu Hause war.