Relativ unspektakulär, ohne Werbung hier, fand dieses Wochenende das Fuldaer Gespanntreffen statt. Ich habe es auch nur zufällig mit bekommen. Bin nach alter Manier durch den südlichen Vogelsberg nach Hosenfeld geöttelt, um da fest zu stellen, dass auf dem Acker nichts war. Hab dann meine Frau zu Hause angeklingelt und sie gebeten mal kurz zu kugeln. Es kamen ein paar Eckdaten heraus. Eckdaten insofern, als ich keine Karte und nichts zu schreiben dabei hatte und mein Kurzzeitgedächtnis ist auch nicht mehr das. Bin dann nach Hofbieber in der Rhön. Der kürzesete Weg dahin führt von Hosenfeld aus direkt durch Fulda. Fulda ist heilig.
Da war gerade Dorffest mit Volksauf- und einlauf und Dampfkapelle mit Bühne in der Stadtmitte, so dass man über allerhandlei Zickzackkurs ein Bisken die Stadt kennen lernen konnte. Das hatte ich bisher vermieden, weil irgendwie sind alle Städte in Hessen gleich und Fulda ist wie gesagt heilig. Hofbieber war nun auch so ein toter Tipp, da ging es mir wie allen, die in Hanau den Ikea suchen und zuerst mal nach Hanau fahren.
Die Rhön musste ich nun nicht mehr kennen lernen, konnte sie aber bei angenehmen 14 Grad einmal mehr genießen.
(Hier brabbelt gerade wieder eine Tante JU über den Balkon...)
Nächster Eckpunkt: Kleinsassen. Dank der Gebietsreform liegt das wieder ganz woanders als Hofbieber. Dann hatte meine Holde irgendwas von Malerhaus oder -Hütte gesagt und Kugelmäpps hätte die Milseburg abgebildet. In Kleinsassen heisst alles irgendwie mit Maler, da müssen mal sechs, acht bis zwei Stück gehaust haben, aber die Milseburg ist ausgeschildert. Rund 4km nördlich außerhalb. Da war auch nichts.
Bei der nächsten Durchquerung von Kleinsassen tatsächlich zwei richtige Menschen getroffen. Die schickten mich dann südlich, Rtg. Poppenhausen, zu einem Bauern aufs Feld, der sich anschickte, seine frisch gemähte und geerntete Heuwiese mit seinem neuen Trecker und einem 20.000l Güllefass zu beglücken, "pullen" nennt man das glaube ich in Mittelhessen. Aber das ist nicht nur ökologisch fragwürdig, sondern auch ackerzucht und viehbautechnisch. Würdest du gerne Brötchen essen, wenn sie immer vorher in Pipi getaucht würden?
Jedenfalls lag hinter einer weiteren Baumreihe oder Wäldchen dann tatsächlich der Gespannacker. Sehr schön, sehr still, sehr sauber, nur der Pullgestank zog allmählich herüber, aber deutlich durch die Bäume gefiltert.
Zeltplatz mit sanitären Anlagen, alles bestens. Gespann abstellen, zur Theke, Obulus entrichten und Kaffe ziehen, ein letztes Schwenksteak lachte mich an, es war ja schon dreie, nicht wegen der dunkelbraunen Farbe jetzt, aber mein Ranzen war bei der Fahrt doch etwas ausgekühlt und freute sich auf was warmes. Beim Blick in die Runde fiel mir zuerst da Fred aus In auf, gut drauf wie immer. Da hatte ich auch gleich meinen ersten Gesprächspartner. Andere kamen dazu, viele nette Leute kennen gelernt und etliche wieder getroffen, die man von hie und da kennt. Alles in allem mal wieder sehr angenehm. Dann doch gegen sechs die Heimreise angetreten, es wurde kalt und man musste sich auf dem Platz bewegen.
Nach Hause über die Bahn, Fulda kannte ich ja nun schon, aber zu Hause kannte ich auch schon alle.