von dieter » 19. Dezember 2015 23:35
Hab auch ca. 20 Jahre für einen Zulieferbetrieb gearbeitet und war auch hin und wieder UT für Reparaturen. Der Bedarf für Kohle ist sehr stark zurückgegangen. Von da her ist ein Abbau absolut unwirtschaftlich. Hausbrand gibt es auch schon länger nicht mehr. Im Sommer gab es für die Bergleute eine kleine Abfindung. Es wird seit dem auch keine Beihilfe mehr gezahlt. Jetzt werden noch die Ewigkeitslasten verringert, das heißt etliche Pumpstationen werden aufgegeben und der Wasserspiegel darf deutlich steigen. Ich hoffe das gibt keine weiteren Probleme. Für die Kumpel ist es recht schlecht. Bis 2018 schließen die beiden letzten Zechen. Dann räumen noch ca. 3.000 Mann eine Zeitlang auf. In der letzten Phase sollen es dann nur noch ca. 800 Mann sein.
So traurig wie das für einige ist. Aber die Schließung steht schon lange fest. Als ich aufhörte gab es auch ein großes Zechensterben. Viele Zulieferer sind seit dem auch den Bach runter. Darüber hat noch keiner wirklich geredet. Einige haben sich zusammengeschlossen, meist bei größeren Konzernen und konnten noch eine Zeit überleben. Viele große Hersteller haben schon früh die Produktion für den Bergbau eingestellt. Dazu gehören auch AEG und Siemens.
Also wieder eine ganze Branche die samt Zulieferer aufhört zu existieren. Stahl gibt es bei uns auch fast nicht mehr. Nur noch ein paar spezielle Restbetriebe. In unserer Gegend wird aktuell auch ein Spundwandbetrieb zu gemacht obwohl es da noch Bedarf gibt.
Trotzdem ist auch bei mir ein wenig Wehmut dabei. Auf AV war am Freitag die letzte Schicht.
Glück auf
Dieter
ES 250/2 mit SE -BJ 1968- seit September 2007,
VX 800 mit GT 2000, EML Umbau, VX 800 A, BJ 1997 seit August 2012
Solos: ETZ 250, ES 150/1, GN 250, VX 800 B