Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.

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Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 20. September 2016 10:48

Gestern Abend in alter Krempelecke gefunden.
1 Original 5-Liter-Motoröl-Kanister Castrol GTX mit Original-Füllung von 1938
Auf dem Kanister fehlt jeglicher Hinweis auf eine Viskositätsklasse (SAE-Klassifikation)
Aus alten Dokumenten geht hervor, dass der Vorbesitzer das Öl in seinem DKW verwendete.
Mit Sicherheit gab es aber damals unterschiedliche Sommer- und Winterbereichs-Öle.

:grin:
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon UKO » 20. September 2016 17:04

Sowas gehört ins Wohnzimmer in die Vitrine. Riecht dann auch gut. :D
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Heinzel » 20. September 2016 17:26

Leider muss ich dir widersprechen - der Kanister ist NICHT aus dem Jahr 1938 :!:
Auf dem ersten Foto erkennst Du es schon . . .

Freundliche Grüße Heinz
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Neandertaler » 20. September 2016 17:40

Zhiguli - später Lada - wurde erstmals 1970 gebaut - da kann es schlecht vorher schon auf der Kanne gestanden haben -

so meine Vermutung :smt017
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

Schwenker machen Spaß Klick
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 20. September 2016 18:22

Prima (nicht leider) und danke für eure aufklärende Hilfe.

Ich bin hier 1975/76 in die alte Schnaps- und Likörfabrik eingezogen.
Konntet ihr alle Automarken lesen ?
Sonst bringe ich noch ein gezoomtes Bild von dem Bereich.
Heute habe ich noch einen zweiten vollen Kanister gefunden.
An die aufgedruckte 1938 habe ich auch deshalb geglaubt,
weil ohne SAE-Angaben.
Oder war das ein Universal-Öl das alle Temperatur-Bereiche abdeckte ?

Ich fände es toll, wenn ein exaktes Ursprungsjahr gefunden wird.

Gruss,
Hartmut
Zuletzt geändert von Slowly am 20. September 2016 20:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Leon » 20. September 2016 19:28

Von: L. Hüesker [mailto:leon@hueesker.de]
Gesendet: Dienstag, 20. September 2016 20:28
An: 'kundenservice@castrol.com'
Betreff: Von wann ist dieser Ölkanister?

Lieber Kundensupport,

Im Forum der Dreiradler (Motorradfahrer mit Beiwagen) hat der User Hartmut Bilder von einem Castrol GTX-Kanister eingestellt.
Siehe hier: viewtopic.php?f=7&t=14301

… und nun rätselt die Community über das Alter und den Inhalt des Kanisters.

Sie können uns doch mit Sicherheit helfen, oder?

Mit freundlichen Grüßen
L. Hüesker
Nichts ist so, wie es scheint!
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 20. September 2016 20:22

Leon hat geschrieben: ... Sie können uns doch mit Sicherheit helfen, oder? ...

Na, .....
das nenn' ich mal eine lebendige, konstruktive Forums-Aktivität :!:

Darauf "köpf" ich mal die nächste Flasche Rheinwein auf dein Wohl :!:

Sehr zum Wohle,

Hartmut

:pidu:
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Peter Pan CR » 20. September 2016 21:21

Hallo Slowly,
vielleicht findest Du noch ein Handviskosemeter um dein Winteröl Dir selber zu mischen mit Benzin:
http://www.wehrmachtsgespann.de/news/merkbl/GB-Merkbl/012-luft-GB.htm
Ich weis nicht, aber das Datenblatt scheint mir etwas zu modern um echt zu sein.

Genauso wie Dein Jahrgang 1938...sieht mehr nach Teil der Sach/Bestell-nummer aus.
Sven
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Zimmi » 21. September 2016 08:24

Allein vom Design und den verwendeten Schriftarten kann der Kanister nicht so alt sein. Hier mal ein Foto aus Wikipedia vom 1928er Logo:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 9_logo.gif
Und hier das 1946er Logo, auch aus Wikipedia:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... o_1946.svg

Erst ab 1992 wurde das Logo wie auf dem Kanister mit Kreis drumrum verwendet:
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... 2_logo.svg

Grysze, Michael
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 21. September 2016 09:16

Vielen Dank für eure Recherchen,

und jetzt beschäftigt mich Zimmis unterstes Bild:
War es denn Anfang der Neunzigerjahre normal, dass es keinerlei Klassifizierungshinweise auf solchen Kanistern gab. :?:
Oder kommt das vielleicht durch die Bezeichnung GTX zum Ausdruck :?:
Nach fast einem Vierteljahrhundert finde ich das nicht mehr in meinem Erinnerungshirn.
Komischerweise habe ich auch nie einen DKW gefahren (handgeschriebenes Etikett auf einem Kanister).

Gruss

SL 8) LY,
der den ersten leisen Verdacht hat, dass die Kanister aus einem Nachlass stammen könnten;
denn uns sind leider in den letzten Dekaden erschreckend Viele aus Familien- und Freundeskreis weggestorben.
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Zimmi » 21. September 2016 15:42

Hmm... Castrol hab ich nie gefahren. :wink: Aber ich denke, es sollte bei einem Öl schon ein Hinweis auf eine Viskositätsklasse drauf sein. Vielleicht war ein GTX damals grundsätzlich ein xxWyy, weiß ich aber nicht.
Übrigens, was auf dem untersten Bild (von 9:03 Uhr) auf dem Kanister zu sehen ist, passt definitiv gar nicht in die Zeit um 1938, würde ich sagen. :lol:

Wahrscheinlich ist das Öl sogar noch gut - entstanden in Jahrmillionen, raffiniert vor höchstens 24 Jahren - wär komisch, wenn das schon verdorben wäre. :smt005

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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 21. September 2016 16:33

Michael,

auch ich kann mir vorstellen, dass das noch heute seine Pflicht tut.
Optisch sieht das Öl optimal aus, keine Trübung, Ausflockungen, Bodensatz etc.
Andererseits habe ich irgendwo gelesen, dass sich Motoröle nach 2 Jahren nachteilig verändern,
hervorgerufen durch die Additive - also im Vernetzungsbereich.

GTX ist nur eine Produktgruppenbezeichnung - ich vermute auch, es gab damals nur eine Allbereich-Viskositätssorte.
Soll aber ein teures Spitzenprodukt gewesen sein.
Die heutige GTX-Produkt-Gruppe kennt nur drei unterschiedliche Sorten.

Gruss,
Hartmut

NACHTRAG:
Schau mal, was ich soeben gefunden habe.
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Reeder » 21. September 2016 17:31

Moin,

das sollte ein 20W50 Öl sein, von nach 1968.

Quelle: http://www.motorsportmagazine.com/archi ... -motor-oil
Gruß
Rehder

BMW R850R mit Heeler Nr.25
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Leon » 21. September 2016 18:12

WIr haben den Jungs bei Castrol da echt eine Aufgabe gestellt...

Hier die Antwort No.1:

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: kundenservice@castrol.com [mailto:kundenservice@castrol.com]
Gesendet: Mittwoch, 21. September 2016 14:37
An: leon@hueesker.de
Betreff: Ihre E-Mail

Sehr geehrter Herr Hüesker,

vielen Dank für Ihre E-Mail.

Das auf dem fraglichen GTX-Blechgebinde dargestellte Castrol-Logo wurde 1992 eingeführt und 2001 ersetzt. Es stellt den Vorgänger zum Castrol GTX 3 dar und ist somit auf die frühen 90er Jahre zu verorten.

Lieder liegen uns über die historischen Produktreihen keine genaueren Angaben vor, es muss sich seinerzeit aber um ein Öl für den Pkw-Bereich gehandelt haben.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen weitergeholfen zu haben und wünschen allzeit gute Fahrt!

Mit freundlichen Grüßen

BP Europa SE
Geschäftsbereich Castrol Schmierstoffe

Internet Service Center

mailto:kundenservice@castrol.com
http://www.castrol.de


Dann etwas später der Nachtrag:

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: kundenservice@castrol.com [mailto:kundenservice@castrol.com]
Gesendet: Mittwoch, 21. September 2016 15:01
An: leon@hueesker.de
Betreff: Ihre E-Mail - Nachtrag

Sehr geehrter Herr Hüesker,

hier noch ein kleiner Nachtrag zu dem alten Castrol GTX Gebinde, welches intern ebenfalls für rege Diskussionen sorgte: Hisorische Bild-Quellen lassen eher darauf schließen, dass der Blechkanister aus den späten 1970er bzw. frühen 1980er stammt.

Wie bereits geschrieben, ist eine genaue Verortung aber leider wegen fehlender Unterlagen nicht möglich.

Wir wünschen allzeit gute Fahrt!

Mit freundlichen Grüßen

BP Europa SE
Geschäftsbereich Castrol Schmierstoffe

Internet Service Center

mailto:kundenservice@castrol.com


dann der Nachtrag zum Nachtrag:
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: kundenservice@castrol.com [mailto:kundenservice@castrol.com]
Gesendet: Mittwoch, 21. September 2016 15:34
An: leon@hueesker.de
Betreff: Ihre E-Mail - Nachtrag

Sehr geehrter Herr Hüesker,

bitte ignorieren Sie u.a. E-Mail zum Gebrauch im Forum, auf Grund des Logo Designs kommen doch eher die frühen 90er in Betracht, siehe vorangegangene Mail.

Hieran ist aber auch zu erkennen, wie unklar Informationen und Meinungen auch intern sind...

Mit freundlichen Grüßen

BP Europa SE
Geschäftsbereich Castrol Schmierstoffe

Internet Service Center




Freut mich, daß wir bei den Kollgen von Castrol mal etwas Abwechslung in die immer gleichen Anfragen gebracht haben.
:-D
... und jetzt noch mein Senf dazu:

Da ist ein Wappenlogo zu sehen, in dem etwas von "By Appointment of Her Queen..." stehen sollte.
Ich würde vermuten, daß dies ein für GB produzierter Kanister ist, der über die NAAFI hier nach D-Land kam.

Slowly: Hatte jemand aus Deiner Vernwadschaft näheren Kontakt zu britischen Army-Anghörigen??

Gruß
Leo
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Re: Motoröl für Euren Oldtimer von 1938

Beitragvon Slowly » 21. September 2016 21:03

Hallo, Leo,

vielen Dank für deine Bemühungen und das interessante Ergebnis.

Und ja, mein Vater, Schwiegervater und ein Schwager waren bei der britischen Rheinarmy beschäftigt - alle drei inzwischen verstorben.
Ich habe aber nicht die geringste Vermutung, dass sie mir dazu verholfen haben.
Auch war ich nicht mit deren Nachlass befasst.
Dass die Kanister von der Rheinarmee stammen, wäre aber überhaupt nicht ungewöhnlich.
Ich habe mal Anfang der 70-ziger Jahre einem Werkzeughändler seinen Werkzeugrestbestand (Geschäftsauflösung) abgekauft.
Darunter war auch viel englisches Werkzeug - übrigens Top-Qualität.
Und sogar ein Werkzeugregal aus Stahlblech mit MG-Durchschüssen - also ein fronterfahrenes Kriegs-Veteranen-Regal.

Könnte es sein, dass die Castrol-Leute anders geantwortet hätten,
wenn eventuell die britische Armee mit Sonder-Produktionen bzw. Lieferungen bedacht wurden ?
Also auch über eine völlig andere Beschaffungsschiene.

Gruss,
Hartmut
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