Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Fiete » 29. April 2018 09:21

Hat zwar rein garniGS mit Mopete zu tun
aber interessiert mich als Dieselfahrer (und
vielleicht auch einige von euch ?) natürlich.

Der Zulieferer hat eine neue Technik entwickelt,
die den Abgas-Ausstoß deutlich senken soll. Der
Spritverbrauch soll dadurch nur geringfügig steigen.

https://www.suedkurier.de/nachrichten/w ... 16,9712323
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Neandertaler » 29. April 2018 12:50

Ja wenns denn stimmt - dann wären es für mich gute Nachrichten.
Ich bin eh davon überzeugt, dass das ganze Dieselbashing maßlos übertrieben ist und eher geschäftlichen Interessen geschuldet ist wie der Umwelt.
Und die ganzen E-Vehikel sind auch keine Lösung. So langsam werden immer mehr Nachteile publik. Umweltbilanz, bei Unfällen Probleme, Akkus schweineteuer. usw. usw. Alles kauft jetzt nur noch Benziner und der CO² Wert steigt wieder - klasse !

Egal wie es werden wird - teurer für den Endverbraucher wird es immer :D :D werden
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Zimmi » 30. April 2018 08:04

@Neandertaler: 100 Punkte. So sehe ich das auch. Wieder mal eine neue (Umwelt-)Sau, die durch's Dorf getrieben wird. :smt013 Wir werden verarscht, abgezockt und als Sünder hingestellt, aber für die Umwelt tut die Industrie bestimmt als letzter was. Konsum zählt, wovon leben die denn sonst?
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Fiete » 30. April 2018 12:59

Aus dem I-Net .....
Hamburg will als erste Stadt das Fahrverbot für Diesel-PKW umsetzen.
Man denkt auch im Umweltministerium über eine City-Maut nach.
In Hamburg gingen 2017 die stolze Zahl von 197 Kreuzfahrtschiffe
vor Anker.

Ein Kreuzfahrtschiff stößt pro Tag so viele Schadstoffe aus wie fünf
Millionen Autos.

Dietmar Oeliger vom NABU Deutschland:
Jährlich werden Weltweit 40 Millionen Autos zugelassen.
Das bedeutet:
8 Kreuzfahrtschiffe verbrauchen so viel Sprit, wie alle zugelassenen
Autos der Welt.
.... Aber Autos sind schuld am "Klimawandel"
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon AlexEF » 30. April 2018 13:07

Eben in den Nachrichten gehört: die Deutsche Umwelthilfe (das sind die, die den Stein ins Rollen gebracht haben) geht von deutlich geringeren Umrüstkosten aus, als bisher angegeben wurde. Etwa 1-2000 Euro. Das ist für alle betroffenen Diesel gerechnet ein Viertel der Gewinne, die die Autokonzerne letztes Jahr erwirtschaftet haben.
Grüße aus Erfurt


Alex
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Neandertaler » 30. April 2018 19:17

Fiete hat geschrieben:.... Aber Autos sind schuld am "Klimawandel"

ja ja - Selbst wenn sich Deutschland kein Rad mehr drehen würde - das würde am Klima nix - rein gar nix ändern. Dafür ist Deutschland viel zu klein - wir sollten uns nicht immer so wichtig nehmen..
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Zimmi » 2. Mai 2018 15:20

Ja ja, die glauben halt immer noch an den "guten" alten Spruch:
Und es mag am deutschen Wesen / einmal noch die Welt genesen.
Wer's glaubt... :roll:
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon dreckbratze » 2. Mai 2018 16:13

nein, wir allein werden die welt nicht retten. aber wenn jeder so denkt wirds erst recht nix.
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2018 16:55

Ja, generell liest es sich so, als seien immer die anderen schuld.
Nein, wir selbst sind die anderen!
In den relevanten (Papier-)Medien wird das Thema gern als "Spaßbremse" (gar nicht) behandelt, entsprechend verharmlosend sind die Beiträge, die man dann doch zu lesen kriegt. Es gibt schon Alternativen.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Neandertaler » 2. Mai 2018 18:58

dreckbratze hat geschrieben:nein, wir allein werden die welt nicht retten. aber wenn jeder so denkt wirds erst recht nix.

das stimmt wohl - aber ich stelle mir mal einen großen Blecheimer vor mit vielen kleinen und größeren Löchern.
Wir löten jetzt das kleinste Loch zu und hoffen, dass der Eimer dichter wird...
Um mit den Worten der Banker zu reden - "Wir sind nicht systemrelevant".
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Fiete » 2. Mai 2018 19:11

natürlich hast du recht @ Olaf :smt023
(du Spaßbremse, du) :rock:
Leider ist die e-Mobile Seite
immer noch in den Kinderschuhen.

http://www.sueddeutsche.de/auto/e-mobil ... -1.3862113


mfG vom Fiete,
der leider den Artikel NICHT findet,
wonach sich ein Tesla erst nach
200.000 km amortisiert.
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Fiete » 2. Mai 2018 19:50

Wir driften zwar ganz schön vom Thema ab :roll:
(was ich jedoch gar nicht als schlimm empfinde,
zeigt es doch die Aktualität des Themas).

http://www.daserste.de/information/wirt ... d-100.html
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2018 20:11

Das Tesla Gerede regt mich maßlos auf. Es ist tendenziös und m.E. von der Lobby infiltriert.
Erst das Gejammer um den ersten Tesla Toten (der Mann hat das Auto freihändig fahren lassen und sich selbst dabei wiederholt gefilmt), dann die Baisse um den hohen Kapitalbedarf des Werkes, (Elon Musk hat jetzt immerhin sein eigenes Batteriewerk) und jetzt das Gerede um die nicht kostendeckende Produktion und die Verzögerungen bei der Produktion des LowCost Models. Fallende Kurse vor dem Hintergrund, dass Daimler und Volkswagen für nächsten Jahr E-Autos für den amerikanischen Markt angekündigt haben.

Der Tesla S ist ein aber durchkonstruiertes E-Automobile mit einer gewaltigen Reichweite. Ein E-VW ist bisher ein ausgeschabtes Etwas mit einer Bodengruppe für einen Verbrennungsmotor. Wo immer diese Platz lässt werden ein paar Batterien versteckt und seltsam zusammengeachaltet. Der Ausbau aller Batterien kostet 4 - 5 tEuro, weil Achsen und Räder im Wege sind, ein Satz Batterien ü 16.000€. Sowas würde ich nicht als durchkonstruiert bezeichnen, sondern als Behelf, wie gewollt und nicht gekonnt. Da wundert man sich über eine negative Presse und die Verteufelung einer 100 Jahre alten Technik.

Die deutsche Industrie hat mal wieder die Entwicklung verschlafen in der Annahme, dass ihre Lobby aktuell noch stärker ist, als bei dem seinerzeit verschrieenen "Autokanzler". Letztes Jahr kündigte VW vollmundig die Alternative zu ihrer umstrittenen Dieseltechnik an: CNG-Motoren. (Compressed Neutral Gas, verflüssigtes Erdgas). Solche Motoren werden z.B. von Volvo seit 1998 serienmäßig angeboten, konnten sich in D aber nicht durchsetzen, weil hier haben wir ja Diesel, der ist billig und was billig ist kann nicht schlecht sein, und so ist auch kein flächendeckendes Tankstellennetz entstanden, in Skandinavien schon.
Dort hat übrigens auch diese Technik Einzug in die Schiffahrt gehalten, Thema Kreuzfahrt, die Hurtig Routen haben die Umrüstung von neun Postschiffen auf CNG bei Rolls Royce in Auftrag gegeben und m.W. sechs neue Schiffe in dieser Technik bestellt.
Der Senat der Stadt Hamburg hat vor einiger Zeit die Installation gewaltiger Steckdosen im Hafen beschlossen, um den vor Anker liegenden Container- und Kreuzfahrtschiffen den nächtlichen Betrieb der Generatoren verbieten zu können. (Als Vergleich nannte die Presse pro Schiff übrigens das gesamte Hamburger LKW Aufkommen eines Tages, nicht etwa das Welt PKW-Aufkommen). Ich weiß allerdings nicht, was daraus geworden ist.

Was für die Gastechnik spricht, ist ein deutlich geringerer Schadstoffausstoß als bei anderen Brennstoffen, hohe Verfügbarkeit und geringe Kosten, bei der E-Technik ist es einfach die zentrale Filterung und Entsorgung der verbrannten Primär-Energie. So war es z.B. in einem Feldversuch möglich, CO2 aus Kohlekraftwerken aufzufangen und mit im Jadebusen elektrisch generiertem Wasserstoff zu CNG zu mischen. Das so produzierte Gas wurde per Schiene nach Stuttgart gekarrt und dort in Haushalten und Gewerbe verbrannt. Ziel war die Rentabilitätsrechnung und am Ende vom Lied stellte sich heraus, dass der Brennstoff nicht teurer war, als russisches Erdgas aus der Pipeline. Pate dieser Unternehmnung war übrigens die Audi (NSU) AG. Das ist jetzt fünf oder sechs Jahre her.

Hat man je wieder etwas davon gehört? Hat Audi in der zwischenzeit einen CNG Motor vorgestellt?

Fünf Jahre (2013) ist es auch m.W. übrigens her, dass Bosch sein erstes Dieselabgasreinigungssystem vorstellte. Für den Fernlastverkehr wurde es Standard, warum nicht auch für PKW? Die Industrie macht nicht mehr als sie unbedingt muss, das liegt in der Natur des wirtschaftlichen Prinzips, wir sollten nicht in die Lethargie verfallen, diesem Schlendrian zu Maule zu reden.
Wenn kein ungereinigter Diesel bestellt wird, wird auch keiner produziert.

Thema Gespanne:
Es gibt aus China inzwischen wunderschöne E-Motor Radnaben mit Scheibenbremse für den E-Rollerbetrieb. Leistung: 8kW! Man muss kein großer Mathematiker sein, um um das mit drei zu multplizieren, Ein 24kW Gespann, 32PS, mehr als eine SR 500, fast soviel wie eine KS 601 S. Reich Platz für Batterien an Motors statt und im Seitenwagen und Allradantrieb!. Diese Naben würden übrigens auch gut ihren Dienst als Rückwärtsgang und Vortriebshilfe im Seitenrad tun.

Mal ein tolles Thema zum Spinnen, aber ach: Spaßbremse! :cry:
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Zimmi » 4. Mai 2018 08:59

Crazy Cow hat geschrieben:Compressed Neutral Gas

Da hat wohl die Autokorrektur zugeschlagen, es müsste Natural heißen...

Die Sache mit dem "synthetischen" CNG aus Kohlendioxid und regenerativstromerzeugtem Wasserstoff finde ich sehr spannend. Das kann man übrigens weiterspinnen und aus diesem CNG (nichts anderes als Methan) auf chemischem Wege (mit regenerativstrombetriebene Reaktoren) Methanol herstellen. Das wiederum könnte mit relativ geringem Umrüst-Aufwand in praktisch allen Benzinfahrzeugen eingesetzt werden. Die bestehende Infrastruktur (Tankstellen usw.) könnte dafür problemlos genutzt werden. Und die Energiedichte dyrfte immer noch höher sein als die von irgendeinem Akku...

Genau die Energiedichte ist das Thema bei Elektro. Warum sind denn die E-Mobile vor 100 Jahren in der Versenkung verschwunden? Die Bakterien waren sackschwer (sind sie heute noch) und die Reichweiten lächerlich (ist heute etwas besser geworden). Und solange ein Elektrofahrzeug mit Strom aus Kohle, Erdöl oder Atomkraft betrieben wird, ist das Ganze einfach nur eine Farce.
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon W-L » 4. Mai 2018 10:55

Ich sehe die politisch „alternativlos“ favorisierte und nahezu bedingungslose Ausrichtung unserer zukünftigen Mobilität auf den Elektroantrieb nicht so positiv wie manch ein Anderer.
Wenn man bedenkt, dass die für die Batterieherstellung benötigten Materialen derzeit vorwiegend in Afrika gewonnen werden und sich China dort den Zugriff auf etwa 80 % aller Bodenschätze rechtlich gesichert hat, stellt sich zwangsläufig die Frage, wie unsere Automobilindustrie erfolgreich Autos bauen und verkaufen will, wenn sie weder die notwendigen Rohstoffe einkaufen, noch die Batterien erwerben können, weil China diese zunächst für den eigenen Bedarf benötigt.
VW hat jedenfalls bereits Abfuhren von den in Afrika fördernden Firmen erhalten, als sie um ein Angebot über die benötigten Rohstoffe baten. Die angefragte Menge überstieg bereits die Jahresproduktion für China. Wenn weltweit nicht neue Bodenschatzvorkommen erschlossen werden, zu denen auch unsere Industrie Zugang erhält, sehe ich für unsere Automobilhersteller keine rosige Zukunft.
Die Technik der synthetischen Gasherstellung aus CO2 und H2 ist schon seit Jahrzehnten etabliert. Strom aus Windkraftanlagen kann in entsprechender Menge ebenfalls erzeugt werden und die benötigten Rohstoffe stehen auch zur Verfügung. Das Kosten für das erzeugte Gas sind angeblich nicht höher, als die des importierten Erdgases. Das Gas könnte in das bestehende Erdgasleitungssystem eingespeist werden und stünde allen angeschlossenen Haushalten ohne große Investitionen zur Verfügung. Damit wären auch die Probleme der Stromspeicherung und der Energieweiterleitung elegant gelöst. Die Ottomotoren ließen sich -wie bereits erwähnt- mit geringem Aufwand an den neuen Kraftstoff anpassen.
Nennenswerte Aktivitäten durch unsere politischen Vertreter in diese Richtung sind mir bislang verborgen geblieben.
Gruß Walter
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Crazy Cow » 4. Mai 2018 12:16

Ich sehe auch das Problem, dass die Politik zu dumm ist für das Thema und vlt. auch zu wankelmütig. Umrüstungen und Eigenintiative werden nicht gewünscht und nicht begünstigt. Es gibt kein Programm für eine ordentliche Förderung von Alternativen. Eine gibt es m.W. immer noch: D und EU haben Förderprogramme für die Entwicklung von Schiffsantrieben. Schon länger, aber man hört und sieht nichts.
Politik und Verwaltung sollen lieber anfangen, ihre kommunalen Fahrzeuge um zu rüsten. (es gibt dazu auch eine Veröffentlichung der Wiener Verkehrsbetriebe, in Kopenhagen fuhren schon in den 1970ern sehr leise Stadtbusse mit Benzinmotor und Gasbrennstoff herum. Sie hatten sogar eine Klingel wie die Trambahn, um niemanden in der Fußgängerzone zu erschrecken :) ).
Stattdessen brüllt die Politik: E-Antrieb nach umweltzerstörendem Standard und Hybrid-Antrieb à la Toyota oder natürlich Mercedes S-Klasse. Nicht einmal Volvo entblödet sich, seinen XC 60 mit 2x200PS in den Markt zu schicken. Sowas ist dann förderungswürdig.
Die Industrie kommt dazu mit relativer Schadstoffemission, um die dumme Kundschaft glauben zu machen, dass ein 250kW Audi oder Cayenne weniger Schadstoffe produziert als ein Smart. Eines der Probleme sehe ich darin, dass es immer Leute gibt, die das glauben.

Dieselabgase lassen sich reinigen, notfalls mit Unterstüzung durch Geschwindigkeitsbegrenzung. Moderne LKW sind übermotorisiert und fahren die Nenngeschwindigkeit im Schongang mit 1600 Umdrehungen und sehr effektiver Abgasreinigung. Das Problem beim Diesel PKW ist m.E. aber auch der Platz. Auch ein effektiv gereinigter Diesel bräuchte vlt. eine andere Bodengruppe als ein Benziner und Bodengruppen sind teuer.
Der eigentliche Vorteil des Dieselmotors als Allesfresser stößt aber bei der Umweltdiskussion an seine Grenzen.

E-Mobil und Batterien:
Die europäische Unkultur war sich nicht zu schade, in WW2 mehr als tausend U-Boote mitsamt Batterien im Atlantik zu versenken, d.h. es ist durchaus möglich, große Mengen herkömmlicher Bleisäure-Akkus her zu stellen und auch zu recyclen. Man spricht aber nur über den unsäglichen Seltenerd-Schmoder. Dazu gibt es kaum Konzepte für schwach motorisierte (z.B. diesel-) elektrische Antriebe. Für den urbanen Individualverkehr reichen 20PS (15kW) à la 2CV vollkommen aus.

Mal beides weitergesponnen:
Ein leichtes Fahrzeug, 550kg, vier Sitze 2 Nabenmotore 8kW, zuz. 200kg herkömmliche Batterien 40V, ein Notstromaggregat 10kW. Fertig ist ein Auto (110km/h V-Max) oder ein Motorradgespann, bei dem man sich keine Sorgen machen muss, dass es unterwegs stehen bleibt.

Notstromaggregat:
Der lästige Nachteil bei Gasantrieben ist die Wärmeentwicklung und die Wartung des Ventiltriebes. Es gibt aber Motoren ohne bewegte Ventile. Nicht nur der Zweitakter, nein, besonders der Wankelmotor hat seine Stärken im Gasbetrieb gezeigt. Hier steht er dem Hubkolbenmotor angeblich in Wirkungsgrad und Verbrauch nicht mehr nach und: ein Wankel ist gar klein von Gestalt.
https://www.zeit.de/mobilitaet/2013-12/ ... lektroauto

Feinstaub:
Das wesentliche Argument, alle Fahrzeuge produzierten in hohem Maße Feinstaub, nicht nur Diesel, greift nur dann, wenn nicht weiter entwickelt wird.
John Deere Traktoren verfügen über im Ölbad laufende Scheibenbremsen, das ist prinzipiell bei allen Fahrzeugen möglich. Continental hat in den letzten Jahren sein Hauptaugenmerk auf die Entwicklung biologisch abbaubaren Reifenabriebs gelegt. In USA halten PKW Reifen 50.000 miles, "guaranteed or money back". Warum? Geschwindigkeitsbegrenzung.

Wenn der automobile (deutsche) Mensch von sich aus vernünftiger wäre, bräuchten wir wahrscheinlich keine Regularien. Aber wenn ich so aus dem Fenster nur auf den "ruhenden" Verkehr schaue... Nein, Vernunft steht da nicht.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Fiete » 7. Mai 2018 15:14

habe mal a bisserl bei LINDE geschnüffelt :roll:

https://www.the-linde-group.com/de/clea ... index.html

.... und wenn man bedenkt, dass sie im Oktober
2015 :wow: schon ein Fahrrad mit diesem Antrieb
vorstellten (nun ja, halt nur ein Prototyp).

Aber das (Tankstellen-) netz und die Verfügbarkeit
ist halt entscheidend.
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Re: Bosch haucht dem Diesel neues Leben ein

Beitragvon Zimmi » 8. Mai 2018 12:30

Beim Wasserstoffantrieb herrscht -zig Jahre nach Lakehurst immer noch die Angst vor, dass der Wasserstoff ja so böse explodiert und brennt. Macht der aber eigentlich auch nicht böser als Benzin, eher sogar weniger böse - er haut nämlich grundsätzlich nach oben ab, während Benzindämpfe am Boden entlangkriechen, sich in Senken sammeln und dort mit Luft gemischt auf Entzündung warten... :(
Tanken ist mit Wasserstoff natürlich ein Problem wegen der nötigen hohen Drücke. Müsste aber in den Griff zu kriegen sein. Wenn nicht oder doch wegen irgendwas zu risikoreich: Die oben schon angesprochene "Veredelung" des Wasserstoffs zu Methan bzw. Methanol nehmen...
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