Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

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Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon Hardy » 27. Juni 2018 09:50

Hallo,

ist hier evtl. ein Fachmann für Heizungsbau oder ein Energieberater, der sich mit diesen elektr. Heizkostenverteilern (HKV) auskennt.

Hintergrund:

Wir wohnen zur Miete in einem 2-Familienhaus, unsere Wohnung 90qm im 1. OG und Büro mit 40qm im DG.
Im EG mit 95qm wohnt auch zur Miete eine Familie mit 2 Kindern.

Die Vermieter wohnen selbst nicht im Haus, haben aber im Keller 2 Räume mit 2 Heizkörpern, die aber wegen Leerstand nicht laufen.
Im EG sind 9 HKV und wir haben in der Wohnung und im Büro 10 HKV.
Das Haus ist gut isoliert und wir verbrauchen insgesamt für Heizung (Gas) im Jahr nur 1000 EUR.

Nun kommt von Brunata die Abrechnung 2017 und die Aufteilung des Verbrauchs (30/70 Regelung) lautet wie folgt:

im Keller = 5 %
im EG = 5 %

Wir = 90 %

???

Brunata sagt dem Vermieter, es gäbe keine Fehlfunktionen oder Störmeldungen.

Die Heizung (neu eingebaut und umgestellt auf Gas in 2016) läuft eigentlich nur von Oktober bis April und wir heizen ganz normal,
im Winter ca. auf 20 Grad in den Wohnräumen. 2016/2017 war die Aufteilung noch bei ca. 10 / 20 / 70 %.
Das hatten wir aber seinerzeit leider nicht bemängelt - ist uns durchgegangen.

Hier stimmt doch irgendwas nicht !

Kennt sich mit diesen HKV jemand aus ?

Danke für eine Info / gerne auch per PN

Viele Grüße

Hardy
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon Crazy Cow » 27. Juni 2018 10:32

moin,

ich denke, die Rechnung ist so zu verstehen, dass ihr anteilig 5% für jedes untere Geschoss übernehmen sollt, weil ihr den Nutzen aus der Beheizung der unteren Stockwerke habt.
Also: Gesamtbetrag = X Euro, davon 90% der bei euch in den Räumen abgelesene Verbrauch, 5% aus der Kellerwärme, 5% aus dem Erdgeschoss.

Frag doch mal die Mieter unter euch, ob sie eine Aufdteilung 95% + 5% haben. Wenn ja, ist es so wie ich sage.

Es gibt ja auch andere Mischabrechnungen, wo ausser den HKV auch die Quadratmeter in die Rechnung eingehen, genau deshalb. Der obere muss immer am wenigsten heizen, aber nicht weil er nicht friert oder so sparsam ist...

Genau genommen müssten für eine gerechte Abrechnung die HKV nicht am Heizkörper, sondern an der Zimmerdecke angebracht sein, oder so ähnlich.

PS: der Fachmann für deine Frage ist m.E. der Mieterschutzbund, -Heizkostenabrechnung
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon Hardy » 27. Juni 2018 11:29

Crazy Cow hat geschrieben:moin,

ich denke, die Rechnung ist so zu verstehen, dass ihr anteilig 5% für jedes untere Geschoss übernehmen sollt, weil ihr den Nutzen aus der Beheizung der unteren Stockwerke habt.
Also: Gesamtbetrag = X Euro, davon 90% der bei euch in den Räumen abgelesene Verbrauch, 5% aus der Kellerwärme, 5% aus dem Erdgeschoss.

...


Nein, wir sollen 90% der insgesamt verbrauchten Energie verbraucht haben.
Das bedeutet, das die Familie gemäß der Aufteilung der HKV-Berechnung unten im EG gar nicht geheizt hat, genaus wie im Leerstand im Keller.

Hier liegt wohl eher ein Problem mit den elektronischen Geräten oder eine Fehlmessung / Manipulation vor.

:roll:
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon dieter » 27. Juni 2018 14:49

Hallo Hardy,

das ist tatsächlich keine technische Frage sondern eine Abrechnungsfrage. Da bist du besser beim Mieterschutzbund oder einem Rechtsanwalt mit Mietrechtwissen, Thema Nebenkosten besser aufgehoben. Noch ein Punkt. Auch ein Leerstand muss beheizt werden. Ansonsten heizen die anderen die Wohnung. Dann kommt noch die Frage nach der Anzahl der Nutzer hinzu. Bei dir könnten es eventuell 3 sein. 1 x 2 Familien + der selbst genutzte Bereich des Vermieters im Keller + die allgemeinen Heizkosten für Keller, Flur etc.

Soviel ich weiß muss ein Teil der Abrechnung auch über die Fläche und das Geschoss erfolgen und nur ein Teil über den Verbrauch. Des Weiteren gibt es ca. Werte pro m² für die Heizkosten die erfahrungsgemäß recht gut passen. Also sprech auf jeden Fall die richtigen Fachleute an.

Persönlich traue ich den Angaben der Abrechnungsfirmen auch nicht wirklich. Um das aber zu prüfen ist halt spezielles Wissen erforderlich. Aus deinen Angaben geht ja schon hervor, das es logischerweise nicht passen kann.

Gruß
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon Mit&Ohne » 27. Juni 2018 15:03

Hallo Hardy,

das kannst Du ganz einfach widerlegen:

wenn die Gesamtkosten 1.000,- betragen, dann werden bei der 30/70 -Anrechnung 300,- im Verähltnis der Grundfläche aufgeteilt.

Sofern die beheizten Kellerräume nur 15qm wären (wahrscheinlich aber mehr) ergäbe sich eine Gesamtfläche von 200qm. Rechnet man dann den fixen Anteil der EG-Wohnung aus ergeben sich 300€ x 10qm ./. 200qm = 142,50€ als Grundanteil für die EG-Wohnung.

Das wäre ohne überhaupt zu heizen schon ein Anteil von 14,25%, muss aber mehr sein, da immer auch ein verbrauchsabhängiger Teil vorhanden ist.

Fazit: Ich würde mit dem Vermieter sprechen, wenn der uneinsichtig ist zu Verbraucherberatung oder zu Anwalt gehen.

Gruß, Jochen
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon klimax » 27. Juni 2018 20:03

Hallo
In der BRD gibt eine Abrechnungsverordnung für die Heizkosten, danach wird immer ein Teil nach Fläche und ein Teil nach Verbrauch abgerechnet. Das Verhältnis liegt zwischen 50 zu 50 und 30zu70. In eurem Fall wird wahrscheinlich es eher 30 % nach Fläche und 70% nach Verbrauch gehen. Das macht so eine Firma wie Brunata normalerweise nicht falsch.
Also kann die von dir genannte Aufteilung nicht stimmen oder Du hast dich verlesen. Wenn das nicht so ist würde ich zur Verbraucherberatung gehen.
Wenn der Verbrauchsanteil in der von Dir genannten Größenordnung liegt kann man sich noch fragen ob der EG Mieter noch einen Ofen hat, und somit die Heizkörper weniger beansprucht. So eine Diskrepanz habe ich aber in dem von dir geschriebenen Zweifamiienhaus noch nicht gesehen.
Geh in die BEratung.
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Re: Frage zu elektr. Heizkostenverteilern an Fachmann

Beitragvon Mit&Ohne » 28. Juni 2018 08:16

klimax hat geschrieben:.... Das macht so eine Firma wie Brunata normalerweise nicht falsch.


Generell schon, aber es gibt hier schon mal Fehler. Wenn z.B. der Vermieter bei der Erfassung der Stammdaten einen Fehler macht und für eine Wohneinheit z.B. 9,5 statt 95qm meldet, kommt alles durcheinander. Solche unplausiblen Abrechnungen hatte ich schon bei techem, aber auch Brunata ist hier als Massendatenverarbeiter vor solchen Bugs nicht gefeit.

Gruß, Jochen
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