dieter hat geschrieben:...
Angefangen habe ich zuhause auf einem Schneider PC 1512 mit 20 MB Festplatte, Co Prozessor und 12" Monochrom Monitor während meiner Technikerausbildung. Später hatte ich beruflich für den Bergbau ein elektrotechnisches System genutzt um Pläne, Geräte und mechanische Teile, auch für Prospekte zu zeichnen. Damals habe ich schon die Teile für den Einbau in ein Gerät in einer 3D ähnlichen Modellversion auf dem 2 D System mit Hilfe etlicher Ebenen erstellt. Genauso habe ich Geräteansichten in Originalgröße erstellt und die einzelnen Baugruppen dann als Makros abgelegt die ich dann zu einem vollständigen System als 2 D Ansicht zusammenstellen konnte. Parallel dazu hat ein Kollege mit Autocad gezeichnet der sich mit der Layertechnik nicht auskannte. Von ihm habe ich auch Daten versucht zu übernehmen um Ansichten zu erzeugen. Aufgrund der Maßfehler habe ich lieber alle Module in meinem metrischen System neu gezeichnet. Gab weniger Probleme beim Kopieren und zusammen fügen.
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Gruß
Dieter
1989 brachte ein Kumpel eine Kopie von AutoCAD auf 10 labberigen 5" Disketten vorbei, dazu ein kopiertes Handbuch. Ich fand es unerträglich und habe nicht verstanden, wie sich Leute mit sowas von der Arbeit abhalten lassen wollten, denn schließlich waren Maßzeichnungen unter Handwerkern und Freiberuflern eigentlich ein ein kostenloses Gimmick, man konnte sie nicht in Rechnung stellen.
Ich entschied mich, ein kanadisches Programm "Dynacadd" auf unserem Atari TT zu installieren, das von einem deutschen Software Haus in der Nähe! übersetzt und vertrieben wurde. Konstruktion in 2D und 3D waren möglich, autom. Vermassung, Perimeter, Flächenberchnung usw. Trimmen, ausrunden, B-Splines und Bezierkurven. Es verfügte über zahlreiche Import und Export Schnittstellen und erlaubte mir fremde Daten auch typografische auf dem Schneideplotter zu verarbeiten. Als Dank für einen Sommer lang Hotline erhielt ich eine gedonglete Vollversion des sehr viel umfangreicheren Updates "Dynacadd 3", KP ca. 2.300,- Mark.
Der Rechner wurde nach Kräften aufgerüstet und verfügte schließlich über 36MB Hauptspeicher, 4MB Grafikkarte und 2GB Festplatten, obwohl es für das CAD eigentlich keine Rechenzeiten gab. Es wurden Datensätze für die CNC Fräse darauf erstellt und mit einem NeXTstep Rechner per Novell Server auf die Fräse übergeben. In der Weise z.B. auch aus den Architektur AutoCAD Daten einer Großbaustelle die Fassaden isoliert und für den Modellbau auf die Fräse gegeben, Kontroll-Stiftausgabe auf dem Großformat-Flachbettplotter.
Um das Jahr 2000 herum hatte ich allerlei Automotive Datenätze zu übernehmen. UG usw fiel weg und es wurde einheitlich auf IBM Catia umgestellt. Die Exporte waren grauenhaft und megaschwer. Die Kunden kamen dann mal gucken und waren überrascht, wie schön das Datenputzen geht. Isoliert habe ich Wireframes, gerendert auf dem NexTStep Rendermanger oder dem Mac mit Cinema 4D, damals noch eine ewige Prozedur. Unfertige Daten habe ich linienhaft für den Photoshop exportiert und von Hand gerendert. Der Kunde entschied sich daraufhin, alle nötigen Daten von Hand machen zu lassen, sie waren fehlerfrei und lebendiger.
Ich habe das System bis 2012 behalten und als letztes die Maßzeichnung einer SW Karosserie darauf gemacht. Bei meiner Werkstattaufgabe vor drei Jahren habe ich es weg gestellt (die Batterie des Rechners war auch leer).
Ich hätte nicht die Geschwindigkeit und Fertigkeit mit dem System erworben, wenn es regelmäßig upgedated worden wäre und alle neuen Zusatzfunktionen in das Programm selbst implementiert worden wären, man hat ja schließlich auch noch was anderes zu tun. Rendern, Bewegunsszenen, Höhenlinien und 3D-Druckerausgabe stehen auf einem ganz anderen Blatt. Wichtiger fand ich immer fehlerfreie Import/Exportfunktionen, so dass man sich auf einen Bereich konzentrieren kann. Die hohe Rechenleistung moderner PC sehe ich eher als Gefahr dafür, ein zu umfangreiches Programm kaufen und installieren zu müssen oder sich in seiner Vielfalt zu verzetteln.
Für Maßzeichnungen benutze ich inzwischen Cadintosh (2D) von Lemkesoft, das kostet 30,- Euro und ist sehr überschaubar. Es kann Import/Export, autom. Vermaßung, trimmen, ausrunden, Ebenen. Ich nutze es für die Vergabe von Arbeiten für den Laser und den Waterjet. Es gibt wohl eine Emulation für Windows die kann ich aber nicht beurteilen.
Ich habe inzwischen auch ein Freecad für den Mac heruntergeladen, es hat eine seltsamen Anmutung wie für einen VGA Bildschirm, oder?
Das Blender Ding scheint mir eher sowas für Tricksequenzen und Gamesentwickler zu sein, aber Open Source ist immer löblich, da kommt ganz schön was zusammen. Ich denke gerade an die Anfänge von Open-Street-Map und was inzwischen daraus geworden ist. Die 494 €/Jahr (Inkl. geschätzte MwSt.) für Fusion 360 zum Spielen nebneher wären mir zu teuer.