Werkstattausrüstung

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Werkstattausrüstung

Beitragvon Klacha » 31. Januar 2022 08:28

Hallo,

bei dem X-ten Umbau, diesmal mein Zweites Gespann, kam mir der Gedanke dass mir noch 2 Werkzeuge fehlen damit die selbstgebauten Teile noch etwas Besser aussehen und man sich nicht immer irgendwie behelfen muss.

Ein Loch mittig in eine Eisenstange bohren, dazu gerade ist mit Akkubohrer und Schraubstock quasi unmöglich. Dazu noch gerade runter über eine Länge von 5/6/7cm macht es nicht besser.
Vermurktse Schraube ausbohren, 30 Löcher am Stück usw...
Ihr kennt das ja sicher auch.

Dazu kommt dass man immer mal was abdrehen muss. Zur Zeit nehme ich die Feile dafür. Meistens ist es dann unrund, schief und nur mit Gewalt machbar. Dann arbeitet man wieder nach und es sieht trotzdem nach Gefummel aus.

Wie macht Ihr das?

Ich dachte an eine Ständerbohrmaschine und an eine Drehbank. An Platz mangelt es nicht unbedingt........
Das www gibt sehr viel her und ich bin überfordert mit der Auswahl und was so ein Bastler/Hobbyschrauber wie ich brauche?!

Habt Ihr da Tipps?
Ist billig trotzdem gut?

Ich kaufe am liebtsen für die nächten 50 Jahre. Wenn ich dann im zarten Alter von 85 Jahren noch leben sollte, will ich mit erhobenem Zeigefinger den Enkeln klar machen dass früher alles besser war und dass die Maschinen jetzt 50 Jahre Opa's Spielereien mitgemacht haben und da war nur 1 mal Teil XY was kaputt ging aber damals konnte man das noch selber reparieren! :D :-D
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon scheppertreiber » 31. Januar 2022 09:58

Erster Tip: Einen großen Bogen um Baumärkte.

Eine kleine Drehe ist ungemein praktisch, dazu eine Standbohrmaschine
und ein Schleifbock. Alles andere ist erstmal Luxus :-D :-D :-D
frisierte Dnepr MT11 "Toter Oktober" * frisierte Guzzi 1000SP "donnaccia rossa" * 1000SP solo natur "milanese nera"
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Sejerlänner Jong » 31. Januar 2022 10:04

z.b
Drehmaschine für metalle Newton 20R von Damatomacchine
Drehbank mit Abstand zwischen den Spitzen von 560 mm, Max. Durchmesser auf Bank zu verarbeitendes Stück von 220 und motor 750 W einphasig

Oder DREHMASCHINE BV 20

Im AIA Forum gibt's mittlerweile über 20 Seiten zu dem Thema Drehmaschine.https://forum.motorang.com/viewtopic.php?f=3&t=15627
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Stephan » 31. Januar 2022 10:42

Ausschau nach Versteigerungen/Werkstattauflösungen halten. So ist der Freund von mir an Drehbank und Ständerbohrmaschine gekommen. Löcher grösser als 13mm, sind kein Thema mehr. . .


Stephan
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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 31. Januar 2022 11:21

Klacha hat geschrieben:Ich dachte an eine Ständerbohrmaschine und an eine Drehbank.


Wenn Du damit erst mal anfängst, kommst Du nur auf dumme Ideen :lol:
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Crazy Cow » 31. Januar 2022 14:05

Eine Ständerbohrmaschine allein, auch hinter das Drehbankbett gestellt ist keine Lösung. Es gibt solche Maschinen Dreh-Fräsbänke, auch klein. Mit Teilapparat zum Arretieren usw.

Belle Macchina, kost rd. 2.500 Okken

Falls nur Ständerbohrmaschine vorhanden, das Bohrloch vorher mit nem Fingerfräser (Fischschwanz) anfräsen, dann körnen und Bohren. Am besten, speziell mit Handbohrmaschine, bohrt man seine Löcher mit einem Zentrierbohrer vor.

Von Hand:
1. Linie anreißen
2. Körnen
3. Zentrierbohrer
4. Erste Wand auf Maß durchbohren
5. Eine Körnerpitze an einen Durchschlag (1mm Untermaß) schleifen, (härten)
6. Durch das gebohrte Loch unten innen körnen, die Spitze sucht sich den tiefsten Punkt
7. Beide Wände durch und durch bohren.

Oder
a) Rohr mit Schraubzwingen auf dem Tisch Fixieren.
b) Mit einem Höhenreißer beide Seiten anreißen
c) 90° drehen
d) Abstände Teilen und Körnen
e) Zentrierbohrer jeweils von außen
f) Durchbohren, jeweils von außen, danach durch und durch.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 31. Januar 2022 15:59

Klacha hat geschrieben:Das www gibt sehr viel her und ich bin überfordert mit der Auswahl und was so ein Bastler/Hobbyschrauber wie ich brauche?!

Habt Ihr da Tipps?
Ist billig trotzdem gut?


Ich fürchte, das wird ein ziemlich langer Thread, an dessen Ende Du noch verwirrter bist als jetzt. Besonders wenn Leute wie Olaf völlig am Thema vorbei Dinge beschreiben, die gar nicht im Zusammenhang mit Deiner Frage stehen.

Ich würde Dir raten, Dich in der Zerspanerbude (das Forum, in das ich bereits oben schon verlinkt habe) anzumelden und Dir dort die richtigen Tipps zu holen.

Dazu muss man genau oder wenigstens in etwa wissen, was Du machen möchtest. Willst du nur hier und da mal einen Schraubenkopf abdrehen oder eine Distanzbuchse drehen oder möchtest Du Deinen Horizont erweitern und eventuell aus der Zerspanerei ein weiteres Hobby machen.

Welches Budget hast Du eingeplant?

Maschinen alleine, egal welche, sind nur die halbe Miete. Die heißen nämlich "Werkzeugmaschinen", weil man dafür Werkzeuge braucht, um überhaupt damit arbeiten zu können. Die Anschaffung dieser Werkzeuge sollte man bei der Planung der Ausgaben nicht vernachlässigen.

Am günstigsten fährt man mit gebrauchten kleineren Industriemaschinen, die zusammen mit einer reichhaltigen Ausstattung an Werkzeug und Zubehör angeboten werden.



Mir ging es anfangs genau so wie Dir. "Mal eben ne Buchse drehen". Der Wunsch war, eine kleine Drehmaschine anzuschaffen. Aber nicht alles, was man herstellen möchte, ist oder bleibt rund. Irgendwann kommt der Wunsch nach einer Fräsmaschine auf. Dann beschäftigst Du Dich mit irgendwelchen Kombi-Maschinen und stellst fest, dass sie sehr umständlich zu bedienen sind und man sich während des Arbeitsablaufs oft selbst im Weg damit ist.

Mit so einer Maschine wachsen dann auch die Bedürfnisse und Anforderungen, denn man wächst mit seinen Aufgaben.

Für mich war es damals nicht unbedingt die Summe, die ich ausgeben wollte oder konnte. Es sollte natürlich in einem vernünftigen Rahmen bleiben.

Die Frage nach "billig" würde in lieber in "preiswert" umwandeln. Was ist seinen Preis wert?

Eine neue Maschine aus chinesischer Fertigung mit einem aufgestzten Fräskopf wie beispielsweise das BERNARDO Dreh-Fräsmaschine Proficenter 700, das ich für mich damals auch in die engere Auswahl gezogen habe, kostet je nach Ausstattung zwischen 4einhalb und 5einhalb tausend Euro. ...Da hast Du aber noch keinen einzigen Bohrer, Fräser oder Drehmeißel.

Ich bin dann auf ein Angebot gestoßen, wo eine Weiler LZ280 Drehmaschine und eine Deckel FP1 Fräsmaschine mit reichlich Zubehör für 6einhalb angeboten wurde. Am Ende aber war das preiswerter und deutlich vielseitiger als die Kombimaschine.

...Oder Du fängst mit der Drehmaschine zum Drehen an und kaufst Dir anstelle der Ständerbohrmaschine später eine kleine Fräsmaschine von Bernardo oder Optimum dazu.

Eines solltest Du noch wissen: Mit einer Fräsmaschine kannst Du auch sehr gut bohren, aber mit einer Ständerbohrmaschine nicht fräsen. Dafür ist die Lagerung der Pinole nicht ausgelegt.


Es bringt auch nichts, wenn hier jemand sagt "kauf die oder die". Bevor Du Dich für eine bestimmte Maschine oder einen Hersteller entscheidest, muss erst mal ein Konzept erstellt werden, das Deine Wünsche und Erwartungen beschreibt. Am Ende wirst Du wahrscheinlich doch mehr damit machen wollen als das, woran Du jetzt gerade denkst. Also lieber etwas mehr Geld ausgeben und eine Nummer größer/besser kaufen als sich hinterher über eine falsche oder voreilige Entscheidung zu ärgern.

Wenn Drehstrom verfügbar ist, immer eine Maschine mit Drehstromanschluss nehmen.


...Aber wie gesagt: Schau mal in die Zerspanerbude, stell Dich dort vor und sage den Leuten, was Du mit Deinen Maschinen machen möchtest. Dann werden schon die passenden Tipps und Entscheidungshilfen kommen. :wink:
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Crazy Cow » 31. Januar 2022 16:51

f104wart hat geschrieben:
Klacha hat geschrieben:
Besonders wenn Leute wie Olaf völlig am Thema vorbei Dinge beschreiben, die gar nicht im Zusammenhang mit Deiner Frage stehen.



Es kommt ein Bisschen darauf an, ob die beschriebene "Eisenstange" rund oder sogar ein Rohr ist, oder?

Ein Loch mittig in eine Eisenstange bohren,...
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Saxon » 1. Februar 2022 05:21

Bei Drehbänken würde ich dir von gewissen Modellen abraten. Und zwar von allen wo die Drehzahl und der Vorschub über Keilriemen oder Zahnradsätze eingestellt werden muss. Das funktioniert zwar auch, ist aber extrem lästig. Bei Bohrmaschinen stört das mit dem Riemen nicht so sehr.

Gruß
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Bastlwastl » 1. Februar 2022 06:26

hallo

auf jedenfall keine Kombimaschine . die sind in der preisklasse zu umständlich ....

die suche und empfehlung ist wirklich eine seitenweise füllende geschichte
fast so wie ein Ölfred :roll:

tipps und hinweise zu fähigen seiten wurden dir bereits genannt .
ich kann nur zu gedult und täglichen sondieren des marktes raten
sobald du weist was deinen vorstellungen endspricht .


momentan kommt jeder 2 schrauber auf den trichter sich demendsprechend auszurüsten.
wie dann angebot ,markt und preis ist . kann sich jeder vorstellen.

das nötige werkzeug zu den maschinen , wenn kein dreh/frässpetzl in freundeskreis
verschlingt schnell mal das gleiche wie die maschinen selbst kosten.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Gustav vom Sauerland » 1. Februar 2022 06:47

Für den preiswerten Einstieg wäre mir der Riemenantrieb egal. Wichtig finde ich das man sich einen Bohrer am Schleifstein wieder anschleifen kann. Wenn man zu so eine Handwerklichkeit hat oder sich antrainiert und die Schneidenkontur beurteilen kannn, kann es auch mit den Zerspanungswerkzeugen an der Drehe funzen. Was nutzt die beste Drehe bei ungeeignetem Anschliff der Werkzeuge. Powerdrehe und Wendeschneidplatte kommn dann von selbst. Ein gutes Buch über Zerspanung hilft auch. Metallmodellbau - van Dorne -Dampfmaschinen, Eurpa-Verlag Dreherhandbuch?, In der Zerspaungsbude sind viele Spezi mit Viel und Gut und Teuer und auch mit viel überpowerten Werkzeugausstattung. Wenn man Instandsetzen will , kann eine einfache Ausstattung schon weit reichen.
In der Zerspanungsbude wird natürlich die Zerspanung genüßlich gelebt - gut so.
Und immer daran denken - die erste Freundin ist oft nicht die letzte Freundin -oder so :D
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Re: Werkstattausrüstung für Beginner (Drehbank; Standbohrmas

Beitragvon Klacha » 1. Februar 2022 07:36

Hallo,

Danke für die zahlreichen Antworten und Tipps!
Ich werde dann mal beherzigen und mir einige Tage/Wochen Gedanken machen und mich in das Thema einlesen.
Wie bei der Elektrik hilft ein gutes Buch sicherlich weiter! Bei meinem Vorwissen zu Drehbänken kann das sicher nicht schaden!

Bastlwastl hat geschrieben:die suche und empfehlung ist wirklich eine seitenweise füllende geschichte
fast so wie ein Ölfred :roll:


Das dachte ich mir nach den ersten 2 Antworten auch schon :-D

Zur Vollständigkeit:

Also zuerst mal würde ich gerne etwas tiefergründiger in der Metallverarbeitung arbeiten.
Die Basis ist vorhanden. Also Handwerkliches Geschick.
Beim Umbau an meinen Motorrädern kommt immer mal wieder der Punkt an dem man mehr können müsste und dann fehlen auch noch die Maschinen dazu. Das startet bei eine Hülse für den Stoßdämpfer und geht über Schutzblechhalterungen.

Aktuelles Beispiel. Beim Try and Error zur Befestigung des Kotflügel am BW (BMW-Ural) hab ich den Samstag und Sonntag damit verbracht eine schöne Halterung zu bauen. Rundeisen 16mm als Verschraubstück. Rundeisen 10mm als Bügel. Nach den 5 Stunden schweissen/schleifen/bohren/ausrichten hatte ich das Ding zu kurz gewerkelt. Jetzt stellte sich die Frage was tun.
Lösung:
Halterung am geraden Stück schneiden, Passstück einsetzen fertig.
2 Löcher bohren in verhandene schon gebogene Halterungesstücke.
Rundeisen auf 3cm durchbohren. Hülse fertig.
8.8 Schraube schneiden und einsetzen. Verschweissen. Feilen.
Hülse drauf.
2. Halterungsteil dran.
Fertig.
Alles mit ausreichend Toleranz damit es passt und mit Hammer passend gemacht wird. Sieht beschissen aus. Muss nochmal nacharbeiten. Ist nachher trotzdem unschön und unrund!

Hätte ich da das Können eine Fräse zu betätigen und eine Standbohrmaschine wo man alles ausrichten kann wäre das Teile weiterhin 'perfekt' für mich! Jetzt hab ich das was Gebasteltes was zusammengeschustert wurde. Mit Holhraum im Teil. Mit 2 Schweissungen dran. Einfach nicht mehr aus einem Guss.

Bis vor einiger Zeit wäre es mir egal gewesen aber meine Ansprüche an mich selbst und meine Umbauten sind grösser geworden und ich werde in geraumer Zeit eine Kopie der Halterung anfertigen. Einfach weil mich die Bastelscheisse nervt! Darüber bin ich hinaus und so sollen die Teile auch aussehen!

Dewegen wollte ich mich ausrüsten!

Aber wie das so in einer Selbsthilfegruppe ist werde ich mir jetzt zuerst mal ein Abendkurs im drehen und fräsen suchen und den mitmachen. Danach weiss ich eventuell was ich brauche und suche mir dann was passendes!

MfG

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon fredde » 1. Februar 2022 10:10

50 m von mir weg steht meine komplette Werkstatt,von der ich nicht weiss, was ich damit machen soll. Auseinnaderreissen und die Maschinen einzeln verkaufen kann man ja. Und dann Alles was dazugehört und sogar mehr gekostet hat auf Europaletten legen und herschenken. Hab ich auch keine Lust dazu. Wenn Du mein Huas kaufst, bekommst Du die Werkestatt dazu. 2500 T und Du bist dabei.
Gruss Fredrik
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Kuckuck » 1. Februar 2022 10:47

Guten Morgen,

ergänzend zu den angeführten Merkmalen von Ralf, meine Erfahrung:

1. Drehmaschine:
Eine Drehmaschine mit Riemenantrieb ist OK! Dadurch ist der Motor mit seinen Vibrationen (und Frequenzbedingtem "unruhigen" Lauf) von der Spindel getrennt, besser geht (für bezahlbar!) nicht.
Meine Erste war eine Lorch mit Waschmaschinenmotor die war nur sehr kurz im Einsatz bei mir..... Dann folgte eine Boley-Leinen mit Flachriemen. Den Grund für ein unruhiges Drehbild musste ich suchen und fand ihn auch: der Flachriemen war mit einem Verbinder geflickt, auf dem Stoß änderte sich die Umfangsgeschwindigkeit unter Last und ergab einen unruhigen Schnitt. Für viel Geld habe ich dann einen Riemen (Kunstoffriemen mit Leder innen) einbauen lassen (da endlos, konnte ich zu der Zeit Riemen noch nicht selbst kleben, dann wusste ich, wofür ein Elektrogerät im Zubehör war). Danach war das Drehbild vom Feinsten. Da die Spindellager am Ende waren, folgte eine Weiler Matador die ich jetzt noch im Einsatz habe. Leider hat der Vorbesitzer die 2 Keilriemen zur Spindel nicht paarweise gestauscht sondern nur einen. Damit ist die Vorspannung nicht auf beiden Riemen gleich und bei hoher Drehzal rutscht beim Start einer....
Zu beachten ist weiters: zumindest professionelle Maschinen ab ??? müssen eine Spindelbremse haben. Bei der Weiler ist die Bremse mit dem Motor gekoppelt. Das hat letztlich für eine recht teure Reparatur gesorgt: die Bremse sass fest und ich habe mit meinem Wissen den Motor nebst Bremse nicht zerlegen können.

2. Fräsmaschine:
Ich habe eine Aciera F3. Die Lager der Vertikalspindel waren defekt und wurden von mir getauscht. Warum es für viel mehr Geld "Spindellager" mit gleich Außenabmessungen gibt weiss ich jetzt, nachdem ich bessere aber normale Lager verbaut habe, auch. Das Schnittbild ist nicht mehr so gut; trotz Experimente mit Änderung der Lagervorspannung.
Zur Erweiterung der Einsatzmöglicheiten habe ich einen Frequenumrichter spendiert. Allerdings ist der Motor bei 89Hz am Ende. Da wird der Schlupf so groß dass die Spindel bei leichter Last stehen bleiben will. Die Beschaffung wird dafür also ein HF-Motor bis 100Hz sein (sollen/können/wollen: die kosten richtig Geld). Mehr können auch die Lager/Zahnräder der Maschine nicht.

3. Ständerbohrmaschine:
ich habe eine "NoName" aus dem Werkzeugfachhandel gekauft mit der ich recht zufrieden bin. Die Pinole hat MK4 und ist damit recht solide. Drehzahlen zwischen 1500 und 27min-1. Allerdings muss ich sehr darauf achten zum Bohren oder Gewindebohren den Tisch festzuklemmen, sonst stimmt der Winkel zwischen Pinole und Tisch nicht. Bei meiner doch mit 1.500,-EUR billigen Maschine liegt der Fehler bei ca. >5°. Ich hätte doch für den gleichen Preis eine gebrauchte Flott oder vergleichbar kaufen sollen.

4. Zubehör, Werkzeuge:
Aus meiner Zeit als technischer Betriebsleiter in einem Unternehmen mit Werkzeugbau und weiterem habe ich gelernt: der Kaufpreis einer Maschine besteht aus Maschine + erforderliches Zubehör!
Für eine konventionelle Fräsmaschine ist ein Drehtisch mit Grad/Minuteneinteilung und Futteraufspannung essentiell. Ein Teilapparat ist schon "Höhere Zerspanung". Ein paar Fräser und Messerkopf erhöhen dann die Nebenkosten schnell (Eckmesserkopf 60mm bis ca. 500,-; gebraucht muss man schauen dass die Sitze der Schneidplatten nicht zerrammelt sind ((meine Erfahrung!!!))). Wenn ich heute neu (gebraucht) kaufen würde, dann wäre eine Maschine mit schwenkbarem Horizontal und Vertikalmodus erste Wahl. Des weiteren würde ich nur noch mit Steilkegelspannung arbeiten wollen: die Preise für solches Zubehör liegen im akzeptablen Bereich (SK30, SK40) und erleichtern einen Werkzeugwechsel ungemein. Abgesehen davon sind die Spindeln käftiger ausgelegt als z.B. für W20 (Schäublin, Aciera). Ein Drei- und Vierbackenfutter sind erforderlich, Spannzangen wenn es präzise rund laufen muss bei Durchmesser unter 20-25mm (und man nicht in einer Aufspannung drehen kann)
Für die Drehmaschine ist eine Wechseleinrichtung für die Dreh- und Bohrstähle ebenfalls essentiell. Ein Wechsel der Werkeuge ist damit schnell und reproduzierbar erledigt. Pro Stück kostet so etwas heute im Grundhalter ca. 150,-EUR und jeder Halter dann noch einmal (auch aus China sind die Dinger präzise genug (Wechselgenauigkeit bei unter 2/100)) 20-50EUR.
Ohne Drehmeissel mit Wechselplatten würde ich heute meine Drehmaschine nicht mehr nutzen!
Fräser: die gibt es natürlich auch mit Wechselplatten, aber dann sind sie, vor allem bei geringem Durchmesser sehr teuer. Ich arbeite mit "Einmalfräser", schleifen lassen verdirbt die Abmessungen und ist fast so teuer wie ein neuer Fräser.

Ich musste es loswerden,nun aber Ende.
Falls Du möchtest, darfst Du Dir gern meine Werkstatt anschauen, da gibt es noch mehr Werkzeugmaschinen (Eckold Umformer, Abkantbank, Schere, Metallkreissäge, Bügelsäge usw.)
Schau Dir mal an, was Ralf für feine Sachen auf seinen Maschinen baut! Das ist vorzeigbare Arbeit!

Viel Erfolg beim Suchen, und lass Dir Zeit!
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Gustav vom Sauerland » 1. Februar 2022 14:30

Das finde ich ganz toll hier.
Da möchte ein Motorradschrauber eine leichte Werkstattaufbesserung und schon bekommt er eine Betriebsführung für die mechanische Bearbeitung. Inklusive Werkzeugbau und Blechbearbeitung.
Die Vorzeigearbeiten vom Ralf finde ich auch toll - kann ich auch arbeitsmäßig nachvollziehen - aber ob die an einem Russen gewünscht und nötg sind???.
Und vom Olaf nehmt doch einfach nur das was ihr versteht oder gebrauchen könnt.
Haben wir nicht alle eine Macke?
Das mußte auch raus :D
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon fredde » 1. Februar 2022 15:02

Gute Tipps vo Kuckuck. Was Fingerfräser betrifft, kauft Hartmetall. Sind unbedeutend teurer aber halten Ewigkeiten. Die letzten 20 Jahre in meiner Werkstatt ( Feinmechanik) bin ich ganz auf Hartmetallfräser und Teilweise auch Bohrer übergegangen. Meine Fräsmaschine ist eine Abene. Die Spindel ist auf 45 Grad Ebene absenkbar und durch Drehung des Spindelgeheuses hat man dann Horzontal oder auch Vertikalspindel. Meine beiden Drehbänke sind von Weiler.
Gruss Fredrik
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Crazy Cow » 1. Februar 2022 15:19

Gustav vom Sauerland hat geschrieben:Und vom Olaf nehmt doch einfach nur das was ihr versteht oder gebrauchen könnt.

Das mußte auch raus :D


Dankemals,
manchmal hilft es sich vorzustellen, man sei unterwegs, müsste in einer Messehalle arbeiten, oder in seinem Montagewagen.
Was nützen dir Drehbank, Bohr- und Frasmaschine, wenn du plötzlich eine Bügelhubsäge brauchst? Oder einen Schweißtisch oder Richtplatte mit 150 x 150cm? Dumm (auch arm) kann der Mensch sein, er muss sich nur zu helfen wissen.

In einem gebe ich dir recht, Gustav: wer keine Bohrer schleifen kann, braucht nicht primär über die Qualität einer Ständerbohrmaschine nachdenken. (MK2 tut's übrigens auch).
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Stephan » 1. Februar 2022 15:32

Wobei ihr nicht vergessen solltet, gute Adressen für das zu bearbeitende Material gehören auch dazu. Ich such z.B. gerade Aluplatten, um mir mal Gedanken für die Tieferlegung von Soziarasten zu machen. (die ich dann wohl mit Feile und Säge bearbeiten muß). . .


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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Kuckuck » 1. Februar 2022 16:23

Hallo;
Flachmaterial in vielen Qualitäten und kleinen Mengen beziehe ich über eBay, fast nur Material nach DIN und wie beschrieben zu akzeptablem Preis.

Ich möchte den sehen der auf einer Bohrmaschine mit MK2 ein 25er Loch so gut bohren kann wie auf einer mit MK4 ein 1,0er Loch; mit zu niedriger Drehzahl (Schnittgeschwindigkeit) ist zumeist besser als mit zu hoher Drehzahl. Alles hat seinen Einsatzbereich, universeller ist eine mit MK4!

Wenn ich ein Loch brauche, kann ich zumeist eine meiner Handbohrmaschinen nutzen; Notfalls eine Spitze und einen Hammer. Für eine Bohrung brauche ich die Ständerbohrmaschine (oder Fräsmaschine).

Zum Schleifen eines Bohrers für ein Loch reicht notfalls eine Handbohrmaschine mit Schleifstein (habe ich auf großen Touren gern dabei), soll es jedoch eine Bohrung werden, nehme ich meine Bohrerschleifmaschine: geht schneller, präziser und die Bohrung wird wie der Bohrer vorgibt. Alles hat seine Verwendung.

Dass man/ich auch mit vorhandenen Mitteln etwas verkaufbares hinbekommen kann habe ich in der großen Salzwüste, der Sahara und unzähligen anderen Einsätzen bei Kunden und Messen zeigen dürfen. Bei Anderen aus diesem Forum sieht es sicherlich genauso aus.
Darum muss ich aber zuhause in meiner Werkstatt nicht "rummurksen". Ich denke, damit bin ich im Kreis anderer hier im Forum nicht allein und vielleicht das kleinste Licht. Ich denke weiters, das war auch der Ansatz der ersten Sätze: etwas besser machen zu wollen und dazu (eigenes) besseres Werkzeug nutzen zu dürfen.

Wie etwas "hingefrickeltes" aussieht und (nicht) hält haben ich und Andere schon häufig genug gesehen...
Das heißt nicht, dass ich/wir unterwegs nicht mit Improvisation wieder nach Hause kommen und es dann mit viel Spass an der Arbeit wieder richten....
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Crazy Cow » 1. Februar 2022 16:43

Stephan hat geschrieben:Wobei ihr nicht vergessen solltet, gute Adressen für das zu bearbeitende Material gehören auch dazu. Ich such z.B. gerade Aluplatten, um mir mal Gedanken für die Tieferlegung von Soziarasten zu machen. (die ich dann wohl mit Feile und Säge bearbeiten muß). . .


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Meinen lieben Stephan,
rechne doch mal Kosten und Zeit zusammen, (wenn du Werkbank, Schraubstock, Bohrmaschine, Säge und Feile hast, für Alu nimmst du besser ne gefräste Feile, die nicht schmiert) und dann prüfe, ob du nicht besser ne Zeichnung an nen Fachbetrieb gibst, die haben auch ordentliches Material da stehen. Besser als loszulaufen, eine neue Feile und einen Brocken Alu zu kaufen, für den dich der Händler auslacht. In der Zwischenzeit lieber Vogel, Modelleisenbahn und Garagenwerkstatt kehren. TÜV sagt übrigens, Fahrgestell- und sicherheitsrelevante Aluteile müssen oberflächenbehandelt sein, gerade hochfestes 7075. Du brauchst also noch eine alte Badewanne zum eloxieren oder eine Lackierecke für das 7075, das sich nicht schön eloxieren lässt. Ich hatte meines übrigens hochglanzpoliert, war der TÜV auch mit einverstanden, ist aber ein Stück Arbeit.

Und dann stell dir mal vor, du hättest das alles schön selbst zusammengesucht und an einem Tag in deiner Minimalwerkstatt fertiggemcht, was ja durchaus möglich ist, und dann gibst du es zum eloxieren weg, (Kleinmenge) und wartest 14 Tage bis du es zurück kriegst...
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 1. Februar 2022 17:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Kuckuck » 1. Februar 2022 16:47

Wer bei jedwedem Hobby Kosten/Nutzenanalyse betreibt, kann auch für das Gespannfahren die Kilometerkosten ermitteln und dann leise weinend in den Keller gehen. Spass soll es machen, auch das Basteln,
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 1. Februar 2022 17:16

Gustav vom Sauerland hat geschrieben:Die Vorzeigearbeiten vom Ralf finde ich auch toll - kann ich auch arbeitsmäßig nachvollziehen - aber ob die an einem Russen gewünscht und nötg sind???.


Ich glaube, Du verwechselst da gerade was. Dieser Beitrag war von mir rein ironisch gemeint mit einem Augenzwinkern oder sogar einem Lachen dahinter.


Genau so, wie bei Charly hat es bei mir damals nämlich auch angefangen: Das Teil wurde in die Bohrmaschine gespannt und mit der Feile runter "geschruppt".


Dann kam irgendwann mal der Wunsch nach einer kleinen Drehbank. Dann habe ich mich am Markt umgeschaut und mit dem Thema beschäftigt. Dann kam der Hinweis von einem Freund, dass wenn man eine Drehe hat, man irgendwann eine Fräse vermisst und das man sich mit Kombinationsmaschinen oft selbst im Weg steht. Besonders dann, wenn gerade ein Teil der Maschine eingerichtet ist und man "mal eben schnell" an den anderen Teil der Maschine dran müsste.


...Dann kam die passende Gelegenheit, bei der ich zugeschlagen habe. Und dann wurden aus den einfachen Buchsen immer kompliziertere Ideen und Anwendungen und heute kann ich fingen die Projekte an, größer und anspruchsvoller zu werden.


Und genau so wird es, wie ich vermute, Charly auch ergehen, denn wie er später selbst geschrieben hat, möchte er, unabhängig von dem Russen, auch etwas tiefer in das Thema einsteigen. :wink:

Insofern finde ich die Ergänzung von Werner als sehr informativ und hilfreich.

Material bestelle ich, genau wie er, in der Bucht. Bei Materialien und Abmessungen, die man öfter braucht, schaue ich immer mal wieder nach Reststücken oder bestelle mir das, was ich brauche, als Zuschnitt.


...Aber es ist hier, wie in den meisten anderen Foren auch. Es gibt Leute, die meinen, zu allem und jedem was schreiben zu müssen und es gibt Leute, die für jede Lösung ein Problem finden und das, was sie für sich selbst nicht nachvollziehen oder umsetzen können, schlecht reden. :roll:

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Stephan » 1. Februar 2022 18:26

Olaf, du wirst es nicht glauben. Hab ich bei meiner RS-Lenkererhöhung genau so gemacht. Das es blank war, war dem aaS egal. Er hat im Vorfeld von mir auch die Rechnung mit dem spezifischen Alumaterialbezeichnung, bekommen.

Mal sehen wie es bei der Soziafussrastentieferlegung funktioniert.


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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Gustav vom Sauerland » 1. Februar 2022 18:38

Hallo Ralf,
da bin aber froh das es so ist - ein Verständigungsproblem.
So wie geschrieben braucht der Herr wohl eine schöne und nette Ranführung an den späteren Meßleistenbereich.
Dachte nur für den ersten Einstieg eine einfache Drehe. Wenn es dann doch mehr wird und er genauer Vorstellungen von den Projekten hat und seine neuen Möglichkeiten erkennt rüstet er noch einmal um. Etwas Lehrgeld bildet doch auch. Lehrgeld bedeutet für mich nicht immer "Verlorenes Geld". Wenn es dann doch nicht ganz der tolle Wurf ist, sind die Kosten nicht so groß.
Vor 10 Jahren mußte ich unbedingt diese kleine Proxxon Ständerfräse haben - war ein Schnapper. Noch nicht gebraucht - für die nahe Zukunft - im Sitzen, am Tisch die vor 35 Jahren angefangene Dampfmaschine fertigstellen. Zwischendurch habe ich ja trosterweise 20 Jahre an richtigen Dampfmaschinen gearbeitet.
Kenne von mir selbst - man kann sich auch totrüsten. Und dann sucht man ja "in gute Hände".
Habe dich erst kürzlich gelesen und auch gestaunt.
Im musealen Bereich habe ich aber auch in den letzten 25 Jahren gelernt: Wir brauchen auch die Spinner und Fantasten. Neue Ideen und leicht Unmögliches gibt es doch.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Bastlwastl » 1. Februar 2022 20:47

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Klacha » 3. Februar 2022 20:02

Also nochmals Danke für dei Infos und Anregungen.

Im Betrieb des Schwiegervaters gibt es 2-3- Motorradbastler. Dazu noch ne ausgerüstete Werkstatt. Und mein wehrtes Bruderherz ist gelernter Schlosser. Von jedem kann ich mir also was mitnehmen! Wobei keiner so richtig was an der Drehbank macht und selber auch keine besitzt.
Daher die Anfrage im Forum.
Der Onkel meiner zuküntigen ist einer dieser Motorradumbauer. Bezeichnet mich als verückter Dreiradler und hat Betriebsmässig ne Drehbank. Ca. 2m lang und alles dran was ich nicht verstehe.

Frage dann mal bei denen an wie die das so machen.

Zusätzlich kann ich mich im September für eine Weiterbildung im Bereich Metallverarbeitung eintragen.

Also offen sein, fragen, lernen, lesen, Kurs machen.

P.S.: Auch die Teile für an eine Ural können präzise und 'gut gemacht' sein. :D Betrifft bei mir ja nur den Beiwagen.... Muss mich ja an die Qualität der 'BMW' anlehnen!
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 3. Februar 2022 21:03

Hallo Charly,

ich finde die Art, wie Du Dich an die Sache heran arbeitest, genau richtig.

An Deiner Stelle würde ich mich in der Zerspanerbude anmelden und dort einfach mal ein bischen "rumstöbern". Keine Wissenschaft draus machen, einfach das lesen, was Dich gerade interessiert. Man kann dort von machen Leuten sehr viel lernen. Aber nicht von allen. Man muss schon etwas die Spreu vom Weizen trennen können. In letzter Zeit wird dort, genau wie hier auch, sehr viel Mist geschrieben.

Schau Dir unbedingt auch mal die Videos von Paul Brodie an. Mit welch einfachen Mitteln der wirklich tolle Werkstücke anfertigt, ist einfach nur genial. Vor allem, was die Herangehensweise und die Reihenfolge der Arbeitsschritte betrifft, kannst Du Dir von ihm sehr viel abschauen. :wink:


...Wo kommst Du denn eigentlich her??

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Peter Pan CR » 4. Februar 2022 06:25


...Aber es ist hier, wie in den meisten anderen Foren auch. Es gibt Leute, die meinen, zu allem und jedem was schreiben zu müssen und es gibt Leute, die für jede Lösung ein Problem finden und das, was sie für sich selbst nicht nachvollziehen oder umsetzen können, schlecht reden. :roll:


dieses Mal hab ich besser nicht gleich kommentiert und vielmehr schmunzelnderweise mitgelesen... Vor 32 Jahren fing ich mit konventioneller Drehbank und Fräse an.... Happig damit seine Familie ernähren zu wollen...gegen die professionellen konnte man damit auch in einem Dritte Welt Land nicht gegenanstinken.
Der Spruch meines Vater hat heute noch Gültigkeit gerade im Maschinenbereich.

"Lieber klein, aber fein - und mein."

Wer zB eine Hommel mit aller Ausrüstung schiesst, der hat Sechser im Lotto und Weihnachtslotterie in einem gewonnen.

Der grosse Maschinenpark wird ganz schnell zu einem Klotz am Bein. Kumpel Guido fing ganz klein mit Minimaschinen an, und konnte die immer wieder für günstiges Geld an neue Projekte anpassen. während mein Schwermetal bei jedem Zusatzteil richtig in die Arme und in die Geldborse ging...

Klein aber fein und mein....
in dem Sinne wünsche ich viel Spass und Erfolg.
Sven,
der gerade an Schwermetal in der Kälte schraubt.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 4. Februar 2022 13:56

Peter Pan CR hat geschrieben:Der Spruch meines Vater hat heute noch Gültigkeit gerade im Maschinenbereich.

"Lieber klein, aber fein - und mein."


Vollkommen richtig, Sven.

...Deshalb hab ich ja auch geschrieben, dass sich Charly mit der Thematik auseinander setzen und die Anschaffung an seine Bedürfnisse anpassen soll.

Wenn es dabei bleibt, hier und da mal ne Hülse zu drehen oder eine "Schraube zu kürzen", dann ist so was kleines okay. Stößt man aber schon nach kurzer Zeit immer wieder an die Grenzen der Maschine und bräuchte eigentlich was anderes, hat man eine falsche Entscheidung getroffen.


Ein Freund von mir, der eine Wemas AT 500 mit Fräsaufsatz hat, mit der ich anfangs auch geliebäugelt habe, sagt: "...Ich ärgere mich immer wieder über das Ding, weil man sich mit der Umrüsterei ständig selbst im Weg ist, aber ich bin auch jedesmal heilfroh, dass ich sie überhaupt habe!"

Wenn einem so was preiswert über den Weg läuft, ist man damit sicher für lange Zeit gut bedient. Muss ich aber drei-, vier- oder fünftausend Euro für so eine Maschinenkombi ausgeben, dann fahre ich wahrscheinlich mit einer kleinen gebrauchten Industriemaschine besser, die eine Spitzenhöhe von 140 und eine Spitzenweite von ca 800 mm hat und oft zusammen mit reichlich Zubehör angeboten wird.


Es gibt halt hier keine pauschale Empfehlung und keine eierlegende Wollmilchsau.

JEDE Maschine ist besser als keine Maschine. Und wenn man das Spektrum, das man mit einer kleinen Maschine abdeckt, voll ausschöpft und hier und da mal was größeres machen muss, dann gibt man das eben mal in Auftrag. Nur sollte der Anteil der notwendigen Fremdvergaben maximal 10 - 20% oder von mir aus auch 30 % der anfallenden Arbeiten betragen, damit sich die Anschaffung der eigenen Maschine rechnet.


...So wie ich Charly aber einschätze, hat er schon verstanden, worauf er zu achten hat und wird sicher die für sich passende optimale Lösung finden. :wink:
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Stephan » 4. Februar 2022 14:03

Macht mal. Ich hätte da schon'n paar Aufgaben. . .


Ein beinahe-Schwager von mir, begnadeter Dreher und 2rad-Mechanikermeister, hatte so'ne Werkstatt. Div. Drehbänke, Ständerbohrmaschinen. Nebenbei, als Hobby mit seinem Vater zusammen. Is' jetzt auch schon 17Jahre nicht mehr unter uns.


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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Peter Pan CR » 4. Februar 2022 15:10

In meinem Fall wäre früher eine zweite kleine Drehbank mit Spannhülsen und Vierbackenfutter ideal gewesen, um auf der grossen weiter zu produzieren und nicht ständig umrüsten zu müssen.... nie etwas draus geworden , weil eben das "flüßige" weg war. (speziellen Dank dafür einen Nobelpreisträger und zwei weiteren späteren Präsidenten, die Bankenzusammenbrüche provozierten.)

Die Kleinstmaschinen, die zum Teil auf dem Markt sind taugen häufig nicht einmal, um auch nur Aluminiumbuchsen ratterfrei / maßhaltig zu drehen. Also auch da ist es iimmer eine Frage richtig auszusuchen. Ohne eine Maschine persönlich zur Probe benutzt zu haben würde ich nicht noch einmal kaufen.
Freund Guido musste eine Neumaschine nach 6 Monaten zur vordrehmaschine degradieren, weil da bereits das Bett Vescheisspuren zeigte und der Meiselpfosten wie ein Lämmerschwanz 0,17mm sich auf dem Traverstisch hin und her bog.
Seine nächste Anschaffung war dann eine Kopie einer Hardinge Werzeugmacherdrehbank aus Taiwan: Du stelltest 0,01mm an und sie schneidet die auch ohne Fragen zu stellen. (Hat er heute noch) Die war dann auch drei mal so teuer wie die Jet und immer noch nur 1/5 einer Hardinge. Ob sie immer noch so masshaltig ist weis ich aber nicht.

Übrigens hat jedes Land so seine bevorzugten Lieblinge D Weiler / Böhler GB Southbend ... I Graziano ....
Nur nachdem ich mal bei Knuth in Neumünster zu Besuch war, und Freund Jan Larsson 20+ Jahre im Service betreute bestehe ich darauf selber erst einmal zu kurbeln und auszuprobieren, denn bei den Chinesen und Indern ist häufig ....


"das einzige, was sie mit echten Maschinen gemeinsam haben,
das Photo im Katalog."

Echt war und Jan's Verkäufer Santiago kann es mit einer fehlenden Fingerkuppe bestätigen!

Sven

Die Presse wartet auf der anderen Stadtseite von Calgary.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Peter Pan CR » 4. Februar 2022 15:30

Das Ding wurde mir gestern für die Brieftasche geschenkt, weil ich von einem meiner früheren Kunden erzâhlt hatte, das er seine Firma auf einem Plastikmesschieber aufgebaut hatte.

Gerade bei identisch aussehenden - Standardwerkzeugen wie Teileköpfen gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht. dazu brauche ich nur an meinen Teilekopf denken... im anderen Laden kostete ein absolut baugleicher das doppelte.

nur meiner ist aus Kaugummi und der von Freund Adrian aus zähem Kuhfleisch .
Ich hätte aber gerne einen aus geschliffenem Granit...
Natürlich im übertragenen Sinne frei nach Adrian's Ausdrucksweise.

Also bloss keine Äpfel mit Birnen vergleichen.
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Zuletzt geändert von Peter Pan CR am 4. Februar 2022 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 4. Februar 2022 15:42

Was ich vergessen habe und worauf ich in meinem letzten Beitrag auch noch hinweisen wollte, ist der Spindeldurchlass.

...Da hab ich nun schon so eine schöne Weiler LZ 280, mit der ich bisher alles machen konnte, was ich machen wollte, aber der kleine Spindelduchlass von 24 mm ist oft ein lästiges Hindernis.

Darauf sollte man, wenn man Maschinen, die man in die engere Auswahl gezogen hat, miteinander vergleicht, auch achten.


Bei den Chinesen gibt es wohl auch Unterschiede. Die Gehäuse kommen zwar oft aus ein und derselben Gießerei, aber die Weiterverarbeitung geschieht in unterschiedlichen Firmen. Einige davon arbeiten nach den Qualitätsvorgaben der Importeure, die sie nach Deutschland und Europa holen, bzw deutsche Firmen lassen in eigenen Firmen in China nach ihren Vorgaben fertigen.

Deswegen unterscheiden sich diese Maschinen, die sich von der Form her auf den ersten Blick gleichen wie ein Ei dem anderen, in Wahrheit nicht nur in der Farbe, sondern durchaus auch in der Fertigungsqualität.

Mit etwas Zuwendung kann man aus einigen von ihnen durchaus brauchbare Maschinen machen. Besonders für den Hobbybereich, wo sie nicht 5 Tage/Woche im Dreischichtbeitrieb laufen und es auch nicht unbedingt auf 2 Hunderstel mm ankommt.


...Apropos 100stel. Da gibt es einen guten Trick:

Man stellt den Oberschlitten um 6° schräg. Zum Drehen einer Passung und die letzten 100stel stellt man den Durchmesser nun nicht mehr über den Querschlitten zu, sondern über den um 6° schräg stehenden Oberschlitten.

Über die Winkelfunktionen ergibt sich aus den 6° Schrägstellung ein Übersetzungsverhältnis von 1:10. Das bedeutet, dass wenn ich den Oberschlitten an seiner Skala um 1 mm zustelle, es im Durchmesser lediglich 1/10 mm ausmacht. So kann ich über die Skala des Oberschlittens auf deutlich weniger als 1/100stel genau drehen. Aber das nur am Rande. Ist mir zu dem Thema gerade wieder eingefallen. :wink:

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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Slowly » 4. Februar 2022 15:57

f104wart hat geschrieben:...Wo kommst Du denn eigentlich her?

Klick mal Charly Klachas "Profil" an bzw. auf.
:grin:
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 4. Februar 2022 17:05

Ich glaub, da in der Gegend waren wir sogar im Rahmen einer Ausfahrt, als wir unser Forumstreffen vom Cafe Racer Forum in Blankenheim hatten.

Da kann man jedenfalls nicht nur mit der Drehmaschine schöne Runden drehen. Echt geile Gegend dort. :smt023
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Kuckuck » 4. Februar 2022 17:06

Hallo,
zum Thema Chinesen ist mir eingefallen:

1. ich hatte mir einen Supportschleifer gekauft, no Name, Chinese, bei einem bekannten Händler in Norddeutschland. Ich hatte nicht viel erwartet aber:
das Spindellager hatte durch "Fertigungsfreiheiten" des Lagerherstellers eine "Einfüllöffnung" in der Laufbahn des Außenringes erhalten, damit war Rundlauf-Spiel von bis zu 0,5mm vorhanden, und sehr geräuschintensiver Lauf. Der Drehzahlsteller hat die erste 1/4 Stunde nicht überlebt. Da ich aus dem Fach bin, habe ich das Gehäuse geöffnet und dann leise weinend wieder geschlossen. Der Händler wollte nicht wieder zurücknehmen da ich ja geöffnet hatte..... Kurze Zeit später verrauchte dann noch der Motor.
Ich habe dann selbst gebaut, läuft auf unter 1/100tel, für meine Anwendung gut genug.

2. Für einige Arbeiten brauchte ich eine Spannzangenvorrichtung mit Hebelbetätigung für den Einsatz zur (schnellen) Werkstückspannung auf meiner Bohrmaschine. Die Spannzangen dafür liefen so rauh in deren Gehäuse und klemmten wie doof, dass ich intensiv nacharbeiten musste. Da in Zeitnot (mein Kunde wollte beliefert sein...) habe ich nur bei dem Lieferanten reklamiert, Kommentar wie vor.

3. selbst leider nicht gesehen aber glaubwürdiger Vortrag: ein (befreundeter) Werzeugmaschinenhändler hat eine Drehmaschine aus China bekommen; das vordere Spindellager hatte etwas zu viel Luft, beim Nachstellen fiel Spachtelmasse aus dem Lagersitz......

Ich werde die Chinesen nicht in Bausch und Bogen verdammen, es gibt Händler, die aus China gute Ware erhalten. Nur die sind auch häufiger dort und bestimmen was für xy und was für ihn ist!
Für uns, die Verbraucher, ist es nur schwierig hier die Spreu vom Weizen zu trennen.
Es schadet also nichts, für die Auswahl, so man denn kein Fachmann ist, einen solchen mit zur Besichtigung zu nehmen; vielleicht auch ein Haarlinial und einen Präzisionswinkel; und viel Zeit!

Happy hunting,
mit harzlichem Glück auf,
Werner

Lerne zuzuhören, und du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die dummes Zeug reden
(Platon)
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 4. Februar 2022 17:41

Kuckuck hat geschrieben:Es schadet also nichts, für die Auswahl, so man denn kein Fachmann ist, einen solchen mit zur Besichtigung zu nehmen


...oder sich vorher in den einschlägigen Foren, die es zu fast jeder Maschine gibt, einmal umzuschauen.


Bei allen Vor- und Nachteilen und den Geschichten, die man hört und liest, sollten wir nicht vergessen, dass es hier um ein Hobby geht, und viele sich ihr Hobby ohne die Chinesen gar nicht leisten könnten.

Meine FP 1 ist letzten Monat 88 Jahre alt geworden. Sie ist laut Typenschild die 2te Maschine, die 1934 die Fertigung in München verlassen hat. Natürlich hat sie auch ihre, dem Alter und dem arbeitsreichen Leben geschuldeten Wehwehchen, aber sie tut mit etwas Gefühl für die alte Technik immer noch das, was ich damit tun möchte.

Eine Chinesin hätte dieses biblische Alter vermutlich nie erreicht. Aber muss sie das auch?
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Slowly » 4. Februar 2022 18:45

f104wart hat geschrieben: Echt geile Gegend dort, ... :smt023

Hallo, Ralf,

... jaaa, ein super Motorrad-Paradies.
Bei heißem Sommerwetter pendelte ich mehrfach zwischen Belgien, Luxemburg und Deutschland in Eifel und Ardennen
links und rechts nach Süden an dem bewaldeten, erfrischenden Grenzfluß Our (Parc Naturel de l'Our) entlang bis Vianden,
........ für mich die "kleine Schwester" von Monschau.
Einfach traumhaft!
In Nord-Luxemburg, in Weiswampach, finden u.a. Gespann-Jahrestreffen statt, also nicht weit von Blankenheim, - - - mit der F-104-G ca. 50 km!

Gruß, Hartmut
Zuletzt geändert von Slowly am 4. Februar 2022 19:21, insgesamt 5-mal geändert.
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon fredde » 4. Februar 2022 18:48

Wenn man sich etwas Zeit nimmt mit der Suche, kann man immer eine gute gebrauchte Maschine finden, die nicht Eisenschrott von China ist. Es giebt gerade heute viele Maschinen, die durch die Entwicklung der Werkstätten heute nichtmer zeitgemäss sind und daher, übergeblieben, billig verhökert werden. Zur Produktion heutzutage nichtmer zu gebrauchen, aber für Hobbyzwecke mehr als genügend.
Gruss Fredrik
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Klacha » 5. Februar 2022 18:56

Slowly hat geschrieben:
f104wart hat geschrieben: Echt geile Gegend dort, ... :smt023

Hallo, Ralf,

... jaaa, ein super Motorrad-Paradies.
Bei heißem Sommerwetter pendelte ich mehrfach zwischen Belgien, Luxemburg und Deutschland in Eifel und Ardennen
links und rechts nach Süden an dem bewaldeten, erfrischenden Grenzfluß Our (Parc Naturel de l'Our) entlang bis Vianden,
........ für mich die "kleine Schwester" von Monschau.
Einfach traumhaft!
In Nord-Luxemburg, in Weiswampach, finden u.a. Gespann-Jahrestreffen statt, also nicht weit von Blankenheim, - - - mit der F-104-G ca. 50 km!

Gruß, Hartmut


Da kann ich nur zustimmen.

@Alle - wenn Ihr mal von Weiswampach nach Marnach kommt dann meldet Euch. Als Dreiradler herzlich Willkommen! :grin: Irgendwo zwischen dem Ortsschild MArnach um dem neuen Kreisverkehr.

Zum Thema:

Die gezeigte Maschine gefällt mir gut.
So wie ich Euch verstanden habe wäre 3 einzelne Maschine für bohren / fräsen / drehen besser?

Ich sehe es so wie immer. Kauf einmal ordentlich anstatt 5x Scheisse. Allerdings ist es wie betont für den Anfänger etwas zu viel des guten sich eine Drehbank, eine Fräse eine Standbohrmaschine zuzulegen! Ich hätte her was kleines angeschafft. Geschaut was ich damit machen kann und wenn ich an meiner Grenze bin und es nötig ist kann man immer noch umrüsten!
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon Mönch » 5. Februar 2022 21:28

Zu meiner kleinen Werkzeugausstattung gehören mittlerweile auch eine stabile Drehbank sowie Tischbohrmaschine.
Beides hatte ich in den 25 Jahren in denen ich Schraube nicht von Anfang an, weiss es aber nach vielen Versuchen mit vermeintlich günstigen, oft Chinesischen, Werkzeugmaschinen sehr zu schätzen.
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Re: Werkstattausrüstung

Beitragvon f104wart » 5. Februar 2022 23:09

Klacha hat geschrieben:So wie ich Euch verstanden habe wäre 3 einzelne Maschine für bohren / fräsen / drehen besser?


Wobei ich die Reihenfolge genau umdrehen würde.

Mit ner Drehmaschine fängt alles an, dann kommt die Fräsmaschine und die Bohrmaschine kommt ganz zum Schluß.

Das meiste, was ich zu bohren habe, mache ich inzwischen auf der Fräsmaschine.



...Deine Grundeinstellung gefällt mir gut. Wer billig kauft, kauft zweimal. Aber billig nicht mit preiswert verwechseln.

Auf der anderen Seite aber muss man auch nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. :wink:
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