Nord-Süd Gefälle

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Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Crazy Cow » 7. Juli 2022 22:19

Habe ebend mal gescheckt, weil Ende der Woche mol ut no See. In Bremerhaven ist der Sprit tatsächlich 20 Penninge teurer als in Offenbach, hier E10 heute nacht 1,669€.
Wo liegt das an? Wo kommt das von wech? Haben die ausprobiert, wieviel eine regionale Bevölkerungsgruppe bereit ist für ihr Fortkommen zu zahlen? Wer keine ÖPNV-Infrastruktur hat, verliert diese Runde?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Wintertourer » 8. Juli 2022 07:51

Für E10 zahlt man hier so um die 1,85,9
Willst Du einen Tag glücklich sein => saufe.
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Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon MichaelM » 8. Juli 2022 08:05

Ich wohne ja eher in der Mitte unserer Republik, aber gestern konnte ich, seit langem mal wieder, Diesel für unter 1,90€ tanken.
Mein T5 war zwar noch ¼ voll, aber trotzdem gingen ~135€ rein :cry:
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Stephan » 8. Juli 2022 08:18

Is' mir dieses Jahr egal. Den alten Golf tank ich nir noch alle 2 Monate. . .


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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon MichaelM » 8. Juli 2022 09:26

Stephan hat geschrieben:Is' mir dieses Jahr egal. Den alten Golf tank ich nir noch alle 2 Monate. . .


Stephan


Als ich noch eine Fahrgemeinschaft hatte habe ich auch nur alle 8Wochen getankt. Ausser wir hatten weiter entfernte Freizeitaktivitäten.

Jetzt wo das Gespann fertsch ist, werden die Kilometer mit dem Bus auch weniger.
~8l Diesel gegen 6,5l Superbenzin auf 100km, da siegt das Gespann. Und noch dazu ist der Spaßfaktor größer.
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon f104wart » 8. Juli 2022 13:12

Ich war vorgestern Abend in Lauterbach, 40 km von Homberg entfernt.

Bei uns kostete der Liter Super E5 1,92.9, in Alsfeld (halbe Strecke 1,80.9 und in Lauterbach habe ich für 1,77.9 getankt.

In einem Radius von 40 km habe ich also ein Preisgefälle von 15 Cent/Liter. Das hat nichts mit irgendwelchen Lieferwegen zu tun, dass ist einfach nur die Spritpreis-Mafia.


...Wie kann man z.B. begründen, dass in Bremerhaven, also dort, wo das Zeug ankommt, der Sprit teurer ist als 530 km weiter südlich in Offemnbach?

Warum ist in Gotha, wo meine Tochter wohnt und wo die Löhne niedriger sind als in Mittelhessen, der Sprit grundsätzlich 2 - 4 Cent teurer als bei uns?
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon der Gärtner » 8. Juli 2022 14:54

Na ja, Spritpreis-Mafia? Die Brüder sind nun mal nicht mit der Caritas zu verwechseln; das dürfte wohl bekannt sein...
Ich würds eher "Marktwirtschaft" nennen. Kann ja jeder sein Zeugs so teuer anbieten, wie ers für richtig erachtet. Nachvollziehbar isses mir allerdings auch nicht, nützt aber nix: wenn ich fahren will, muß ich blechen (oder elektrisch fahren, aber das macht ja nicht so schön Brumm-Brumm...)
Und wenn das Benzin überall gleich viel kostete, würd wohl bald einer über die Sprit-Monopolisten schimpfen, wetten?
In unserem Nachbarort gibts übrigens zwei Supermärkte, und da wird die gleiche Butter vom einen doch glattweg 50 Cent teurer angeboten als vom andern. Da renn ich dann latürnich nicht zum Teureren...
Gruß
Harald

Jawoll, genau, jaja, das kann sein, das kann sein...
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon willi-jens » 8. Juli 2022 15:26

Angesichts von Benzin-/Dieselpreisänderungen im Bereich von durchaus 10-15 Cent/Liter im Tagesverlauf bei den Tankstellen rauf wie auch runter und am nächsten Tag ähnlich kann man sich wohl davon verabschieden, daß sich der Preis an der Zapfsäule sich rein an den Einkaufspreisen orientiert...
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Stephan » 8. Juli 2022 15:27

Komm grad von ne Tanke. 1,799€/L E5. Tortillias kommen nicht in meinen Tank. Jetzt erst recht nicht. . .


Ist im übrigen bei den kWh-Preisen nicht anders. Da kommt dann hinzu, das an einer Säule es noch Unterschiede zwischen der jeweils genutzten Ladekarte gibt. Da hatte ich schon 3€Cent/kWh, was der große überregionale Anbieter günstiger war, als der dort regionale. . .


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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon f104wart » 8. Juli 2022 16:19

der Gärtner hat geschrieben:In unserem Nachbarort gibts übrigens zwei Supermärkte, und da wird die gleiche Butter vom einen doch glattweg 50 Cent teurer angeboten als vom andern. Da renn ich dann latürnich nicht zum Teureren...


Und das ist eben der Unterschied zwischen Marktwirtschaft uns Spritpreis-Mafia. Wenn an der Tanke eine Gesellschaft die Preise anzieht, dann ziehen binnen kürzester Zeit die anderen in der Stadt nach. Und dann hast Du einfach keine Wahl und musst das zahlen, was die "Mafia" fordert. Und dann wird auch noch behauptet, es gäbe keine Preisabsprachen und das Kartellamt schaut tatenlos zu.

Die Regierung beschließt einen Tankrabatt, mit dem, so wurde es versprochen, die Preise deutlich sinken sollten, um die Bürger und die Pendler zu entlasten. Und in wessen Taschen ist der "Rabatt" gelandet?

Der Kanzler, marktwitschaftlich orientiert, denn "er" kassiert ja mit jedem Liter ordentlich mit, tut es damit ab, dass es ohne Tankrabatt noch teurer wäre, fällt den Bürgern damit in den Rücken und stärkt die Lobby der Spritpreis-Mafia. Die machen sich die Taschen voll und beteiligen die Regierung an ihrem Gewinn mit einer satten Mineralölsteuer.

Und die, die die Zeche zahlen müssen, merken nicht mal, wie sie von ihren "Volksvertretern" und der Wirtschaft verarscht werden. Im Gegenteil: Sie freuen sich noch über irgendwelche "Payback-Punkte" und liefern freiwillig noch jede Menge Daten zu ihrem Kaufverhalten, damit sie noch mehr manipuliert werden können.


Warum steckt man das Geld den Mineralölkonzernen in den Hals und lässt die damit machen, was sie wollen, anstatt das man den Benzinpreis Benzinpreis sein lässt und die km- oder Pendlerpauschale an die heutigen Verhältnisse anpasst?

Ganz einfach: Weil die Leute, die es am meisten trifft, auf das Auto angewiesen sind und weil sie die meisten Steuern einbringen.

Wie kann es sein, dass ich 1980 je dienstlich gefahrenem Kilometer 52 Pfennige bekommen habe und die Kilometerpauschale im Jahr 2022 gerade mal lächerliche 30 Cent beträgt?

Pendler, die zum Beispiel jeden Tag aus dem Vogelsberg nach Frankfurt fahren müssen, können es sich fast nicht mehr leisten, mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, während sich einige Politiker gerade aktuell eine fette Gehaltserhöhung gönnen.


...Nein, mit marktwirtschaftlichen Gesetzen kann man solche Unverhältnismäßigkeiten nicht begründen.
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Neandertaler » 8. Juli 2022 17:35

f104wart hat geschrieben:Der Kanzler, marktwitschaftlich orientiert, denn "er" kassiert ja mit jedem Liter ordentlich mit, tut es damit ab, dass es ohne Tankrabatt noch teurer wäre, fällt den Bürgern damit in den Rücken und stärkt die Lobby der Spritpreis-Mafia. Die machen sich die Taschen voll und beteiligen die Regierung an ihrem Gewinn mit einer satten Mineralölsteuer.


Erstaunlich was man in anderen Ländern so verlangt - es ist doch überall die gleiche Suppe. Nur die Staaten haben unterschiedlichen Geldhunger, den sie durch ihre Steuern sättigen. Ziemlich einmalig ist m.W. nach bei uns die Steuer auf der Steuer. Also die Mehrwertsteuer auf die Mineralölsteuer, die ja jetzt wohl Energiesteuer heisst.


https://de.globalpetrolprices.com/gasoline_prices/
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon Stephan » 8. Juli 2022 18:47

Gerade den Golf mal 'n bisken Diesel beigefüllt. 1,819€. Aber gut, seit Januar musste er nur knapp 1,600kmterchen rennen. Gut 5.000 weniger als sonst zu dieser Zeit. . .


Stephan
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Re: Nord-Süd Gefälle

Beitragvon f104wart » 9. Juli 2022 07:44

Neandertaler hat geschrieben:https://de.globalpetrolprices.com/gasoline_prices/


Ganz krass wird das, wenn man die Einkommen der Menschen in diesen Ländern ins Verhältnis mit den Spritpreisen setzt.

Es gibt ärmere Länder, also Länder mit geringeren Einkommen als bei uns, bei denen der Sprit teurer ist als hier.

In Griechenland zum Beispiel liegen die durchschnittlichen Löhne zwischen 800 € und 1200 € für besser verdienende,
der Spritpreis aber liegt deutlich über dem in Deutschland.


Umgekehrt fällt auf, das in bekanntermaßen reichen Ländern (z.B. in der Schweiz) die Preise verhältnismäßig niedrig sind.
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