Radfahrerproblem

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Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 30. Oktober 2022 19:48

Da ja grad im einem anderen Thema über einen Radweg gesprochen wurde möchte ich mal Euren Rat hören zu meinem Problem:

Wir wohnen auf einer "verkehrsberuhigten Straße" allgemein als Spielstraße bekannt. Sie ist gepflastert und geht leider ziemlich gerade mit etwas Gefälle bergab. Sie wird gerne von vielen Radfahrern als Abkürzung zu einem Einkaufscenter benutzt. Da lassen alle Radfahrer es richtig schön rollen.
Vom Kind ( wo ich das noch verstehen kann ) bis zum Opa/Oma - alles pfeift munter diese Anliegerstraße hinab. Das obere Ende ist mit einem Poller mittag abgesperrt, vorher waren auch noch genug Autos dabei, die diese Abkürzung gerne benutzt haben.
Das Problem ist aber, dass man sich kaum noch aus seiner Garagenausfahrt traut. Ich fahre schon ganz extrem langsam raus, trotzdem höre ich bei jedem 2-3 x dass Fahrradbremsen quietschen und dann folgen meist unflätige Beschimpfungen, die meist nicht druckreif sind. Dabei ist die Rechtslge ja an sich eindeutig, was die Geschwindigkeit in solchen Straßen auch bezüglich der Radfahrer betrifft. Wenn ich da welche drauf hinweise, ist das Vogelzeigen noch die humanste Antwort. Mit den Pedelecs ist es nochmal schlimmer geworden, weil sie damit genauso schnell bergauf wie die andern bergab fahren.

Nun ist es ja so, dass man - wenn man heute etwas gegen Fahrräder sagt, sofort angegriffen wird, aber hier ist es auch wirklich arg. An den Gedanken, dass ein kind von einer abschüssigen Garageneinfahrt mit dem Bobbycar auf die Spielstraße rollt, möchte ich garnich denken.
Es scheint aber sehr schwer zu sein, etwas dagegen zu machen - zumindest nicht auf legalem Wege. Ordnungsamt zuckt die Schultern - Polizei hat auch keine rechte Lust etwas zu machen. Also so wie immer - es muss erst etwas passieren..
Hat jemand eine Idee ?
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 30. Oktober 2022 20:11

Keine, die nicht strafbar wäre. Ich hab mal in einem Forum angesprochen, das die Radfahrerinnen auf unsere Fahrradstraße viel zu dicht an den parkenden PKW vorbei fahren. Obwohl das ja für die Radfahrer gefährlich ist, wurde mir vorgeworfen, ich würde gegen die Radfahrerinnen hetzen?!? Da machste niGS. . .

Du müsstest jeden einzelnen Radfahrer persönlich ansprechen. Das wird weder was bringen, noch gut für deine Nerven sein.



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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon frankie303 » 30. Oktober 2022 20:17

Das Ordnungsamt ist afaik lediglich für den ruhenden Verkehr zuständig.
Dass die Polizei nicht viel Lust hat, ist einigermassen verständlich: die müssten den ganzen Tag dort verbringen und jeden Radfahrer ansprechen, der sich trotz dann anwesender Polizei danebenbenimmt - was vermutlich dann gegen null geht.

Bei uns in der Fussgängerzone finden solche Kontrollen regelmässig statt. Ob´s auf Dauer was bringt?

Gruss Frankie
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 08:35

Tja, die Behörden konzentrieren ihre Resourcen halt da wo es Probleme gibt bzw. massive Konsequenzen zu erwarten gibt.
Kann man bei ein bißchen Nachdenken auch irgendwie verstehen.
Wir haben hier in weniger als 200m Luftlinie zwei abknickende Vorfahrtsstrassen ohne Fußgängerüberweg, trotz direktem Anschluß an die Innenstadt & Fußgängerzone. Da grenzt es faßt an ein Wunder, daß noch keiner überfahren wurde. Speziell wo die Verwendung des sogenannten Fahrtrichtungsanzeigers (landläufig wohl auch Blinker genannt) heutzutage komplett aus der Mode gekommen zu sein scheint :smt009 (vermutlich gibt es den nur noch als aufpreispflichtiges Extra oder Abo beim Autokauf)
Die Häufigkeit wo ich in der 50m entfernten Fußgängerzone durch Autos beinahe überfahren wurde mag ich gar nicht erwähnen, aber mit einem OB, der sich in der Fußgängerzone direkt neben dem Rathaus einen Parkplatz einrichten läßt, braucht man so etwas wohl nicht zu diskutieren.

Bei Geschwindigkeitskontrollen vor Schulen oder in Wohngebieten sind aber häufig die Eltern / Anwohner die auffälligen....

Vielleicht sollte also lieber jeder zuerst vor der eigenen Türe kehren :wink:

und zu Deinem Problem: einfach rückwärts in die Einfahrt, dann gibt es auch kein Problem beim Rausfahren mit der Übersicht ;-)
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon frankie303 » 31. Oktober 2022 08:59

Ob vor- oder rückwärts - ich würde mit Schritttempo aus der Ausfahrt fahren, ohne Rücksicht auf Verluste - jeder, der nicht ausweichen kann, war deutlich zu schnell.

Hab ich das gerade geschrieben?

Gruss Frankie
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 09:07

frankie303 hat geschrieben:Ob vor- oder rückwärts - ich würde mit Schritttempo aus der Ausfahrt fahren, ohne Rücksicht auf Verluste - jeder, der nicht ausweichen kann, war deutlich zu schnell.

Hab ich das gerade geschrieben?

Gruss Frankie

mit dem Resultat, daß man vor Gericht wegen fehlender Rücksichtnahme beim Rückwärtsfahren mind. eine große Teilschuld bekommt

scheint mir eher ungeeignet als Tipp :wink:

wenn ich dagegen beim Ankommen rückwärts fahre sehe ich A) wer noch unterwegs ist & B) kann auch keiner behaupten er hätte das Fahrzeug nicht gesehen, weil ja noch sichtbar auf der Strasse
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Bastlwastl » 31. Oktober 2022 09:36

hallo

wieviele anwohner sind den aktuell "deiner" meinung?
helfen würde da nur ein zusammenschluß und dann gemeinsam in aktion tretten.
egal ob bei der behörde,gemeinde oder sonnstigen angelegenheiten.

das von dir beschriebene problem existiert ja nicht nur in deiner straße .
der gesamte verkehr läuft inzwischen so ab.
alle haben jedes recht das sie sich herausnehmen , fehlverhalten oder rücksicht und pflichten
ihrerseits ? fehlanzeige .
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 09:49

genau mein Punkt
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon dieter » 31. Oktober 2022 11:44

Bei uns gibt es ein ähnliches Problem. Direkt vor unserer Einfahrt endet eine Sackgasse. Allerdings wird der Bürgersteig durch einen Fußgängerweg zur eigendlichen Hauptstraße verlängert. Somit nutzen viele Radfahrer den Bürgersteig als Radweg um ungehindert und ungebremst weiter zu fahren, in beide Richtungen. Vor einiger Zeit hat dadurch ein E-Lastenrad Bekanntschaft mit einem Auto gemacht. Leider ist mir das Ergebnis nicht bekannt.

Solche Probleme sind wohl nicht so selten.

Vor einiger Zeit hörte ich noch von einem Vorfall. Für mich eine absolute Regelungslücke.

Zitat: Mit 80 km/h im Ort geblitzt: Rennradfahrer kann übers Bußgeld herzlich lachen, 26. September 2022

Quelle: https://efahrer.chip.de/e-bikes/mit-80- ... hen_108519

Gruß
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 12:23

https://www.bussgeldkatalog.de/fahrrad-geschwindigkeit/
hat aber mit dem angesprochenen Thema eher nichts zu tun, weil bei der Spielstrasse kommen die
30/35 Euro und ein Punkt in Flensburg
zum Tragen :roll:
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 12:25

Bastlwastl hat geschrieben:wieviele Anwohner sind den aktuell "deiner" meinung?

Es sind auf dieser Straße ca. 20 Grundstücke/Eigentümer. Fast ausnahmslos sind alle der Ansicht,
dass sich die Radfahrer hier nicht an die gentenden Vorschriften halten und mit hoher Geschwindigkeit
durch diese Anlieger/Spielstraße brettern. Das dies dann meist noch relativ geräuschlos passiert, macht die Sache nicht einfacher.
Es wohnen hier viele ältere Leute und zwei Familien mit kleinen Kindern.
Alle beklagen sich über das Verhalten der Radfahrer. Jeder Versuch mit Ihnen ins Gespräch zu kommen, endet entweder weil sie nicht anhalten, dir den Vogel zeigen oder dich beschimpfen. Die älteren Bewohner haben deshalb schon aufgegeben, dagegen etwas unternehmen. Die Kinder der beiden Familien sieht man auch im Sommer nur äußerst selten auf der Straße und wenn dann nur in Begleitung Erwachsener.

Hier wird immer davon gesprochen - dass wir doch rückwärts einparken sollen und acht geben und selbst langsamstes fahren offenbar nicht ausreicht. Aber die Radfahrer dürfen mit 25 - 30 km/h die Straße durch sausen ? Die dürfen offenbar alles und mangels Kennzeichnung werden die auch so gut wie nie belangt.

In dem sogen. "verkehrsberuhigten Bereich" also das große blaue Hinweisschild dürfen Radfahrer nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Das ist so wohl in der STVO festgelegt. Wenn ich die Schrittgeschwindigkeit nun mit 6 km/h nehme, dan bedeutet das, das die Radfahrer hier bei locker 25km/h, mit der vierfachen Geschwindigkeit des erlaubten fahren. Fahrradfahrer dürfen das offenbar ?

(Das wäre mit dem Mopped etwa 120 in der 30er Zone. Da würde ich vermutlich nicht lange weiterfahren dürfen....)

Es scheint nur eine Lösung zu geben, die aber mir nicht so recht gefällt und auch nicht legal ist. Aber in einer in der Nähe von uns liegenden Straße, die in der gleichen Situation war, sind die Anwohner auf die Straße gegangen und haben jeden Radfahrer massiv bedroht, wenn er sich nicht an die Regeln hält. Da dort ein paar Mitglieder eines Motorradclubs wohnten, war der Erfolg recht schnell da - die Strecke wurde gemieden oder man hat den Drahtesel geschoben.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 12:30

Ob Nötigung dann besser ist als unangepaßte Geschwindigkeit klärt dann im Zweifelsfall der Staatsanwalt...
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 12:37

willi-jens hat geschrieben:Ob Nötigung dann besser ist als unangepaßte Geschwindigkeit klärt dann im Zweifelsfall der Staatsanwalt...

Stimmt - aber die Radfahrer sind meist alleine und die Anwohner zu mehreren Personen - ob da der Staatsanwalt.....

Nun es bleibt aber die Kernfrage, was können wir als Anlieger gegen die Fahrradraser auf unserer Spielstraße unternehmen ?
Beten, das nix passiert ?

Willi Jens - ernsthafte Vorschläge ?
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 12:39

Vorschläge: siehe oben / sind hier in den Beiträgen ja schon genannt
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Feinmotoriker » 31. Oktober 2022 12:43

Neandertaler hat geschrieben:
Wir wohnen auf einer "verkehrsberuhigten Straße" allgemein als Spielstraße bekannt.


Da lassen alle Radfahrer es richtig schön rollen.


Das Problem ist aber, dass man sich kaum noch aus seiner Garagenausfahrt traut. Ich fahre schon ganz extrem langsam raus, trotzdem höre ich bei jedem 2-3 x dass Fahrradbremsen quietschen und dann folgen meist unflätige Beschimpfungen


Hat jemand eine Idee ?


Falls andere Anwoher derselben Meinung sind, besteht die (langwierige) Möglichkeit, die Spielstraße durch Hindernisse wie Blumenkästen usw "verkehrsberuhigen" zu lassen, sodaß rasende Fahrradfahrer soweit behindert werden, daß sie entweder vernünftig fahren oder sich einen anderen Weg suchen. Das muß natürlich die Kommune unterstützen wollen. Findet sich dort niemand, wird es schwer. Bei einer bestehenden Spielstraße schein dort aber schon jemand zu sitzen, der sich Gedanken macht.

Wenn man sich mit den anderen Anwohnern gut versteht, könnte man zB ein "Straßenfest" organisieren, das einerseits die Problematik anspricht und bei dem man Durchfahrende ansprechen, zu einem Getränk einladen und die Schwierigkeiten kommunizieren kann, und andererseits allein durch die Anmeldung des Festes eventuell Aufmerksamkeit beim Ordnungsamt und der Kommune herstellen kann.

Bei uns zu Hause ist es anders, die Problematik ist aber ähnlich: Wir wohnen an einer 6-spurigen Hauptverkehrsstraße mitten in der Stadt. Direkt an den Grundstücken entlang verläuft ein Gehweg, der etwa einen Meter breit ist. Zwischen Gehweg und Straße verläuft ein gut gepflasterter Radweg mit zwischen 1,8 und 2,2m Breite.
Das Gros der Radfahrenden hält sich an die Fahrtrichtung, es gibt aber auch Deppen, die gegen den Strom fahren. Durch das hohe Verkehrsaufkommen tun die das dann auf dem Gehweg. Und zwar vorwiegend mit elektro-unterstützten Lastenrädern und fast immer mit vollem Schub (also mit ca 25 km/h).

Ich fahre grundsätzlich äußerst langsam in den Gehweg hinein (also WEIT unter Schrittgeschwindigkeit), trotzdem sind fast täglich Beinaheunfälle die Regel. Wenn man mit 25 km/h 20 cm von einer Hecke Entfernt fährt, hat man keine Chance, mit einem langen Lastenrad mit Anhänger auszuweichen.
Die Ansprache solcher Leute hat folgendes in Erfahrung gebracht:
>Absolut kein soziales Gewissen bei den Radfahrpersonen.
>Mit einem Fahrrad für über 5000 Euro hat man IMMER Vorfahrt, auch wenn man sich verkehrswidrig verhält
>Bei einem Unfall ist man IMMER unschuldig, weil man ja Fahrrad fährt
>Auch bei freundlich vorgetragenen Ansprachen ist die Antwort nie druckreif.


Hier in Hamburg fangen Fahrradpolizisten damit an, solche Falschfahrer verstärkt zu kontrollieren und zu sanktionieren. Es gibt aber viel zu wenige solcher Streifen und inzwischen sind die immer zu dritt oder zu viert unterwegs, weil sie bei solchen Aktionen immer öfter mit körperlicher Gewalt konfrontiert sind.

Ich fahre selber mit dem Fahrrad, mit dem Auto, mit dem Solo-Motorrad und mit dem Gespann, früher bin ich schwere Lastzüge gefahren und gehe auch manchmal zu Fuß, ich kenne also alle Sichtweisen und Befindlichkeiten.

Inzwischen bin ich persönlich der Ansicht, daß die Radfahrer aller tatsächlichen und angenommener Geschlechter das asozialste Pack auf den Hamburger Straßen sind. Zumindest ein kleiner aber deutlich sichtbarer Teil dieser Verkehrsteilnehmer. Meist stammen diese Personen eher aus begüterten Verhältnissen und bewegen zweirädrige Elektro-SUVs der gehobenen Preisregion.
Außerdem bin ich der Ansicht, daß Fahrräder ein Versicherungskennzeichen benötigen, damit erstens die Halterperson ermittelt werden kann und, zweitens, damit bei eventuellen Unfällen eine Haftpflichtversicherung zwingend besteht.

(Ich hatte innerhalb der letzten 20 Jahre zwei mal einen unverschuldeten Unfall, wo der Fahrradfahrer keine private Haftpflichtversicherung hatte und ich komplett auf dem Schaden sitzen geblieben bin)
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 13:04

Ich hatte hier schon Diskussionen mit Radfahrer auf dem Gehweg, weil ich auf dem ca. 80cm breiten Gehweg nicht mit den Hunden ausgewichen bin (hätte ja schließlich in den Fluß springen können, oder auch auf die Landstrasse), und auch mit Autofahrern, die einen in der Fußgängerzone fast umfahren oder meinen dort parken zu müssen...
Einen wirklichen Unterschied in der Sozialkompetenz habe ich da nicht feststellen können.... Leider :cry:
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon g-spann » 31. Oktober 2022 13:14

Ich finde, das ist völlig normal, dass in einer Übergangszeit Reibungsverluste auftreten...nachdem es jahrzehntelang völlig normal war, dass dem motorisierten Individualverkehr jedes Vorrecht eingeräumt wurde und Fußgänger und Radfahrer sich dem unterordnen und das, was an Platz übrig war (und was auch meist in einem absolut unwürdigen Zustand gehalten wurde), teilen mussten, haben sich nun die Zeiten geändert:

Radfahrer und Fußgänger beanspruchen auf einmal ihr Recht auf menschenwürdige Verkehrswege, was für manchen Autofahrer bedeutet, der Untergang des christlichen Abendlandes steht vor der Tür!

Ich habe ja auch Verständnis für die ganzen armen Autofahrer, die sich jetzt unvorbereitet mit dieser völlig neuen Situation arrangieren müssen; Radwege werden neu angelegt, nun aber zulasten von Fahrspuren und Parkstreifen anstatt Fußgängerwege so schmal zu machen, dass Konflikte zwischen diesen beiden Parteien vorprogrammiert sind.

Der Auffassung, dass Radfahrer die reinen Engel sind, davon bin ich weit entfernt; nicht umsonst werden in den Städten oftmals Schwerpunktkontrollen gemacht, die genau darauf achten, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsteilnehmer den vorgeschriebenen Regeln folgt.

Aber alle die, die jetzt nach einer stärkeren Überwachung der Radfahrer (Kontrollen, Knöllchen, Anzeigen, Kennzeichen usf.) schreien, sollten sich überlegen, ob grundsätzlich nicht auch jedes Kfz, welches "nur mal eben kurz" auf Fuß- oder Radwegen abgestellt wird (ich bin ja nur eben zum Bäcker, Brötchen holen, nur drei Minuten, ehrlich!), damit der motorisierte Verkehr auf der Straße nicht behindert wird(!) wegen "Verkehrsbehindernden Parkens" kostenpflichtig abgeschleppt werden sollte, Anzeige inklusive...
In solchen Fällen wird selbstverständlich nach Augenmaß verlangt, ganz wie es gerade die persönliche Bequemlichkeit erfordert.
Wer im Glashaus sitzt, sollte eben nicht nackt baden...

Durch die immer breiter werdenden PKW (wenn man noch bereit ist, manche davon so zu nennen), und die schiere Menge der PKW ist der eh schon begrenzte Platz noch knapper geworden. Dadurch findet auch in den Städten das statt, was auf der Autobahn seit Jahren gang und gäbe ist:
Ein Verdrängungswettbewerb, der durch die Autoindustrie (und deren Kunden, die sowas nachfragen!) durch immer mehr Fahrzeuge der Gattung "Platz-da-jetzt-komm-ich" und "Ihr-könnt-mich-alle" zusätzlich verschärft wird.

Im benachbarten Ausland (wo man meiner Ansicht nach auch mal früher hätte gucken können, wie sowas gehen kann) ist das in den Anfängen auch nicht so reibungslos gelaufen, aber man hat sich arrangiert und es läuft dort mittlerweile völlig problemlos...

Also, locker bleiben, in ein paar Jahren hat sich das alles eingespielt... :-D
Gruß aus dem Niederbergischen,
Gerd
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 13:23

den einzigen Vorschlag den ich hier bisher lesen konnte ist - rückwärts einparken. Das ist aber erstens sehr umständlich, da die Häuser und damit auch die Garagen alt sind und entsprechend eng. O.K. Möglich ist es - ich kann doch schon ein wenig rückwärts fahren, ich setze auch einen Anhänger rückwärts an die Garage - aber ich sehe es nicht ein, dass ich jedesmal kurbeln soll, damit die Radfahrer in ihrer "Talschussfahrt" nicht gestört werden. Zudem löst das nicht das Problem der Gefährdung der Kinder und Fußgänger. Ich werde mich doch noch einmal mit ein paar Beamten der Polizei auseinandersetzen, die ich recht gut kenne. Mal sehn was die dazu sagen.
Bitte nicht mißverstehen - meine Frau und ich fahren selber Fahrrad - aber bei Spielstraßen und Fußgängerzonen steigen wir ab und schieben. Nicht wie diese Rad-Rambos.

@ Feimotoriker - auch ein Berufskollege von mir war schon Opfer von Beschädigungen am Fahrzeug. Während der Autofahrer ja Abstand halten muss, braucht dies der Radfahrer selbstverständlich nicht - der schlängelte sich durch eine vor der Ampel wartenden Kolonne durch und beschädigte den rechten Aussenspiegl, so das dieser erneurt werden musste - 150 € bei Selbsteinbau - der Radfahrer fuhr natürlich weiter und konnte trotz Zeugen nicht ermittelt werden. Pech gehabt!!
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 13:33

g-spann hat geschrieben:Aber alle die, die jetzt nach einer stärkeren Überwachung der Radfahrer (Kontrollen, Knöllchen, Anzeigen, Kennzeichen usf.) schreien, sollten sich überlegen, ob grundsätzlich nicht auch jedes Kfz, welches "nur mal eben kurz" auf Fuß- oder Radwegen abgestellt wird (ich bin ja nur eben zum Bäcker, Brötchen holen, nur drei Minuten, ehrlich!), damit der motorisierte Verkehr auf der Straße nicht behindert wird(!) wegen "Verkehrsbehindernden Parkens" kostenpflichtig abgeschleppt werden sollte, Anzeige inklusive...


Selbstverständlich wird viel zu wenig kontrolliert - es sollte DEUTLICH mehr kontrolliert werden. Generell bei allen Fahrzeugarten.
Aber es sollten auch keine Fahrzeuggattung davon ausgenommen oder in Schutz genommen werden. Dazu gehört m.M. nach auch die Indentifizierbarkeit der Verkehrssünder.
Die Maßstäbe sind aber durchaus unterschiedlich - wenn ich die Strafbemessung betrachte bei LKW - PKW - Fahrräder/E-Scooter usw.
Ich habe auch durchweg alle Fahrzeuggattungen bewegt - sehe das also schon aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Eigentlich möchte ich nur, dass sich die Fahrradfahrer an die bestehenden Gesetzesregelungen im Straßenverkehr halten - und das ist bei meinem geschilderten Fall leider nicht so.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 14:15

ergo, Bequemlichkeit vs. Risiko eines Unfalls mit mind. Teilschuld
Na ja, muß jeder für sich selber entscheiden, speziell wo neue Modelle häufig auch alleine rückwärts einparken können.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 31. Oktober 2022 14:20

Wobei auch die vorhandenen Rad- und Fusswege in M.-Gladb. nicht für den Dual-Use geeignet sind. Es gibt an fast jeder Kreuzung das Problem, das du als Fussgänger der den Zebrastreifen nutzen möchtest und dann halt an der Ampel stehst, das dann auf dem Radweg machst. Gerade alle Fussgängerüberwege in Köln, wo wir am Samstag aufpassen sollten, damit da niGS passiert, waren so angelegt. Und Toleranz war eben nicht zu erwarten.

Ich hab Radfahrer immer im Blick, egal ob mit der Sollte, dem Gespann oder dem PKW. Was soll's auch, ich hab Zeit. Wobei ich am Sonntag ein älteres Pärchen verwirrt hab, Stand mit dem Moped hinter denen und schaute mir deren doch arg unsicheren Versuch die Landstrasse zu kreuzen, an*. Ich musste halt warten, bis die damit fertig waren. Ich könne ja vorziehen (Klar, indem ich die umfahre?!?) "Och lassen se sich Zeit. Ich hab Wochenende."

Ist mir immer ernst gemeint. Aber selbst so etwas wird einem ja als Verhöhnung ausgelegt, wie ich lernen musste.


*Die guten Leutchen hätten besser die Räder rüber geschoben. Ein Fehler beim Anfahren mit dem Rad und ich hätte nicht im ankommenden PKW sitzen wollen. Erinnert mich an die 125er Anfänger, die selbst bei erlaubten 50km/h mit ihrem Räbbelken ganz Rechts, bald in de Kall (wie heisst dat auf Hochdeutsch?) fahren. Manche Sachen sollten geübt werden.


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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 17:33

willi-jens hat geschrieben:ergo, Bequemlichkeit vs. Risiko eines Unfalls mit mind. Teilschuld
Na ja, muß jeder für sich selber entscheiden, speziell wo neue Modelle häufig auch alleine rückwärts einparken können.


zum einen kennst Du nicht die Situation vor Ort und die Platzverhältnisse.
Und zur "mind. Teilschuld" Wenn ein Fahrradfahrer mit dem vierfachen der erlaubten Geschwindigkeit durch eine abschüssige Spielstraße fährt und ich zentimeterweise auf die Straße rolle und da fährt er mir in die Seite... Ernsthaft ??? Glaub ich nicht. Bei erlaubter Geschwindigkeit könnte ja wohl jeder Radfahrer bremsen oder ?

Aber egal - du erwähnst nicht ein einziges Mal das Fehlverhalten dieser Radrambos. Die Realität zeigt aber ein anderes Bild.

Ich bin damit hier aus dem Thema raus.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 17:48

einfach mal Unfall & rückwärtsfahren googlen, Zeitaufwand keine 10s:
z.Bsp. https://www.ruv.de/kfz-versicherung/magazin/rund-ums-fahren/unfall-beim-rueckwaertsfahren-wer-hat-schuld :roll:
oder auch: https://verkehrslexikon.de/Module/Rueckwaerts.php

Edit: Kennst Du ehrlich die StVO nicht? https://www.stvo.de/strassenverkehrsordnung Sollte einem zumindest in Grundzügen bekannt sein.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 31. Oktober 2022 18:55

willi-jens hat geschrieben:einfach mal Unfall & rückwärtsfahren googlen, Zeitaufwand keine 10s:
z.Bsp. https://www.ruv.de/kfz-versicherung/magazin/rund-ums-fahren/unfall-beim-rueckwaertsfahren-wer-hat-schuld :roll:
oder auch: https://verkehrslexikon.de/Module/Rueckwaerts.php

Edit: Kennst Du ehrlich die StVO nicht? https://www.stvo.de/strassenverkehrsordnung Sollte einem zumindest in Grundzügen bekannt sein.


jetzt wird es aber albern - deine Radfahrer dürfen anscheinend alles - sie sind aber weder auf einem Radweg, noch auf der Straße - sondern auf einer Spielstraße bzw. verkehrsberuhigten Bereich.
Dort dürfen sie nur schieben oder max. 6 km/h fahren. Wenn sie schneller sind, tragen sie in jedem Falle 50% Mitschuld. Ist der Nachweis erbracht, dass der KFZ-Führer die nötige Vorsicht hat walten lassen - z.B. durch langsames heraustasten aus seiner Einfahrt, hat der Radfahrer durch sein verkehrswidriges Verhalten in einer Spielstraße die Alleinschuld.

Soweit jedenfalls die gerade erhaltene Auskunft eines Rechtsanwaltes für Verkehrsrecht. (Mein Nachbar) Dem glaube ich jetzt erst einmal ein klein wenig mehr als Dir. Er meinte zu mir - ich soll mir keinen "Kopf" machen. Langsam Schritt fahren und gut ist - wer schneller als erlaubt in einer Spielstraße unterwegs ist, hat immer die schlechteren Karten.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 31. Oktober 2022 19:07

ist ja Dein Geld...
und den Nachweis was Du oder der Radfahrer gemacht hat darfst Du dann führen und hoffen, der Richter Dir und nicht der Gegenseite glaubt
wird schon seinen Grund haben warum die Gerichte so oder ähnlich urteilen
aber Dein Nachbar wird sein Geld in jedem Fall verdienen :lol:
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon dieter » 31. Oktober 2022 19:21

Dann könnt ihr ja auch mal hier hienein sehen.

https://www.bussgeld-info.de/bussgeldka ... indigkeit/

Gruß
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon TV Glotzer » 31. Oktober 2022 19:37

Vielleicht sollte der Neandertaler mal klären um was für eine Straße es sich nun handelt.
Verkehrsberuhigt, Spielstraße oder nur für den Durchgangsverkehr durch einen Poller gesperrt?
Eine Spielstraße z.B. darf überhaupt nicht befahren werden.
Auf allen anderen Straßen hingegen, haben Kinder nichts zu suchen.
Kommen da im Sekundentakt die Fahrradrambo-Oma und Opas heruntergeschossen, dass Du nicht aus Deiner Einfahrt kommst?
Zu wohnen ohne Autoverkehr, nur geräuschlose Fahrräder, da mag Dich hier so manch einer beneiden…
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 31. Oktober 2022 20:02

Es sind ja nicht Willi-Jens' Radfahrer, sonst würden die sich schon benehmen. Ich möchte es jedenfalls nicht ausprobieren.

Ich muß aus dem Garagenhof auf die Fahrradstraße und da sehr dicht an diese Ausfahrt geparkt wird und ich weiß das einige Radfahrer sehr eng an den parkenden PKW vorbeifahren, wird das Rausrollen aus eben dieser, immer wieder spannend. Manche erschrecken sich schon beim Anblick eines Motorradvorderrads, auch wenn es noch gar nicht über der Linie ist.

In solchen Situationen ist man einfach auf den Überblickhabenden Verkehrspartner angewiesen. . .

Recht haben und Recht kriegen, sind nun mal, ausser einer Binsenweisheit, auch so zwei verschiedene Dinge.

Ich denke mal wir Motrradfahrer kommen "Ihr seid Schuld!"-Ecke nicht so einfach raus.


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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon UKO » 1. November 2022 07:11

Ihr seid Euch darüber im Klaren das 99,9% der Radfahrer zu anderen Zeiten im Auto sitzen? Dann ist der Radfahrer das Arxloch. Wenn sie auf dem Rad sitzen ist der Autofahrer, Fußgänger etc das Arxloch. Das ist leider ein Problem der heutigen "Ellbogengesellschaft" und lässt sich nur lösen, wenn jeder an sich arbeitet. Das ist leider nicht zu erwarten.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon frankie303 » 1. November 2022 07:31

Neandertaler hat geschrieben:Und zur "mind. Teilschuld" Wenn ein Fahrradfahrer mit dem vierfachen der erlaubten Geschwindigkeit durch eine abschüssige Spielstraße fährt und ich zentimeterweise auf die Straße rolle und da fährt er mir in die Seite... Ernsthaft ??? Glaub ich nicht. Bei erlaubter Geschwindigkeit könnte ja wohl jeder Radfahrer bremsen oder ?

Neandertaler hat geschrieben:Wenn sie schneller sind, tragen sie in jedem Falle 50% Mitschuld. Ist der Nachweis erbracht, dass der KFZ-Führer die nötige Vorsicht hat walten lassen - z.B. durch langsames heraustasten aus seiner Einfahrt, hat der Radfahrer durch sein verkehrswidriges Verhalten in einer Spielstraße die Alleinschuld.


Wie ich schon gestern schrieb:
frankie303 hat geschrieben:Ob vor- oder rückwärts - ich würde mit Schritttempo aus der Ausfahrt fahren, ohne Rücksicht auf Verluste - jeder, der nicht ausweichen kann, war deutlich zu schnell.


Ausserdem hatte Neandertaler (wenigstens im ersten Post) nicht erwähnt, ob er vor- oder rückwärts ein- bzw ausparkt.

Gruss Frankie
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon frankie303 » 1. November 2022 07:33

TV Glotzer hat geschrieben:Eine Spielstraße z.B. darf überhaupt nicht befahren werden.

https://www.bussgeld-info.de/spielstras ... 3%BCrchten.
Daraus: Dass in einer Spielstraße eine besondere Geschwindigkeit einzuhalten ist, sollten den meisten Verkehrsteilnehmern bewusst sein. Doch wie schnell darf ich bzw. man in einer Spielstraße fahren? Was viele nicht wissen ist, dass es einen Unterschied zwischen dem verkehrsberuhigten Bereich, der umgangssprachlich Spielstraße genannt wird, und einer echten Spielstraße gibt.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 1. November 2022 08:31

Mal eine kurze Frage:
Geht es darum ein Problem zu lösen bzw schwere Konsequenzen zu verhindern oder nur darum Claquere für den eigenen Standpunkt zu haben?
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 1. November 2022 08:45

frankie303 hat geschrieben:Dass in einer Spielstraße eine besondere Geschwindigkeit einzuhalten ist, sollten den meisten Verkehrsteilnehmern bewusst sein. Doch wie schnell darf ich bzw. man in einer Spielstraße fahren? Was viele nicht wissen ist, dass es einen Unterschied zwischen dem verkehrsberuhigten Bereich, der umgangssprachlich Spielstraße genannt wird, und einer echten Spielstraße gibt.


das ist mir durchaus bewusst, weil wir schon länger dieses Problem haben - wie ich schon geschrieben habe - es handelt sich um einen verkehrsberuhigten Bereich , gekennzeichnet durch das große blaue Schild Klick in dem Link steht auch eindeutig drin, wie sich Fahrradfahrer zu verhalten haben. Die Straße wird auch von den Bewohnern eines nahegelegenen Altersheim benutzt die mit ihren Rollatoren unterwegs sind. Auch die kriegen Panik, wenn die Radfahrer pfeilschnell und leise die Straße hinab kommen.
Es würde allen Richtlinien widersprechen, wenn dieses Verhalten der Radfahrer rechtens wäre - nur zur Rechenschaft ziehen ist halt schwer. Ich bin halt der Meinung, dass man da vielleicht etwas machen kann, dann die schnelle Fahrt der Radfahrer unterbunden wird ? Aber anscheinend ist da kein Kraut gewachsen und ja - es ärgert nicht nur mich, sondern viele Anwohner, dass jegliche Ansprache ncit nur nicht angenommen wird, sondern dass man auch noch beschimpft wird, wenn man etwas sagt.
Aber bevor wir Unterstützung gegen diese Fahhrad-Rambos bekommen, muss vermutlich erst eine Person zu Schaden kommen.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Saxon » 1. November 2022 09:40

Moin,
können evtl. alle Anwohner mal auf Ihren Standplatz /Garagenplatz verzichten und legal, aber doof, auf der Strasse parken?
Gruß
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 1. November 2022 09:41

willi-jens hat geschrieben:Mal eine kurze Frage:
Geht es darum ein Problem zu lösen bzw schwere Konsequenzen zu verhindern oder nur darum Claquere für den eigenen Standpunkt zu haben?


Aha, sind wir schon soweit das Zustimmung mit "Claqueure" verglichen wird?!?

Das Problem wird sich nicht ohne Ärger lösen lassen. Wenn überhaupt. Die Radfahrerinnen haben nun mal Oberwasser, nachdem deren Notwendigkeiten Jahrzehntelang missachtet wurden. Jetzt geht es gegen die nächst Schwächeren, die Fussgänger. Mal sehen was dann da kommt.

Übrigens beschweren sich Ausflugsziele auch schon über ein zuviel an Mountenbikern und anderen Radfahrerin. Das kenne wir doch irgendwoher. . .


Da haben alle Kfz'ler jedenfalls niGS mehr mitzureden. Nicht schön, aber wir werden es nicht mehr ändern können.



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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Sejerlänner Jong » 1. November 2022 10:22

Hallo
Ich habe auch kostenpflichtige Erfahrung mit einem Radfahrer gemacht.
Es war in den 90igern als ich mit meinem City Kadett, aus einer Seitenstraße kommend, rechts auf die Bundesstraße abbiegen wollte. Dazu musste ich einen Radweg queren. Dieser Radweg ist einspurig und darf nur, aus meiner Sichtweite, von links nach rechts befahren werden.
Ich schaue nach links: kein Radfahrer und auch kein Fahrzeug auf der Bundesstraße. Das heißt für mich: Abfahrt!
Rumms bumms habe ich nen Radfahrer auf der Haube.
Dieser Zeitgenosse hat den Radweg entgegengesetzt der Fahrtrichtung befahren. Ich habe die Polizei verständigt und was hat es mir gebracht?
Ob der Radfahrer vorschriftsmäßig oder nicht unterwegs ist spielt keine Rolle. Er ist der schwächere Verkehrsteilnehmer und der PKW Fahrer hat aufzupassen.
200 DM Schaden am Fahrrad, Kotflügel und Haube vom Kadett brauchten auch entsprechende Kosmetik.

Danke

Verkehrsregeln gelten für alle, aber dies ist vielen egal.

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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon dieter » 1. November 2022 10:50

Saxon hat geschrieben:Moin,
können evtl. alle Anwohner mal auf Ihren Standplatz /Garagenplatz verzichten und legal, aber doof, auf der Strasse parken?
Gruß
Helmut



Dort darf nur auf speziell gekennzeichneten Flächen geparkt werden und das kann daher teuer werden.

Vielerorts werden gerade etliche Straßen zu Fahradstraßen umdeklariert. Da ist meistens auch das Parken verboten. In Bielefeld gab es deswegen schon Krawall. Es wurden auf der Straße Reiszwecken verteilt.

Wenn es genug Mutige gibt kann man ja eine Fußgängerkette quer über die Straße bilden und die Radfahrer dadurch behindern. Kann aber auch gefährlich werden.

Zu einem älteren Beitrag, Hindernisse die Radfahrer stören, stören auch die Anlieger mit ihren Fahrzeugen und sind daher aus meiner Sicht kontraproduktiv.


Gruß
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon TV Glotzer » 1. November 2022 11:07

Sejerlänner Jong hat geschrieben:Hallo
Ich habe auch kostenpflichtige Erfahrung mit einem Radfahrer gemacht.
Es war in den 90igern als ich mit meinem City Kadett, aus einer Seitenstraße kommend, rechts auf die Bundesstraße abbiegen wollte. Dazu musste ich einen Radweg queren. Dieser Radweg ist einspurig und darf nur, aus meiner Sichtweite, von links nach rechts befahren werden.
Ich schaue nach links: kein Radfahrer und auch kein Fahrzeug auf der Bundesstraße. Das heißt für mich: Abfahrt!
Rumms bumms habe ich nen Radfahrer auf der Haube.
Dieser Zeitgenosse hat den Radweg entgegengesetzt der Fahrtrichtung befahren. Ich habe die Polizei verständigt und was hat es mir gebracht?
Ob der Radfahrer vorschriftsmäßig oder nicht unterwegs ist spielt keine Rolle. Er ist der schwächere Verkehrsteilnehmer und der PKW Fahrer hat aufzupassen.
200 DM Schaden am Fahrrad, Kotflügel und Haube vom Kadett brauchten auch entsprechende Kosmetik.

Danke

Verkehrsregeln gelten für alle, aber dies ist vielen egal.

Karsten

Diese Geschichte aus den 90ern klingt wenig überzeugend. Von rechts hätte alles mögliche kommen können… ein Kind auf dem Radweg… ein Überholvorgang auf der B Straße… irgendwas mit Überbreite…
Ich wäre froh, dass es bei 200 Mark Schaden geblieben ist. Blind loszufahren verstößt persee gegen Verkehrsregeln.
Wären in diesem Forum mehr Radfahrende, könnten diese ganz andere und aktuellere Geschichten erzählen.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 1. November 2022 11:57

In der Tat, man muss schon immer beide Richtungen im Auge behalten.

Und das ist ja genau das was ich immer sage, jeder ist aus seiner Sicht Opfer. Von daher ist eine Diskussion sinnlos.

Sowohl mit dem PKW, als auch mit dem Motorrad, nehm ich mir die Zeit und fahr grosse Bögen um Radfahrer und Fussgänger. Lass Linienbusse als Erste Engpässe passieren und bedank mich, wenn jemand mir und meinem Moped Platz macht. Auch wenn es niGS, aber auch gar niGS ändert. Die Hoffnung stirbt zuletzt. . .

Mann wird trotzdem als Claquere oder des Verhöhnens schuldig, beschimpft. . .


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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon TV Glotzer » 1. November 2022 12:12

Hallo Neandertaler,
ein abschüssiger Weg ist der Freund aller sich Fortbewegenden. In Deinem Fall wurde dieser zu einer verkehrsberuhigten Straße mit Geschwindigkeitsbegrenzung deklariert.
Ich halte es für unrealistisch, dass man Radfahrende dazu bringen kann, statt rollen zu lassen, mit angezogener Bremse in Schrittgeschwindigkeit eine ruhige, glatte Straße herunterzufahren.
Wie machst Du das selbst? Wirklich in Schrittgeschwindigkeit?

Um Verkehr zu verlangsamen halte ich Querrillen oder kurze Absätze in wenigen Metern Abstand für sehr effektiv.
Wenn Eure Straße so nicht umgebaut werden kann, würde ich versuchen, mich mit der Situation zu arrangieren.

Verallgemeinerungen wie DIE Autofahrer oder DIE Radfahrer finde ich einer sachlichen Diskussion nicht zuträglich, ebenso den Begriff „Fahrradrambo“ oder Aussagen wie „Radfahrer sind das asozialste Pack“.

Ich schätze rücksichtsvolle Momente mit anderen Verkehrsteilnehmern, meist hat man auch selber Einfluss auf den Ausgang brenzliger Situationen. Was man aussendet erhält man auch zurück, meistens.

Gruß
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 1. November 2022 13:58

TV Glotzer hat geschrieben:Hallo Neandertaler,
ein abschüssiger Weg ist der Freund aller sich Fortbewegenden. In Deinem Fall wurde dieser zu einer verkehrsberuhigten Straße mit Geschwindigkeitsbegrenzung deklariert.
Ich halte es für unrealistisch, dass man Radfahrende dazu bringen kann, statt rollen zu lassen, mit angezogener Bremse in Schrittgeschwindigkeit eine ruhige, glatte Straße herunterzufahren.
Wie machst Du das selbst? Wirklich in Schrittgeschwindigkeit?


Hallo Tim,

Ja es ist in der Tat der abschüssige Weg. Ich erinnere mich, als diese Straße noch am oberen Ende "offen" war, gab es einige gefährliche Momente mehr, weil dieser Weg als Abürzung auch von vielen Autos benutzt worden ist. Dies hat man eingesehen und am oberen Ende einen Poller mittig eingesetzt. Dann war es deutlich besser, weil diese Straße dann nur von Anliegern oder deren Besuchern benutzt wurde. Die Fahrradfahrer stört dieser Poller natürlich nicht. Da in den letzten Jahren der Fahrradsektor sehr umworben worden ist und auch die Attraktivität der Modelle durch neue Techniken zugenommen hat - Pedelecs, E-Bikes, E-Scooter usw. hat eben der Radverkehr immer weiter zugenommen. Durch die neuen E-Modelle ist jetzt die Geschwindigkeit der bergauffahrenden Räder fast genauso schnell wie die der bergabfahrenden. Die einzige bauliche Maßnahme, die mir erfolgversprechend erscheint, wäre die Schließung der Straße am oberen Ende. Also statt eines Pollers eben ganz zumachen. Aber damit würde ich auch die ganzen alten Leutchen mit ihren Rollatoren und auch die Mütter mit Kinderwagen dieser Abkürzung berauben und das widerstrebt mir einfach.
Und nur so nebenbei - ich hatte es schon erwähnt - meine Frau und ich fahren selber auch Rad - wir steigen in solchen Bereichen ab und schieben - oder fahren eben extrem langsam. Das kann man nämlich lernen und das geht auch - wenn man will.
Und keiner von den Anliegern hätte etwas gegen langsam fahrende Radfahrer - selbst wenn es etwas oberhalb der Schrittgeschwindigkeit liegen sollte. Aber das was wir hier beobachten ist weit darüber hinaus.

Es wird wohl keine Lösung geben, aber ich werde weiterhin jeden Radfahrer "anpflaumen" , wenn er zu schnell unterwegs ist. Damit werde ich nicht alle erreichen - aber bei einigen hat es doch schon bewirkt - wenn sie mich sehen, bremsen sie ab :grin: :grin:
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 1. November 2022 15:06

Hallo,

also dieses Thema läßt mich jetzt etwas ratlos zurück.
Da gebe ich am Anfang den Tipp rückwärts einzuparken um die Situation zu entschärfen (angesichts der Rechtslage) und verweise im Nachgang auf die Rechtslage (besondere Rücksicht beim Verlassen der Grundstücksausfahrt, nochmal besondere Rücksicht beim Rückwärtsfahren) und als Dank wird die Rechtslage in Zweifel gezogen und von "meinen Radfahrern, die wohl alles dürfen" gesprochen.
Ganz so als würde ich eine besondere Rechtslage schaffen oder hätte bestimmtes überschreiten der StVO gutgeheißen.

Wenn wir uns alle an die Richtlinien halten, dann ist jedem geholfen. Und die meisten von uns sind mal mit dem Auto, mal mit dem Motorrad/Gespann, zu Fuß oder vielleicht sogar mal mit dem Fahrrad unterwegs. Daß sich dabei anders verhalten wird mit Hinblick auf schwächere Verkehrsteilnehmer wage ich vorsichtig in Zweifel zu ziehen.

Grüße

Jens

@Stephan: irgendwann in einer stillen Minute darfst Du mir mal erklären warum Du Dich von mir als verhöhnt & als "Claquer" bezeichnet fühlst, wo ich Dich weder zitiert noch eine Deiner Aussagen aufgegriffen habe :smt017
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Richy » 22. November 2022 22:14

Mich würde an dieser Stelle mal ein Bericht eines der "Rad-Rambos" zu dieser Situation interessieren. Vermutlich würde sich das auch etwas anders darstellen.

Eventuell wäre es in diesem Fall vielleicht auch, in Absprache mit der Stadt, machbar, am oberen Ende der Straße spezielle Schilder mit der Bitte auf gegenseitige Rücksichtnahme aufzustellen. Und immer Präsenz zeigen, Kinder, Fußgänger auf der Spielstraße etc. wirken entschleunigend. Das wird dann auch etwas Geduld erfordern, bis das jeder Radfahrer mitbekommen hat, dass hier schwächere Verkehrsteilnehmer öfter anzutreffen sind.

Als Radfahrer ist man schon immr Verkehrsteilnehmer 2. Klasse und gegenüber Autofahrern entsprechend auf Krawall gebürstet, wird man doch sonst bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgebremst, dicht überholt, zugeparkt, ausgeschimpft etc.. Daher helfen langsam ausparkende oder überall rumstehende Autos nichts, das hat man als Radfahrer jeden Tag und überall.

Als Mensch neigt man leider zum Generalisieren, sieht man hier ja auch in der Gegenrichtung. ;-)

Kennzeichen am Rad bringen nichts, oder bringen sie was bei den alltäglichen Verfehlungen der Autofahrer? An die 50 hält man sich nur, wenn Blitzer in der Nähe sind, kirschgrüne Ampeln passiert man schonmal und mal schnell zum Bäcker in der 2. Reihe parken wurde hier ja schon genannt.
Das einzige, was etwas bringt, sind Kontrollen seitens der Rennleitung, immer und immer wieder. Dafür muss halt Geld da sein...

Als Alltagsradler (quasi jeden Tag) möchte ich meine Mitstreiter auf dem Rad auch gerne mal zur Vernunft klatschen, wenn sie mal wieder ohne Licht oder mit blendenden Scheinwerfer entgegenkommen. Das sind so Sachen, die ich nicht verstehe, weil kreuzgefährlich und extremst leicht abzustellen.

Ansonsten muss ich G-Spann Recht geben (wie so oft): Jahrzehntelang hat man sich als Radfahrer immer klein wegducken müssen gegenüber dem Autoverkehr und musste sich aufgrund der komplett irrsinnigen Infrastruktur irgendwie durchschlagen, um überhaupt am Stück und zeitnah anzukommen. Dabei musste man zwangläufig auch Regeln brechen. Ich frage mich ja immer, wie das aufs Auto übertragen aussehen würde:
An jeder 2. Ampel muss man aussteigen und einen Knopf drücken, damit man überhaupt jemals grün bekommt. Fahrbahnen, exakt so breit wie das Auto, die in Schlangenlinien zwischen Bäumen hindurchführen. Stellen, an denen selbstverständlich gefordert wird, das Auto zu schieben usw. Wäre sicher lustig...
Die Infrastruktur muss der größeren Menge an Radlern Rechnung tragen, die Radfahrer müssen die Regeln wieder lernen und die Polizei die Regeln durchsetzen, anders wird das auf Dauer nix. Und kein Autofahrer kann wollen, dass die tausende Radler aufs Auto umsteigen, denn ab dem Moment gehen alle zu Fuß, weil sie so schneller sind. Das Auto kann man ja dann im Stau parken. :smt005
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Stephan » 22. November 2022 22:40

Tja, und als Fussgänger ist man Holzklasse. Denen gegenüber geben Radfahrerinnen ihren Frust, der wohl durch die PKW-Fahrer kommt, weiter. Da haben die bei uns eine Fahrradstrasse und trotzdem werd ich von einer Radfahrerin auf dem Bürgersteig fast umgedengelt. . .

Es ist ein Elend.

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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Neandertaler » 23. November 2022 07:30

Richy hat geschrieben:Kennzeichen am Rad bringen nichts, oder bringen sie was bei den alltäglichen Verfehlungen der Autofahrer?


Da frag mal die Kommunen nach den Einnahmen von Blitzern oder das Ordnungsamt zu den Einnahmen bei den Kontrollen des ruhenden Verkehrs.

Wenn ein Radler einen Schaden verursacht - nur als Beispiel, wenn beim durchschlängeln ein Schaden am Auto entstanden ist(Seitenspiegel defekt) - Aufnahme offiziell durch die Polizei - Ergebnis - eingestellt.
Fehlverhalten der Radler werden nur dann erfasst, wenn gerade ein Polizist vor Ort ist. Und selbst dann - wenn er weiterfährt ohne sich um den Schaden zu kümmern hat man halt Pech gehabt. Hab noch keinen Beamten gesehen, der zu Fuß oder mit dem Auto hinterher gefahren ist.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon fredde » 23. November 2022 23:45

Hier oben in den Städten hat man jetzt Probleme mit den Elektrorollern. Weiss nicht wie man die bei Euch nennt. Die fahren mit einer Saugeschwindigkeit auf dem Bürgersteig ohne sich zu kümmern, dass sie Fussgänger fast umfahren. Ein paar von den Deppen hab ich schon runtergeholt, geht recht einfach, wenn man den Lenker mit dem Arm erwischt. Das geht auch gut mit Radfahrern. Habs ausprobiert. Schreien und rumschimpfen von denen hilft nicht, wenn man ihnen klar macht, dass sie nochmal auf die Schnauze fallen, wenn nicht sofort Ruhe ist. Einer von den Trotteln rief mal die Polizei, die dem Typ dann erklärte, er sollte sich lieber bei mir entschuldigen, sonst würde er angezeigt, weil er mich angefahren hatte.
Gruss Fredrik
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon Einzylinderfahrer » 24. November 2022 00:01

Wenn ich richtig gelesen habe, hast Du lieber Neandertaler für Kinder, die es auf der abschüssigen Strecke rollen lassen Verständnis.
Das erinnert mich an meinen Unfall als Führerscheinneuling. Ich hatte mich beim Anfahren kurz nach hinten umgeschaut. Als ich wieder nach vorn guckte, ist mir ein 10jähriges Kind mit seinem Fahrrad quer vor meine Kreidler gefahren. (Dem Kind ist nix weiter passiert, aber sein Fahrrad war verbogen). Tja, das Kind hatte sich total verkehrswidrig verhalten, aber ich hätte "das kindliche Fehrverhalten einberechnen müssen". Kinder sind immer unschuldig.
Was ich ausdrücken will: Du wirst Dich IMMER sehr vorsichtig aus deiner Ausfahrt heraustasten mussen. Der rasende Radfahrer könnte ein Kind sein! Die Schuldfrage zu stellen kannst du dir dann sparen.
willi-jens´Vorschlag, möglichst rückwärts einzuparken erscheint mir am vernünftigsten.
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Re: Radfahrerproblem

Beitragvon willi-jens » 2. Dezember 2022 09:44

Das ganze Thema und die Argumentation läßt einen etwas ratlos zurück.
Da wird von max. 6 km/h oder absteigen gesprochen und gleichzeitig liefert man einen Link zur Rechtssituation in verkehrsberuhigten Bereichen in dem es zur Geschwindigkeit einen Extra-Link gibt der dazu wiederum folgende Aussage trifft:
ADAC Schrittgeschwindigkeit-Definition hat geschrieben:Wie viel km/h entspricht eigentlich Schrittgeschwindigkeit? Einen festen Wert gibt es hier nicht. Über die Höhe wird immer wieder vor Gericht gestritten. Die wichtigsten Infos.

Schrittgeschwindigkeit nicht in der StVO festgelegt

Gerichte gehen meist von 5 bis 15 km/h aus

Verkehrsberuhigter Bereich: Hier gilt Schrittgeschwindigkeit

Eine Definition, was genau Schrittgeschwindigkeit ist, gibt es im rechtlichen Sinn nicht. In der Straßenverkehrsordnung(StVO) ist dazu kein Wert bzw. keine Höhe angegeben.


Und was die Unfallflucht bei Beschädigungen und die häufige ergebnislose Einstellung solcher Verfahren mit dem Thema zu tun hat erschließt sich mir auch nicht. Mal ganz abgesehen davon, daß ich diese Fälle von Unfallflucht deutlich häufiger bei KFZ verorten würde, so aus eigener Parkplatz-/Parkhauserfahrung heraus. :roll:
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