Moin,
also die dicke 11 hat mich gut hin und auch wieder zurück gebracht zum Sicherheitstraining in Embsen.
Hatte vorher noch die Gaser gesynct und Ventilspiel kontrolliert und am Donnerstag (einen Tag vor Abfahrt), gab es auch endlich das Kennzeichen (fast drei Wochen drauf gewartet) .
Die Vakuum Nupsies gewechselt (rissig), frisches Öl und Antriebe wurden gefettet. Schmiernippel mit Fett benippelt
Getränke gebunkert, (war auch wieder gut mehr als benötigt an Bord zu haben und verteilen zu können, denn der eine Kollege hatte mit den Temperaturen arg zu kämpfen, da tut so´ne Flasche Sprudelwasser und Traubenzucker gut)
Kerzen verrußen leider immer noch, trotz CO Messung und Einstellung und nach 100km Korrektur der Stellung der Gemisch Schraube nur wenig Besserung beim Ruß. Also doch den Gaser auseinander nehmen und schallen. Düsen dann bei Topham bestellen. Naja wirds nicht langweilig, ein bisschen hats ja schon was gebracht. Gelegentliche Fehlzündung ist weg, Brabbeln beim Schiebebetrieb ist nahezu weg und insg. zieht sie gleichmäßiger und Ölt auch nicht mehr ganz so stark im Abgas. Da geht aber noch was denke ich. Auch im Verbrauch.
Aber zum eigentlichen. Training war toll. Wir waren nur zu dritt + Trainer (so wie der gefahren ist, ist er vermutlich mit Beiwagen direkt auf die Welt gekommen, das war schon gut jemanden mit soviel Erfahrung zu haben !!!!)
Durch die wenigen Teilnehmer hatten wir dadurch die gesamte "Spielfläche" für uns drei. Großartig !!!
Wie immer gab es für mich als totaler Anfänger gaaaaaannz viel zu lernen, wovon vielleicht 2/3 unmittelbar Anwendung finden und dann 1/3 davon nach hinten in den Hirnkasten rutscht um beim nächsten Training verarbeitet zu werden.
Alleine schon um zu sehen, wie lange es dauert bis der Beiwagen hochkommt, wie weit man auf einer Schrägen von 40 Grad fahren kann, ohne umzukippen und wie schwer es ist den BW oben zu halten und was am Gespann funktioniert und was nicht. (Also der Lenker bei mir schon mal nicht, und erst recht nicht die Griffhülse )
Mein Lieblingsgebiet, die Kreisbahn (bei allen Moped Trainings), hat sich wieder voll ausgezahlt. So simpel und doch so gut um Grenzen zu erfahren.
Was ich tatsächlich am besten fand war Bremsen auf den diversen Untergründen, inkl. dem kichernden dahingleiten auf der Glättebahn, (wie mein Eissegler im Winter aufm See, lautlos und unbremsbar).
Das in Ruhe für sich ausprobieren können, wie das Gespann auf diversen Untergründen bei Tempo 70 /50 /30 in die Anker geht, wann will welcher Teil des Systems wohin. Das macht mich etwas sicherer, in der Anwendung.
Erstaunt hat mich tatsächlich, wieviel Grip das Gespann auf der Bergauffahrt der Glättebahn hat und man hier eine gute Rückmeldung bekommt, wann, wer, wie von den drei Rädern woanders lang will, und wann die Adhäsion des Pneus sich der Traktion des Kardans nicht mehr entgegen stellen mag.
Es hat eine riesen Gaudi gemacht und ich kann es nur empfehlen, viel gelernt, viele neue Baustellen die es nun beim weiteren fahren zu schließen gilt, Inspiration und Feedback zum normalen fahren waren auch wieder dabei.
Sehr lustiges Chiang Young Gespann dabei, mit Hightech Rückwärtsgang ( Piept wie nen LKW beim Rückwärtsfahren )
Aber der Kollege hatte es gut im Griff. Er war der absolute "Star" der Kreisbahn auf zwei Rädern !!!
Das um die Kurven flitzen und bei Rechtskurven den Beiwagen über die rotweißen Begrenzungs - Steine zu lüpfen, das war schon sehr beeindruckend für mich.
Ich wäre auch gerne zu dem Pro Side Car Training gefahren, aber Odenwald und BaWü sind zwar schöne Gegenden, aber für jemanden der seine ersten paar 100km im Gespann fährt, dann doch etwas weit.
Fazit war, das ich danach deutlich besser wusste, wie sich das Gespann verhält und gefahren werden will/muss.
Das ich bei Spurrillen wie die Hölle aufpassen muss, das hatte ich auf der Hinfahrt schon erlebt. Der "Sprung" den das ges Gespann dann macht, war schon enorm. (Ähnlich wie die Metzeler Tourance es lieben die Transe in die Rille springen zu lassen, nur beim Gespann mit deutlich mehr Masse)
Ergo am Fahrzeug: Sitzbank löste sich zum Ende des Trainings auf, und muss neu gepolstert werden, Lenker wird ausgetauscht weil viiiieeeellll zu breit und Verbrauch zur Zeit exakt bei 10l auf 100km. (Aber wirklich punkt genau)
Muskelkater gabs umsonst oben drauf am nächsten Tag und durchgeschwitzt aber glücklich rollerte ich dem Sonnenuntergang dann entgegen
Klasse Anlage da in Embsen !!!
Alles in allem ein gelungenes Wochenende mit Arbeit und Hirnschmalz.
Nächstes Training wird dann im nächsten Jahr dann gebucht !!
Viele Grüße
Thorsten