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Weil Nideggen meine Nordosteifelstartecke ist:

BeitragVerfasst: 10. Februar 2011 10:11
von Slowly
Wikizitiert:
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Beginn als „Eifelrundfahrt“ in Nideggen
Das Eifelrennen startete am 15. Juli 1922 als „Eifelrundfahrt“ vom Parkplatz der Burg Nideggen.
Eine Einteilung nach Sport-, Touren- oder Rennwagen sowie nach Privatfahrern und Werksfahrern gab es noch nicht.
Das Fahrerlager war eine eingezäunte Wiese an der Nideggener Burg.
Die Fahrer schliefen, für die damalige Zeit exklusiv, im Turm der Burg.
Beim ersten Rennen hatte es geregnet und alle fuhren durch knöcheltiefen Schlamm auf dem Parcours.
Die Sieger Fritz und Hans von Opel schafften die fünf Runden (166 km) in 2:19.30 Stunden.
Bereits um 05:25 Uhr starteten die Hilfsmotorräder.
Sie hatten außer den Motoren mit 1,5 bis 2 PS noch Pedale zum Mittreten. Sie mussten zwei Runden (66,4 km) fahren.
Sieger wurde Kurt Volkhardt aus Laupheim auf einer Steiger.
Der damals 21-jährige Rudolf Caracciola nahm mit einem Wagen teil, den sein Onkel ihm in Aachen in seiner Fafnir-Werkstatt gebaut hatte.
Er kam aber – im Gegensatz zu seinen späteren großen Erfolgen auf Mercedes und Alfa Romeo – nicht ans Ziel.

1923 fiel das Rennen in der Zeit des passiven Widerstandes gegen die Besatzungsmacht aus.

Die zweite Eifelrundfahrt dauerte drei Tage, nämlich vom 17. bis 19. Juli 1924.
Am ersten Renntag regnete es fast ununterbrochen. Danach staubte es nur noch.
Die Straßen waren noch nicht asphaltiert.
Beim Motorradrennen am ersten Tag siegte Franz Bieber aus München auf einer BMW.
Der zweite Tag war stürmisch mit Hagelschauern.
Der Nideggener Hotelier hatte unterhalb der Danzley, einem Felsen in den Serpentinen von Nideggen nach Brück,
für 3000 Zuschauer eine Holztribüne mit Dach aufbauen lassen, die ein Opfer des Unwetters wurde.
Wetzka und Haide aus Wien siegten in 5 Stunden 10 Minuten auf der 330 km langen Strecke (10 Runden).

Die dritte Eifelrundfahrt vom 18. bis 20. Juni 1925 kostete den ADAC bereits 70.000 Mark, eine damals sehr hohe Summe.
Italienische Fahrer aus Genua und deutsche aus Köln lieferten sich erbitterte Gefechte.
Die Italiener siegten.
Das Rennen forderte drei Menschenleben.
Gustav Münz aus Düren fuhr mit einem umgebauten Ford Modell T und musste mehrmals das Rennen wegen Schäden unterbrechen.

Die vierte Eifelrundfahrt fand 1926 statt.
Die Dürener feierten Gustav Münz als Sieger, aber nach Prüfung der Resultate wurde Felten aus Wermelskirchen zum Sieger erklärt.
Trotzdem gratulierte Henry Ford persönlich Münz in einer Automobil-historischen Postkarte.
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Ab 1927 wurden diese Veranstaltungen vom ADAC zum Nürburgring verlegt.
Auf Teilen dieser "alten" Strecke drehe ich immer wieder gern eine Warm-Up-Runde, da so schööön höhen-tiefen-kurven-reich.

:grin:

BeitragVerfasst: 10. Februar 2011 20:44
von Roll
Jaja, die Wermelskirchner...da kenn ich auch einen.

Fesche Info, höchlichst interessant, danke!

BeitragVerfasst: 11. Februar 2011 07:35
von Slowly
. . . ja, Roll,
und bei solchen "Erinnnerungen" möchte ich mich fast zeitrückbeamen:

Bereits um 05:25 Uhr starteten die Hilfsmotorräder.
Sie hatten außer den Motoren mit 1,5 bis 2 PS noch Pedale zum Mittreten.
Sie mussten zwei Runden (66,4 km) fahren.


. . . . weil es doch toll gewesen sein muß, da mit die Eifel auf unasphaltierten Strecken zu erfampeln*!
:grin:
*) erfahren+erstrampeln.

BeitragVerfasst: 11. Februar 2011 09:16
von Yachtie
ist ja jetzt wieder voll in, mit den e-Velos Wege zu erfamplen, die den meisten mit Muskelkraft zu anstrengend wären, und Spaziergänger zu erschrecken :-D

BeitragVerfasst: 11. Februar 2011 11:44
von manoku
@ slowly

gibt es von dieser strecke auch einen verlaufsplan, oder sind in unserer heutigen zeit nur noch streckenfragmente befahrbar?

BeitragVerfasst: 11. Februar 2011 19:36
von Slowly
manoku hat geschrieben:@ slowly
gibt es von dieser strecke auch einen verlaufsplan, oder sind in unserer heutigen zeit nur noch streckenfragmente befahrbar?

Mein Lieblingsfragment:
Start
Nideggen
L11
Brück
L246
Schmidt
L218
Mausbach
L218
Vossenack

Bitte auf keinen Fall an Wochenenden und Feiertagen.
Dann sind da en gros die Todeskandidaten unterwegs.
An Werktagen tokker ich da gerne auch schon mal 2 Mal hin und her.
Dann ist auch kaum gewerblicher Verkehr.
Ist so schööön entspannend.

Ansonsten ist Nideggens Hinterland nach Süden bis zur Mosel und nach Westen bis rein nach Belgien (Ardennen) schönstes Bikerland.
Für mich jedenfalls - aber ich habe ja auch die hochvirulente, unheilbare Eifelitis.

Auch Euch viel Spaß!
Und Hanne, . . . . . Kamera nicht vergessen.
Und Manfred, nicht vergessen . . . . . . . Eichhörnchen, Marder, Iltis, Igel ... und Co. haben Vorfahrt.
Wehe Euch, wenn ich eines vermisse!

Gruß,
SL :grin: LY