Blechroller hat geschrieben:Wenn ich im öffentlichen Dienst wäre, würde ich auch die Krise bekommen und den Streik befürworten.
Ich bin aber nicht im öffentlichen Dienst. Ich arbeite auch keine 40 oder 41 Stunden die Woche, sondern a weng mehr. Ich werde für 40 Stunden bezahlt; die übrigen Stunden sind mein "Vergnügen". Weil der Gesetzgeber es nicht erlaubt, dass ich mehr als 10 Stunden am Tag arbeite, arbeite ich also offiziell nur 50 Stunden. Der Rest ist mein "Vergnügen". Ich verdiene leider nicht mehr, als ein vergleichbar ausgebildeter und tätiger Beamter oder Angestellter im öffentlichen Dienst, netto ist es weniger. Ich verdiene aber im Vergleich zum Durchschnitt gut. Ich habe nur leider keine gesicherte gesetzliche Altersversorgung, obwohl ich dafür zahle. Ich kann auch arbeitslos werden, weil die "Politiker" meines Arbeitgebers Fehler gemacht haben und machen.
Ich erdreiste mich aber nicht, meinen Unwillen gegen bestimmte Dinge, die mein Verhältnis gegenüber meinem Arbeitgeber betreffen, auf den Schultern der Allgemeinheit auszutragen. Die Allgemeinheit bezahlt den öffentlichen Dienst, weil er wichtige Aufgaben für die Allgemeinheit wahrnimmt, die man von den Unabwägbarkeiten des allgemeinen Wirtschaftslebens behüten möchte.
Daher, liebe Maus, habe ich Verständnis für die aus der Subjektivität gebohrene Wut der öffentlichen Angestellten/Beamten. Mir fehlt nur im Vergleich zum Protestauslöser die Verhältnismäßigkeit der Reaktion. Ich habe kein Verständnis für diesen Streik und insbesondere nicht für die Belastungen, die der Streik für die Allgemeinheit bedeutet.
Olli
sidebikeregina hat geschrieben:genau die Sichtweise , die du hast, die wünscht sich der Politiker. Es sind ja nur 18 Minuten/Tag...
sidebikeregina hat geschrieben:18 Min/Tag bedeuten, daß keine Stellen mehr besetzt werden, die frei werden, d. h. Auszubildende sind sofort nach der Ausbildung arbeitslos, Zeitverträge werden nicht mehr vergeben, Teilzeitbeschäftigte bekommen netto weniger Geld( oft Alleinerziehende )
Die Angestellten werden "eingespart", der Kropf der Beamten aber bleibt!
sidebikeregina hat geschrieben:Die Arbeit des öffentlichen Dienstes hat leider meistens mit der Allgemeinheit zu tun. Und nur da ist ein Streik wirksam. Leider.
sidebikeregina hat geschrieben:Nur , es geht auch um die Allgemeinheit, die auch eine Chance haben möchte, vielleicht in den öffentlichen Dienst zu kommen...der Vermessungstechniker, der auf der Straße steht, die Verwaltungsfachkraft, die Erzieherin....
...die haben in den nächsten Jahren( Jahrzehnten?)KEINE Chance mehr, wenn der Staat, der ja auch eine Vorbildfunktion und Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit hat, meint, auf dem Rücken der Bediensteten einen massiven Stellenabbau zu forcieren.
Denn auf Stellenabbau laufen diese 18 Minuten hinaus.
sidebikeregina hat geschrieben:Es macht mich wütend, wenn ich als "alter Hase" im Amt mit ansehen muß, wie gut ausgebildete, junge Leute auf die Straße geschickt werden, weil sie keinen festen Job bekommen.
Es macht mich auch wütend, wenn ich sehe, daß die Auszubildenden gehen dürfen, egal , ob sie je eine Chance haben,irgendwann einmal im gelernten Beruf arbeiten zu dürfen.
sidebikeregina hat geschrieben:Die Beamten, ja, die bleiben, im Gegenteil, die verwalten sich zunehmend nur noch selbst...
sidebikeregina hat geschrieben:Okay, die Müllabfuhr sollte den Müll abholen...
...und den "Landesvätern" vor die Füße kippen.
Das träfe dann die Richtigen![/quoe]
Nur zu!sidebikeregina hat geschrieben:Ja, die Situation ist bestimmt überall schlecht, aber darum darf man doch die, die sich wehren nicht verurteilen.
Nattes hat geschrieben:Liebe Regina,
nichts für ungut,aber für uns normalsterbliche ist das schon lange realität.
Die allermeisten "abhängig Beschäftigten bekommen heute z.B weder Urlaubs-noch Weihnachtsgeld.
der Öfendliche Dienst jammert auf sehr hohem Niveau.
Ausnahme für mich:Krankenhauspersonal,da muß etwas passieren.
Gruß Norbert
Ich bin in einen Grundschullehrerhaushalt aufgewachsen. Muss ich noch was sagen? O. K.:
Inkl. Pausenaufsicht Arbeitszeit von 07.45 Uhr bis max. 12.30 Uhr. Dazu noch übers Jahr gerechnet max. 2 h /Woche Arbeit zu Hause. Und so im Schnitt 10 Konferenzen à 2-3 h abends im Jahr. Dazu aber auch rd. 11 bis 12 Wochen Urlaub im Jahr. Die Schilederung war jetzt nicht übertrieben. Und wenn mir Lehrer erzäheln, wie stressig und zermürbend ihr Job ist, frage ich mich, ob sie den richtigen Job haben.
Blechroller hat geschrieben:Moin Muli aus Frangggn,
ich habe versucht, ein differenziertes Bild der Beamten zu zeichnen. Dass der Staat/das Land die Beamten und eigentlich auch die Allgmeinheit bei der Altersversorgung bescheißt und das schon seit Urzeiten, ist bekannt.
Ob du aber als Beamter NETTO wirklich weniger verdienst, als als vergleichbar krankenversicherter Angestellter ziehe ich in Zweifel.
Und zum Thema Beamten und Arbeit und deren Mühsal und deren Klagen bringe ich mal ein Beispiel, das a) sicher nicht die Mehrzahl der Beamten trifft; b) ein gern genommenes populistisches Totschlagargument ist:
Ich bin in einen Grundschullehrerhaushalt aufgewachsen. Muss ich noch was sagen? O. K.:
Inkl. Pausenaufsicht Arbeitszeit von 07.45 Uhr bis max. 12.30 Uhr. Dazu noch übers Jahr gerechnet max. 2 h /Woche Arbeit zu Hause. Und so im Schnitt 10 Konferenzen à 2-3 h abends im Jahr. Dazu aber auch rd. 11 bis 12 Wochen Urlaub im Jahr. Die Schilederung war jetzt nicht übertrieben. Und wenn mir Lehrer erzäheln, wie stressig und zermürbend ihr Job ist, frage ich mich, ob sie den richtigen Job haben.
Olli
...
Die einzigen, die ihr Altersgeld gesichert haben, sind die Beamten selber.
...
Tigris hat geschrieben:Ich koennte jedesmal ganz gepflegt erbrechen, wenn ich wieder hoere, welches Stammtischgeschwaetz es ueber die gut verdienenden Beamten und ihre Privilegien gibt. Leider ist es in der Regel tatsaechlich nur Geschwaetz, da nur die wenigsten wissen, wovon sie reden, waehrend die meisten einfach nur irgendwelche Vorurteile wiedergebe.
So - das reicht jetzt aber, sonst muesste ich mich echt noch aufregen
Bernhard Sch. hat geschrieben:Hallo Tigris,
ich möchte mich für Deinen detailgenauen und engagierten Beitrag bedanken und kann ihn als Beamter nur nocheinmal bestätigen.
Außerdem möchte ich darauf hinweisen, daß "die Beamtenschaft" zum allergrößten Teil aus Beamten des einfachen und des mittleren Dienstes besteht, die noch vor gar nicht so langer Zeit ob ihrer geringen Einkommen in der allgemeinen Bevölkerung ordentlich verlacht wurden.
Gruß B.
Bernhard Sch. hat geschrieben:Hallo Eugen,
.
Ihm bleibt bloß das Hoffen auf bessere Zeiten.
.
Gruß B.
Nattes hat geschrieben:Bernhard Sch. hat geschrieben:Hallo Eugen,
.
Ihm bleibt bloß das Hoffen auf bessere Zeiten.
.
Gruß B.
Lieber Bernhard.genau dieser Satz zeigt treffend den Grund,warum du nicht Arbeitgeber geworden bist,oder Besser noch UNTERNEHMER
Hauni hat geschrieben:Na dann können wir doch sowieso gleich aufgeben, da wir mit den genannten Ländern sowieso niemals mithalten können............
Bernhard Sch. hat geschrieben:.........
Es war ein Geben und Nehmen, auf beiden Seiten.
Der Arbeitgeber Krupp hatte ein soziales Gewissen....
Die heutigen Großunternehmer haben das vergessen.
Irgendwann wird dieses Vergessen sie einholen.
Denn siehe den Satz des alten Henry Ford ...Autos kaufen keine Autos...
Oder siehe auch das Schiksal der Aristokratie in der französischen Revolution.
guzzi-matz hat geschrieben:
Kommt Leute, lasst uns dieses Stammtischgeschwafel bloß beenden !!!!