Bad as me
http://www.rollingstone.de/news/meldung ... tober.html
Die Musikindustrie bemüht sich offensichtlich auch redlich, wieder brauchbare Tonträger über den Ladentisch zu schieben, nachdem sie von Apple für ideelle Werte (Rechte) so reichlich entlohnt wird. Jedenfalls kommt bezagte Muzik als LP und CD daher. In einem Käschtle.
Natürlich wurde das Werk vom Plattenspielä aus begutachtet und man hat wie bei Waits immer den Eindruck, als säße man neben ihm an der Bar. Auch die junge Generation bemüht sich, zu Hause das Rüstzeug (ein gebrauchte Anlage älteren Semesters) zum Ausgleich für Pod-Mucke hin zu stellen, sehr löblich, während unsereins ja immer noch versucht, die Breite des Angebots ob der modernen Medien zu überblicken.
Heute nun, heute nun habe ich die CD Bad as me herumliegen sehen und denke, wirfst sie mal ein. Am CD Player jetzt unterm Plattenspielä, nicht in den Computer. Es kam was kommen musste: Erst mal wild an den Reglern rumgedreht, ob der Verstärker vom Fernsehen nicht verstellt ist, wackeln an den Lautsprecherkabeln, ich hab gedacht meine Musikanlage sei kaputt.
Man muss ein paar Minuten weghören, dann geht´s. Die CD ist nicht schlechter als andere, auch nicht als iTunes Muzik, aber gegen die LP ist sie flach und reizlos, so dynamisch wie das Ticken einer Uhr.

Ich habe da nichts besonderes an Geräten, midrange. Irgendwann habe ich halt mal statt eines 20,-DM Tonabnehmers einen für 100,-DM gekauft. Das war, man ahnt es schon zu Deemarkzeiten.
Ich habe den Eindruck, man pflegt seine Sachen zwar mitunter technisch, wie man seine Schuhe putzt, aber man pflegt nicht ihren Gebrauch. Ich jedenfalls offensichtlich nicht und ich schäme mich dafür. Es sind so viele Dinge, wie das Spielen des Klaviers oder zur Guitarre, oder die Stimme durch herzhaften Gesang oder lautes Rezitieren, oder nur die deutsche Sprache, wie hier (nicht).
Tut alles verkommen, aber immerhin haben solche Erlebnisse, wie am Beispiel Muzik, den Effekt, dass man mal drüber nachdenkt.

