
Gerne wird er von älteren beigen Zeitgenossen hervorgebracht, der Satz: "Früher war alles besser!"

Dazu empfehle ich: http://www.youtube.com/watch?v=1iciN5y6nF0
Nun, ich hatte am Wochenende eine Ahnung davon, wie es früher war und ich erinnere mich dunkel an jene unselige, traurige Zeit:
Mein Navi war kaputt.


Anhalten, Karte raus, Scheinwerferlicht, hmmm, Richtung Dannenberg ist falsch, Richtung Neetze ist wohl besser.
Irgendwann ein Schild Richtung Bleckede, hier ist also richtig. In Bleckede dann: Hmmm, nach meiner Karte im Maßstab 1: 2Mill geht es erst die Straße nach Dannenberg ein Stück, aber biste in Nindorf, biste die verkehrte Straße gefahren, irgendwo vorher muß der Abzweiger sein.
Ich bin in Nindorf.
Anhalten, Karte raus, Scheinwerferlicht, hmmm. Regen. Die Karte ähnelt langsam einem altägytischem Pergament, welches die verhüllte Waschfrau in den mit Nilfluten gefüllten Zuber unter fröhlichem Gesang wieder und wieder taucht. Also zurück nach Bleckede und ins Zentrum gefahren. Dort dann der entscheidende Hinweis in Schwarz auf gelbem Grund nach Alt Garge.
Danach habe ich mich nur noch zweimal verfahren oder eine Abfahrt verpasst.

Insgesamt haben mich die letzten 50km fast soviel Zeit gekostet wie die 100km vorher. Und fragen konnte man ja auch niemanden. In Nindorf. Da war niemand. Außerdem glaube ich, daß die afrikanische Methode, Wege zu beschreiben, auch in Deutschland Usus wird: Lieber einen falschen Weg beschreiben, als gar keinen. Das wäre ja unhöflich.

Jetzt weiß ich wieder, warum ich das damals gehaßt habe. Es ist kein bischen besser geworden und es war schon damals Mist, mit den Karten im Scheinwerferlicht bei Regen am Straßenrand.

Und, beim Straßenbuch unerläßlich, aber eine Anhäufung von überflüssigem Wissen: Ich will meist auch garnicht wissen, ob ich auf dem Weg durch Neetze, Birtze oder Kotze gefahren bin. Da wollte ich ja nie hin, sondern nur durch.
Nächsten Monat kaufe ich mir ein Navi bei Aldi und eine durchsichtige Tupperdose zwecks Wasserdichtigkeitsgedöns.
