Koch & Koch

Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.

Hier kann man auch als Gast schreiben. Anonyme Beiträge sind möglich, aber nicht erwünscht, man sollte wenigstens seinen Namen drunter setzen.

Koch & Koch

Beitragvon Crazy Cow » 28. Februar 2012 13:41

Ich hab ein E-Mail bekommen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir bringen Sie zum kochen!!!! Sie möchten mit Ihren Kunden, Gästen oder Kollegen in einer großen Gruppe gemeinsam kochen? Hier stehen wir Ihnen mit unserer 10 jährigen Erfahrung im Bereich Kochevent mit Gruppen bis zu 500 Personen gerne zur Verfügung.

In unserer neuen Location X X & X bieten wir Ihnen ein Kochevent mit Gruppen bis zu 80 Personen zu einer festen Pauschale an. Genauere Details finden Sie in der angehängten Datei. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Kochabend mit Ihnen.

Mit freundlichen Grüßen


Für wieviele Leute kochen diese 80 Personen?

Ich habe ja inzwischen ein gesehen, dass sich die Gesellschaft weiter entwickelt, dass man das nicht zwingend merkt, wenn man nur vor seiner Arbeit hockt und nicht aufsieht, wenn man sich manchen Freizeitaspekt einfach verkneift, weil seine Kosten nicht im Verhältbis zum Freizeitwert stehen. Jetzt habe ich aber immer geglaubt, es wäre Aso TV, wenn immer Promis am Nasenring vorgeführt würden, eine Kochsendung oder ein Restaurantkritiker Einschaltquoten bringt und hundert andere draufspringen.

Ich glaube auch, dass essen wichtiger geworden ist als früher, wie auch das faulenzen auf der Terrasse, wenngleich die Kritikfähigkeit sich verbal nur noch auf wenige Aussagen beschränkt, "lecker", mancheiner ist ja auch mit wenig zufrieden, aber davon etwas mehr. :roll:

"Lecker" ist die Steinofenpizza zum selber anwärmen, die nouvelle Kusine von Witzigmann aber auch und insbesondere Sushi in der Sushi Bar, wo der geübte Konsument schon mal 'n Becher Billigjoghurt aufs Band stellt, so dass alle mal kosten können. Lecker.

Was mich nun veranlasst, meine Gedanken zu offenbaren, ist mehr die Frage, ob ich darüber hinaus noch was verpasst habe?
Ich meine, dass die arme Sau da Geschäftsideen entwickeln muss, um seine Dienstleistung an den Mann zu bringen, ist ehr alltag geworden und nicht aussergewöhnlich. Nur: der hat sich wahrscheinlich gerade selbständig gemacht, wie kommt der auf die Idee, dass irgendjemand gern mit seinen Kunden zusammen kochen würde? Ist das so?

Mann isst schon mal zusammen, auch mit Kollegen, aber kochen?

Wenn meine Frau kocht, ist sie wahrscheinlich immer etwas betrübt, dass sie das alleine tut. Wenn ich koche, kann ich niemanden in meiner Nähe gebrauchen und meistens habe ich ein Messer in der Hand. Der Kocherfolg, nicht das Mahl, sondern der Genuss, der Geschmack hängen schon ein Bisschen mit dem Timing der Zutaten auf dem Feuer zusammen, oder? Sowas geht doch nur autoritär und mit einem gut eingespielten Team. oder nicht?

Kochen als Gruppentherapie? Für 200€ einkaufen, einen Ausbilder mieten und dann von einer Schlafmütze an der Pfanne oder eine Träne beim Zwiebelschneiden das Essen verderben lassen? Ach hör doch auf.

Ok, das moderne Zusammenleben setzt wahrscheinlich die Toleranz voraus, ein weniger gutes Essen zu verputzen und es trotzdem als "Lecker" zu deklarieren, wenn alle das Gefühl haben, etwas dazu beigetragen zu haben, eine Fingerkuppe mit den Zwiebeln gedünstet wird und Geschmack sich erst durch die individuelle Dosis "Gewürz vom Tisch" einstellt.

Na, da koch isch lieber allein und bin asozial.

:(
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Stephan » 28. Februar 2012 14:44

Die Idee ist nicht neu. Kochen als Veranstaltung, den Gruppenzusammenhalt zu fördern, hab ich schon mal öfter gelesen. So, wie früher das Abteilungskegeln.

An der Hauptschule war das dann Kochen für die Mädels, Holzarbeiten für die Jungs. Bei uns wurde immer ein halbes Jahr, von 5en, getauscht. Mein Jahrgang setzte dann ein ganzes Jahr Kochstunden für uns Jungs durch. Die Lehrerin hatte Nerven und wir Spass. Ne, echt jetzt.



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Re: Koch & Koch

Beitragvon Slowly » 28. Februar 2012 14:46

Crazy Cow hat geschrieben:Na, da koch isch lieber allein und bin asozial*. :(

Beachte bitte, daß Du als Asozialer(jetzt "sozial Schwacher", da sonst beleidigend) durchaus sozial sein kannst, also nicht zwingend unsozial*!
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Re: Koch & Koch

Beitragvon tigama » 28. Februar 2012 15:18

ich koche auch lieber alleine , will ja das es schmeckt !

ausserdem laß ich mir nicht gerne in die töpfe schauen,

zumindest bei der zubereitung ;-) vielleicht ist das wieder

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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 28. Februar 2012 15:40

Dazu fällt mir eigentlich nur der Spruch ein.

Watt der Buur net kennt, datt frett he net.

Ich koche gerne mit anderen, habe das schon öfter gemacht und wer das nicht möchte, läßt es eben.

Gruß Norbert
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Crazy Cow » 28. Februar 2012 16:03

Slowly hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:Na, da koch isch lieber allein und bin asozial*. :(

Beachte bitte, daß Du als Asozialer(jetzt "sozial Schwacher", da sonst beleidigend) durchaus sozial sein kannst, also nicht zwingend unsozial*!
SL :oberlehrer: LY


Als die Gesellschaft der Menschen beschloss, miteinander zu reden, kamen sie gewiss mit wenigen Worten aus, aber sie redeten miteinander. Davon bin ich fest überzeugt.
Diese feinen Unterscheidungen im Begriff, früher nannte man das "Haarspalterei", sind nach meinem Dafürhalten dazu an getan, eine Gesellschaft auseinander zu dividieren. Natürlich muss man hernach sozialtherapeutische Maßnahmen ergreifen, wie z.B. das Rudelkochen oder einen gemeinsamen Theaterbesuch, von dem immer alle so begeistert sind. :)
Für mich ist "asozial" einfach nur ausserhalb einer Gesellschaft stehend. Nicht integriert. (vgl. asymmetrisch oder à la carte.) Nicht etwa "gesellschafts(zer)störend" oder "nicht integrierbar."
Vielleicht kann man sich gruppentherapeutisches Rudelkochen sparen, wenn man auf das Wort "asozial" im Wortschatz verzichtet.
:roll: :?
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Slowly » 28. Februar 2012 16:41

Crazy Cow hat geschrieben:- - - gruppentherapeutisches Rudelkochen - - -

- - - mit einer hiesigen Erfindung, wie sie im Kochbuch (1892) meiner Frau zu finden ist
und sich nach unbestätigten Gerüchten auch in der BW-Küchenkiste von Nattes befinden soll,
der für seine geselligkeitsfördernden Fähigkeiten berüchtigt ist:
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 28. Februar 2012 17:24

Zusammen kochen kann extrem kommunikativ und gemeinschaftsfördernd sein.

Aber das will ja gar nicht jeder und das ist auch gut so.

Vor allem für die Gemeinschaft.

Gruß Norbert
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Crazy Cow » 28. Februar 2012 17:37

Ich versuche mir die Situation vor zu stellen: Es geht ja nicht darum, dass einer die Suppe macht ein Zweiter den Salat oder das Gemüse, der Dritte (Vatter) das Fleisch gart und ein Vierter Pudding kochen darf.

Da ist zunächst mal ne Gruppe von 80 Personen, von denen keiner weiss, was der andere kann und der "Teamchef" (ein Widerspruch in sich) nicht die Möglichkeit hat, die erfragten Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Trotzdem bekommt jeder eine Waffe in die Hand.

Dann müssen die alle an einen Tisch. Damit es nicht zu gefährlich wird, bekommt jeder 60cm Arbeitsbreite zu gewiesen. Vertragen müssen sie sich auch noch unabhängig von ihrer Aussage.
Das sind bei 80 Leuten 48m Tisch! Natürlich kann man das, was da läuft, nicht als Kommunikation bezeichnen. Also stellt man sechs Tische zu 8m auf oder acht zu 6. Und dann fragt einer: sind die Zwiebeln fertig? oder was?
Und alle sagen hinterher: das haben wir gemeinsam gemacht!
oder entsteht nicht doch eine Rivalität zwischen den Arbeitsgruppen und ein Zorn auf die, die nur den Wein probiert haben. (Bei mir gehört übrigens weisser Rum dazu, das hält doch gar nicht jeder aus!)

Zum Wirkungsgrad: 4 Mitarbeiter bekommen einen Vorarbeiter (5), 4 Vorarbeiter einen Abteilungsleiter (21), vier Abteilungsleiter einen Chef (81). Ja sowas?! Optimale Mitarbeiterstruktur, oder:

1 Eventmanger, 80 Belustigte, fast wie im richtigen Leben...


...auf Mallorca

Ich fänd's auch mal interessant, die Sichtweise der Betroffenen (Koch-Groupies) zu erfahren.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 28. Februar 2012 18:11

Ok, mit 80 Leuten kochen müßte ich auch nicht unbedingt.
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Schorpi » 28. Februar 2012 19:57

tigama hat geschrieben:ich koche auch lieber alleine , will ja das es schmeckt !

ausserdem laß ich mir nicht gerne in die töpfe schauen,

zumindest bei der zubereitung ;-) vielleicht ist das wieder

so ein back to the roots gedöns wie bei den urvölkern wo

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Moin Tigama-

da hast du schon viele lecker Gerichte auf den Treffen verpasst.

Ich erinnere an Dettis Erdlochbraten beim Herbsttreffen in Kirchhunden
an Wildschweinbraten auf den EGT
an Spanferkelbraten auf dem EGT
an Nattes Pfannengerichte auf den AET
an Jules Wales Kohlsuppe-weis nicht wie das in englisch geschrieben wird :oops: - auf dem EGT
an Jules Rostbraten und Würstchen auf der Dragon 2011
an Nattes Bratkartoffeln auf dem Herbsttreffen in der Heide
und ganz viele andere Köstlichkeiten,die man zu Hause am Herd überhaupt nicht so schmackhaft herstellen kann.
da fällt mir noch ein-Slowlys 180 Hühnereier auf den EGT-unvergessen.


Liebe Grüße aus dem Celler Land-der Perle der Südheide

SCHORPI- :P

...ist vielleicht zurück zu den Wurzeln-aber schön
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Re: Koch & Koch

Beitragvon tigama » 28. Februar 2012 20:51

@schorpi, du schreibst einzelne köche zu den gerichten in deiner liste !

(ich lese es zumindest so)

oder habt ihr alle zusammen gekocht ?

wenn einer seine spezialität kocht und alle essen ist das doch ok, dann

schmeckt es i.d.r. auch. aber - viele köche verderben den brei ;-)
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Slowly » 28. Februar 2012 21:51

tigama hat geschrieben:... aber - viele köche verderben den brei ...;-)

... und die Köchin, wenn es Dreiradler sind!
:-D
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Schorpi » 28. Februar 2012 21:51

Moin Tigama-

es sind natürlich einzelne Hobbyköche-kwasi-
nur die lassen sich in die Töpfe und Pfannen schauen-
es gibt viele fleissige Hände,die z.B.Kartoffeln schälen,Paprika,Zwiebeln,Knoblauch oder andere Zutaten schneiden,
Zutaten beisteuern...
.....einfach zum Gelingen des Gerichtes beitragen-kwasi- kochen alle.
Das da nicht alle in der Pfanne rumrühren ist doch klar-aber u.U.abwechselt.
Du solltest es auf einem Treffen mal live miterleben.

Liebe Grüße

SCHORPI- :P
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 28. Februar 2012 22:20

Selbst die Zutaten werden von allen beigesteuert.

Das macht einfach Spaß und selbst wenn es mal schief geht, würde niemand das zugeben. :-D
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Stephan » 28. Februar 2012 22:34

Natürlich läuft sowas nicht "basisdemokratisch" gelenkt ab, aber als Mitesser kann ich sagen, "Es schmeckt!"



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Re: Koch & Koch

Beitragvon Harleyträumer » 28. Februar 2012 22:58

Crazy Cow hat geschrieben:Als die Gesellschaft der Menschen beschloss, miteinander zu reden, kamen sie gewiss mit wenigen Worten aus, aber sie redeten miteinander. Davon bin ich fest überzeugt.
Diese feinen Unterscheidungen im Begriff, früher nannte man das "Haarspalterei", sind nach meinem Dafürhalten dazu an getan, eine Gesellschaft auseinander zu dividieren. Natürlich muss man hernach sozialtherapeutische Maßnahmen ergreifen, wie z.B. das Rudelkochen oder einen gemeinsamen Theaterbesuch, von dem immer alle so begeistert sind. :)
Für mich ist "asozial" einfach nur ausserhalb einer Gesellschaft stehend. Nicht integriert. (vgl. asymmetrisch oder à la carte.) Nicht etwa "gesellschafts(zer)störend" oder "nicht integrierbar."
Vielleicht kann man sich gruppentherapeutisches Rudelkochen sparen, wenn man auf das Wort "asozial" im Wortschatz verzichtet.
:roll: :?

Das erinnert mich an eine Rede auf einer Sitzung, da kam etwas dazu passendes vor:
Früher gingen wir in eine Konditorei und kauften einen Neckerkuß oder Mohrenkopf. Heute muss man mit dem Wort Neger vorsichtig sein. Zu einem Menschen müsste man dann wohl sagen: Ein maximal Pikemtierter, und die Süßigkeit wird dann zur Schaumspeise mit Schokoladenüberzug?
Ich finde man kann es auch übertreiben, und keiner hat damals etwas dabei gedacht. Scheinbar wird in manchen Kreisen die aufgeladene Schuld immer größer und damit gewichtiger weiter gegeben, obwohl die "schuldigen" wenn überhaupt, dann nur noch in geringen Mengen vorhanden sind.
Gruß Klaus


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Re: Koch & Koch

Beitragvon Crazy Cow » 29. Februar 2012 11:11

Stephan hat geschrieben:Natürlich läuft sowas nicht "basisdemokratisch" gelenkt ab, aber als Mitesser kann ich sagen, "Es schmeckt!"



Stephan


Du hast das schon mal mit gemacht? Verzähl!

Harleyträumer hat geschrieben:Das erinnert mich an eine Rede auf einer Sitzung, da kam etwas dazu passendes vor:
Früher gingen wir in eine Konditorei und kauften einen Neckerkuß oder Mohrenkopf. Heute muss man mit dem Wort Neger vorsichtig sein.


Jau, das ist so ein typisches Beispiel. Natürlich haben wir uns als Kinder keine Gedanken gemacht. "Mohrenkopf" wurde ja zu der Zeit gerade durch "Negerkuss" ersetzt. Es war also Einsicht und Wille zur Besserung da. Wobei der Mohr ja an sich nichts negatives darstellt. Kommt wohl aus dem Mittelhochdeutschen aus der Zeit der Kreuzzüge, als die Mauren in Südeuropa einfielen. Aber die Vorstellung eines geköpften Mohren in der Kolonialzeit...?

Auch neger ist wirklich nichts schlimmes, da haben sich halt "wichtige gebildete Leute" schon vor ewigen Zeiten eines lateinischen Wortes bedient und ein Kuss von einem exotischen Erdenbewohner ist doch gedanklich sicher nicht verwerflich. Würde man eine Kurzbezeichnung für eine Tahitianerin finden, wäre es noch besser, nur Alice Schwarzer (Neger) ginge wahrscheinlich auf die Barikaden.

Auch das Wort Eskimo habe ich gerne benutzt, ohne zu wissen, dass es aufgrund einer falschen Übersetzung bzw. linguistischen Bestimmung "Rohfleischesser" bei den Polarbewohnern großes Unbehagen hervorrief. Tatsächlich gibt es das Wort in der Inuit-Sprache offensichtlich nicht. Und auch das Wort Inuit ist eigentlich so diffamierend, als würden alle Europäer "Sachsen" zu den Bewohneren der BRD sagen. Ähnlich fühlen sich die Niederländer (Holländer), oder die Briten, mehr noch die Schotten, wenn man sie als Engländer bezeichnet.

So ist das eben, man kann doch nicht alles mit dm Zollstock normieren.
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 29. Februar 2012 11:30

Weil ich ein korrekter Mensch bin, bestelle ich im Restaurant auch immer ein Roma-und Sinti Schnitzel.

Nur zum Jägerschnitzel stehe ich nach wie vor. Das müßen die ab können.
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Stephan » 29. Februar 2012 12:40

Nur abseits alles Gutmenschentums, darf nicht vergessen werden, daß einige Worte ihrer harmlosen Bedeutung beraubt wurden. Und das ist eben mit dem Wort Neger passiert. Und da kommt hinzu, wer was zu wem sagt.

Wem "Neger" täglich auf dem Baumwollfeld um die Ohren gehauen wurde, wird wohl kein abgeklärtes Verhältniss mehr zum Begriff entwickeln.

Hat wohl 'ne ähnliche Wirkung, wie "Engländer" zu 'nem Waliser zu sagen.


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Re: Koch & Koch

Beitragvon Crazy Cow » 29. Februar 2012 13:38

Nattes hat geschrieben:Weil ich ein korrekter Mensch bin, bestelle ich im Restaurant auch immer ein Roma-und Sinti Schnitzel.

Nur zum Jägerschnitzel stehe ich nach wie vor. Das müßen die ab können.


weiss Gott. :D :D :D

ich weiss gar nicht, ob die in ihrer Sprache sich selbst auch Jäger nennen...

http://www.jagd.bz/jaegersprache/jaegersprache.htm
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Nattes » 29. Februar 2012 13:44

Da heißen die Heger und Pfleger. :?

Ich nehme an, das bezieht sich auf´s Waffen putzen. :-)

Ok, ich will da nicht alle über einen Kamm scheren, aber wer schon nach Polen, Kanada, Südafrika und sonst wohin fährt, um mal ein großes Tier abzuknallen, der braucht mir mit Hege und Pflege nicht mehr zu kommen.

Sind ja Gott sei Dank nicht alle so.

Gruß Norbert
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Re: Koch & Koch

Beitragvon Slowly » 29. Februar 2012 14:18

Nattes hat geschrieben:Heger und Pfleger. ...
Sind ja Gott sei Dank nicht alle so.

Muß heißen "Waidmanns Dank"
:grin:
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