Meun Hartmut,
Arbeiten nach berufsgenossenschaftlichen Vorschriften ist total uncool!!!
Als ich noch was zu sagen haben musste (Cheffe nennt man so einen Mistjob) hat das trotz Lehrgänge, überall griffbereiter Literatur zum Thema Unfallverhütung, persönlicher Ermahung immer und immer wieder - NICHTS genützt.
Weil die alten Handwerksmeister dass schon im ersten Weltkrieg ohne Netz und doppelten Boden gemacht haben, wollten die dusseligen Stifte nicht neunmalklug da stehen und es RICHTIG machen...
Folgen (der langjährigen Verantwortung in einigen großen Unternehmen):
Sicherheitsgurte liegen noch heute neu verpackt in der Kiste bei mir in der Halle - brauchst Du einen??
Dafür mehrere vom Dach oder Gerüst gefallen, teils schwerste Verletzungen (Rollstuhl, Dachschaden - beim Betroffenen, nicht am Dach des Auftragbebers) usw.
Auch dem Grund- Alloholpegel sei Dank (war schwer verboten, wurde aber in Brauseflaschen umgefüllt damit der doofe Chef das nicht merkt).
Gabelstapler voll beladen (falscher Lastschwerpunkt) vornüber mehrere Meter tief von einer Rampe gefallen - Folge: Blechcontainer für den Fahrer (mit Staplerschein und persönlicher Einweisung ne halbe Stunde vorher!!!)
Diverse Augen weg, weil die vorgeschriebenen Schutzbrillen originalverpackt beim Lagermneister lagen - oder zu Hause bei den Angestellten.
Von abben Fingern und Füßen reden wir noch gar nicht.
Auch nicht von Idioten, die als ausgebildete Zweiradmechaniker "mal eben" ne Probefahrt mit der Kundenmaschine machen - in Pantoffeln, T-Shirt und ohne Helm und Handschuhe.
Die Maschine war hinterher noch einigermaßen reparabel.....
In der letzten Zeit, jetzt als Privatier, wird es allerdings leider nicht weniger mit diesem Mist im Bekanntenkreis:
Augenschäden, weil Flex ohne Brille benutzt, Beinschäden, weil Kettensäge im Wald zurückschlägt und keine Sicherheitskleidung, Augen verblitzt (wochenlang Krankenhaus) weil keine Brille beim schweißen, und der Hammer in diesem Frühjahr:
Da hat so ein Hirni (Kumpel heißt der Armleuchter) irgendwo gelesen oder gehört, beim E-Schweißen entsteht UV-Strahlung wie im Solarium.
Also hat der Hirni, Beamter und ansonsten auch nur Schreibtischtäter, hier in meiner Abwesenheit mit einem meiner großen Schweißumformer auf ner alten Stahlplatte mit 5 mm Elektroden (
und Augen zu aber mit freiem Oberkörper) schöne lange Lichtbögen gezogen (dünnere Elektroden gingen nicht, die konnte er mangels handwerklicher Fähigkeiten nicht zünden).
Er meinte, er wird schneller braun als auf unserer Sonnenbank, denn die steht zwei Räume weiter!!!!!
Er hat Riesenschwein gehabt, dass nach ganz kurzer Zeit die Sicherung der Werkstatt rausgeflogen ist und er nicht wußte, wie man das Lastrelais wieder einrückt...
Trotzdem hat es für Verbrennungen 3. Grades gereicht, monatelang Krankenhaus und diverse Hautverpflanzungen am Oberkörper und im Gesicht.
Der Typ ist über 50!!!!
Wieviel Dummheit ist in einem solchen Alter noch zulässig?????
Der letzte Arbeitsunfall ist auch erst ein paar Wochen her, hatte ich schon in einem anderen Fred geschrieben : Dicke Stahlplatten ohne Plattenklauen mit ungesicherten Seilschlaufen hochkant in einen Container verladen, abgeruscht, einer hat im Container gestanden!!!! und wollte die festhalten!!!!
Die Platte wog mehrere Tonnen.
Nun sieht er uns von oben zu und liest das hier - hat ja jede Menge Zeit jetzt..
Also Hartmit, dagegen sind wir mit unseren "ELU-Nachlässigkeiten" noch ganz gut auf der sicheren Seite aufgestellt, oder???
Aber Olaf hat natürlich Recht, mann sollte nicht ohne ganz dringenden Grund gängige Sicherheitsmaßnahmen ignorieren.
Sicherheitsvorschriftebn nicht beachten ist nicht cool, dass ist dämlich!!
Allen ein unfallfreies Heimwerken und Augen auf!
Willy