Mit Horton unterwegs. . .

Reisen, Berichte, Unterwegsfragen, Camping ...

Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Schwarzwäldler » 26. Dezember 2012 16:28

Stephan & Karin,

wir Drei aus dem Nordschwarzwald haben beim Lesen Eurer Zeilen richtiges Fernweh bekommen und wünschen Euch weiterhin gute Reise, das beste Wetter und viele nette Begegnungen. :grin: :grin:

Uns bleibt nix anneres über als auf dem Sofa zu lümmeln und unseren "Ausflug" nach Irland weiter zu planen.
In SWR 2 leiert irgend so ein Schlagerjogi von Rosen und Spanien und verloren und draussen stürmt der Regen.
:oops: :oops: :oops:
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 31. Dezember 2012 01:54

Sitzen mittlerweile in Antofagasta/Chile. Hier werden wir zwei Nächte bleiben und erst im neuen Jahr weiterfahren. Ich muß jetzt mal drei Tage zurück springen.

Wir waren ja auf dem Weg von Chevay, um uns Andencondore anzuschauen und nebenbei einen Blick in den Canon de Colca zu werfen. Wir waren selbstverständlich pünktlich um 07:15 auf dem Gespann und unterwegs. Es war keine sehr angenehme Nacht. Chevay mit rund 3.800m hat da doch recht wenig Sauerstoff in der Luft.

Nicht unbedingt eine Perle des Tourismus. Aber 'n Irish Pub hatten se'
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Dorfstraße. . .
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Die ersen Kilometer waren noch in Ordnung. Dann fingen erst die Baustellen an. Und schliesslich verschwand der Asphalt völlig. Wenigstens waren die Bachdurchfahrten mit großen Steinen „gefliest". Dafür waren die Tunnel ohne Licht. Und wehe, man war nicht rechtzeitig vor einem Minibus oder LKW durch den Tunnel. Nebel is' niGS dagegen.

Die Flugshow sollte um 08:00 anfangen und um 09:30 zu Ende sein. Die haben ihre Pieper schon gut abgerichtet. Der Aussichtspunkt auf 3.900m Höhe ist nicht zu übersehen.

Bild


Oben am Gipfel, gab es ein gutes Stück asphaltierte Landstraße, welches die Hoffnung aufkeimen lies, ohne Holperei wieder aus die PanAmeriana Sur zukommen.


Lest Morgen über PotzBlitz, verlorene Ferkel und zerlegte Kocher.

Nacht!


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 31. Dezember 2012 15:23

Das Oben angesprochene Stück Straße verschwand im nächsten Ort. Okay, das hatten wir schon öfter, das nur die Straßen ausserhalb der kleinen Dörfer asphaltiert waren. Wenn es keinen oder nur wenig LKW Verkehr gab, waren die auch immer schön in Ordnung.

Hm, der Asphalt sollte aber auch hinter Cabanaconde nicht mehr auftauchen. Er tauchte auch die nächsten 150km nicht mehr auf. Und das zeitweilige „Wellblech" war durch Geschwindigkeit nicht zu glätten. Der Abstand zwischen den einzelnen Spitzen war meist zu groß. Wenigsten wurde der Untergrund nicht besonders sandig. Somit hatte der Winterreifen auf dem Hinterrrad keine Probleme damit das Gespann voran zubringen. Die Aussicht war nicht schlecht. . .
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Es ging auf ca. 4.300m. Dann mal wieder 150m tiefer, 90m höher. So hielt es sich dran. Auch das Thema vom Vortag tauchte wieder auf. Der Himmel wurde nach rund 60km Holperei mal dunkler, mal heller. Umkehren? Ne, da müssen wir durch.

Eigentlich müsste man die Strecke mit 'nem leichten Endurogespann fahren. Ohne Gepäck. Das Gerumpel ging uns doch ziemlich auf 'n Keks. Ich hatte leider keinen Bauschaum eingepackt. Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit für Ruhe auf den billigen Plätzen zu sorgen.

Die Straße führte uns auf eine 3.800m hohe Hochebene RUNTER, als sich der Himmel völlig zuzog. Wegen des nun folgenden Wetters existieren vom Folgenden kein Bilder. Leider.

Stellt euch ein Hochebene vor. Über euch der Himmel, Rattenschwarz. In der Ferne könnt ihr die von Sonne beschienen Berge sehen. Die Straße dorthin, Wellblech, grobe Sortierung. Die „Täler" derselben gut zu erkennen, da sie vom hier schon länger anhaltenden Regen gefüllt sind. Über euch blitzt und donnert es einmal. Der Abstand zwischen Blitz und Donner so kurz, daß ihr keine Zeit habt, mit dem Sekunden zählen anzufangen. Wahrscheinlich ist das Gewitter nicht weiter entfernt, als der Ölkühler auf dem Beiwagen. Der höchste Punkt der Umgebung, der eigene Kopf. Anhalten, hinlegen, Warten daß das Gewitter weiterzieht? Vergesst es, danach bräuchtet ihr ein Bad im Meer. Mit allen Klamotten. . .

Regenhose anziehen oder ähnliche Vorkehrungen? Keine Zeit. Wenn die Spitzen des „Wellblechs" im Wasser verschwinden wird's dreckig.

Also? Genau, GAAAS. Karin hält sich beidhändig fest. Ihr Photoapparat liegt schon längst sicher und trocken im BW Kofferraum. Die ersten 100m sind bald überstanden. Satte 95km/h tauchen auf dem Tacho auf. Somit wird das springenden Hinterrad langsam ruhiger, aber nicht so ruhig, wie vom kurzen isländischen „Wellblech" gewohnt. Wenigstens ist die Öltemperatur jetzt kein Thema mehr. Aber der Endantrieb glaubt wahrscheinlich, er hätte 'nen neuen Posten als cocktail shacker.

Das ganze geht so 10-15km. Danach geht es wieder in die Höhe und das Gewitter bleibt im Tal hinter uns zurück. . .


Ich mach mal 'ne kurze Pause. Ihr könnt euch ein Handtuch holen, die Stiefel zum Trocknen unter's Fenster legen. Ich bin gleich wieder für euch da. Muß mal paar Bilder holen. . .


Stephan :billgates:
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 31. Dezember 2012 18:38

Gut, aller wieder trocken?!? Gut. Wir haben auch diesen Pass mittlerweile geschafft. Es wurde wieder wärmer, die Straße liess uns langsam wieder an Höhe verlieren. Wobei es schon dauerte, bis wir wenigstens wieder unter 3.500m kamen.

Man kreuzt hier manchmal ausgetrocknete riesige Flussbetten (?). Ich möchte nicht dabei sein, wenn die mal ordentlich gefüllt sind. Die Mosel würde da schon reinpassen. Rein Breitenmässig vielleicht auch der Rhein.

In einem dieser trockenen Flussbetten sehen wir eine seltsame Figur am rechten Rand rumstolpern. Beim Näherkommen, entpuppt sich diese als Hausferkel. Kein Erziehungsberechtigter in der Nähe. Wohl haben wir kurz vorher einen „Bauerhof", Finca, passiert. Das wir rund 15-20km später den Ferkeleigentümer treffen, können wir jetzt noch nicht ahnen.

Ich mein, wer nimmt schon auf Verdacht 'n kleines Ferkel 'n Stücks Weg mit. Dem Eigentümer können wir immerhin bestätigen, daß sein verlorenes Ferkel den Absturz vom Moped, aus dem schon arg löchrigen Plastiksack, überlebt hat. Und eben maximal 20km hinter uns über die Straße hoppelt. Auf seine Bitte, ihm beim Suchen zu helfen, reagieren wir nicht. Da muß er schon selber durch. Wahrscheinlich wartet seine holdes Eheweib auf die Kohle, die er für den Verkauf erzielen würde. Oder er will es erst noch zum Schwein aufpäppeln.

Er hat in seinem Plastikbeute, noch den Bruder, des Ferkelchen stecken. Wollen mal hoffen, daß der sich gut festhält. . .



Moment, ich geh mir mal eben 'n neuen PiscoSur und Bilder holen. . .
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 31. Dezember 2012 19:10

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Schaut euch den Brummer an. Wenn der auf einen zugesegelt kommt, wirkt es, als ob sich ein gefährlicher Bomber im Anflug befindet.

Wir waren mittlerweile wieder auf der Panamercana Sur angekommen. Asphalt, schöner, leicht genutzter Asphalt. Wunderbar. Endlich wurde es auch im Gepäckabteil wieder stille. :D

In Tacna bezogen wir Quartier für die Nacht. Da Peru zwei Stunden Chile hinterherrennt, wollten wir möglichst früh am Grenzübergang ankommen. Der Grenzübertritt erwies sich als ähnlich reibungslos, wie beim letzten Mal. Blöd nur, daß die notwendigen Formulare immer erst an dem Schlater liegen, an dem man diese braucht. Also Anstellen, in ein fragendes Gesicht schauen, das Formular bekommen, ausfüllen, . . .

Nein, nicht wieder anstellen. Die Formulare sind nicht so umfangreich, als das man die nicht, ein wenig Nerven vorrausgesetzt, am Schalter ausfüllen könnte. Der erste Beamte guckte dann auch verdutzt, als wir ziemlich kurz drauf alles ausgefüllt durch den Spalt schoben.

Überhaupt gestalteten sich die Grenzen als kleines Problem raus. Selbst mit poco espanòl machbar. Man muß halt drauf achten. Im chilenischen Teil laufen Rotwesten rum, die auch in's Gespann gucken wollen und den Laufzettel abstempeln müssen. Trickreicherweise ist der, der die Importpapiere für's Gespann ausstellt auch 'ne Rotweste. Folge, man braucht ZWEI Stempel von den Rotwesten. Das hat man aber schnell kapiert und stellt sich entsprechend stur. In einem kollegialen Gespräch zwischen Kfz Rotweste und Kfz Kontroll- Rotweste, wurde der Punkt dann geklärt. Lief alles ruhig und gesittet ab.

Mir macht das niGS aus, da erstmal für doof gehalten zu werden. Aber Stempel sind wichtig. Genau wie beim ersten Grenzübertritt wird das anschliessend am Ausgang des Zollhofs nochmal kontrolliert. Zwar locker, aber wenn ein Stempel fehlt, will ja auch keiner wieder zurück.

Auch jetzt gilt, die Zollpapiere gut, aber nicht so tief verstecken, daß man lange suchen muß, bis man sie vorweisen kann. Wir wurden auf dem Weg nach Nazca, 30km hinter Tacna, auf der PanAm kontrolliert. Gucken, Stempel, Grüssen. Fertig. Diesmal kam die Kontrolle einen Tag später, auf der Küstenstraße. Ein Kontrollpunkt der Rotwesten. Zwei Stempel, noch nichtmal gucken. Er hat Bürokratie!!! gesagt. . .

Aber soweit sind wir noch nicht. Nach der Grenze (Dauer der ganzen Zeremonie 1Std.), auf der Karte die nächste Stadt ausgesucht. Da, Pisagua. Deren Punkt, bzw. Kreis, war größer als alle Anderen.

Es sei bemerkt, daß auf der chilenischen Karte, grober Maßstab, nicht jeder Kreis auch ein Ort ist. Oft genug stellt sich beim hoffnungsvollen Näherkommen raus, Mist, wieder nur 'ne Fabrik. Bei manchen Straßen gibt es die Erfahrung auch. Da liegt auf einmal 'ne Fabrik im Weg. Und die lassen einen nicht durch. . .


Die Straße zu Pisagua war relativ neu. Fast alle Serpentinen mit Solarstraßenlaternen beleuchtet. Der Belag vom feinsten. Die Straße selber lief im Tal (okay, is etwas übertrieben), welches zur Rechten und zur Linken von riesigen Abhängen von Sand(?) bedroht wurde.

Pisagua selbst stellte sich als vom Aussterben bedrohtes Fischerdorf dar.
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Die Burschen sieht man, wie bei uns die Spatzen
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Ich geh nochmal stöbern. Ich hab doch noch mehr Pisagua Photos. . .
:billgates:

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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 31. Dezember 2012 19:40

Viele Väter kommen wohl nur am Wochenende heim. Man fragt sich, was hält die Familien. Das Dorf war mal 'ne Art Sommerfrische für die grössen Städte. Heute hat es zwar einen Carabinieri Posten und einen Kindergarten. Zwei Restaurants, ein nettes Hostal. Aber das war's. . .
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Die hatten direkt Spaß an Karin und umgekehrt. Reinrassige Straßenköter. Gehörten zum Hostal. Naja, vorerst.
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Überhaupt, Hunde sehen in Chile, selbst in Peru, besser gepflegt und genährt aus, als z.Beispiel in Rumänien.


Noch ein Wort zum Straßenverkehr selber. Zwar wird in Peru mehr sinnlos gehupt, als in Chile. Ebenso ist der Verkehr ruppiger, als beim südlichen Nachbarn. Aber wer Rumänien überlebt hat, für den ist das hier 'n Kindergarten.

Nur in Chile wird übrigens auch gerne belehrend gehupt. Da will der Ausländer links abbiegen, wo's nicht erlaubt ist?!! Tsts. . . (kurz drauf, diesmal als Fußgänger, konnten wir beobachten, daß Chilenen bei genau der gleichen Aktion keine Ermahnung mit der Hupe erteilt wurde).

In Peru zählt wohl das Recht des Stärkeren. Also erst die LKW und Busse, dann Horton. Und danach der Rest. Da verlass ich mich dann ganz auf das Erbe meiner italienische UrUrgroßmutter. . .

Ich hau ja auch keine Kleineren.


Aber insgesamt ist der Verkehr und seine Teilnehmer kein so großes Problem. Gut, ausscherende LKW mal ausgenommen. Die schneiden gerne Kurven und scheinen mit diesen auch sonst ein Problem zu haben. Dafür haben sie PS bis zum Abwinken und super gute Bremsen. Bergab muß man da schon ordentlich am Kabelmziehen, um die nicht immer im Nacken sitzen zu haben,


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 1. Januar 2013 22:15

Guten Abend Leute. Hoffe es sind Alle gut im neuen Jahr angekommen!

Wir mittlerweile wieder in Taltal. Dem Dorf der Antialkoholiker. Ne, ehrlich. Als wir auf dem Weg Richtung Norden hier
übernachteten, haben wir keine einzige Kneipe gefunden. Schlußendlich haben wir in einem Restaurant gefragt, ob wir NUR 'n Feierabendbier haben können.

Konnten wir. Da wollen wir gleich zu Abendessen.

Gestern haben wir dann erlebt, daß die Chilenen sich zwar alle auf 'ne größere Silvesterparty vorbereiteten, aber mit Böllern und dergleichen niGS am Hut haben. Als wir um 00:00 aus dem Hotelfenster schauten, dauerte es etwas
und dann gab es ein Feuerwerk. Tja, Feuerwerk. Hm, eins. Jep, mehr nicht. Schien auch 'n Profi zu sein. Alle Böller kamen aus der gleichen Position. Ich würd' sagen, da knallt der „Römerbrunnen" zwischen 00:00 und 00:15 mehr in die Luft.

Es wurden irgendwo noch 'n paar Knallfrösche gezündet. Das war's.

Auch gut. Die „Partymädels" sahen jedenfalls am nächsten Morgen noch erstaunlich frisch aus. Große Sonnenbrillen sind zur Zeit wohl „in".

Im Hotel der letzten Nacht, hab ich bei meinem ersten Chilebesuch, vor 19Jahren, schon übernachtet.

Auf dem Weg von Antofagasta nach Taltal, haben wir noch einen kurzen Halt an der „Hand" gemacht. Ein sehr schönes, populäres Photomotiv.

Wenn das eiPäth wieder geladen ist, schaufel ich auch 'n paar Bilder hoch.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 2. Januar 2013 00:47

Auf dem Weg von Antofagasta, kommen wir auch an den Servicestationen der Bergwerksbetriebe vorbei.
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Leider war an Neujahr alles geschlossen. So konnten wir Horton nicht daneben stellen. Eigentlich seltsam, Sonntags, alle Weihnachtsfeiertage sind die Läden auf. Auf Sylvester wird zwar etwas früher Feierabend gemacht. Aber richtig Ruhe herrschte nur Heute.


Wohl DAS Photomotiv an der PanAmericana. Eine zweite Hand steht in Uruguay
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Mario Irarrázabal


Auf dem weiteren Weg, steht dieses Schild kurz, nachdem wir auf die Zufahrtstraße zum „Observatorio Co Paranal" abgebogen sind. Klar, wer da mit seinen SuperDuperZusatzleuchten rumspielt, macht sich bei den Sternenguckern keine Freunde
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Das „Observatorio Co Paranal"
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Ne' nette Aussicht haben se ja
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Sowohl in Peru, als auch in Chile sieht man die kleinen Kapellen immer wieder am Straßenrand. Mal nur kleine Betonschachteln, mal auf dem Weg zur großen Kapelle.
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Da eben an Neujahr alles geschlossen hat, waren wir eben, nach einem Spaziergang durch's Dorf, beim einzigen MiniMarkt, der noch offen war. Wurst, Käse, Kräcker, Rotwein. Fertig war das Abendessen. Mittlerweile stehen noch drei andere Mopeds vor dem Hostal.


Bis demnächst, in diesem Theater!


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Uwe » 2. Januar 2013 08:29

:smt023 ....weiterhin viel Vergnügen bei Eurer tollen Reise :wink:
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Heidi » 2. Januar 2013 08:35

Lieber Stephan,

ich freu mich schon, wenn ich weiterlesen kann... richtig spannend! Vielen Dank für die Unterhaltung!

Wir wünschen euch ein gesundes neues Jahr und nicht mehr so viele Buckelpisten....


Martin und Heidi
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Smile » 2. Januar 2013 08:42

Vielen Dank euch beiden für den tollen Reisebericht.
Ich freue mich auf die nächsten Tage:)
Viel Glück weiterhin.
Gruss Curd
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon rängdäng » 2. Januar 2013 08:55

moin moin

Danke für den schönen Bericht

Euch weiterhin gute Zeit in der Ferne
:wink:
wassedicht
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon FredB » 2. Januar 2013 09:10

Vielen Dank für Deinen tollen Reisebericht - ist einen schöne Morgenlektüre, immer wieder spannend.
R.
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 2. Januar 2013 22:29

Auf unseren Wegen, sehen wir immer mal wieder Friedhöfe, die nicht weit von der Straße liegen, aber oft sehr verlassen aussschauen. Bei dem hier würde mich auch mal die Geschichte dahinter interessieren. Sehr viele Kindergräber, auf fast jedem lag ein Bonbon. Die Schilder, so noch vorhanden, kaum noch lesbar. . .

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Heute hatten wir nur 'n kurzes Stück, so rund 250km, von Taltal nach Chañaral. Dafür sind wir am Anfang der Strecke 70km über eine Asphalt/Lehmstraße gefahren. Es war nicht klar, was ist den jetzt die obere Schicht. Zwar Wellblech, aber feine Sortierung. Genügend glatte Stücke dazwischen, um ohne klapperndes Fahrwerk anhalten oder losfahren zu können. Also haben wir Horton laufen lassen. Was dann 85km/h heisst.

Fast alle Kurven waren gut einsehbar. Die ersten Kilometer hatten wir einen verbrauchten Chevy-PickUp vor uns. Der durfte auch dort bleiben. Es waren nämlich einige Hügel eingebaut, wo es unmöglich war, zu erkennen, kommt da einer?!?

Irgendwann bog er ab, um dem offensichtlichen Haupthobby aller Küstenchilenen, ausserhalb großer Städte nachzugehehn. Seetang einsammeln. Keine Ahnung, was man da alles mit machen kann.

Kurz drauf verwandelte sich der Breite Feldweg in eine ordentlich asphaltierte Straße. Um zur Roua 5 zurückzukommen, mussten wir aber wieder runter. Aber auch diesmal, wenig „Blech", Lehm als Oberfläche, und viele Längsrillen. Umd immer schön bergauf. Gas!

Da ihr ja alle schon im Bett liegt, kann ich ja jetzt in aller Ruhe mal noch 'n paar Bilder holen gehen.


Bis glikkes, Stephan
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon saschohei » 2. Januar 2013 22:46

"Da ihr ja alle schon im Bett liegt..." :smt005

Nur das schwarze Schaf ist noch auf :-D , und geiert auf den Bildschirm und freut sich über Eure schönen Reisefotos und die Berichte. :grin:

Vielen lieben Dank, macht wirklich immer richtig Spaß Eure Tour zu "verfolgen". :wink:

Liebe Grüße und weiter schöne Reisetage wünscht Euch

Willy vom Deich :grin:
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Yachtie » 2. Januar 2013 22:49

danke für den Bericht und die Fotos - auch die nicht gemachten ;)

Sonst alles in Ordnung? du hast was von Problemen mit Kocher geschrieben...
falls du was brauchst:
Am Freitag fährt jemand von hier nach Zürich, und am Montag fliegt jemand von Zürich nach Santiago - den Rest der Logistik würden wir auch noch hinkriegen...
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 2. Januar 2013 23:03

Nene, keine Sorge. Danke. Dem ist nur die 150km Rappelei nicht bekommen. NiGS was nicht mit dem Schraubenschlüssel zu bewerkstelligen wäre. Und das kurze Ventil, Motorradventil, krieg ich wohl in Valparaiso.


Seetangsammler
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Eigentlich ganz guter Straßenbelag
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Nach wir gerade wieder auf der PanAm waren, überholten uns die zwei Pärchen von gestern Abend, auf ihren Mopeds. Die frühstückten noch im Hotel, als wir aufbrachen. Haben dann wohl die „Mädchenstrecke" auf der ordentlichen Zubringerstraße von Taltal zur PanAm genommen. Werden sich nicht nur gewundert haben, wie „langsam" wir vorankommen, ne, Bilder wurden auch noch gemacht.

Dafür haben sie tolle Aussichten verpasst
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AproPo Bilder. Genauso wie in Rumänien, so auch hier. Pro Bild 1.000CLP und der Urlaub ist fast finanziert. „Jeder nur ein Bild!!!"
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 2. Januar 2013 23:09

Auf der Weiterfahrt kamen wir an einem steinernen Zoo vorbei. Da braucht's aber einige Phantasie.

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Ich hab halb damit gerechnet, daß wir uns diesmal eingraben. Die „Winterreifenprofiltiefe" ist vom Conti weg. . .

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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Yachtie » 2. Januar 2013 23:24

haste wieder die Ketten vergessen....
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 3. Januar 2013 01:42

Jep, und war auch zu faul um Luft abzulassen. Aber irgendwann erwischt's mich. . .



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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon klimax » 3. Januar 2013 07:26

Hallo Ihr Lieben
Viel Spass und keine Pannen auf Euren Wegen wünschen Petra und Martin.
Gerade haben Sie es in einem Beitrag in WDR 5 gebracht, die Kindersterblichkeit in Peru liegt bei 50%, ist dann wahrscheinlich auch der Grund warum Ihr so viele Kindergräber gesehen habt.
Grüße aus Aachen bei eher frühlingshaftem Wetter.
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Michael aus Düsseldorf » 3. Januar 2013 08:58

Schön zu lesen das es euch Gut geht.
Sicher aufregender als im rheinischen Nieselregen mit dem Moped zur Arbeit zu fahren.
Weiter viel Spaß
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 4. Januar 2013 01:35

Auch heute lagen wieder Nebenstraße fahren an. Von Chañaral bis Huasco.

Die haben, wie schon erwähnt, eine festgefahrene Lehmschicht. Bei Nässe für die Solisten sicher nicht angenehm zu fahren. Uns aber egal. Deren Zustand war gut.
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Bei der Aussicht kam mir dann doch Mordor in den Sinn. Ich geh dann mal eben Orks gegen's Schienbein treten. . .
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Hin und wieder gab es Salare zu sehen
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Laut Navi liegen die noch unter Meeresniveau. Und hinter dem Deich konnte man das Meer grummeln hören. Da wird bei 'ner Sturmflut wohl nachgefüllt.


Zwischendurch ein kleiner Ausflug zum Strand. Karin braucht noch Muscheln. Wofür? Ich keine Ahnung. Jedenfalls sind das wahre Monstermuscheln. Die Schalen sind richtig dick.
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Wer entdeckt das Seeigelhäuschen? Hier kann man an den Bruchkanten sehr schön die massive Schalen begutachten. Da springt jede deutsche Miesmuschel vor Angst aus ihrem Gehäuse.
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Auf dem Weg vom Strand bisken Dakar gespielt. Leichter Naturschotter, Karin vorschriftsmässig das BW Rad belastet. Durch ordentlich Gas bricht das Hinterrad nach Links aus. Der Lenker zeigt in die gleiche Richtung. Absolut scharf, wie durch Spiel mit dem Gas die Richtung bestimmt werden kann. Das Gespann rutscht flüssig durch alle Rechtskurven. KEINE Schlaglöcher!

Das macht Laune. Nur, da braucht's Last auf dem BW Rad. Also wird das mit dem Photographieren schwierig.


Eben, in der Strandkneipe, mit dem Wirt geredet. Die Feriensaison geht jetzt los. Die müssen hier JEDES Jahr zum „TÜV". Aber da die hier angeblich völlig korrupt sein sollen, regeln Pesos alles. Hm, nun gut, beim Zoll ect. lief alles so wie es wohl sein soll.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 4. Januar 2013 12:53

Vielen lieben Dank für die Kommentare. Ihr wisst ja, Applaus ist das Brot des Künstlers.

Heute geht's nach Vallenar, Geld holen. Danach werden wir auf der Routa 5 gen Süden eilen.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 9. Januar 2013 01:52

Tach Leute, wir sind mittlerweile in Puerto Montt gelandet. Ab hier geht es entweder über die argentinische Routa 40 weiter. Oder die chinlenische Carretera Austral. Mehr der See zugewandte Naturen können auch per Fähre durch das Inselgebiet nach Puerto Natales fahren. Für uns ist hier fast Schluß. Aber jetzt mal nicht zu schnell. . .


Sonntagmorgen sind wir von San Sebastian aus, zu einer gemütlichen Sonntagsrunde gestartet. Das Wetter war angenehm. Nicht zu warm, nicht zu kalt. Eben gerade recht, um mal eben um den Block zu gondeln.
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Die Fernsicht genial
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Nur bei der Beschilderung herrschte manchmal Ungewissheit, auf welchem Kontinent wir denn nun waren. . .
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Nach 280km war dann in Talca Feierabend
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Dafür haben wir Montag mit 550km ordentlich was getan und erst in Valdivia den Tag für beendet erklärt. Übrigens, Uwe, Karin hat mir an dem Tag das Gespann streitig gemacht. Es kommt noch soweit, daß ICH wegen Zimmer fragen muß. . .


Tja, un' nu'? Nu' sind wir in Puerto Montt. Hier werden nochmal Klamotten gewaschen, das Nummernschild, respektive dessen Träger, ordentlich befestigt, Vollgetankt und Brot gekauft. Und dann fahren wir ganz unspektakulär am Donnersag die Routa 5. Setzen einmal mit der Fähre über. Und dann auf der Insel bis zum Ende, ca.150km. Dann ist der südliche Wendepunkt erreicht.

Um die Carretera Austral soweit als möglich zu fahren, haben wir nicht mehr genug Zeit. Der interessierte Leser kann schnell genug Lesestoff dazu im iNet finden. Gebaut wurde sie (eher nur angefangen!) unter Pinochet. Später hat das „Cuerpo Militar de Trabajo" beschlossen, weiter zu machen. Näheres siehe hier http://de.wikipedia.org/wiki/Carretera_Austral

Wir haben beschlossen, daß wir jetzt erst recht nicht anfangen zu rasen. Ausserdem müssen wir ja auch noch was für unsere Rentenzeit überlassen. Die „Askia"-Route auf Island und die „Carretera Austral", das ist 'n Rentenplan, der könnte mir gefallen. . .


Bilderrätsel, Tip; Karin und Horton sind zu finden
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Was mit der Fähre los war? Keine Ahnung, erst dümpelt sie den halben Tag auf Reede. Und dann war sie weg
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Zwar haben die Straßenköter die Ruhe weg. Sie sehen auch nicht so verwahrlost aus, wie z.B in Rumänien. Aber vielen merkt man an, daß sie eigentlich ein „Herrchen" suchen
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Wir haben jetzt noch gut zehn Tage Zeit. Nach Valparaiso wird dann gemütlich gebummelt.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Uwe » 9. Januar 2013 08:10

Stephan hat geschrieben:...Übrigens, Uwe, Karin hat mir an dem Tag das Gespann streitig gemacht. Es kommt noch soweit, daß ICH wegen Zimmer fragen muß. . .


...die Frauen von Heute :smt009 ...früher hätts das nicht gegeben :wink: :D
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Michael aus Düsseldorf » 9. Januar 2013 08:40

AHA, jetzt seit Ihr also im Süden. Hatte schon gedacht das Ihr der DAKAR Rallye in die Quere gekommen seit.
Läuft seit Samstag von Peru über Argentinien am 19.01. nach Santiago.
Aber da dürften Gespanne nicht mehr mitspielen.
Weiter viel Spaß
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 9. Januar 2013 13:12

Tja, nachdem ich einen Tourplan der Dakar gesehen hab, ist mir auch klar, warum uns soviele Peruaner gegrüsst haben. Die haben uns für 'ne Vortruppe gehalten. Die Dakar fährt alle Städte in Peru an, wo auch wir waren. . .


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon totti » 9. Januar 2013 13:16

wenn der wuffel auf deinem letzten bild ein rüde ist
kannst mir den mitbringen für meine Laßy :-D
auch ein ehemaliger straßenköter und immer tiefen endspannt
"...Wer matt lackiert,der nie poliert..."
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 10. Januar 2013 01:39

Totti, du müsstest nur einem der vielen Straßenhunden nur genug Aufmerksamkeit schenken. Und er wäre dein. Freie Auswahl! Aufgeregte nervöse Charakter sind uns noch nicht begegnet. . .


Heute mal was für unsere Vogelkundler.

Beim Spaziergang an der Kaimauer sind uns diese drei aufgefallen. Wie heißen die? Zu gewinnen gibt's 'ne Tüte Vogelfutter.
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Den Vetter mit dem gekrümten Schnabel kennen wir ja schon.
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Bei dem dachte ich erst, was 'n seltsames Flugverhalten für 'ne Taube. Ich tip auf irgendeinen Raubvogel. Aber mit Angst vor Möwen.
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Das die Chilenen einigen Humor haben müssen, beweisen die Bilder. Der hier veräppelt die Autofahrer. Und keiner hat gehupt! An Ampeln sieht man neben Verkäufern von Getränken, Brot und Zeitungen, auch immer wieder Jongleure und Clowns, die den Autofahrern die Wartezeit verkürzen wollen. Oft wird auch was gegeben.
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1852 kamen die ersten deutschen Aussiedler hier, in Puerto Montt, an. Es gibt mit „Kunstmann" und „Kuchen" noch genug deutsche Erzeugnisse. Auch eher elsässische Namen finden sich im Ort. . .
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Die Landschaft, hier unten im Süden, wird ihnen sehr heimatlich vorgekommen sein.



Morgen heißt es für uns weiterfahren. Wie erwähnt, sind's noch 160km. Wenn es gut läuft, sehen wir Pinguine. Vielleicht auch mal Delphine.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 12. Januar 2013 02:30

Gestern auf der „Isla de Chiloé" angekommen. Auf dem Weg zur Pinguin-Kolonnie den falschen Weg genommen, schon durfte ich baggern. . .
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Aber eigentlich war das gut so. Beim anschliessenden Kontrollblick UNTER den Beiwagen, konnte ich feststellen, daß einige Bodenplattenbefestigungsschrauben ihr Heil in der Flucht gesucht hatten. Später haben wir dann Arbeitsteilung gemacht. Karin sucht Pinguine, ich kleb Schrauben ein. Dabei konnte ich gerade noch zwei Dingfest machen, die schon auf dem Weg waren.

Die paar Pinguine hätten eh nicht für uns Beide gereicht. . .
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Da der Hinterradreifen schon genug gelitten hatte, und ich mit mehr Schotter und Steigungen rechnete, hab ich den erstmal aus'm Spiel genommen.
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Die Steigung, welche vom Strand hochführte, war nicht von schlechten Eltern. Ich nehm mal an, das der Beton an den Schleifspuren auf dem Reifen schwer beteiligt war.

Letztendlich war unser dortiger Campinplatz, der schönste, der Reise
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Ich lag mit meiner Vermutung, was die weitere Strecke anging, richtig. Aber jetzt sind wir am endgültigen Wendepunkt unserer Reise. Das „Hospediale" ist sehr schön und ruhig gelegen. Zwar siind die anderen Zimmer auch belegt, aber da scheint man schon seit 21:00 im Bett zu liegen. Die Mopedfahrer sind aber nicht von der hellsten Sorte. Oder sich sehr sicher, daß sie vor uns weg sind. Beide Mopeds sind unmöglich um Horton drumrum geparkt :keule:

Nur gut, daß es kleine 650er sind. Das scheppert dann nicht so laut. . .


Auf dem Rückweg nach Valparaiso, wollen wir dem Vulkan Osborn, noch 'nen Besuch abstatten. . .



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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon rängdäng » 12. Januar 2013 03:50

Tolle Bilder
Das weckt Sehnsucht

Euch noch eine gute Zeit für die restlichen Tage
+
die Zukunft

Danke für die Berichterstattung.

gerd
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Uwe » 12. Januar 2013 04:58

...schön ! Macht richtig Freude Eure Berichte zu lesen !

Wir wünschen weiter eine gute Reise.....mit ohne Buddelei :D


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon pewibro » 12. Januar 2013 10:24

Uwe hat geschrieben:...schön ! Macht richtig Freude Eure Berichte zu lesen !
Wir wünschen weiter eine gute Reise.....mit ohne Buddelei :D
Uwe 8)

... dem schließe ich mich an! :wink:
Tschüß dann :smt039
PeWi

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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Smile » 12. Januar 2013 14:01

Respekt. Schön das du die Energie findest für uns daheimgebliebenen deinen Reisebericht zu senden.
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon buddy » 12. Januar 2013 14:13

pewibro hat geschrieben:
Uwe hat geschrieben:...schön ! Macht richtig Freude Eure Berichte zu lesen !
Wir wünschen weiter eine gute Reise.....mit ohne Buddelei :D
Uwe 8)

... dem schließe ich mich an! :wink:


Ich auch!
Gruß Buddy

Der froh ist ein schönes Gespann zu besitzen, von einem zertifizierten Gespannbauer.

Meine Mopedgalerie: http://www.bmwk1.pytalhost.com/reifen.html

http://www.k1-bmw.de - http://www.bmw-k1200S.de - http://www.heissereifen.de

Wer hier Fehler findet, hat die Rechtschreibreform nicht verstanden!
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Yachtie » 12. Januar 2013 20:23

danke Stephan und Karin, und weiterhin viel Spass!
und fahrt schön knitterfrei...
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 13. Januar 2013 02:10

Danke Leute.

Jep, der Stress frisst mich nochmal auf. . .
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Heute musste ich mich auf 'ner Bank im Garten vor der Recepción setzen, um überhaupt WiFi zu haben.

Nachdem Horton letzte Nacht ordentlich eingestaubt wurde, er parkte neben einer Bushofeinfahrt. Und da ging's die ganze Nacht rein und raus, hat er diesmal einen eigenen Platz, mit nur geringer Staubentwicklung.
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Überhaupt, diese Nacht haben wir die Tsunami-Gefahr der letzten Wochen gegen einen ruhenden Vulkan getauscht. Der steht kwasi im Vorgarten.
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Wenn man seinen rechten Nebenvulkan sieht, weiß man warum der 650m kleiner ist.
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Beide beherrschen weithin den Horizont. Sind aber bei den ganzen Freiluftdrähten nicht ganz einfach ohne Draht im Bild zu photographieren. Und wenn, kann man nicht anhalten.


Nachdem wir heute morgen im Süden zurück zur Nordspitze der „Isla de Chilóe" gestartet sind, bekamen wir auf der Fähre einiges geboten. Es war schon eine unruhige Überfahrt. Wellenhöhe so um die 5m. Ordentlich Spritzwasser, da nur sehr niedrige Bordkanten vorhanden waren.

Dann klappte es an der vorgesehenen Festlandslandestelle nicht.
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Danach kamen diese Burschen im Formationsflug gucken, was denn los war.
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Wir haben zwar auch Seehunde gesehen, aber da waren wir dann mit der Kamera nicht schnell genug. Zudem kam immer mal wieder eine Gicht über die Bordwand.

Bevor der Hilfskapitän mit der Fähre den „Schettino" machte, wurde entschieden, das Landemanöver abzubrechen und zur größeren Rampe rüberzufahren. Dort musste erst der Gegenverkehr weg, bevor es wieder versucht wurde. Auch hier klappte es nicht ganz reibungslos. Die Fähren werden auch nicht festgemacht. Während des Ent-und Beladens, wird sie per Motorkraft an der Rampe gehalten.
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Naja, da werden die Kollegen wohl lästern. . .


Die „Isla de Chilóe" und der Süden Chiles ist wirklich eine sehr schöne Gegend. Und ich kann mir gut vorstellen, daß sich die deutschen Auswanderer damals hier heimatlich gefühlt haben.
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Und jetzt wird es mir doch etwas frisch hier draussen. Ich geh jetzt auf 'n Glas Rotwein und 'n Brot. Das Brot, welches wir auch hier an der Straße kaufen, ist nicht allzu schlecht. Das gilt für ganz Chile und auch für Peru.

Bis demnächst


Stephan
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Heidi » 13. Januar 2013 07:43

Hallo Stephan,

warum hätten die Pinguine nicht für alle gereicht! Mehr als zwei kriegt man doch sowieso nicht unter die Arme :-D

Bitte schreibt weiter, ich schaue jeden Morgen, ob es schon eine Fortsetzung gibt!


Vielen Dank für die Berichte - man hat fast das Gefühl mit euch Urlaub zu machen! (Was wir euch aber nicht zumuten möchten) :-D :-D :-D

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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon scheppertreiber » 13. Januar 2013 08:08

Ich auch.

Und Du hättest Heidi ruhig mal so einen Pinguin mitbringen können :wink:

Gute Fahrt noch, Joe.
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 15. Januar 2013 19:15

Danke Leute. Leider klappt es nicht in jedem Hostal oder Campingplatz mit dem WiFi. Heute dafür um so besser.


Bei unserer Sonntagsrunde um den Lago Llanquihue, haben wir dem Vulvano Osorno, 2652m, einen Besuch abgestattet. Er und sein „geköpfter" südlicher Kumpel, der Vulcano Valbuco, 2002m, beherrschen die gesamte Aussicht der Landschaft. Die Auffahrt zur Bergstation ist nicht nur Kurventechnisch astrein, auch der Asphalt ist Schlaglochfrei. Allerdings ist die Steigung nicht ohne. Bei uns wäre oben sicherlich ein Motorradtreffpunkt. Kaffee, Kuchen, alles da.

Und irgendwann wäre die Strecke von Sperrung bedroht. 

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Mittels Sessellift kann man dann dem Osorno bis auf 1.700m auf den Pelz rücken.

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Scheint leider aber auch finale Konsequezenzen zu haben. Ein Kreuz steht für eine holländische Touristin, 18Jahre. Ein anderes für eine achtköpfige Gruppe, die wohl, wie die Niederländerin, 1987 zur falschen Zeit, am falschen Ort waren.

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Da drüben ist Argentinien
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Anschliessend haben wir unsere Runde um den See vollendet. Warum zwischendurch ein ca. 100m langes Stück Staße fehlte? Und nicht nur einfach kein Asphalt, es waren richtig tiefe lange Schlaglöcher, die das Durchkommen mit einem reinen Staßengespann zur Dakarreifen Prüfung verwandelt hätten. Ich bin so überrascht, dachte, 'n bisken Schotter kann so schlimm nicht sein, daß das erste tiefe Schlagloch für Kontakt zwischen Vorderradreifen und Schutzblech sorgt.

Nach einem ereignisslosen Abend in einem Cabaña, in Osorno, machten wir uns am Montag zum Lago Ranco auf. Auch bei diesem kann man ganz um den selbigen fahren. Der See selber ist nicht so spektakulär wie der Lago Llanquihue. Aber hat ein paar nette Inselchen und hübsch anzusehende Hügel an seinen Ufern. Auf dem Weg dorthin, stoppte uns ein chilenischer Motorradpolizist. Keine Kelle, einfach einmal Hupen und ein Fingerzeig. Bitte?!?

Die fahren sehr oft kleine Sportenduros und wirken sehr militärisch. Immer 'ne Schußweste an. Wie die sich bei den vielen Taschen, die die Westen haben, noch auskennen können? Er bekommt meinen deutschen Führerschein und den Kfz-Schein zu sehen. Fragt uns irgendwas, ich antworte auf Deutsch. Er wünscht uns eine gute Weiterfahrt?!? 

Auf einem der asphaltierten Stücke sehe ich ein Schild mit dem spanischen Wort für Wasserfall. Hm, alles eingezäunt. Aber etwas weiter gewährt ein Windbruch eine wirklich tolle Aussischt auf einen bilderbuchmässigen Wasserfall. Lehrbuch qwasi.
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Bei der Umrundung wird es dann fahrtechnisch nochmal spannend. An der Straße wird schwer gearbeitet. Bei einem Baustellenteilstück, schau ich mir erstmal an, wie zügig der vor mir fahrende Toyota den Berg erklimmt. Für unser Gespann zu langsam. Von Hinten nahender Verkehr zwingt mich aber loszufahren. Auch gut, da der Platz reicht wird der Toyota in einer Linkskehre eben überholt. Zwangsläufig kann er auf dem nächsten Schotterstücke unseren Staub fressen.
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Die vor uns fahrenden Baustellen-LKW werden trotz dichter Staubfahnen überholt. Irgendwann biegen diese auf einen kleine Weg in den Wald ab. Wo kommt die ganze Erde wohl hin? Überhaupt, Chile arbeitet an seinen Straßen. Kann noch 10 Jahre dauern bis die Seen ohne Probleme zu umrunden sind. . .
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Gestern Abend hatte ich noch gedacht, daß ich den Stollenreifen wieder zurücktauschen könnte. Jetzt bin ich doppelt froh, es nicht gemacht zu haben. Die Ranco-Umrundung hätte den Staßenwinterreifen aber an seine Grenzen gebracht.


Jetzt sitzen wir vor unserer Cabaña, in Panguipulli, am Lago Panguipulli. Im Baum über uns veranstaltet eine nur schlecht sichbare Piepergemeinschaft eine Kakophonie an Geräuschen. Es sind ein paar größere dabei. Wir konnten deren Anflug sehen. Aber welche?!? Keine Ahnung. Wir hoffen nur, die haben auch die Hausregeln gelesen. Sonst kommt Karin die heute Nacht im Baum besuchen. . .

Panguipulli würde ich als Touristenort im Aufbau bezeichnen. Die Hauptstraße wird neu aufgebaut. Es gibt einen großen Supermarkt und drei, vier Restaurants. Vor einem Hotel steht eine R1150GS. Der dazu gehörende Motorradfahrer sitzt im Hotelrestaurant mit offensichtlich anderen Motorradfahrern zusammen. Da wir in „Zivil" im Ort unterwegs sind, fallen wir nicht auf. 


Apropo Motorradfahrer. Die Einheimischen Grüßen nicht. Wer grüßt, ist Tourist und entsprechend bepackt. Wird nicht gegrüsst, war's ein chilenischer Tourist. 


Die Vulkan werden wir auch heute nicht los. Auch Villarrica hat einen. Ausserdem einen See und den Willen, seinen Tourismus hochzubringen.
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Und ja, der hier, der raucht. . .
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Morgen geht es dann wieder mehr Richtung Küste. Wir müssten auch mal wieder Tanken. . .

Bis die Tage


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Michael aus Düsseldorf » 16. Januar 2013 07:56

:smt023 :smt023 :smt023 :smt023 :smt023 :smt023 :smt023 :smt023 :smt041 :smt041 :smt041 :smt039 :smt039

Boah, will auch !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Weiter viel Spaß und kommt gut nach Hause.
Gruß
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Bueguzz » 16. Januar 2013 10:27

Danke für die tollen Berichte !!!!!!!
Ich lese seit einiger Zeit auch regelmäßig mit.

Grüße aus dem norddeutschen Schnee
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 17. Januar 2013 20:47

Heute Morgen haben wir dem rauchenden Vulkan einen Besuch abgestattet. 

Zwar kann man die Straße auch mit normalen PKW schaffen, aber die Lenker der PKW, welchen wir auf unserem Weg wieder runter, begegnen, schauen alle ein wenig verkniffen. Klar, an einigen Stellem werden die Kupplung und der Unterboden schon gelitten haben. 

An einem Abzweig geht ein Steilstück noch ein Stückchen Richtung Gipfel. Nach der ersten Kurve, seh' ich; das geht besser ohne Monkey und nur mit strapazierter Kupplung und Endantrieb. Also wird wieder „manuell" gewendet und das Material geschont. Auf den Bildern sieht das nicht so dramatisch aus, aber mittlerweile haben wir schon einige Stücke gemeistert, die mich das realistisch einschätzen lassen. Es ist halt kein Samstagnachmittag in Bilstain. . .
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Da wir nicht über Argentinien wollen, müssen wir nach Villarrica zurück. Auf dem Weg dorthin steht ein kleiner Baum am Straßenrand und winkt uns heftig zu. Nein, Tatsache. 

Es ist wohl ein Student(?), der sich als „Grüßbaum" für eine Cabaña-Anlage sein Geld mühsam verdienen muß. Wir winken enthusiastisch und hoffentlich motivierend, zurück.


Im Unimarc, in Villarrica, treffen wir einen ausgewanderten Bayern. Er hat früher auch als Monteur gearbeitet und ist mit um die 40 ausgewandert. Erst nach Paraguay, später einen Freund in Chile besucht, seine jetzige Fau kennengelernt. . .

Er erzählt, daß er zwar jetzt auch eine Rente aus Deutschland bekommt, die „Auslandsdeutschen" aber nicht den gleichen Steuerfreibetrag haben, wie die „Inlandsdeutschen". 


Ein Wort zu den Supermercados. Unimarc (rotes „U" auf schwarzem Grund, ist eine Supermarktkette mit meist, breitgefächerten Angebot, was auch für LIDER gilt. Meistens laufen neben Security-Menschen im Supermercado, draussen auch Parkplatzwächter rum. Obwohl ich das Risiko beklaut zu werden, bei Obi oder so, für ähnlich groß halte. 

Zudem haben beide Ketten manchmal ein freies WiFi, und hin&wieder ein Cafe. Oder man kann sich an einer Theke etwas kaufen und in einem extra Bereich essen/trinken. Für Rumtreiber also nicht die schlechteste Adresse. LIDER ist etwas günstiger. Und die MiniMarkets sind ohne diese Zugaben sowieso billiger.


Später fahren wir wieder einige Kilometer über die PanAmericana, hier Routa 5. Dabei können wir zu unserer Rechten, Osten, Andenseite!, einige Wolken bewundern, welche ich in NRW für „Kraftwerkswolken" halten würde. Offensichtlich rauchen sich mindestens fünf Vulkane ein Nachmittagspfeifchen. Ist da nicht letztens erst einer „ausgebrochen"?
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Für heute Nacht haben wir jedenfalls ein Quartier näher am Meer in's Auge gefasst. Wir finden ein Hostal mit Swimmingpool! 

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Brrr, Wasser mit nur 26°C, maximal! (Karin plädiert für 20°C!), find ich ja doch etwas kühl. . .

Aber es ist letztendlich doch sehr erfrischend. Mangels WiFi wissen wir nicht, wie warm es hier heute war. Ich denke aber, die 30°C Lufttemperatur haben wir heute geknackt.


Heute Morgen habe ich unserem Spediteur in Valparaiso eine iMehl geschrieben. Damit er nicht am Montag zu überrascht ist. Zu meiner Verblüffung, war seine Antwort nach dem Frühstück schon da. Offensichtlich weiß er, was auf ihn zukommt.

Verblüffung daher, da ich es schon mehrfach gelesen habe, daß man in Chile nicht so schnell auf iMehls reagiert. War ja im Dezember eben so. Aber danach wurde professioneller reagiert, als der deutsche Counterpart. Ich rechne daher nicht mit allzuviel Problemen. 

Jedenfalls werden wir spätestens Sonntag schauen, daß wir Horton wieder einigermassen sauber kriegen. Die Liste der später anstehenden Reparaturen ist mit „Rostschäden reparieren"- „Verkleidungshalterung neu" - „hintere Radlager tauschen" - „Blinkerrelaise wechseln" -„neue Vorderradfelge", nicht allzu lang. 


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 20. Januar 2013 01:29

Die Landschaft, auf dem Weg nach Concepción, erinnert doch stark an Mitteleuropa
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Concepción selber ist relativ groß. Immer von Erdbeben bedroht, haben sich Hochhäuser nicht so recht durchsetzen können. Die jetzigen hohen Häuser, 14stöckig, müssen ihre Erdbebenfestigkeit erst noch beweisen.
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Nein, Nein, keine Demo. So Einsatzwagen sieht man häufig. Meine Lieblingsschwägerin kann sich freuen. Auch diesmal bekommt sie eine CD mit Landestypischer Musik.
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Eigentlich würde ich annehmen, die Polizei hätte an ihrem Erbe der Pinochet-Zeit noch schwer zu tragen und würde kleinere Brötchen backen. . .


Unsere nächste Station ist Constituión. Auch der Ort soll wohl demnächst eine ordentliche Straße zur nahen Landstraße bekommen. Chile steckt wohl einiges Geld in den Straßenbau. Man scheint gewillt, jedem etwas größeren Ort eine Staub-und Schlaglochfreie Verbindung an's landesweiten Straßennetz zu geben.

Auch wird an der Ortssehenswürdigkeit schwer gearbeitet.
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Warum Abends im eher unscheinbaren Örtchen eine „neue Stadt Constutión" gefeiert wird, können wir nicht in Erfahrung bringen. Der „Pressesprecher"??? gibt die Rampensau. Und die Musik versucht die Menge aufzuheizen.
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Ob es gelingt? Wollen wir mal wünschen. So Feiern scheinen immer spät, 22:00, anzufangen. Und so liegen wir nach einer Hörprobe im Gottseidank weiter entfernten Hostalbett.

Eigentlich hätten wir vom Farbstandpunkt aus, Horton für die Nacht abdecken müssen.
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Das komplette Hostal ist in der Farbkombination gestrichen. Wie schon öfter, sieht alles etwas „bragelig" aus. Im Zimmer scheint der Putz bei der kleinsten Berührung von der Wand zu fallen. Aber die Matrazen sind völlig okay. Das Badezimmer wurde nicht nach den Vorschriften installiert. Und hat schon viele Generationen von Gästen gesehen. Weder Gas/Wasser noch Fliesentechnisch. Aber die Dusche liefert genug warm/kaltes Wasser um erholt in den Tag zu starten.

Am nächsten Morgen dürfen wir erst weg, nachdem mit dem Handy der Besitzerin und der Frühstücksfrau unser Gespann photographiert ist. Das ist in Ordnung. Horton wurde auch schon mit kleinen Mädchen im Sattel photographiert. Jetzt wissen wir, wie sich Brad Pitt manchmal genervt fühlt. . .


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 20. Januar 2013 01:50

Ehrlich, ich hab „schnellste Strecke" eingegeben!
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Es ist nicht so, daß man ein Wasp oder HU braucht, um sich in Südamerika umzusehen. Aber Schlaglöchern und Schotterpisten aus dem Weg zu gehen, ist nicht einfach. Es wird sicher noch zwanzig/dreissig Jahre dauern, bis das in Chile möglich ist. . .
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Auch auf unserem Weg nach Algarrobo müssen wir wieder über eine „Sonderprüfung". Kaum von einer Landstraße abgebogen, Schotter. Vielleicht laut Navi 40km bis zur nächsten Abzweigung. . .

Inklusive Gegenverkehr. Dank wenigen Schlaglöchern und Wellblech, können wir uns zügig an den Führenden, einen alten Toyota-PickUp, ranarbeiten. Und ihn auf einer langen Geraden abhängen. Nach schon 20km kommt wieder Asphalt. Tja, und Horton bräuchte jetzt wirklich dringend eine Reinigung. . .
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In Algarrobo boxt der Papst. Klar, Wochenende und Küste. Wir kommen trotzdem unter und können uns Sonntagvormittag in Ruhe nach Valparaiso begeben. Uns die Adresse des Spediteurs suchen, Horton soweit nötig ausräumen, schon mal die Mopedjacken waschen. . .


Tja, das war's. Wir haben nicht das Gefühl „ewig" unterwegs gewesen zu sein. Gut, „Weltreisender" wäre kein Job für uns. Draussen steht ein Guatemalteke(?) , der genau das, mit seinem Citroen gemacht hat. Und jetzt sein Buch verkaufen will. Viel Glück! Leider hatet er keine englische Version. . .


Schönes Wochenende noch!


Karin :446: und Stephan :smt025
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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon pewibro » 20. Januar 2013 11:13

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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 21. Januar 2013 19:42

Danke, wir arbeiten dran. Aber das Wetter. . .

Da könnt ich besser hierbleiben.

Gestern Abend war auch hier Fete angesagt
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Die Herren sind immer dabei. Offensichtlich sitzt der Capo im Polizeiwagen. Alle anderen Grüßen immer brav. Hand an die Mütze, und so. Der Motorradpolizist fährt 'ne R1200RT.
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Es gibt noch viele alte Gebäude in Valparaiso
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Der CSAV Kahn, hat PKW aus Japan rangeschleppt
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Wir waren dann kurz nach 10:00, Anfangszeit im Büro, bei Planet Transport im Office. Die gute Frau ???, mein Kurzzeitgedächtnis, nahm sich meine Papiere, 'ne Viertelstunde später ging's zum Notar. Dort wurde beglaubigt, daß ich ich bin. Neben einer Unterschrift, auch per Daumenabdruck. Von dort zur Kopiererei. Ich bekam die Kopien, eine exakte Beschreibung, wo wir Horton hinbringen müssen. Und Fertig.
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Dann gibt es noch kurz Stress mit den Tiefgaragenmenschen. Wir haben wohl unterschiedliche Vorstellungen von „pro Tag". Anschliessend sagt der Capo irgendwas auf Spanisch. Wahrscheinlich wünscht er mir eine wundervolle Reise. Und mögen meine Kinder und Enkel in Frieden leben. Oder so. . .

Bei SITRANS, 20km vom eigentlichen Hafen entfernt, bekomme ich Wahnweste, Schutzhelm und Sicherheitsschuhe verpasst. Karin muß draussen bleiben. Stattdessen nehm ich den Security-Menschen mit. Am richtigen Gebäudetor angekommen, bau ich die Verkleidung ab, bringe das Verdeck an und weise ausdrücklich daraufhin, daß nichts auf das Gespann gelegt werden soll. Speziell das Verdeck ist nicht geeignet, um Gepäck zutragen. Ich weise drauf hin, daß die Deutschen das schon falsch gemacht haben, denk ich, die wollen das besser können. 
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Erst wollen sie den Schlüssel, da das Gespann rangiert werden müsste. Ich weise auf die Problematik des Gespannfahrens hin. Anschliessend schiebe ich denen das Gespann in die Halle, wo es jetzt noch auf die restlichen Mopeds warten muß.
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Es sind erst zwei Mopeds, die Kölner, da. Werde zwar gefragt, aber; Nein, ich weiß nur, daß mindestens noch drei kommen sollten. Deren Mopeds sehen auch relativ unversehrt aus. Schön. Das sie sich Ersatzkanister kaufen wollten, die blauen Dinger, da sprachen sie von. 120km Reichweite ist halt wenig.
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Ich rechne mit Ende März. Genug Zeit, mich erstmal um die Elektroprobleme am alten Gespann zu kümmern.

Als ich wegen einer Busverbindung zurück nach Valparaiso frage, organisiert der Zuständige unsere Mitnahme in einem MiniBus, der wohl ständig Leute zwischen Containerplatz und Innenstadt fährt. Klasse.


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Re: Mit Horton unterwegs. . .

Beitragvon Uwe » 21. Januar 2013 19:55

:grin: :smt023 ----prima geklappt.

Liebe Grüsse an Karin.

Kristine und Uwe
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Re: Ohne Horton unterwegs. . .

Beitragvon Stephan » 22. Januar 2013 00:15

Tja, nu' isser weg. Da wir erst Dienstag nach Santiago fahren (mit dem Bus *schneuz), haben wir heute eine Runde durch den älteren Teil Valparaisos gedreht. Eigentlich möchte man hier nicht alt werden. Kaum hat man den schmalen Streifen am Hafen verlassen, heisst es klettern.

Überall Treppen. . .
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Oder wem die schmale Rente genug überlässt, vertraut sich diesem Herrn an. . .
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. . .und dieser Konstruktion. . .
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Zwar gibt es Hotels. . .
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und Hostals, sicher günstiger. . .
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Aber keine Parkplätze. Und wie soll ich da mit der dicken ADVent durch passen? Geschweige, mit welchem Gespann???
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Wir haben uns dann eine Kleinigkeit zum Kaffee gegönnt. . .
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. . .und die Aussicht genossen.
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Anschliessend dann die diversen Kunstwerke besichtigt. Die Jugendfreien hab ich mal weggelassen. . .
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Durchaus ein nettes Viertel zum Ausgehen und Bummeln.


Stephan
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