Die Original Sitzbänke haben meist einen rel. fest geschäumten Kern, der beim Aufsitzen gar nicht so tief einsinkt, dass er den Bezug in Verlegenheit bringt. Nur leider passt meist der etwas angeschrägte Sitzwinkel nicht mehr, sobald man einen (gespanntauglichen) Tourenlenker drauf macht, vlt. einfach nur aus einem Bedürfnis nach aufrechter Sitzhaltung oder Entlastung der Knie.
Lässt man die Sitzbank auf doof neu polstern, hat der Handwerker leider nie den genauen neuen Sitzwinkel vor Augen, wenn dat schräge Teil vor ihm auf dem Tisch liegt.
Um endlich zu Potte zu kommen:
Der Mors kann einem noch so weh tun, auf der Klobrille findet er immer einen Platz, auf dem es ihm gut gefällt. Also: wie beschrieben das harte Originalpolster in der Mitte ausgehöhlt, nur ein Atoll übrig gelassen, kwasi. Leider ist ein Moppedsitz nicht so groß wie eine Klobrille.
In das trapezförmige Loch den weicheren Schaum eingepflegt und an geglichen. Vlies drüber, Bezug drüber, aber wir sind immer noch beim Versuch, nicht bei der Lösung.
Als nächstes gefahren und gefahren und beobachtet, wo es drückt. Kreuzchen gemacht, auf der Sitzbank jetzt, nicht auf dem Gesäß. Eigentlich wollte ich das was jetzt kommt mit einem Netz lösen und dem Abspannen von Knotenpunkten. Ich hatte aber kein Netz und auch der Versuch, Polsterknöpfe zu bekommen war im ersten Anlauf gescheitert. Also nachschauen, was meine Schubladen so hergeben.
Zimmermannsmässige Schlossschrauben, mal eben am Kopfe geschwärzt. Ist ja nur für den Versuch. M6x60 bis M6x90. Das sieht dann so aus:
Die Bilder oben zeigen die andere Sitzbank, sie ist noch nicht geknöpft.
Von unten 8er Löcher in den Sitzrahmen gebohrt und Löcher in den Bezug gepfriemt. Von oben die Schrauben durch und unten mit Muttern gesichert. Wenn man sich drauf setzt, gleiten sie schön nach unten durch.
Probefahrten, die dauern dann schon länger als eine Stunde und Muttern nach gezogen wo es noch drückt. Irgendwann drückte nichts mehr.
Wie hängt das wohl zusammen?
Polster mit Polsterknöpfen spannen den Bezug vor. Muss der Oarsch nicht mehr machen. Zwischen den Knöpfen bleiben nur balllige Häufchen, die sich beim drauf setzen immer entspannen. Die Fläche zwischen den Knöpfen liegt insgesamt niedriger (Klobrilleneffekt) und und ist durch etliche Gewinde an die knochigen Partien des Gesäßes angepasst.
Das an sich zu weiche Ersatzpolster ist durch das Vorspannen etwas härter geworden, kann also von vorn herein rel. hoch sein.
Im nächsten Gang kann der, dem die Chopperoptik für sein Sportgerät nichts ist, oder der, so Sorge um die Wasserdichtheit der Knöpfe hat, dem Polsterer antragen, die Schrauben durch Knöpfe zu ersetzen und die Schnurmaße aus den Schrauben ab zu nehmen. Das ganze auf einem stabilen Polyesterfvlies unterhalb des Bezuges! Wenn der abschliessend drauf gelegt wird, sieht man nichts mehr von der Knopflandschaft und es spart ein Beziehen der Knöpfe in Polsterfarbe. Übrigens kommt man nach meiner Einschätzung mit 4 oder 5 Schrauben/Knöpfen aus. Eine Raute kwasi. Die bringt etwas mehr Druck auf die Oberschenkel Sieht halt etwas seltsam aus, wenn man sie sichtbar lässt.
Ist noch nicht schön, es muss aber für die Versuchsfahrten bis zur Winterbastelei reichen.
Habe fertich.