Sodele...
*Ärmel mal nach hinten krempel*
Ich war vor ein paar Wochen für 2 1/2 Wochen in Slowenien mit dem Gespann unterwegs (insgesamt waren wir 3 Gespanne) und hab mich daher vorher etwas informiert...
... was ich jetzt zum Besten gebe...
Zuerstmal zu der Frage der Kinderbeförderung in Slowenien:Hier gibt es (alles soweit ich weiß) keine speziellen Vorschriften, die das regeln.
ABER: (dies abers gibts ja immer wieder, so auch hier) natürlich müssen die Vorschriften der Anreiseländer beachtet werden!
Das sind in diesem Fall: Deutschland und
ÖsilandIn
Deutschland gibt es grundsätzlich KEIN Mindestalter (!) für die Mitnahme von Kindern. Unter 7 Jahren gilt: Beifahrersitz sowie Fussrasten und Griffe oder besonderer Kindersitz und Schutz der Füsse vor den Speichen (Vollverkleidung, Fusshalter). Grundsätzlich natürlich mit Helm, wobei eine Ausnahmegenehmigung für Beiwagen erteilt werden kann. Vorraussetzung dafür: autoähnliche Verhältnisse(Geschlossene Kabine mit Überrollbügel sowie Rückhaltesysteme)
In
Österreich dürfen Kinder erst ab 12 als Sozius mitfahren, im Beiwagen kein Mindestalter, jedoch Kindersitz oder bei größeren Kindern Anschnallmöglichkeit vorgeschrieben. Außerdem muss der Beiwagen über einen Überrollbügel oder eine geschlossene Kabine verfügen.
Zu den allgemeinen Vorschriften, die Motorradfahrer/Gespannfahrer in Slowenien betreffen:- Promillegrenze ist bei 0,5
- Tagsüber muss das Abblendlicht eingeschaltet sein.
- Bei jedem Zurücksetzen des Fahrzeugs muss die Warnblinkleuchte betätigt werden.
- Höchstgeschwindigkeiten: innerorts 50 km/h, ausserorts 90 km/h (!!!), Schnellstraßen 100 km/h und AB 130 km/h
- Schul- und Kinderbusse dürfen nicht passiert werden, wenn sie zum Ein- oder Ausstieg anhalten.
- Während des gesamten Überholvorgangs muss geblinkt werden.
- Kolonnenspringen ist verboten.
Warnweste ist in Slowenien (noch) NICHT vorgeschrieben,
ABER: Bei der Anreise zu beachten:
In
Österreich gelten für uns besonders schöne Sachen:
Seit 1.5.2005 die
Warnwestenpflicht eingeführt. Hier müssen lediglich Lenker mehrspuriger Fahrzeuge eine Warnweste mitführen und nach einer Panne bzw. einem Unfall außerorts tragen. Nach der gesetzlichen Definition wären bei mehrspurigen Fahrzeugen auch Fahrer von
Motorrad-Gespannen, Trikes und Quads betroffen.
Ausserdem haben Motorradfahrer in Österreich
Verbandszeug mitzuführen. Der Inhalt muss staubdicht verpackt und zur Wundversorgung geeignet sein (es muss sich also nicht um einen großen Pkw-Verbandskasten handeln).
Und was uns Gespannfahrer noch betrifft: Die Pflicht zum Mitführen eines
Warndreiecks gilt in Österreich nur für Fahrer mehrspuriger Fahrzeuge - dazu zählen z.B. Motorradgespanne oder auch Trikes. Einspurige Motorräder sind hiervon nicht betroffen.
Wer ein paar Ausflüge macht kommt vielleicht auch nach
Kroatien, und die haben ebenfalls die Warnwestenpflicht eingeführt. Seit 1. Januar 2006 sind alle Autoinsassen verpflichtet, eine Weste anzulegen, wenn sie ihren Wagen nach einem Unfall, einer Panne oder zum Nachfüllen von Sprit auf Landstraßen oder Autobahnen verlassen. Wer diese Vorschrift nicht befolgt, muss in Kroatien zunächst nicht mit einer Geldbuße rechnen. Ob und wann Warnwesten-Muffel hier belangt werden, steht derzeit noch nicht fest. Achtung:
In Kroatien sind auch Fahrer einspuriger Fahrzeuge von der Tragepflicht der Westen betroffen.Sodele, und das Beste zum Schluss:
Wer einen Ausflug nach
Italien unternimmt (beispielsweise um Triest anzuschauen oder Gorica), sollte unbedingt einen ECE-geprüften Helm haben.
Ist dies nicht der Fall, wird das Motorrad aus dem Verkehr gezogen und für 30 Tage in Verwahrung genommen. Außerdem kassieren die Ordnungshüter eine Geldbuße zwischen 71 und 286 Euro.
So, und nun viel Spass in Slowenien!
Ist ein tolles Land mit noch tolleren Straßen, richtig schön. Die Leute sind sehr, sehr nett und helfen eigentlich immer gerne weiter, viele verstehen deutsch oder zumindest Englisch.
Noch ein paar Tips: Vermeidet die großen Bundesstraßen, so gut es halt geht, die sind vollgestopft mit Lastwagen (da die Autobahnen noch nicht fertig sind. Die Verbindung Italien-Ungarn geht beispielsweise nur über Bundesstraßen). Achtung: etliche der ganz kleinen Dorfverbindungsstraßen sind nur geschottert, aber sehr gut fahrbar, auch mit Straßengespannen (kaum Löcher, sehr feiner Schotter, kaum Spurrinnen).
Wenn ich dazukomme, schreibe ich mal einen Reisebericht und verlinke den hier.....