17. Oktober 2013 10:42
Hallo winnymädchen,
ich glaub der eine u40er reist den Schnitt auch nicht groß raus
@Ati & Nordmann:
Ich bin ganz eurer Meinung und es hat eben nix mit den Rassen sondern den "Großen" zu tun.
Nach der Trennung und Entführung meiner Tochter ins Ausland bin ich im Tierheim Spaziergänger gewesen (brauchte Ablenkung) und Becks war damals 1jährig noch gar nicht "kategorisiert". Ein Mix, der auch nicht als Listenhund Mischling eingestuft hätte werden können. Ich habe nach 3 Monaten als sein Ausführer im Verterinäramt bei der Frage: "...nehmen sie den Hund trotzdem?" (also als AmStaff Mix) gesagt: "...jetzt erst recht."
Der kleine Rebell in mir und ich würde es mir sehr überlegen es nochmal zu machen, nicht wegen des Hundes, sondern der Menschen. Kann man lange drüber Streiten, diese Hunde werden und wurden definitiv missbraucht, die Medien tun ihr übriges, die Gesetze sind fürn Arsch und setzen völlig falsch an.
Ich bin für Hundegesetze, Führerscheine und dergleichen, für alle Hunde!!!
Ich hatte selbst Angst und mir war lange mulmig, wenn die 30 Kilo auf der Couch angekuschelt kamen und mir direkt am Hals lagen, 1 Happs und ich wäre Geschichte gewesen. Wir sind alle schön gehirngewaschen was das angeht. Ich errinere mich noch wie ich als Kind und Jugendlicher mit unserem Hund über die Straße ging, also vor dem Jahr 2000, als diese Hysterie losging und wie es jetzt ist. Hunde passen dem Großteil der Menschen nicht mehr ins gesellschaftliche Bild, mag auf dem Land etwas anders sein, aber hier in der Großstadt merkt man die Veränderng sehr deutlich. Meine vorigen Hunde sind übrigens beide Opfer von Vergiftungen
Becks wurde nie sozialisiert, hatte keine Chance gute Erfahrungen mit seiner Art zu machen und wurde dann in meiner Haltung auch von einem großen Hovi gebissen. Da war ich zu unbedarft und optimistisch. Und das er weggesperrt wurde ist menschliches Verschulden, ein 3 Moante alter Welpe der "vielleicht" ein "Kampfhund" ist und keine Papiere hat, steckt man einfach mal in den Knast, reisst ihn, gerade mal von der Mutter abgenabelt aus seinem neuen Zuhause (vielleicht war es besser so, vielleicht aber auch nicht) und lässt ihn in Gefangenschaft, isoliert und ohne Sozialkontakte aufwachsen. Tolle Gesetze. Ich behaupte 85% aller Problemhunde der besagten Rassen sind nicht wegen dubioser Halter problematisch, sondern weil sie geächtet und ihnen ein artgerechtes heranwachsen per Gesetz verwehrt wurde. Und dann fühlen sich die Verfasser solcher Gesetze im Nachhinein auch noch bestätigt. Die Dubiosen sind derweil längst auf andere Rassen umgestiegen oder halten nach wie vor solche Hunde und missbrauchen sie, da haben die Gesetze gar nix bewirkt. Es hat nur dazu geführt das viele dieser Hunde nicht artgerecht die Tierheime überfüllen und die Massen von der Boulevardpresse systematisch in Panik versetzt werden.
Becks ist der menschenbezogenste und sensibelste Hund, den ich je kennengelernt habe. Ich will nix beschönigen, ich bleibe was das angeht so reflektiert und kritisch wie ich kann.
Andere Hunde machen ihn aber halt oft nervös, das kommt ganz auf den Hund an, es gibt Hunde in meinem Freundes und Bekanntenkreis bzw Hunde die er mehr als 2 mal gesehen hat, da ist das kein Problem, viele Hunde die man so trifft gehorchen, sind ruhig und souverän, kein Problem, aber wir wissen ja alle, das es auch ganz viele HH gibt, die eben nicht verantwortungsbewusst mit unseren liebsten Raubtieren, denn das sind und bleiben sie, das darf man nie vergessen, umgehen oder ihnen einfach nicht Herr werden, egal ob kleiner Kläffer oder Hundchen das mit Frauchen spazieren geht und nicht andersrum.
Mein Listenhund ist also manch anderem Hund gegenüber nervös unsicher und mag es nicht vehement beschnüffelt oder bestiegen zu werden, welch Wunder. 5m Abstand und Becks ist glücklich und sicher. Er mag halt nicht so viele andere Hunde, aber das kapieren viele eben nicht. Das sind die, die so denken wie ich früher als Kind. Alle Hunde sind nett und lieb und gehorsam und spielen alle gerne miteinander und alles ist heile Welt, wie bei Lassie. Das ist sogar oft so, und es ist sogar schön so, das es so ist und das viele Züchter die ganzen Labbis und Goldies und was gerade so Mode ist nach Wesensfestigkeit und Verträglichkeit gezüchtet haben (schwarze Schafe ausgenommen), aber es ist nunmal nicht immer so und es gibt eben auch Hunde die normal agressiv ticken, Hunde sind Raubtiere, Aggression ist überlebenswichtig und mit fremden Hunden nicht auf der Wiese tollen wollen ist nicht unnormal, eigentlich ist es unnormal zu denken, das diese Rudeltiere immer mit allem und jedem gut Freund sind. Spielen wollen die auch, aber eben mit ihren Kumpels und nicht jedem dahergelaufenen Fremden
Ich achte drauf, beschütze ihn so gut es geht, aber auch nach 3 Jahren habe ich das noch nicht ganz raus und im Extremfall, der gottseidank schon lange nicht mehr vorkam macht Becks die Hose auf. Egal wie wo was dann dazu geführt hat, ich/ wir sind die Dummen und schuld. Ich finde das Schade, schade das das nicht mehr differenziert gesehen wird und auch schade, dass er nicht so ein ich habe alle anderen Hunde lieb Hund ist und immer souverän mit fremden Hunden umgehen kann, aber grundsätzlich ist das so unnormal nicht und hat nix mit der Rasse zu tun.
Ich halte mich für einen verantwortungsbewussten Halter. Ich nehme Rücksicht, auch wenn ich oft denke das es die Pflicht der Menschen ist sich mit dem Thema etwas mehr auseinander zu setzen. Es gibt kulturelle Hintergründe, die ich repsektiere, es gibt 1000 Gründe warum man Hunde nicht mag, die ich alle respektiere und auf die ich bereit bin Rücksicht zu nehmen, ich erwarte aber im Gegenzug auch Rücksicht auf uns zu nehmen. Der Hund wurde von uns domestiziert und ist nach Jahrtausenden in all seinen Facetten das, was wir daraus gemacht haben, also tragen wir auch die Verantwortung. Wenn die eine Gruppe sagt, brauchen wir nicht mehr, finden wir doof, heisst das noch lange nicht, das sie recht hat und einen Anspruch auf komplett hundefreie Lebensräume hätte, so sehe ich das.
Leinenzwang in der Öffentlichkeit ist ok, alles andere ist vermessen und ein Produkt der Ego Gesellschaft.
Das ganze dann noch auf Rassen runterzubrechen ist fast schon unverschämt und definitiv dumm, populistisch und nicht zuletzt lobbyistisch
Ich hätte auch mal gerne das Rücksicht auf uns genommen wird, auf Menschen die sich überwunden haben und einen solchen Hund aus dem Tierheim "gerettet" haben, ich sammel jeden Morgen brav die Häufchen und kein Jogger, Fahrradfahrer oder andere HH wird von uns belästigt.
Die Kleine Hündinn habe ich u.a. deswegen letztes Jahr dazugenommen, um Becks ein wenig meghr zu sozialisieren, ihm einen Artgenossen und Freundinn zu geben. Das hat bisher nur bedingt geklappt, aber die kleine Hexe wird auch langsam ruhiger. Der eigentliche Teufel ist die ach so süße weiße Bodi Hündinn (Bodeguero Andaluz)
Mit noch etwas Geduld und Reife werden die beiden schon noch ein Traumpaar
So, das war ein langes Statement und ich habe niemanden falsch verstanden, ich mag Kids, habe meine leider nicht mehr um mich und nehme wie gesagt immer gerne Rücksicht, fühle mich dann aber immer genötigt aufzuklären und so lange Antworten zu schreiben
Die Kleine wird gerade läufig, da würde ich die beiden so und so nicht mitnehmen und meine Eltern, die sich täglich während der Arbeit um die Hunde kümmern haben kein Problem damit auf sie aufzupassen, mit einem Listenhund kann man vieles nicht machen, was man gerne würde - leider.
Und ich glaube ich werde auch nicht vorverurteilt, finde es gut, das hier nochmal reagiert wurde und fühle mich ganz wohl unter euch alten Säcken, sonst würde ich doch gar nicht vorbeikommen wollen