moin,
ist schon spannend, das Fahrwerksform. Warum denn VA und so viel fragwürdige Theorie?*
Was spricht eigentlich gegen galvanisch verzinkte Schrauben? Und selbst schwarze, was ist, wenn sie eine Gewindekorrosion mit der Mutter eingehen und sie reißen nach Jahren bei der Demontage (und nur dann) ab? Steckt man dann nicht freudig eine neue ein?
Ich nehme mal an, dass niemand ernsthaft daran denkt, die Steckachse durch eine solche aus VA zu ersetzen.
side-bike-rudi hat geschrieben:B2Cruiser hat geschrieben:Wir haben dafür Titanschrauben genommen.
Die sind wenigstens schon mal einfacher zu bekommen als VA mit 80er Festigkeit.
Das ist doch mal ein praktischer Einwand! Was machst'n, wenn der auf der anderen Ladentischseite sagt: einzeln nur A1 ?
Auf der anderen Seite liegen Anziehmoment und Vorspannkraft sowohl von Titan- als auch von A4 70 Schrauben (A4 80 ist wohl eher die Ausnahme) unter den Werten einer 8.8er Stahlschraube. Und ich, hoffentlich auch ein paar andere auch, würden am Fahrwerk wenigstens 10.9 er Schrauben einsetzen.
Es gibt imho ein paar Gepflogenheiten, die man nicht einfach in Frage stellen sollte, nur weil es funkelt und unsere Informationsdichte größer geworden ist.
Papier oder eine digitale Information machen eine Verbindung nicht fester.
Bedenke: ein Schwingendrehlager oder ein Stoßdmpferlager ist eine kraftschlüssige Verbindung mit nur einer Schraube. Daran ändert auch ein Schaft nichts. Das Lager hat nicht auf der Schraube zu ruhen, sondern wird über eine rel. kleine Fläche durch die Vorspannkraft der Schraube mit dem starren Fahrwerksteil verbunden. Insofern, Richard, ist das Anziehmoment schon von gewisser Aussagekraft. Streckgrenze und Vorspannkraft hängen damit zusammen.
Hier noch zwei links, den ersten hatte ich schon mal gepostet.
http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.htmlDie pauschale Aussage:
"Azugsmomente für Schrauben aus Aluminium, VA-Stahl und Titan:
Aluschrauben wie Festigkeitsklasse 5.6
V2A-Schrauben wie Festigkeitsklasse 6.8
Titanschrauben wie Festigkeitsklasse 8.8"würde ich auf Schrauben beziehen, die im freien Handel erhältlich sind.
Der zweite Link ist etwas genauer, für die streitbaren unter den Schraubern:
http://www.schrauben-lexikon.de/td4-wer ... lstahl.aspWer genau vergleicht, wird festestellen, dass die mechanischen Werte unter denen der 8.8er Stahlschraube liegen. Man beachte auch neben den tabellarisch eindeutig wirkenden Fakten folgende zwei Aussagen:
"4.4.1 Anziehdrehmomente von Edelstahlschrauben (nach oben)
Anziehmomente für Schrauben und Muttern aus A 2/A 4
Bei Verbindungselementen aus nichtrostenden Stählen sind die Reibungswerte im Gewinde und an den Auflageflächen wesentlich größer als bei vergüteten Stahlschrauben - auch der Streubereich der Reibungswerte ist hier viel größer (bis über 100 %!). Zur endgültigen Bestimmung des richtigen Drehmomentes ist ein Versuch unter Einsatzbedingungen angeraten."und
"Durch Verwendung von Spezialschmiermitteln können zwar die Reibungszahlen µ verringert werden - aber der sehr große Streubereich bleibt erhalten."Mit andern Worten: kann sein, dass die Tabellenwerte stimmen und übertragbar sind. Kann aber auch sein, dass nicht.
Ich kauf mich 10.9er. Wenn es geht sendzimirt, wenn nicht, dann eben schwarze.