Dämpfer, Räder, Bereifung usw.
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Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

20. Mai 2016 20:24

Guten Abend,

nun ist es endlich soweit und ich kann meine Arbeiten am letzten Jahr gekauften Wintergespann-Rahmen beginnen. Als erstes sollte die Schwinge vorne gestrahlt und neu beschichtet werden. Beim Zerlegen fiel mir auf das die Schrauben extrem vergammelt bzw. zusammen gerostet waren. Nun meine Frage spricht irgendwas dagegen die alten Schrauben durch Edelstahlschrauben zu ersetzen ?

Gruß Stefan (aus Berlin)

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 07:08

Ja
Die Edelstahlschrauben sind nicht so belastbar wie normale 8.8 oder höhere vergütete schrauben aber an unwichtigen stellen kannst du sie benutzen denk aber an die Kontakt korission.
Gruß bernd

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 08:07

So isset. Ich würde die neuen Schrauben leicht eingefettet einsetzen. Und lieber mal öfter nachschauen wie es denen geht.


Stephan

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 09:01

Hallo Stefan,

schön das du jetzt auch hier bist. :grin:

Bei den Schrauben solltest du die Festigkeit beachten.
Evt. mal bei Motek anrufen.

Gruß Norbert

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 18:13

Moin Norbert,

grüß dich, was die Festigkeit angeht dachte ich an A2 80 oder A4 80 das sollte doch der Festigkeit von Stahlschrauben 8.8 vergleichbar sein oder ?

Gruß Stefan

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 19:00

W650x3 hat geschrieben:was die Festigkeit angeht dachte ich an A2 80 oder A4 80 das sollte doch der Festigkeit von Stahlschrauben 8.8 vergleichbar sein oder ?



ich denke das reicht bei weitem noch nicht....

http://www.bschimmer.de/HD/moment.html

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 22:38

Moin Stephan,

wenn du A280 oder A480 nimmst bist du auf der sicheren Seite.
Verwende aber immer Schaftschrauben und Unterlegscheiben unter Kopf und Mutter.
Mir ist manchmal nicht ganz klar, warum an solch einem wichtigem aber billigen Bauteil gespart wird.
Zum Beispiel bei den Stoßdämpferbefestigungen und dem Schwingendrehpunkt.
Bei der breiten Verschraubung musst du keine Angst haben, dass sich die Schrauben verformen.
Denn VA ist zähbrüchig und dehnt sich erst, bis es bricht.
Und M10 (Stoßdämpfer) und M12 (Schwinge) geht so schnell nicht kaputt.
Zur Sicherheit mit Drehmoment anziehen und wenn du es noch besser machen willst,
die Gewinde mit spezieller Paste einschmieren, damit die Muttern nicht fressen beim Anziehen.
Das machen die schon mal gerne :?

Grüße

Peter

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 22:46

das anziehmoment ist imho weniger aussagekräftig.
edelstahl hat wohl etwas andere (trocken-)reibwerte als andere stähle.
eine geölte schraube soll ja auch deutlich weniger moment bekommen.

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

21. Mai 2016 22:46

Wir haben dafür Titanschrauben genommen.

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

22. Mai 2016 06:40

Hallo nochmal
Edelstahl schrauben an wichtigen stellen bekpmme ich nicht durch den TÜV ,der schickt mich direkt wieder nach hause. Was man auch machen könnte ist die schrauben mit unterbodenschutz wachs einsprühen und danach plastik abdekkappen draufstecken.

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

22. Mai 2016 09:12

gespannsachen hat geschrieben:

Denn VA ist zähbrüchig und dehnt sich erst, bis es bricht.


???? Genau ungekehrt!

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

22. Mai 2016 10:54

AlexEF hat geschrieben:Genau ungekehrt!


Nö.

B2Cruiser hat geschrieben:Wir haben dafür Titanschrauben genommen.


Die sind wenigstens schon mal einfacher zu bekommen als VA mit 80er Festigkeit.

Re: Welche Schrauben für Vorderrad-Schwinge ?

22. Mai 2016 12:19

moin,
ist schon spannend, das Fahrwerksform. Warum denn VA und so viel fragwürdige Theorie?*
Was spricht eigentlich gegen galvanisch verzinkte Schrauben? Und selbst schwarze, was ist, wenn sie eine Gewindekorrosion mit der Mutter eingehen und sie reißen nach Jahren bei der Demontage (und nur dann) ab? Steckt man dann nicht freudig eine neue ein?
Ich nehme mal an, dass niemand ernsthaft daran denkt, die Steckachse durch eine solche aus VA zu ersetzen.

side-bike-rudi hat geschrieben:
B2Cruiser hat geschrieben:Wir haben dafür Titanschrauben genommen.


Die sind wenigstens schon mal einfacher zu bekommen als VA mit 80er Festigkeit.


Das ist doch mal ein praktischer Einwand! Was machst'n, wenn der auf der anderen Ladentischseite sagt: einzeln nur A1 ?
Auf der anderen Seite liegen Anziehmoment und Vorspannkraft sowohl von Titan- als auch von A4 70 Schrauben (A4 80 ist wohl eher die Ausnahme) unter den Werten einer 8.8er Stahlschraube. Und ich, hoffentlich auch ein paar andere auch, würden am Fahrwerk wenigstens 10.9 er Schrauben einsetzen.
Es gibt imho ein paar Gepflogenheiten, die man nicht einfach in Frage stellen sollte, nur weil es funkelt und unsere Informationsdichte größer geworden ist.
Papier oder eine digitale Information machen eine Verbindung nicht fester.
Bedenke: ein Schwingendrehlager oder ein Stoßdmpferlager ist eine kraftschlüssige Verbindung mit nur einer Schraube. Daran ändert auch ein Schaft nichts. Das Lager hat nicht auf der Schraube zu ruhen, sondern wird über eine rel. kleine Fläche durch die Vorspannkraft der Schraube mit dem starren Fahrwerksteil verbunden. Insofern, Richard, ist das Anziehmoment schon von gewisser Aussagekraft. Streckgrenze und Vorspannkraft hängen damit zusammen.

Hier noch zwei links, den ersten hatte ich schon mal gepostet. http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html
Die pauschale Aussage:
"Azugsmomente für Schrauben aus Aluminium, VA-Stahl und Titan:
Aluschrauben wie Festigkeitsklasse 5.6
V2A-Schrauben wie Festigkeitsklasse 6.8
Titanschrauben wie Festigkeitsklasse 8.8"

würde ich auf Schrauben beziehen, die im freien Handel erhältlich sind.

Der zweite Link ist etwas genauer, für die streitbaren unter den Schraubern: http://www.schrauben-lexikon.de/td4-wer ... lstahl.asp
Wer genau vergleicht, wird festestellen, dass die mechanischen Werte unter denen der 8.8er Stahlschraube liegen. Man beachte auch neben den tabellarisch eindeutig wirkenden Fakten folgende zwei Aussagen:
"4.4.1 Anziehdrehmomente von Edelstahlschrauben (nach oben)
Anziehmomente für Schrauben und Muttern aus A 2/A 4
Bei Verbindungselementen aus nichtrostenden Stählen sind die Reibungswerte im Gewinde und an den Auflageflächen wesentlich größer als bei vergüteten Stahlschrauben - auch der Streubereich der Reibungswerte ist hier viel größer (bis über 100 %!). Zur endgültigen Bestimmung des richtigen Drehmomentes ist ein Versuch unter Einsatzbedingungen angeraten."


und

"Durch Verwendung von Spezialschmiermitteln können zwar die Reibungszahlen µ verringert werden - aber der sehr große Streubereich bleibt erhalten."

Mit andern Worten: kann sein, dass die Tabellenwerte stimmen und übertragbar sind. Kann aber auch sein, dass nicht.
Ich kauf mich 10.9er. Wenn es geht sendzimirt, wenn nicht, dann eben schwarze.
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