Sooo... gestestet.
Die Vorspur auf Null ziehen:
Gespann auf ebenen Untergrund, Alu-Latte, Kreide, Winkel, Massband, Kaffee ....
Latte an Vorder - und Hinterrad angelegt, Strich vorne und hinten gezogen (sind dann etwa 2,20m, von Ende zu Ende)
Latte an SW-Rad angelegt und hinten und vorne Strichlein... messen... NANU?
= ca. 10cm Differenz?
Das hatten wir doch schon einmal.
Also Schrauben los, SW-Rad mit Rütteln und etwas Klopfen in Position für NULL gebracht, gemessen vor und nach dem Anziehen der Schrauben.
Die Schrauben erschienen mir beim Lösen auch merkwürdig locker also diesmal mit Drehmoment angezogen.
Testfahrt:
Sie zieht nach rechts, aber auch nicht mehr als vorher mit viel zu viel Vorspur.
Womit Olafs "Krebsgang-Hypothese" zur Theorie erhärtet wird.
Erneut eingestellt, auf etwa 20mm Vorspur, dabei lieber einmal mehr gemessen.
Testfahrt:
Sie zieht nach rechts, aber deutlich weniger.
Erneut eingestellt, auf etwa 30mm Vorspur, dabei lieber einmal mehr gemessen.
Testfahrt:
Sie zieht nach rechts, aber noch etwas weniger.
Jetzt kann ich bei 90 km/h einen Zeigefinger hinter den linken Griff legen und sie mit ganz leichtem Druck auf Spur halten.
OK. Lassen wir das erstmal so, bis die Sache mit den Federbeinen geklärt ist, es bringt ja nix an allen Parametern gleichzeitig herum zu schrauben.
Und werde in 50-100km nochmal messen, um zu sehen, ob wir es hier mit einer Wander-Grundplatte zu tun haben.
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Federbeine.... Irgendwo hat hier jemand einen sehr schönen Beitrag zum ausnivellieren des Gespanns durch richtige Dämpfer- und Federwahl geschrieben.
Wie ich nun bemerkt habe, haben diese Niveaus fast mehr Einfluss auf das "Spurverhalten" als Vorspur und Sturzeinstellungen, da sich beim Einfedern ja alles ändert.
Daher habe ich mir dann in meinem Leichtsinn überlegt: Messen wir doch mal wieviel Last da so auf den Rädern ist.
Habe mir für 20 EUR eine Federwaage bis 300kg gekauft und mit ein paar Balken und Spanngurten dann die einzelnen Räder mit und ohne Fahrer(in) hochgezogen bis das einzelne Rad schwebt und so die Gewichte grob ermittelt:
Vorne: 140 kg ohne Fahrer, mit 180 kg
Hinten: 200 kg ohne Fahrer, mit 250 kg
BW: 100 kg leer; 150 kg, wenn eine 70kg Person drin sitzt.
d.h. Gewichtsverteilung ca. 1:2:3 BW zu vorne zu hinten mit Fahrer
Mit Fahrgast im BW, das Gewicht mal entsprechend etwas abgeschätzt auf die Räder verteilt:
Vorne 195 kg
Hinten 275 kg
BW 150 kg
Für die Federraten bedeutet das:
(gehen wir von
1. 2cm Vorpsannung nach Einbau aus.
2. 2,0 -2,5 cm Negativweg, also beladen eingefedert
aus)
Vorne 23 nur mit Fahrer; 25 mit Fahrgast
Hinten 32 nur mit Fahrer, 35 mit Fahrgast
BW ... tja, leer 25, mit Fahrgast 36
Vorne ist ein YSS mit 20 bis 30 (Progressiv) drin. Verhält sich ganz gut, wie ich schrieb.
Würde zu dem oben berechneten passen.
Hinten ist ein bis zum Erbrechen (mit Zwischenstück auf der Feder vom Vorbesitzer) vorgespannter Original-Uralt-Koni drin, den ich mal überholt habe. Dabei habe ich dann auch etwas zäheres Öl eingefüllt, aber da fehlt ja jede Normung.
Die YSS für die XS hätten in der härtesten Variante 25-35, wären also zu weich.
Das härteste was ich da mit viel Katalogsuche in der Länge finden konnte waren die für die XJR mit 30-50, was der Sache ja schon sehr viel näher kommt, Gemessen haben die Konis 35, wobei die Dämpfung aber mit Sicherheit nie dafür ausgelegt war.
Hier versuche ich gerade die YSS für die XJR zu bekommen.
Wenn die Maschine dann hinten etwas tiefer kommt und damit der Sturz nach aussen wieder größer wird, dann könnte das langsam passen...
Mit den 30-50ern müsste sie dann bei 250kg etwa 2 cm einfedern.
BW ist extrem blöd. Wie schonmal an anderen Stellen im Forum geschrieben wurde ist der Unterschied zwischen mit / ohne Fahrgast sehr hoch. Wenn man nun die Geometrie möglichst konstant halten will, dann wird man harte Federn nehmen. Sowas habe ich ja im Moment drin. ca. 1 cm Federweg ohne Fahrgast und wenige cm mit Fahrgast. Springt ein bisschen, wenn man mit dem BW über Unebenheiten fährt.
Gefällt mir garnicht. Suche hier nochmal nach Lösungen.
Werde berichten, wie es weitergeht.