Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Alle Technikfragen, die in kein Unterforum passen

Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 5. Oktober 2019 16:21

Hallo Beiwagerl-Freunde!
Ich habe ein Gespann erstanden, Harley-Davidson 1943 mit (höchstwahrscheinlich) Hollandia-Beiwagen. Leider gibt es keine Papiere dazu.
Speziell zum Beiwagen tun sich viele Fragen auf - vielleicht kann die eine oder andere hier im Forum beantwortet werden:
- Beiwagentyp?
- wann und wo wurden solche verbaut? (Politie NL?)
- gibt es noch Ersatzteile? (Gummibandfederung,Felge,Trittbrett,Lichter,Emblem,...)
- hat noch Jemand ein solches Gespann?
- sind noch passende Unterlagen dazu aufzutreiben?

Schöne Grüße, Harry

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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Slowly » 5. Oktober 2019 16:56

:382:

Hallo, Harry,

Gratulation zu diesem schönen "Schätzchen" und viel Erfolg bei der technischen Optimierung.

Wenn es ein echter "Hollandia"-Beiwagen ist ( es gab wohl auch Nachbauten) anbei die Historie.
Bitte die vorletzte, unterste Zeile besonders beachten:
https://nl.wikipedia.org/wiki/Hollandia_zijspan

Grüße vom Niederrhein,

Hartmut,
den der Kotflügel stark an heutige PKW-Anhänger-Kotflügel erinnert.
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 5. Oktober 2019 17:28

Hallo Hartmut,
danke für die rasche Antwort.
Mein "Schätzchen" ist leider ziemlich desolat und verrostet, die Bilder täuschen.
Ausserdem gibt es keine Papiere, deshalb muß ich alles Mögliche über den Beiwagen bei der Behörde vorlegen wie: Typ, Nummer, Baujahr, technische Daten ...
Zudem suche ich dringend nach Ersatzteilen, wie angeführt.
Bis jetzt konnte ich dazu nichts finden.
Und ja, bei wikipedia habe ich zu allererst nachgesehen, viel ist da nicht zu entnehmen.
Vielleicht findet sich Jemand mit passenden Papieren - zur Ansicht?
Gruß, Harry

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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Crazy Cow » 6. Oktober 2019 11:22

Moin,
ich glaube, aber das ist für den TÜV wenig maßgeblich, dass es sich bei dem Boot um eine Spengler-, oder Karosseriebauerarbeit handelt. Nichtzuletzt auf der Basis eines Ural Bootes. Das voluminöse Heck ist für die 1930er und 1950er Jahre vollkommen untypisch, und der Kotflügel sieht mit Verlaub gefrickelt aus.
Aber wie gesagt, weder meine Meinung noch die Sitzgelgenheit für den Passagier sind für deutsche Papiere von Belang.
Du solltest mit einem Leuchtspiegel die Unterseite der Rahmenrohre ableuchten oder mit dem Handy segmentweise fotografieren. Wenn sich keine Nummer eingeschlagen findet, empfehle ich dir, in Absprache mit dem TÜV mit Hinweis auf dieses Manko, selbst als Hersteller ein zu treten und eine Kennung ein zu pflegen. Ich habe mit meinen Initialen vor einer drei oder vierstelligen Nummer nie Probleme gehabt. Zusätzlich kannst du ein Typenschild anbringen, auf dem folgende Werte zu finden sind.

Hersteller: dein Name
Typ: eingeschlagene Nummer
Baujahr: aktuell
Leergewicht: wiegen
Zul. Gesamtgewicht: 200-250kg in Absprache mit dem TÜV, das hängt auch vom verwendeten Speichenrad ab. Man einigt sich auf den Wert eines ungebremsten Steib.

Argumentativ lässt sich diese Vorgehensweise leichter vertreten, wenn du vorträgst, das Fahrwerk ändern zu wollen, z.B. durch ein gebremstes 19" Ural Rad. Damit könntest du auch den Wert für das zul Gesamtgewicht eines Ural SW vertreten.

Da sich auch der TÜV über Dokumentationen freut, verfasse ein einseitiges A4-Blatt. Mit dem Titel Seitenwagen "XY" Unterzeile: wie Muster Hollandia
Zeichnung oder Foto vom Rahmen. Legende entspr. Typenschild, zusätzlich z.B: Rohrrahmen, geschweisst; Karosserie vorn Drehlager, hinten gummigefedert.
Je weniger du schreibst, desto mehr kannst du später noch technisch ändern.

Solltest du die Gummis ersetzen wollen und keine passenden finden, ist immer noch der Reifenhändler auf dem Land (meistergeführt) die beste Adresse. Man wickelt flache Gummibänder (endlos) aus dem Industriebedarf bis zur passenden Dicke auf den richtigen Durchmesser und vulkanisiert sie dann.

Das wäre meine Vorgehensweise, wenn ich irgendwann damit fahren wollte.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon dreckbratze » 6. Oktober 2019 11:57

das boot sieht stark nach russe oder chinese aus, interessiert aber niemanden. ich bin da beim olaf, wenn da am rahmen nix zu finden ist, nummer reinschlagen oder typenschild anbringen. in absprache mit dem tüv wird es da kaum probleme geben.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Crazy Cow » 6. Oktober 2019 12:21

Hast Recht Achim, Chinese trifft s besser. Die Rohrverstärkung des Bootes ist nur an der Seite, die Tunnel könnten auch passen.

https://moto-moscow.de/shop/Beiwagen-Bo ... chwarz-NOS
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 6. Oktober 2019 14:00

Also, Nummer am Rahmen habe ich selbstverständlich gesucht - Fehlanzeige.
Und das Boot war seinerzeit das meistverbaute mit Harley (Fotos).
Ich bilde mir ein gelesen zu haben dass BMW seinerzeit alle Werksbeiwagen von Hollandia bezogen hat.
Die Beiwagen sahen sich damals alle ähnlich, Originale wie Kopien, ab 1941 auch russische Beiwagen an tausenden Harleys (lend-lease action), ebenso chinesische.
Bitte, wer hat original Unterlagen zu Hollandia?

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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Crazy Cow » 6. Oktober 2019 14:42

Noch eine generelle Anmerkung. Bis zur aktuellen EU Angleichung wurden in fast allen Nachbarländern Fahrzeuge über die Motornummer identifiziert.
Man wird also auch bei Erhalt antiquarischer Unterlagen kaum die Information bekommen, die der TÜV für eine Einzelabnahme fordert.

Anders verhält es sich aber mit dem Umstand, dass der Harley Brief einen Eintrag "Für Seitenwagenbetrieb geprüft" enthält oder vlt. erhalten wird. In diesem Falle sind m.W. für den SW keinerlei Papiere erforderlich, weil man jederzeit auch ohne SW vorfahren kann.

Trotzdem viel Erfolg bei der weiteren Suche.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon dreckbratze » 6. Oktober 2019 15:49

auch bei den russengespannen war häufig nur das zugfahrzeug genummert. ich hatte jahrelang bei der guzzi nur "mit sw typ dnepr" drin stehen.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Slowly » 6. Oktober 2019 16:24

v2_harry hat geschrieben: ... Die Beiwagen sahen sich damals alle ähnlich, ...

Prima, Harry, selbst den mir "verdächtigen" Kotflügel (winklig statt rund) am BW hast du als "auch ursprünglich" recherchiert.
Weiter so!
Gruß, Hartmut
Zuletzt geändert von Slowly am 6. Oktober 2019 16:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Stephan » 6. Oktober 2019 16:33

Jep. Als HD Fahrer sollte man Zugriff auf Schlagzahlen haben. . .


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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 6. Oktober 2019 16:37

Gut, ich hoffe es klappt.
Der TÜV bei uns heißt Landesprüfstelle, es werden leider ausführliche technische Unterlagen verlangt.
Ausserdem ein Sachverständigen-Gutachten zur Feststellung dass es sich um ein "Historisches Fahrzeug" handelt, mit allen Details zur Originalität.

Das Motorrad ("Scheunenfund", nie angemeldet) hat eine Motornummer, welche die Fahrzeugidentität darstellt.
Es wurde die Motornummer bei einer Überholung oft auch in den Rahmen geschlagen um Verwechslungen auszuschließen (Harley-Davidson Modification Instruction No.1, Canadian Army Local, 1944).

Der Beiwagen sollte auch eine Seriennummer haben, vorerst möchte ich aber nicht an den infragekommenden Stellen den Lack abkratzen.
Ein Prospekt wäre super (ähnl. Foto)

$matches[2]

WegenWacht3k.jpg
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon dreckbratze » 6. Oktober 2019 17:55

bei deinem hier gezeigtem historischen bildmaterial dürften ja wohl kaum zweifel aufkommen :wink:
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Stephan » 6. Oktober 2019 18:21

Naja, Harley hat irgendwann Bescheid gegeben, das in der BRD mehr Starrrahmen rumfahren, als jemals gebaut wurden. Unterlagen schaden da nicht.


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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Crazy Cow » 6. Oktober 2019 19:47

Da ist guter Rat teuer, Zeitzeugen werden schwer zu finden sein, obwohl die Niederländer werden ja oft alt...

Die Kriegs- und Nachkriegszeit hat in Europa seltsame Stilblüten geprägt. HD hat eine Weile nach Kriegseintritt der USA eine ganze Serie WLA nach Russland geliefert, auch mit SW, mit nem Stern auf dem Tank. Die ersten Seitenwagen der M72 sahen vom Konzept aus wie deiner, ungefedertes Rad, nur das vordere Hauptrahmenrohr war nicht abgesenkt. Ural 1954.
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Die WLC war das kanadische Modell? Sie müsste dann mit den britischen Streitkräften nach NL gelangt sein. Ich habe einige dieser Modelle mal auf einem Motorradtreffen in Dänemark gesehen, lange her, erinnere mich aber nicht an die Form des Seitenwagens. Und mein Sprachvermögen reichte nicht, um mehr in Erfahrung zu bringen, nur dass es mit dem Krieg zusammenhing.

Gugel mal unter "nibbrig & greeve", da gibt es etliche Einträge, die ihre BMW Verbindung in jener Zeit dokumentieren. Vlt. weiß da einer was über entspr. Hollandia Beiwagen.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Stephan » 6. Oktober 2019 20:15

WLC, ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht auch für "Civil" steht. Jedenfalls könnte es so oder so schwierig werden, da noch nie zugelassen. Noch nie nicht, oder nur in der BRD nicht?

Aus dem Grunde konnte ein Bekannter vor Jahren seine Duc ur an einen Sammler verkaufen.


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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Crazy Cow » 6. Oktober 2019 21:58

Stephan hat geschrieben:WLC, ich bin mir aber nicht sicher, ob es nicht auch für "Civil" steht. Jedenfalls könnte es so oder so schwierig werden, da noch nie zugelassen. Noch nie nicht, oder nur in der BRD nicht?

Aus dem Grunde konnte ein Bekannter vor Jahren seine Duc ur an einen Sammler verkaufen.


Stephan


Civil könnte passen. Es scheint mir aber nicht logisch, dass die NL Politie nach dem Krieg in den Besitz eines 42er oder 44er Custom oder Civil Modells kam. Wie gesagt, Stilblüten und seltsame Wege zu der Zeit. Vom Modell her bin ich nicht sicher, aber ich meine, die WLC hatte vorn und hinten die gleiche Bereifung.

Wenn ich Harry richtig verstehe, geht es um eine Zulassung in Austria, oder? In D müsste nur die Fahrgestellnummer in Flensburg aufgeboten werden und ein NL-Kaufnachweis vorgelegt.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon ahnungsloser » 7. Oktober 2019 06:06

WLA steht für die Armee Version und WLC für die zivile Version. Auf dem Motor sollte eine Buchstaben und Zahlen Kombination stehen, aus der geht die Ausführung und das Baujahr hervor. Vom historischen Zustand bist du ganz ganz weit entfernt. Zu der Zeit wurde kein Chrom verwandt. Entweder kadmiert (Ständer usw) oder Edelstahl poliert. Die Tachoeinheit passt nicht die Griffe nicht und vieles anderes auch nicht. Um das Motorrad original wieder herzustellen hast du dir sehr viel vorgenommen. Je nach Baujahr sah man an den Schrauben die abstiche von der Drehmaschine in der Mitte, nur mal so als Beispiel. Ich kann dir das Buch von Bruce Palmer empfehlen, da steht alles drin.
Gruss Bernd
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon motorang » 7. Oktober 2019 06:58

Servus
ganz ehrlich? So von Grazer zu Grazer?

Wenn Du schon einen Sachverständigen brauchst für die Petrifelderstraße, dann such Dir gleich einen der sich auskennt und mit denen von der Prüfhalle kann (evt empfehlen die Dir wen mit dem sie können) und Dir ein technisches Gutachten macht, wo diese Sachen alle drinstehen die die Prüfhalle braucht.
Dann brauchen die nur das Gutachten und ihre Stempel/Unterschrift, und keine Verantwortung übernehmen. Das geht dann ganz einfach.
Ich hab zwei Gespanntypisierungen dorten durch und das ist sonst sehr sehr langwierig. Speziell ohne Papiere wird das arg, deswegen versteifen sich die auch aufs Historische, weil da geht das mit vielen Ausnahmen etc (keine Seitenwagenbremse, Beleuchtung, Feststellbremse, Fernlichtkontrolle, Lichthupe, zwei Seitenspiegel, Kennzeichenbeleuchtung etc etc)

Ich musste beispielsweise selbst eine Nummer in einen MZ-Beiwagen einschlagen (original nicht vorhanden) weil das angenietete Originaltypenschild plus reichlich Bilder und Info aus der Literatur nicht reichten. Und eine Feststellbremse bauen.

Bevor Du die Nerven wegschmeißt lass Dir das Ding in Oberösterreich typisieren, die kennen sich mit sowas aus, über den Gespannbauer Lois Löw lassen sich auch österreichische Typisierungen organisieren.
> http://www.seitenwagen.cc/

Noch ein Gedanke: Frag eventuell den Bruno Schloffer (Zylinderschleiferei, Feuerbachgasse) der ist selber Gespannfahrer und kann Dir eventuell einen Gutachter empfehlen.

Wenn Du das Teil historisch zulassen musst hast Du ein paar Nachteile. Du musst den Zustand erhalten und das wird auch bei jeder Pickerlüberprüfung nachgeschaut (die Einzelgenehmigung ist zwingend vorzulagen), außerdem musst Du ein Fahrtenbuch führen (wird immer öfter geprüft) und beim Pickerl vorlegen, und darft nur eine gewisse Kilometeranzahl pro Jahr fahren - und das eigentlich nur zu Veranstaltungen etc

Wenns meine wäre:
Löw kontaktieren!! Schöne Grüße von mir ...

Oder eventuell: deutsche Zulassung machen lassen
Mit deutscher Zulassung in Österreich einführen und auf österreichische Zulassung umschreiben.
Die Zulassung gebrauchter KfZ mit EU-Papieren ist hier deutlich einfacher. Da gilt sogar der deutsche TÜV.

Und idealerweise nicht als historisches Fahrzeug zulassen!! Der einzige Vorteil wäre ein verlängertes Intervall für §57a auf 2 Jahre.

Billig wird das so oder so nicht.

Gryße!
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Frankie » 7. Oktober 2019 13:12

Hallo Harry,

wie angekündigt ein paar Infos.
Ich könnte ja jetzt schreiben „Klugscheißer-Modus“ ein, aber ich hoffe Du fasst es nicht so auf. Es soll Dir lediglich bei Deinen Aktivitäten mit Deinem Motorrad helfen.

Nachfolgend nun einige Fakten zu den 45 ci – Modellen (Forty-Fives). Die Infos beziehen sich auf die jeweiligen Original-Spezifikationen, daß die meisten Fahrzeuge in den letzten ca. 60 oder mehr Jahren von den jeweiligen Besitzern verändert und auf die persönlichen Belange angepasst wurden ist häufig vorzufinden und auch völlig legitim. Jeder kann mit seinem Besitz machen was er will.

Zunächst zu den verschiedenen Typen. Die Typen-Bezeichnung ist Teil der Motornummer. Die Motornummer beginnt mit dem Baujahr (z.B. 41), dann kommt die Typenbezeichnung (z.B. WLA) dann die Seriennummer (z.B. 4048), damit ergibt sich „41WLA4048“.

Zivile Modelle:
W, WL, WLD, WLDR – Unterschiede in der Verdichtung und damit in der Leistung
Militär Modelle:
WLA (U.S. Army)
WLC (Canadian National Defense)

Die Canadischen WLC’s unterschieden sich in mehreren Details von den U.S. WLA’s. Die auffälligsten Unterschiede der WLC’s waren dabei z.B. die Beleuchtung, das Vorhandensein eines zusätzlichen Hauptständers am Vorderrad (wie am Hinterrad), die Vorder- und Hinterräder sind austauschbar, die zusätzlich zur Fußkupplung vorhandene Handkupplung (rechter Lenker) und die Verstellung des Zündzeitpunktes (rechter Lenker) und Gasgriff (linker Lenker).

Als Seitenwagen wurden bei den 45 ci die leichten LS-Seitenwagen der Firma „Goulding“ angebaut. Die Seitenwagen sind leicht durch die Doppelfederung zwischen Rahmen und Boot, dem spitz zulaufenden Bug und dem geschwungenen Heck erkennbar.

Solltest Du vorhaben Deine Maschine wieder in die Originalspezifikation zurück zu versetzen, dann kann ich Dir, wie bereits empfohlen, die Bücher von Bruce Palmer – „Restaurationshandbuch“ und „How to restore your military Harley-Davidson“ empfehlen. Auch gibt es Nachdrucke der „Operation Manuals“ für die WLC. Ich möchte Dich nur darauf hinweisen, dass so ein Vorhaben Dich auf jeden Fall durch „das Tal der Tränen“ führen wird.

Die Alternative ist, einfach Spaß haben mit dem Vorhandenen und als Aktivitäten lediglich das ausführen was notwendig ist um …. „keep it on the road“.

Viele Grüße
Frank
- Keep it on the road -
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 7. Oktober 2019 13:23

Servus Andreas,
da machst du mir ja richtig Mut!
Ich habe bei meiner Prüfstelle (ist an den Wohnsitz gebunden) eine USA-importierte Road King genehmigen lassen. Einmal vorfahren reichte da nicht, trotz SV-Gutachten.
Der junge Prüfer war äußerst genau und sehr sehr ehrgeizig - ein Tropfen Öl am Boden war zuviel, Halteriemen an der Sitzbank fehlte, eine der 2 vorderen Bremsscheiben sollte eine Unwucht gehabt haben!!!
Die Genehmigung kann nach Rücksprache mit dem Amt nur für ein Historisches Fahrzeug erteilt werden, sonst müssten die EU-Genehmigungen für alle Bauteile nach den letztgültigen Bestimmungen nachgewiesen werden - für Rahmen, Lichtanlage, Abgasanlage, Bremsanlage, ... - eben Alles, also unmöglich.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 7. Oktober 2019 13:33

Hallo Frankie,
das ist alles fast richtig was du schreibst, bis auf den Beiwagen, um den es hier im Beitrag geht.
Palmer, Manuals, etc. sind sowieso Pflicht.

Und, genau das ist auch mein Ansinnen: "... keep it on the road!"
Schönen Gruß,
Klugscheißer Harry
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon motorang » 7. Oktober 2019 14:26

Wie gesagt ... Löw. Die Prüfung ist an den Wohnsitz des besitzers gebunden. Aber ein Besitzerwechsel, Prüfung, und Rückkauf ist nicht verboten.
Und die Handhabung der Vorschriften hat einen gewissen Ermessensspielraum, einerseits hat da der Prüfer Freiheiten und dann gibt es dann noch je nach Prüfstellen(-leitung) Unterschiede.

Bei den Grazern kommt mir immer schon vor, dass die noch den alten Geist eines KuK-Amtsgebarens leben.
Der Antragsteller als Bittsteller. Bis die sich als Servicestelle sehen, die einem Steuerzahler bei der Umsetzung eines Vorhabens nach Möglichkeit entgegen kommen, fließt noch sehr viel Wasser die Mur runter.

Deine Aussagen aus dem letzten Beitrag sind in diesem Licht zu sehen.
Es gibt aber auch beiwagenfreundliche Prüfer und Prüfstellen. Wie gesagt, eine Reise wert.

Das mit den EU-Genehmigungen ist soweit korrekt, wenn Du gar nichts über das Fahrzeug hast.

Wenn Du Fahrzeugpapiere aus irgendeinem EU-Land hast, müssen sie Dir das Fahrzeug so wie es ist zulassen (was halt mit den Papieren übereinstimmt).

Ich PN Dir mal meine Telefonnummer ...

Beste Grüße
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon dreckbratze » 7. Oktober 2019 19:01

ach gott, österreichische zulassung :roll: . ist an mir vorbei gegangen. na dann viel glück!
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon motorang » 8. Oktober 2019 08:42

Deswegen ist die einfachste Lösung: in einem anderen EU-Land in Verkehr bringen, dann als Gebrauchtfahrzeug nach A importieren - mit EU-Papieren. Dann kann selbst unser Amtsschimmel nicht aus. Wenn da eine Händlerrechnung vorliegt wird die auch vom FInanzamt akzeptiert (Stichwort NoVA), bei Kauf von privat verlangt das Finanzamt gern ein Wertgutachten das alleine schon ein paar hundert Euro kosten kann.

Ergo: Das Gespann einem Gespannbaubetrieb temporär verkaufen, der macht die notwendigen Dinge um das Ding in D zuzulassen, dann Rückkauf des typisierten Gespanns, Import nach A, Vorführung bei der Landesregierungs-Prüfstelle am Wohnort, Einzelgenehmigung (dann auch nicht historisch möglich), Nova zahlen (oder nachweisen dass der Hobel älter als 30 Jahre ist für NoVA-Befreiung), allerdings gilt da das Datum der Erstzulassung ...

Früher (?) wurde in D das Baujahr des Rahmens für das Datum der Erstzulassung herangezogen, in Österreich wurde hingegen (zumindest in Graz weiß ich das aus erster Hand) argumentiert, ein Gespann sei ein eigener Fahrzeugtyp, daher wäre jeder Gespannumbau als Neufahrzeug zu behandeln und müsse die aktuell gültigen Normen für Neufahrzeuge erfüllen, diese müssten in Gutachten nachgewiesen werden (Sicherheit, Abgase, Lärm) - ein Todesurteil für jeden klassichen Gespannumbau eines Gebrauchtfahrzeugs. Ob sich da inzwischen etwas geändert hat weiß ich nicht.

Österreich ist halt kein Gespannland. Ich glaub derzeit gibt es keinen einzigen Gespannbauer mehr. Der Andreas Öttl hat aufgehört, Congenia importiert meines Wissens nur, der Lolo macht glaub ich auch nix mehr. Und das war es auch schon. Der Rest ist entweder importiert oder von Einzelkämpfern technisch einzelabgenommen, soweit mir bekannt funktioniert das nur nördlich des Alpenhauptkamms. Hier unten wird lieber verhindert als ermöglicht ...

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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 8. Oktober 2019 09:42

Ja, die Landesverhinderungsstelle ist halt eine Posten-Versorgungsstelle und das Beamtenreich wehrt sich eisern gegen eine Privatisierung. Nur die jährlichen Prüfungen ("Pickerl") und Zulassungen können derzeit von Werkstätten und Versicherungen erledigt werden.
Ich hoffe, das wird sich einigentages ändern - vielleicht kann der S. Kurz was ändern/einsparen?

http://blattform.info/gecco/Oefeningen%20Rotterdamse%20motorpolitie%20(1948).mp4
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 30. Oktober 2019 17:45

Katastrophe!

Ich hab mich jetzt wirklich bemüht um einen Überprüfungstermin bei der Landesprüfstelle hier in Graz zu bekommen.
Mehrmals telefonisch, 2x persönlich vorgesprochen - nichts geht mehr, angeblich wegen "Umstellungen"!
Ich soll im nächsten Jahr noch mal nachfragen. Und - es ist nicht klar, ob ich für den Sommer oder den Herbst oder überhaupt einen Termin bekomme ...

Soetwas gibt es ohne Konsquenzen nur in der selbstherrlichen Beamtenschaft.

Weiß jemand einen Ausweg, um dieses "Theater" zu umgehen?

Gruß, Harry
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon UKO » 30. Oktober 2019 17:47

Steht doch hier.

motorang hat geschrieben:Deswegen ist die einfachste Lösung: in einem anderen EU-Land in Verkehr bringen, dann als Gebrauchtfahrzeug nach A importieren - mit EU-Papieren. Dann kann selbst unser Amtsschimmel nicht aus. Wenn da eine Händlerrechnung vorliegt wird die auch vom FInanzamt akzeptiert (Stichwort NoVA), bei Kauf von privat verlangt das Finanzamt gern ein Wertgutachten das alleine schon ein paar hundert Euro kosten kann.

Ergo: Das Gespann einem Gespannbaubetrieb temporär verkaufen, der macht die notwendigen Dinge um das Ding in D zuzulassen, dann Rückkauf des typisierten Gespanns, Import nach A, Vorführung bei der Landesregierungs-Prüfstelle am Wohnort, Einzelgenehmigung (dann auch nicht historisch möglich), Nova zahlen (oder nachweisen dass der Hobel älter als 30 Jahre ist für NoVA-Befreiung), allerdings gilt da das Datum der Erstzulassung ...

Früher (?) wurde in D das Baujahr des Rahmens für das Datum der Erstzulassung herangezogen, in Österreich wurde hingegen (zumindest in Graz weiß ich das aus erster Hand) argumentiert, ein Gespann sei ein eigener Fahrzeugtyp, daher wäre jeder Gespannumbau als Neufahrzeug zu behandeln und müsse die aktuell gültigen Normen für Neufahrzeuge erfüllen, diese müssten in Gutachten nachgewiesen werden (Sicherheit, Abgase, Lärm) - ein Todesurteil für jeden klassichen Gespannumbau eines Gebrauchtfahrzeugs. Ob sich da inzwischen etwas geändert hat weiß ich nicht.

Österreich ist halt kein Gespannland. Ich glaub derzeit gibt es keinen einzigen Gespannbauer mehr. Der Andreas Öttl hat aufgehört, Congenia importiert meines Wissens nur, der Lolo macht glaub ich auch nix mehr. Und das war es auch schon. Der Rest ist entweder importiert oder von Einzelkämpfern technisch einzelabgenommen, soweit mir bekannt funktioniert das nur nördlich des Alpenhauptkamms. Hier unten wird lieber verhindert als ermöglicht ...

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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 30. Oktober 2019 22:53

Ja UKO, lesen kann ich noch ...
Nur, alles was da steht ist noch immer nicht unbedingt richtig oder zielführend.
Auch bei einem komplizierten und kostspieligen Deal, zB über D, muß ich dann immer noch bei unserer Prüfstelle anstehen zwecks Einzelgenehmigung. Da macht ein solcher Umweg keinen Sinn, nur Zusatzkosten und zuletzt noch 20% Einfuhrumsatzsteuer vom Schätzwert (Sachverständigengutachten über vergleichbare "Historische Fahrzeuge" mit sehr hohem Versicherungswert) und und und ... locker 6.000,- für "nichts", die zuvor notwendige Restauration zur Anerkennung eines Historischen Fahrzeugs kostet laut meinem Mechaniker nochmal 15.000,-
also alles ziemlich sinnlos.
Leider bin ich der Behörde machtlos ausgeliefert.
Ob auch geistlos, weiß ich noch nicht.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon klimax » 31. Oktober 2019 06:02

Hallo
Der Andreas hat doch recht ausführlich einen möglichen Weg Beschrieben, kontaktier doch einfach mal den Löw, so lange der noch was macht.
Und dann kannste weiter deinen Unmut äußern, oder nicht.
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon Zimmi » 31. Oktober 2019 08:55

Der vom Andreas skizzierte Weg...
motorang hat geschrieben:Das Gespann einem Gespannbaubetrieb temporär verkaufen, der macht die notwendigen Dinge um das Ding in D zuzulassen, dann Rückkauf des typisierten Gespanns, Import nach A, Vorführung bei der Landesregierungs-Prüfstelle am Wohnort, Einzelgenehmigung (dann auch nicht historisch möglich), Nova zahlen (oder nachweisen dass der Hobel älter als 30 Jahre ist für NoVA-Befreiung), allerdings gilt da das Datum der Erstzulassung ...

...erscheint mir deutlich einfacher billiger als das, was Du, lieber v2_harry, beschreibst. Zumal beim Baujahr der Harley (Du schrubst 1943 - das würde in Deutschland dann für das ganze Gespann gelten!) die Nova dann wegfallen würde. Und historisch zulassen müsstest Du die Kiste auch nicht. Ich glaub, der Andreas weiß, wovon er schreibt, da er das entweder schon selber gemacht hat oder mit anderen zusammen durchlitten hat. ;)

Nichts für ungut...
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Re: Bitte um Infos zu Hollandia-Harley Gespann

Beitragvon v2_harry » 31. Oktober 2019 10:01

Ja, danke Zimmi.
Die Ratschläge sind gut gemeint, speziell der Weg wie von motorang vorgeschlagen, führt aber definitiv nicht zum Ziel.

Und klar, dass ich schon vor einiger Zeit diesbezüglich mit Hrn. Löw in Kontakt war - ergebnislos.

Und eine Anmeldung geht bei uns definitiv nur über die Landesprüfstelle und SV-Gutachten, egal woher das Gespann kommt, und ausschließlich als "Historisches Fahrzeug".
Für eine normale (neue) Strassenverkehrs-Zulassung mit all den Auflagen nach den letztgültigen Vorschriften ist das Gespann eben nicht geeignet. Eine Umrüstung wäre wirtschaftlich und technisch auch nicht sinnvoll. Ebenso würden dann die EU-Prüfzeugnisse vom Generalimporteur für alle Bauteile gefordert werden usw...

An der Landesprüfstelle führt offensichtlich kein Weg vorbei, wie geschrieben, egal ob das Gespann eingeführt oder sonstwie definiert wird. Nur von dort kann eine Zulassung erfolgen.

Die einzig denkbare Alternative wäre evt. der Kauf einer gültigen Zulassung, um dann den Motor mit der passenden VIN einzubauen. Aber woher bekommen?
Gruß, Harry
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