Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Für nicht-technische Gespannthemen, Fahrtechnik, Literatur, Gesetze, ...

Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 17. Januar 2020 18:28

Hallo Gespannfahrer,

hier spricht ein blutiger Anfänger zum Einen vom Abholen und zum Anderen von seinen ersten 1200 km auf dem Dreirad.

Bisher: ca. 8 Jahre Solomaschine, eine brave V-Strom 650, ganzjährig. in den letzten zwei Jahren ca. 36.000 km, bei Wind und Wetter.
Dann: Umstieg auf Dreirad (BMW r1100r, Bj. 1998, mit Sauer und Müller-Boot "Wing")
Warum: Die beste aller Ehefrauen (frei nach Kishon) hat sich das gewünscht, denn sie will selber fahren und auf der Solomaschine traut sie sich das mit Gepäck und meinen 78 kg nicht zu.
Ich: Okay acht Jahre Solo sind auch gut und warum mit über 65 Lenzen auf dem Buckel nicht mal was Neues wagen.
Weiterbildung: Lesen, lesen, Buch und Internet und dabei Information von völlig unbekannten Gefahrensituationen kennen lernen.
Aber: Grau ist alle Theorie!

Abholung der Maschine und meine Gedanken, Eindrücke dazu, incl heute:
1.) Die erste Runde im Hof: "Mein Gott, was hab' ich getan"
2.) Dann kommen die ersten 30 Kilometer im Verkehr. Mit 20km/h bis 50 km/h bin ich das rollende Verkehrshindernis schlechthin (und noch 170 km bis nach Haus)
3.) Auf der Bundes- und Schnellstraße überholt mich alles (Außer Fußgänger und Radfahrer)
4.) Na endlich, die Autobahn, also schön rechts bleiben, damit mich die LKWs gut überholen können (Mittlerweile fahr ich 80 km/h)
5.) Ca. 5° Celsius, schei...kalt, aber die Maschine hat Heizgriffe (Gott sei Dank)
6.) Nach drei Stunden mit Kaffepausen endlich die Ausfahrt in "greifbarer" Nähe (Die LKWs überholen mich nur noch wenn ich will, bin bei 100 km/h angekommen)
7.) Enge Kurven auf der Landstrasse (Ich bin sehr, sehr vorsichtig)
8.) Aha, die Fahrbahn kann ja richtig schräg sein (Uuuuuh, füllt sich nicht so prall an)
9.) Dann bin ich ich endlich zuhause (Na endlich!!!)
10.) Der Alltag: Im Stadtverkehr mitschwimmen geht ganz gut, über Bordstein fahren ist nicht so doll: Die Maschine kippt .... natürlich nicht!
11.) Enge Rechtskurver bringen mich manchmal ins Schwitzen, ich kippe .... natürlich nicht!
11.) Abschüssige, geneigte Fahrbahnen mit Kopfsteinpflaster und enge Kurven in der Altstadt fordern die Oberarme und den Gleichgewichtssinn
12.) Im Stadtverkehr mitschwimmen geht langsam immer besser
13.) Nach einem Monat und 1200 km: Macht zunehmend mehr Spaß
14.) In stillen Stunden: Ich muss noch verdammt viel lernen
15.) Ab März kommt ein Training (Frau und ich) mit einem Fahrlehrer, der selber Gespann fährt

Fazit:
Ich bin längst nicht so schnell unterwegs wie letztes Jahr. In die Kurve legen ist jetzt vorbei.
Jetzt bewege ich mich mit 80km/h, ab und zu auch 100/km, aber da bläst der Wind zu stark.
Und ein Windschild will ich nicht mehr, mein Gespann gefällt mir so besser.
Es ist gemütlicher geworden, ich fahr' deutlich langsamer aber bewusster. Und die Verkrampfung wird auch weniger.
Wenn mich jemand fragt, ob ich die Solomaschine vermisse: Ja, manchmal, aber es stört mich nicht.
Es ist ein schönes Gespann und ein anderes Fahren.

Grüße an alle Könner und Anfänger

Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Einzylinderfahrer » 17. Januar 2020 18:39

Hallo Namensvetter,
so oder ähnlich wie Du es beschreibst ist es wahrscheinlich den meisten von uns ergangen - mir jedenfalls. Du gehst das sehr vernünftig an :smt023 . Die gefährliche Phase kommt ja, wenn man denkt "jetzt kann ich´s."
Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Gespannklausi » 17. Januar 2020 19:04

Ja, Uli, war bei mir auch so ähnlich! Du meinst die "Flegelphase"?!
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 17. Januar 2020 20:02

Naja, die Flegelphase ist wahrscheinlich die, wo man glaubt: Jetzt geht's, ich hab's geschafft!!!
Ich hoffe, dass mir meine Vernunft bei zu kräftigem Übermut "in den Allerwertesten" tritt :grin:
und zwar kräftig.

Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon FietePF » 17. Januar 2020 22:00

Hallo Uli,
du fährst eine gute Strategie :smt023
Herzlich willkommen und viel Spaß
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Der Harzer » 20. Januar 2020 09:20

Willkommen und Gruß aus dem Südharz

Frank
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon gd926 » 20. Januar 2020 10:04

Willkommen!
Liest sich gut was du da machst.
Wenn die Oberarme gefordert sind ist evtl. der Lenkungsdämpfer zu stark.
Hatte ich auch mal.
Die Gespannbauer lassen sich spezielle LD fertigen sieht aus wie vom Auto ist weniger stark gedämpft.
Gruß Günter

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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 20. Januar 2020 10:21

Danke für den Lenkungsdämpfer-Tipp.

Ich probier's mal, hab' aber Sorge, dass das Pendeln stärker wird.

Eventuell liegt es aber auch an meiner (unbewusst?) verkrampften Fahrweise. Ist wohl manchmal der Fall. Noch :grin:

Grüße Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Stephan » 20. Januar 2020 11:57

Keine Sorge. Es kann auch einfach mangelndes Training sein. Das kommt noch. Wobei, bei langsamer Fahrt, kurz über Schrittgeschwindigkeit, ein leichtes Pendeln, könnte auch an der Einstellung des Gespanns liegen.

Zudem ist Gespannfahren mehr körperliche Arbeit, als Solofahren.


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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Der Harzer » 20. Januar 2020 15:42

Was auch eine große Hilfe ist, so war es zumindest bei mir, einen erfahrenen Gespannfahrer voraus fahren lassen und schauen was der macht. Wie er die kurven vorbereitet das Gewicht verlagert und so etwas.

Gruß
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 20. Januar 2020 18:16

Ja Frank,

das ist eine gute Idee, aber da muss ich warten bis März.
Dann habe ich quasi meinen Fahrlehrer mit Gespannerfahrung "vor Ort".
Es bleibt also spannend.

Gruß aus Franken

Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Heike » 22. Januar 2020 09:39

Willkommen und viel Spaß bei deinen Ausfahrten. Bei deinem Text musste ich schmunzeln und direkt an meine erste Heimfahrt denken. Da hab ich Blut und Wasser geschwitzt bis ich zu Hause war. Und meine Töchter eine im Beiwagen die andere hintendrauf fanden es prima.
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Crazy Cow » 22. Januar 2020 10:55

Hallo Uli,

willkommen und viel Spaß noch. Wenn die Maschine ruhig ist, lass den Lenkungsdämpfer mal schön wie er ist. Mit der Zeit bekommst du den Schwung raus, wie gelenkt wird. Wenn die Maschine breit bereift bist, bleibt der Aspekt Armarbeit speziell beim Links-vom-Hof-runter-anfahren erhalten. Auch beim Anfahren und Linksabbieger an der Ampel. Meine Technik: Geradeaus Anfahren und erst beim Auskuppeln und schalten in den zweiten Gang lenken. Das sieht zwar von außen ulkig aus, Haken schlagen, geht aber easy. Bei höherer Geschwindigkeit wirst du mit der Zeit zum Lenken den Gasgriff zur Hilfe nehmen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 22. Januar 2020 13:36

Hallo Dreiradler,

ich möchte mich bei euch allen für die hilfreichen und "mutmachenden" Beiträge bedanken, das hilft mir echt weiter.

mit den besten Grüße aus Franken

Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Blaue Elise » 22. Januar 2020 13:39

Seit ich Gespann fahre habe ich viel weniger "Rücken".
Ein bischen Hilfe durch den Gasgriff geht ebenfalls schon.
Es braucht halt Zeit, Übung und etliche Kilometer.
Immer mit der Ruhe, dann wird das schon.
Allerdings fühle ich mich auch nach der dritten Saison immer noch als Fast-Anfänger.
Nicht mehr ganz so blutig, habe aber noch viel zu lernen.
Vor Übermut bewahrt mich die Größe unseres Reisebusses :D , aber am Meisten
bremst mich mein Beifahrer bzw. das Wissen um die Verantwortung über ihn.
Zu schnell ist es ihm allerdings auch noch nicht gegangen.... :smt025
Zumindest kamen bisher keinerlei Klagen. Und Spucktüten waren auch noch nicht nötig.
Hmmm, bin ich vielleicht doch zu langsam? :smt017
Nachdenkliche Grüße
Lieserl
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Einzylinderfahrer » 22. Januar 2020 20:28

Crazy Cow hat geschrieben:Hallo Uli,

willkommen und viel Spaß noch. Wenn die Maschine ruhig ist, lass den Lenkungsdämpfer mal schön wie er ist. Mit der Zeit bekommst du den Schwung raus, wie gelenkt wird. Wenn die Maschine breit bereift bist, bleibt der Aspekt Armarbeit speziell beim Links-vom-Hof-runter-anfahren erhalten. Auch beim Anfahren und Linksabbieger an der Ampel. Meine Technik: Geradeaus Anfahren und erst beim Auskuppeln und schalten in den zweiten Gang lenken. Das sieht zwar von außen ulkig aus, Haken schlagen, geht aber easy. Bei höherer Geschwindigkeit wirst du mit der Zeit zum Lenken den Gasgriff zur Hilfe nehmen.


Was auch hilft: Beim Anhalten an einer Kreuzung mit dem letzten Meter den Lenker schon mal in die gewünschte Fahrtrichtung einschlagen.
Uli
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Boxer+Boot » 14. Februar 2020 14:21

Hallo an alle und man lernt nie aus.

Hab' jetzt ca. 2500 km runtergespult unter anderem die letzten 900 km auf der Autobahn.
Musste sein, wegen Fahrzeit.

Anfangs dachte ich es wird langweilig, bis ich dann in eine ausgeprägte Spurrille gekommen bin.
Mein lieber Mann! Das hat ganz schön am Lenker "gezogen".
Und bei meiner Minimal-Erfahrung und etwas über 100 km/h war das nicht lustig.
Aber das Gespann lag sauber auf der Strasse, es folgte halt nur der Spurrille.
Mir ist bei 3 Grad so richtig schön warm geworden, ging alles ganz schnell.

Wie heißt es doch: Die Strasse lesen!
Jaja, bei Landstrassen mach' ich das, aber bei Autobahnen ... (fuhr' ich wenig bis gar nicht)?
Da is' doch alles immer so schön plan. Von wegen!!

Anyway: Wieder was gelernt.
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Slowly » 14. Februar 2020 16:01

Ein UNI-Köln-Sportprofessor und Gespannfahrer hat mit seinen Studenten ermittelt,
daß Gespannfahren kalorienverbrauchsmäßig einem leichten Jogging entspricht.
Er hat sich auch um optimale Sitzhaltungen auf unseren Dreirädern gekümmert,
so daß sich jeder Fahrer individuell an seinem "Sportgerät" einmessen kann.
Bei mir hatte sich nach einem 3/4 Jahr Fahrpraxis die Rückenmuskulatur auffallend angenehm entwickelt.

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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon dreckbratze » 14. Februar 2020 16:03

locker am lenker und laufen lassen, so lange du in der spur bleibst. die rinnen von den lkw passen ebenso nicht zur spurweite eines gespanns. :grin:
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Blaue Elise » 14. Februar 2020 17:11

Slowly hat geschrieben:Ein UNI-Köln-Sportprofessor und Gespannfahrer hat mit seinen Studenten ermittelt,
daß Gespannfahren kalorienverbrauchsmäßig einem leichten Jogging-Tempo entspricht.
Er hat sich auch um optimale Sitzhaltungen auf unseren Dreirädern gekümmert,
so daß sich jeder Fahrer individuell an seinem "Sportgerät" einmessen kann.
Bei mir hatte sich nach einem 3/4 Jahr Fahrpraxis die Rückenmuskulatur auffallend angenehm entwickelt.

SL 8) LY

Kannst Du da mal was Genaueres schreiben?
Würde mich interessieren, auch wenn ich bei unserem Gespann da ziemlich gebunden bin.
Gruß Lieserl
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon blacknorge » 14. Februar 2020 17:16

Uli, du bist auf einem guten Weg!

Mein 1. Gespann war eine MZ TS250 mit dem legendären Superelastik-Seitenwagen. Übernahme Anfang November 1983 am frühen Abend im Nieselregen auf der BAB-Raststätte Gütersloh Nord (bis dahin war ich bei einem Freund als Sozius auf ner Solo mitgefahren). Meine Gespann-Erfahrung war nahezu=Null. Das wäre mir dann auch fast auf der engen Abfahrt Oelde zum Verhängnis geworden. Es folgten viele Kilometer mit teilweise unfreiwilligem, zunehmend aber freiwilligem Beiwagenrad in der Luft. Bereits nach Weihnachten 1983 folgte die erste Wintertour nach Schweden ...

Nach einem weiteren MZ-Gespann folgten wieder reine Solo-Jahre und seit 2010 dann meine Guzzizeit mit Solo und Gespann "nebeneinander", wobei es immer mehr zum Gespann tendiert.

Dir und deiner Frau viel Spaß und eine gute Gespann-"Erfahrung"

Borni
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Stephan » 14. Februar 2020 19:13

Spurrillen?!? Jep, ich merke es wieder im Urlaub hier in UK. Da steht das Gespann nicht richtig für. Was in Europa passt, sorgt hier für Rückenverspannung. . .



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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Slowly » 15. Februar 2020 18:48

Blaue Elise hat geschrieben: ... Kannst Du da mal was Genaueres schreiben? ...

1. Trittbretter statt Fußrasten.
2. Körper-Sitzhaltung fast senkrecht mit leichter Neigung nach vorn ,
so dass die Wirbelsäule s-förmig auf dem Steißbein sitzt - also federnd, weder rundbuckelig noch hohlkreuzig.
3. Die Arme vorne leicht nach unten neigen und an den Ellbogen anwinkeln.
4. Die Hände entspannt auf den Griffen so anlegen, daß man sich zwischen Ellbogen und Mittelfinger eine gerade Linie vorstellen kann. Hierbei den Lenker natürlich in Stellung "Gerade aus" bringen.
5. Sitzfläche etwas höher als die Knie-Oberseiten.

Als ich das etliche Monate befolgt hatte, konnte ich auch nach langen Tagestouren beschwerdefrei absteigen mit dem angenehmen Gefühl,
eine gesunde Sportart zu treiben, wie ein Jogger.

Ich erinnere mich auch noch, dass der UNI-Mann nach Feierabend einer befreundeten Fahrschule dienlich war.

Gruß,
Hartmut
Zuletzt geändert von Slowly am 16. Februar 2020 19:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon UKO » 16. Februar 2020 17:59

Auf dem Goldschwein sitzt man hinter dem Lenker Bolzengerade. Bei längeren Strecken sackt man dann zusammen und hat einen Rundrücken. Nicht gut, sorgt für Verspannungen. Ich liebe mittlerweile meine Rentnerdeichsel. Hinter der sitze ich wie von Hartmut beschrieben. Von Trittbrettern halte ich allerdings nix. Man hat keinen Halt auf den Dingern.
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Stephan » 16. Februar 2020 20:10

Naja, ich red' zwar von Sport wenn ich mit dem alten Gespann in's G'birg fahr. Aber das halt ich für schwer übertrieben. Sonst wäre Treppensteigen auch als Sport anerkannt. Oder der Hausfrauen-3-Kampf.

Muß da nicht wenigstens 'n bisken der Puls für steigen?

Ne' Leute. Da muss schon bisken mehr passieren. Da machen wir uns was vor.

Ich geh jetzt zum einarmigen Stemmen.

Das mit dem Rundrücken musste mal drauf achten Uko, so sitzen Männer auf Moped. Frauen drücken den durch. Immer? Immer?


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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon UKO » 17. Februar 2020 17:24

Also mit meinem Gespann Kurven schnell fahren ist definitiv Sport und zwar für die Nacken und Schulterpartie. Ich denke je breiter die Reifen vorne sind, desto schwerer geht die Lenkung.
Sport muss ja nicht immer heißen das der Puls steigt. Dann wären wir bei Cardio.

BtW: Wer oben wohnt lebt gesünder. Ist angeblich wissenschaftlich erwiesen.
Schreibt einer der im 3ten Stock wohnt.....ohne Fahrstuhl. :D
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Slowly » 17. Februar 2020 19:08

UKO hat geschrieben: ... Wer oben wohnt lebt gesünder. Ist angeblich wissenschaftlich erwiesen.
Schreibt einer der im 3ten Stock wohnt.....ohne Fahrstuhl. :D

Das stimmt, lieber Uwe,
dann könntest du dich für diesen sehr athletischen Sport zunächst für Deutschland interessieren:

https://www.towerrunning-germany.de/sta ... mpfe-2020/

und später bei internationalen Wettbewerben bis ins Empire State Building.
Angefangen hat das 1905 auf dem Eiffelturm.

Gruß,
Hartmut,
dem seine 56 Treppenstufen im Wohnhaus vom Keller bis zum Dachboden trotz seiner 81 Jahre immer noch gut tun.
Sollte mir jemand einen Treppenlift schenken, wird der sofort zum Material-, Werkzeug- und Bierkisten-Lift umgebastelt;
denn mein Amboß, Schweißtrafo, 5-to-Winde und Vorschlaghammer werden von Stufe zu Stufe immer schwerer.

:pidu:
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon dreckbratze » 17. Februar 2020 20:49

mein orthopäde hat mir geraten weniger treppen zu laufen, falls vorhanden einen lift zu benutzen, weniger zu heben und nicht zu knien. :lol:

naja, nur noch 10 jahre.... :roll:
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon FietePF » 17. Februar 2020 21:14

Ich geh jetzt zum einarmigen Stemmen.

Reißen heißt das Stephan, Reißen :D
naja, nur noch 10 jahre.... :roll:

Achim sei dankbar, du bist noch jung :D
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Slowly » 18. Februar 2020 10:53

dreckbratze hat geschrieben:mein orthopäde hat mir geraten ... nicht zu knien. ... naja, nur noch 10 jahre.... :roll:

Ihr habt aber verdammt lange Wartezeiten für Knie-OPs :-D
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Re: Ein Neuer und seine ersten Kilometer

Beitragvon Stephan » 18. Februar 2020 11:58

FietePF hat geschrieben:
Ich geh jetzt zum einarmigen Stemmen.

Reißen heißt das Stephan, Reißen :D
naja, nur noch 10 jahre.... :roll:

Achim sei dankbar, du bist noch jung :D


Ne, sind ja nur 0,2L. Das ist für's Reissen zuwenig. Mit der Knie-OP soll man warten. Meinem Chef habem se
gesagt, das geht nur zweimal und hält nur 15 Jahre. . .


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