Ihr ollen Lästerschnuten
Ich bin ein Nieder_sachse, auch wenn ich mich mal über das ein oder andere Völkchen lustig
mache, so trifft es alle mal . . . aber Gayern ist sooo greß und die Wahrscheinlichkeit eines
Treffers proportional am größten
. . . . und ich zoffe mich für mein Leben gern mit ihnen, sie sind so leidensfähig, nicht solche
Mimosen wie ich armer "mach mich nieder_Sachse" einer bin
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Da ja die meisten hier wohl doch dem älteren Kaliber angehören:
Offen gestanden kotzt es mich an: dieses dumme Gerede der derzeitigen "Generation Z", die
80er Jahre wären langweilig gewesen. Totaler Bockmist.
Hört genau zu, Ihr Zungen gepiercten Techno Hoppler mit Tattoos auf der linken Arschbacke:
Ihr wart nicht dabei! Wir Mit-dreißiger haben sie live erlebt: die Geburt des Synthesizers und
den wahren Soundtrack der 80er, der von Bands wie Depeche Mode, Cure und Yazoo geschrie-
ben wurde.
Wir haben noch mit Midischleifen und Oszillographen gekämpft! Wir haben Euer Techno erfun-
den, bei uns nannte sich das aber noch "Wave" und war tatsächlich Musik. (übrigens verwurs-
ten Eure DJ´s die Dinger noch heute zu einer Art musikalischer Cannelloni mit schwülstiger
Computerbasssosse).
Wir mussten noch keine Angst haben, dass uns Tina Turner mit dem klassischen Seniorenober-
schenkelhalsbruch von der Bühne purzelt und wir haben Madonna noch mit festen Brüsten und
ohne Baby-Pause gekannt, Ihr Nasen!
Wir verbinden "Kraftwerk" noch nicht mit Solarenergie und wir hatten noch Angst, dass Joschka
Fischer von Holger Börner mit der Dachlatte verprügelt wird. Wir erinnern uns noch an Terroris-
tenfahndungsplakate, auf denen hin und wieder ein Gesicht liebevoll mit Kuli von einem Staats-
bediensteten durchgestrichen wurde . . . .
Die Bundeswehr und die NVA machten noch Spaß, wir kannten ja die Richtung, aus der der Feind
kommt . . . . Zu unserer Zeit fielen Break-Dancer auf den Fußgängerzonen noch hin und wieder
richtig auf die Fresse und Peter Maffay wurde beim Stones-Konzert noch ordentlich von der Büh-
ne gepfiffen. Wir hatten noch Plattenspieler (auf 33 und 45 Umh) und richtig geile Plattencover,
auf denen man die Namen der MUSIKER (und nicht der Programmierer) ohne Lupe erkennen
konnte und die tatsächliche Kunst waren - keine tempotaschentuchgrossen, einfarbigen Book-
lets auf denen gerade noch "nice Price" lesbar ist.
Für uns war eine LP etwas Heiliges, das gepflegt und geliebt werden musste - und keine CD -
Plastik - Wegwerfware, die so robust ist, dass man sie durchaus auch als Bierglasuntersetzer
verwenden kann. Bei uns erkannte jeder sein Eigentum noch an den individuellen Kratzern.
Wir haben kein "Big Brother" geguckt sondern "Formel 1", wo es eine ganze fette Stunde wirklich
gute Musikvideos zu sehen gab, die das Lied untermalten, wir hatten kein MTV mit degenerier-
ten CD - Werbespots nötig.
Wir haben uns "Wiedersehen mit Brightshead" rein gezogen und schleppten dann Teddies in Dis-
kotheken und ließen uns die Haare seitlich ins Gesicht fallen - ohne diese beknackten, umge-
drehten Baseballmützen oder Wollhauben.
In unseren Hosen konnte man sehen, ob einer einen Hintern hatte, heute hängt der Arsch ja bei
jedem von Euch in der Kniekehle der ach so tollen Adidas-Jogginghose.
Bei uns haben sich keine Neonazis mit Türken gekloppt, sondern Punks mit Teds, Teds mit Popp-
ern, Popper mit Ökos und Ökos mit der Polizei . . . . Und wer einen Führerschein hatte, fuhr als
erstes einen Käfer oder einen Döschövö, bei dem Dellen von Individualismus zeugten, Ihr Opel -
Corsa - Popel!
Und weil ihr gerade im Leistungskurs Informatik sitzt: die AC/DC Einritzungen auf den Tischen
sind von UNS - und es geschieht Euch nur recht, wenn ihr glaubt, dass die Dinger aus dem Phy-
siksaal kommen, wo irgendein findiger Schüler seinerzeit die Abkürzung für "Starkstrom /
Schwachstrom" in die Bank gemeißelt hat !
Also erzählt uns nichts über die 80er. Und ja, hiermit entschuldige ich mich, auch im Namen mei-
ner Altersgenossen, für Modern Talking. Das haben wir nicht gewollt . . .