3. Februar 2008 15:44
Hier mal eine kleine Auswahl:
Im Norddeutschen und teilweise in der Pfalz/Kurpfalz, aber auch vereinzelt im Badischen und Bayerischen, ruft man „Ahoi“.
Der Ursprung liegt in der Schifffahrt: Die Mannschaft des Narrenschiffs im Karnevalsumzug
begrüßt das närrische Volk am Straßenrand mit „Ahoi“ und wird mit demselben Ruf zurückgegrüßt.
Dieses Wort bedeutet in der tschechischen Sprache „Hallo“.
Baden-Württemberg Die Mitglieder der Narrenzünfte in der Schwäbisch-Alemannischen Fastnacht
haben je nach Zunft meist unterschiedliche Narrenrufe.
Einige Beispiele sind:
Ali – Gero Narrenzunft Ailingen seit 1969, bedeutet: Ailinger Gehrenmännle (Hauptfigur der Ailinger Fasnet)
Schnarragges – Heidenei Narrenzunft Kißlegger Hudelmale
Breisgau – Ofaloch Plätzlerzunft Altdorf Weingarten
Hoorig, hoorig – isch dia Katz Katzenzunft Meßkirch, Narrenzunft Leutkirch, …
Gockelores – Kikeriki Narrenzunft Seegockel Friedrichshafen
Ajoo! Emmendingen seit 1939
Komma Gschwomma! Stuttgart-Hofen
Narri – Narro Mittlerer Schwarzwald, Bodensee, Schwäbische Alb
Ho Narro Konstanz am Bodensee So wird in Konstanz insbesondere zum Hemdglonker gerufen
Hoja Eberbach/Neckar
Monte Miau Waldkatzenbach am Katzenbuckel
Hella, Hella Gamundia Schwäbisch Gmünd
Alla Hopp Karlsterner-Hexenzunft Nördlichste Hexenzunft im Ländle, gegründet 1996
S'Ahoi Mannheim (Stichler)
Sandhase Hopp, Sandhase Hopp, Sandhase Hopp Hopp Hopp Mannheim (Sandhase)
Bier im Gral – Argental Kreuzritter vom Argental Tettnager Narrenverein, gegründet 2004
A-HA Esslingen
Aiau! Philippsburg
HAU-HU Neuhausen (Enzkreis)
Bayern Hio
So rufen die Narren in den Faschingshochburgen von Bayerisch-Schwaben, wie z. B. Kötz,Burgau,
Unterknöringen, Offingen, Jettingen und Haldenwang.
Bluntz Blautz
Schlachtruf der Faschingsgesellschaft Laudonia in Lauingen (Donau)
Wo na – Do na
Schlachtruf der Lustigen „Allgäuer & Gschnaidtweible“ des Faschingskomitee Kimratshofen[1]
Prozele Hom Hom!
Die „Dabbefänger“ des Carneval Club Dorfprozelten e. V. (CCD) am Bayerischen Untermain beantworten den Ruf
„Prozele“ (Dorfpozelten) mit dem Gegenruf „Ham Ham“ (= heim heim).
Erklärung: Die Gemeinde Dorfprozelten am Untermain war eines der größten Schifferdörfer in Deutschland.
Also gab es viele Schiffer im Ort, die öfter in der Fremde waren als zu Hause.
Als sie dort gefragt wurden, wo fahrt ihr denn hin?
Da antworteten sie: Hom! (Heim!)
Berlin Hei-Jo Berlin abgeleitet von den Begriffen Heiterkeit und Jokus.
Franken Halex Bischofsheim an der Rhön
Allamoschee, Allamuschee Effeltrich
AHA Zirndorf, Schwabach, Nürnberg
Helau Fastnachtsverband Franken
Hamburg Hummel, Hummel – Mors, Mors! Hamburg siehe Hamburger Gruß
Hessen siehe auch: Fastnacht im Rhein-Main-Gebiet
Mörlau (Ober-Mörlen)
In Ober-Mörlen gilt bei Narren die Symbiose des Helau mit dem Umgangssprachlichen Namen der Gemeinde „Mörle“.
Der verdreifachte Schlachtruf unterscheidet sich bei den beiden Karnevalsvereinen jedoch.
So heißt es bei der 1. Karnevalsgesellschaft „Mörlau“: „Ein dreifach kräftiges Mörlau …“,
bei dem Mörlauer Carneval Club: „Mirle-Mörlau, …“
Hallau (Offenbach am Main)
In Offenbach am Main rufen die Narren „Offebach – Hallau“.
Zu beachten ist, dass „Hallau“ mit zwei „l“ geschrieben wird, im Gegensatz „Helau“.
Ein Offenbacher Prinz soll einmal zu später Stunde den Ruf nicht mehr so deutlich hinbekommen haben,
und so haben die Gäste dieses „Hallau“ übernommen und beibehalten.
Auch im Stadtteil Bieber wird der Ruf verwendet, hier rufen die Narren „Bieber-Hallau“.
weitere Orte:
Ruf Ort Erklärung/Beschreibung
Diborsch-Äla Dieburg Äla soll der Ruf beim Gänsehüten gewesen sein
Fribersch-Helau Friedberg
Hall die Gail Flörsheim Halte die Pferde! Kommt aus der Zeit, als noch viele Pferdegespanne dabei waren.
Schurri Volkmarsen
Hä-Hopp! Darmstadt
Gud’ Stuss – Ahoi Offenbach-Bürgel
Hie Schlott Griesheim bei Darmstadt
Kikiri – ki Freiensteinau im Vogelsberg Abgeleitet vom Vereinsnamen der am Ende einer langen Nacht 1901 entstand.
Nordrhein-Westfalen und nördliches Rheinland-Pfalz Rheinland Alaaf (Köln, Bonn, Rhein-Erft-Kreis, Kreis Euskirchen, Düren, Eschweiler, Aachen, Andernach, Neuwied, Much)
Kölle Alaaf ist zum ersten Mal in einer Bittschrift des Fürsten Metternich an den Kölner Kurfürsten für das Jahr 1635 schriftlich belegt.
Ursprünglich ein Trinkspruch, ist „Kölle Alaaf“ seit der Erneuerung des Karnevals 1823 der Ruf der kölschen Jecken.
Das Wort Alaaf stammt vom altkölnischen Begriff „all af“ („alles ab“ / „alles weg“) ab.
„Kölle Alaaf“ kann also soviel bedeuten wie „(Außer) Köln alles weg!“ bzw. „Köln vor allem (Anderen)!“.
Es kann aber auch darauf zurück zu führen sein, dass vor der Fastenzeit in der Fastnacht gute Speis und Trank
aufgebraucht werden mussten („all af“ = „alles weg“). Auch in der weiteren linksrheinischen Umgebung von Köln heißt es „Alaaf“, so z. B. „Oche Alaaf“ , rechts des Rheins heißt es dagegen meist „Helau“. Im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, im rechtsrheinischen Bonn sowie im Rheinisch-Bergischen, in Leverkusen und im Oberbergischen rufen die Jecken jedoch auch alle Alaaf. In den „Alaaf“-Gebieten gilt es als unschicklich, „Helau“ zu benutzen.
Abweichend von dieser Erklärung gibt Petri, Friedrich Erdmannn im Handbuch der Fremdwörter, Gera 189619 (18061) auf Seite 35 an: „alaf, alaaf (vom keltischen alaf: Glück), glückauf, hoch, es lebe!, ein niederrheinischer Glückwunsch beim Gesundheitstrinken.“
siehe auch: Kölsch (Sprache)
Aloha (Köln)
Stephan Runge und Claus Vinçon beim „Aloha“-Ruf mit typischer Handbewegung, CSD Köln 2006Die Schwulen und Lesben haben seit 1994 die Rosa Sitzung. Bei dieser Kölner Veranstaltung wird statt Alaaf „Aloha“ gerufen. Dieser Ruf entstand während des CSD in Köln; im Gegensattz zum „donnernden“ Alaaf-Ruf wird er sanft gedehnt in „typisch schwuler“ Manier ausgesprochen.
Helau (Düsseldorf) (siehe dort)
Weitere Orte:
Schweinheim, wutz, wutz Schweinheim (Bad Godesberg)
Kowelenz Olau Koblenz Kowelenz=Koblenz
Malberg Helau Malberg / Westerwald
Alekerch Schepp Schepp Altenkirchen / Westerwald Alekerch = Altenkirchen; Schepp Schepp = vom Schnee schaufeln (scheppen)
Bat Nau Gladbach (Neuwied) =„Was nun?“
Vürbai (un hinne Afjedaut) Neuwied-Irlich
Maak Möt Erkelenz =„Mach mit“
Wat is? Kelz =„Um ene für ene Jeck zu haale“
Halt Pohl Mönchengladbach =„Halt die Stange“
All Rheydt Rheydt =„Alle Rheydter“
Nadda jöhh Herdorf =„Na dann hü!“ (Befehl an den Zugochsen zum Aufbruch)
Mayoh Mayen =„Mayen Hoch“
I-a Unterbach Das Wappen des Stadtteils ziert ein Esel.
Wupp-di-ka Wuppertal
Solig’ lot jon Solingen =„Solingen, lass gehen“
Burger Brezel Burg
Itter, Itter, Helau Hilden Der Itterbach ist ein rechter Nebenfluss des Rheins.
Breetlook Hüls (Krefeld) =Porree; der Legende nach sollen Marktfrauen den Einmarsch französischer Kavallerie durch Werfen von Porree-Stangen verhindert haben.
Trän Drop! Düsseldorf-Niederkassel =Tret drauf!
Eifel Juh-Jah Blankenheim Der Ursprung ist unbekannt, es existiert allerdings ein komplettes Lied hierzu.
Mechernich Alaaf (Mechernich / Kreis Euskirchen)
Oh Äh Blankenheim-Uedelhoven
Alt Joh Bitburg
Majuu Trier
Dajöhh Stadtkyll
Hinter'm Holz Stadtkyll-Niederkyll
Kaulaydi Kordel
Schnack-üss Dahlem-Baasem
Juch-Hei Prüm
Wau Wau Nettersheim
Omm Berg Schüller
O hü Kerschenbach
Mayen Mayoh Mayen
Adde Alaaf Adenau Der Bereich der Nord-Ost-Eifel ist rheinisch geprägt, Alaaf daher obligatorisch
Westfalen Deunda Stadtlohn (vom Plattdeutschen „De unwiesen Dage“, „Die verrückten Tage“)
He, geck, geck Delbrück (vom mittelniederdeutsch „Hallo, Narr“, „Du Narr, du Narr“)
Man teou Steinheim = „Man zu!“
Hasi palau Paderborn
Wuppdika Wuppertal
Rumskedi Beckum bedeutet in der Zigeunersprache "Narrenstadt"; Ursprünglich hieß es: „Rumskedi, die Katte schitt ins Hächsel“; Rumskedi wird heute mit Helau beantwortet ; Der Kater Rumskedi ist Symbolfigur des 500 jährigen Karnevals
Kattfiller! Attendorn Bei der Eroberung der in der Nähe gelegenen Burg Bilstein wurde von den belagernden Attendornern versehentlich eine Katze mit der Armbrust erschossen - "Katt" wie "Katze", "Filler" von "Pfeil".
Holti Holau Hattingen-Ortsteil Holthausen "Holau" als Abwandlung von "Helau" abgeleitet von Holthausen, dem Ortsteil in dem traditionell der Rosenmontagsumzug stattfindet
Hagau logon Hagen von „Hagen lass gehn’“
Colau Cobbenrode
Mantau Bochum
"Ballern" [Kausen, Kreis Altenkirchen]
Niedersachsen GANDERKESEE hinein
HE geit
Ganderkesee (vom Plattdeutschen)
immer jeweils 3 mal
Sachsen Leila – Helau
ist der übergreifende Rufe aller Faschingsvereine der Stadt Leipzig, in Anlehnung an das Maskottchen des Leipziger Karnevals der Löwe.
Rabu
Der Schlachtruf wurde zum ersten Mal am 16. Februar 1958, beim ersten Karnevalsumzug der sächsischen Hochburg Radeburg gerufen. Er ist ein „einfach zweigeteilter Ruf“. Die Vorlage ist „Ra!“ und das närrische Volk antwortet mit „Bu!“ Die höchste Steigerungsform besteht aus drei einzelnen Vorlagen und drei einzelnen Antworten. Das närrische Volk wird aufgefordert zum „dreifach donnernden“ „Ra! – Bu! Ra! – Bu! Ra! – Bu!“
Leipzig ist bekannt für seine aktive Studentenclub- und Studentenelferratsszene Leipziger Studentenfasching.[2] Bei den einzelnen Vereinen gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Rufen, die meist studienspezifisch sind:
Gaudeamus – Igitur Mediziner
TV – Helau Veterinärmediziner (wird 3 mal gerufen)
Bio – Top Biologen
Ba – Hu Bauingeneure
Geld rein – Sau raus Wirtschaftswissenschaftler
Schlau, wie EinStein! Physiker und Geologen (die jeweils 3 mal gerufen werden)
Chemiker wo seid Ihr? – Hier!
Wollt ihr je was anderes sein? – Nein!
Was wollt Ihr dann? Che – mie, Che – mie, Che – mie!
Chemiker
DHfK – dicke da, DHfK – dicke da, DH – FKK Sportler
Sorabija – haleluja, Sorabija – haleluja, Zaklate – fufcich, Zaklate – fufcich, Hej! Sorben
Sachsen/ Anhalt Pfeffer – Salz (3 mal)
lautet der Karnevalsruf in Staßfurt. Er geht auf die Geschichte der Salzstadt Staßfurt zurück, die den ersten Kalisalz-Schacht der Welt beherbergt.
Ku Ka Kö
lautet der Schlachtruf während der Karnevalszeit in der Bachstadt Köthen/Anhalt. Ku Ka Kö steht für Kuh Kaff Köthen.
Saarland Alleh hopp
Im Saarland und vereinzelt in anderen Regionen ist der Ausruf „Alleh hopp“ verbreitet. Er ist abgeleitet vom französischen Begriff „allez hop!“, der in etwa „los geht’s!“ bedeutet. Allerdings betont man das verballhornte „alleh“ nach saarländischer Art auf der ersten Silbe.
Thüringen Technika – Fass die Sau
In Jena beim LNT ruft man „Technika – Fass die Sau, Hussassa – Küss die Sau“. Der erste Teil kam erst in den 1980er Jahren hinzu. Der Ausruf „Technika“ geht dabei auf den Ursprung des Vereins, der früheren Sektion Technologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zurück.
Österreich Villach: Lei-Lei
Klagenfurt: Bla-bla
Straßburg in Kärnten: Dei-dei
Bad St. Leonhard im Lavanttal und Lavamünd: Lei blau
Waidmannsdorf (Stadtteil von Klagenfurt): Wai-wai
Dornbirn: Maschgoro Maschgoro Rollolo
Götzis: Ore Ore
Oberkappel: Ranna Ranna – bå bå, verwendet beim Oberkappler Narrenkastl in Anlehnung an den Fluß Ranna und das Wort „Bach“ (im Dialekt bå ausgesprochen)
Sattledt: Salei
Bodensdorf: Rams-Rams
Spittal an der Drau: He-Lei
Ostbelgien Im deutschsprachigen Teil Belgiens (Ostbelgien) feiert man rheinischen Karneval. Klassische Narrenrufe sind Alaaf, vor allem in Kelmis und Eupen (nahe an Aachen), und Helau im südlichen Teil Ostbelgiens.
Fahr’m dar
In St. Vith, einer Stadt im Süden Ostbelgiens ruft man „Fahr’m dar“. „Fahr’m Dar“ bedeutet soviel wie „Lange ordentlich hin!“
Ist Eurer auch dabei ?
Nein ?
Dann postet ihn doch mal rüber - mit Erklärung bzw. Übersetzung."Halt Pohl!",
SL

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