kommmschmit hat geschrieben:@ Verückte Kuh: Was meinst du mit "Gute Erfahrung habe ich mit einer Trennlage SK Folie zwischen Scheibe und Verdeckauflage" ? Was ist SK- Folie und wo machst du die hin? Auf die Scheibe oder auf die Plane? Wozu?
Hier hat es schon tolle Kommentare gegeben nach dem Muster: ist doch Quatsch, bei mir ist das auch nicht und meine Scheibe ist schon 120Jahre alt.
Fang´mer mal bei den Vorschriften an:
- Scheiben ab 4mm Dicke benötigen keinen Wulst mehr, aber eine gerundete Kante.*
- Plexiglas hat keine Bauartzulassung mehr für Fahrzeuge, auch imho bei Helmen für Verwendung in Fahrzeugen nicht.
- Makrolon(R) o.ä. hat so eine Art Kurzzeit-Bauartzulassung. Der TÜV ist bei jeder HU gehalten den Zustand des Materials zu prüfen. Grundlos?
* Der Scheiben-Radius bei den EZS Einsitzern ist 270mm. Nach der Faustformel würde man dafür ein 2,5mm Material kalt biegen. Die EZS Scheibe ist 3mm.
Zwischen Kunststoffen verschiedener Güte und Härte, auch Lacke, gibt es immer Lösungsmittelaustausch (ausgenommen sind imho PP und PE, bei Delrin, Teflon und Nylon weiss ich nicht). Die Gummikanten wie auch Schläuche und Reifen im Fahrzeugbereich sind schon lange nicht mehr aus Gummi. Der Kautschukanteil ist eher gering. Also auch da sind synth. Weichmacher drin.
Lösungsmittelaustausch führt bei Acrylglas (da leider unsichtbar) und bei Polycarbonat zur Versprödung, Rissbildung und zur Trübung. Das schöne bei PC (PCA) ist, man kann den Alterungsprozess mit bloßem Auge erkennen. Ich habe letztes Jahr 2 zwanzig Jahre alte Plexilichtkuppeln vom Dach geworfen, die sind in 1000 Stücke zersprungen.
Also: SK Folie = Selbstklebefolie (kann man gugeln). Aufgrund der enormen Verwendung im Aussenwerbebereich sind die herstellerseits so eingestellt, dass der Kleber im Gegensatz zur Folie kaum Ausgasung hat, keine Lösemittel freigibt und insbesondere nicht mit Fahrzeuglacken, Plexiglas oder Makrolon tauscht. (alles acrybasierend, also auf unlackiertem GFK schon, da bin ich aus eigener Erfahrung ganz sicher).
Man klebe also eine solche Folie vom Werbetechniker auf die Scheibe und hat damit erst mal acrylverträglich auf Acryl, die Persenning auf der Folie liegt dann Vinyl auf Vinyl, wenn sie nicht aus reinem Nylon ist. Gleiches gilt für evtl Imprägnosen. Die trüben Acrylwerkstoffe auch wunderbar ein. Wir wissen, dass Acrylglas und Polycarbonat zur Herstellung von Kontaktlinsen verwendet werden, weil sie Feuchtigkeit aufnehmen. Sie verdauen also alles was man ihnen nass zu essen gibt, nicht alles bekommt ihnen.
Der Kleber der SK Folien hat übrigens noch andere gute Eigenschaften: er ist so eigestellt, dass er Seife bindet, ja sogar durch sie aktiviert wird.
Warum? Man gibt eine richtig fette Seifenlösung unter die Klebefläche, legt die Folie rein und reibt die Luft mitsamt dem Wasser heraus, das Ergebnis ist tadellos, der Vorgang schnell, nur die Weiterverarbeitung ätzend lang, die Seife verzögert den Klebeprozess, aber die dabei entstehende Klebelösung dringt in jedes Tal der Oberfläche.
Der Lösemittelaustausch zw. Kleber und Folie führt übrigens dazu, dass die Folien im Alter brüchig werden, sich kaum noch entfernen lassen oder sich partiell von der Klebeschicht lösen. Bessere Folien sind deshalb gegossen, hauchdünn (ca 45mü), so dass sie kaum noch eigene Kräfte entwickeln.
Wer´s kann, braucht also keine 3D Carfolien, die Kanäle für die Restluft haben, damit man sie trocken verkleben kann.
Also noch mal: Die Folie wird oben auf die Scheibe geklebt. Basta. Transparente "Steinschlagschutzfolie" ist übrigens aus Polyester. (ca. 200mü)
Ich hab das mal wegen der anderen Folienfreds etwas ausführlicher abgefasst.