Moin Moin
So, nun versuche ich mal unsere Fahrt nach Schweden und Norwegen zusammen zufassen.
Wir sind am 21.1. gegen 14 Uhr mit der Fähre nach Oslo übergesetzt. 19 Stunden waren wir unterwegs. Schon alleine die Fähre war der Hammer. Eine schwimmende Stadt mit allem was dazu gehört. Gigantisch. Viel Pomp und teuer. 6 € das Bier.
Beim Essen könnte man 2x in einer guten Gaststätte essen gehen. Nix desto trotz, ist es einfach mal sehenswert.
Als wir früh gegen 10 Uhr in Oslo ankahmen die erste Entäuschung. Keine Schnee bedeckten Strassen und nur 0 Grad.
Wir waren 5 Gespanne ( 2 BMW`s K 1200 RS, 1 Wasserbüffel GT 750, eine R65 BMW und meine dicke Bertha Gl 1500)auf dem Weg nach Schweden. Kurz hinter Oslo stellte sich doch ein Grinsen auf all unseren Gesichtern ein. Etwa 100 Km von Oslo weg - Schnee bedeckte Strassen und es wurde immer kälter. Also genau das warum wir hier waren. Auf kleinen Strässchen sind wir Richtung Idre gefahren. Es dauerte nicht lange da hatten sich die selbst geschossenen Spikes in das Hinterrad des Wasserbüffel gebohrt. Zwangspause zum Hinterradwechsel. Weiter ging es - mit Sommerreifen!!
Bei - 10 Grad. Es lies sich gut auf der fest gefahrenen Schneedecke fahren, nur die Spurrillen machten mir etwas zu schaffen. Es wurde zunehmend dunkler und es begann zu schneien.
Was die R65 zu einem Ausflug in eine Schneewehe veranlasste.
Linke Seite alle beide Blinker ab, Lenker verbogen dadurch Scheibe gebrochen, Griffheizung ausgefallen und beim Rücklicht war das Plaste in 1000 kleinen Teilen. Die Kniebleche standen wie Parabolspiegen in den Nachthimmel. Dem Fahrer war Gott sei dank nix passiert. Nachdem alles mit Gedult und Spucke reparriert worden war ( natürlich auch mit vielllll Klebeband ) ging es weiter. Gegen 18 Uhr kamen wir In Storbo bei Idre in unserer Unterkunft "Mon Gard" an. Alles auspacken und dann erst mal Abendbrot essen.
Eva die Cheffin hatte für uns gekocht. Lecker.
Jeden Tag ein 3 Gänge Menü. Dabei war Lachs, Braunbär,Renntier und Hackfleisch im Speckmantel.
In den 4 Tagen die wir bei Lars und Eva zu Gast waren unternahmen wir eine Hundeschlitten Fahrt, Fahrt mit dem Schnee Scooter und diverse Ausfahrten auf kleinen Schnee bedeckten Strässchen und Pässen. Die Landschaft ist einfach nur Wow!!! Man kann tagelang laufen ohne einen Menschen zu treffen. Für mich als Hundenarr war natürlich die Fahrt auf dem Hundegespann mit 6 Husky`s das schönste.In den Garagen von Lars konnten wir auch die noch vorhandenen Defekte der "Schneeflocke"( getauft nach ihrem Abgang in die Schneewehe )reparieren.
Die Tage gingen viel zu schnell vorbei!!
Leider wollen Lars und Eva ihr Grundstück verkaufen, und wir wissen nicht ob es bei den neuen Besitzern immer noch so gemütlich und familiär zugeht.
Weiter ging es auf kleinen Stassen, die nicht auf meiner Karte eingezeichnet waren Richtung Tynset. Wir wollten kurz bei der Savalenparty vorbeischauen.
Also waren wir schon wieder langsam in Richtung Oslo unterwegs.
Der zweiten Flug der "Schneeflocke" auf vereister Fahrbahn, ging wieder ohne Personelle Schäden ab. Nachdem uns 2 nette Frauen geholfen hatten die "Flocke" wieder auf die Räder zu stellen ging es weiter den Pass hinauf. Unsere reparierten Teile haben gehalten. Plözlich heftiges Schneetreiben und Sturm. Man konnte keine 5 Meter weit sehen. Wir fuhren immer in der Spur der BMW die mit ihren Spike reifen besser klar kam als wir. Selbst die Stassenbegrenzungen konnte man nicht mehr sehen. Wenn der erste in den Graben gefahren wäre, ich glaube wir wären alle hinterher gefahren, da 0 Sicht. Endlich oben (der Sturm lies nach)standen wir 1,5 Stunden vor einer Schranke und man sagte uns, das erst in 2,5 Stunden wenn überhaupt mit dem Schneepflug zu rechnen wäre. Also rum drehen das ganze zurück.
Unsere lezten Reserven an Essn und Alkohol vernichteten wir in Honnefoss in der Nähe von Oslo (rund 50 km). Wir hatten uns eine Hütte gemietet um nach den doch anstrengenden Tagen noch mal
auszuruhen. Am 31.1. Standen wir wieder vor den Toren des Zollgebäudes in Oslo.
Um hier alle Erlebnisse aufzuzählen wären mehrere Seiten nötig und würde den Rahmen sprengen. Nur so viel, ich würde so fort und immer wieder diese Tour machen. Es ist einfach sehenswert. Die Menschen in Schweden und Norwegen sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Und das sind Erlebnisse die einem keiner nehmen kann - Motorrad fahren bei -20 Grad kann Spass machen vorausgesetzt man hat die richtige Bekleidung.
Übernachtet haben wir auf dem Rückweg in verschiedenen Hütten die man auch im Winter mieten kann.
Ein Gespann hat sich nach dem Aufbruch von Mon Gard von uns getrennt. Denn die beiden wollten weiter zum Nordkap!!!
Das ist dasnächste was ich mir vornehme.
Gruss vom AWO