@Bambi hatte mich damals gefragt, wie ich das denn da drauf bekomme und ich hatte ihm versprochen, es bei passender Gelegenheit mal im Detail zu zeigen.
Mir ging bzw. geht es halt da drum, dass ich nicht gerne auf den Knien oder irgendwie auf dem Boden hocke, wenn ich am Motorrad oder am Gespann schraube.
Für die Solo habe ich eine Hebebühne, die aber für's Gespann zu schmal ist. Man könnte sie zwar modifizieren oder eine breitere kaufen, aber beides kam für mich nicht in Frage.
Für's Gespann wollte ich was haben, was ich schnell auf- und auch wieder abbauen und bei Nichtgebrauch platzsparend unterbringen kann.
Neben dem eigentlichen "Aufbocken" sollte mir die Vorrichtung auch die Möglichkeit bieten, dass Gespann einfach nur drauf stellen und es in der Werkstatt hin- und herschieben zu können, falls ich den Platz brauche, auf dem das Gespann normalerweise steht.
Dafür baute ich mir zunächst 3 solcher Rollwägelchen (Kuller) mit gebremsten Lenkrollen und einem eingelegten Boden aus stabilem Alu-Riffelblech.
Die Kuller werden mit Streben zu einem stabilen Dreieck verbunden.
Zum Einhängen der Streben sind die Kuller mit Bolzen versehen, die eine Querbohrung haben, durch die ein Dauersplint gesteckt werden kann.
Die Einnietmuttern, in die die Bolzen eingeschraubt werden, sind nicht nötig. Sie sind nur deshalb drin, weil ich das ursprünglich mit Schrauben machen wollte, was mir dann aber doch zu lang gedauert hätte, die jedesmal rein und raus zu drehen. Ausserdem hätte ich mich dazu jedes mal hinknien müssen und das war mir zu unbequem. Deshalb habe ich im Nachgang die Schrauben durch die Bolzen und die Federsplinte ersetzt.
Die Splinte sind vollkommen ausreichend, weil es lediglich darum geht, die Kuller an den Eckpunkten des Dreiecksverbands verdrehsicher in Position zu halten. Dazu müssen die Streben nicht verschraubt werden.
Stabilität erhält das Dreieck durch die beiden Flügelmuttern, mit denen die kurzen Streben mit der "Hypothenuse" verbunden sind.
Zu den Lenkrollen ist noch zu sagen, dass das mit den ursprünglich vorgesehenen 50 mm kleinen Gummirollen nicht funktioniert hat.
Der Rollwiderstand war so groß, dass man das Gespann von den Kullern herunter geschoben hat.
Polyamidrollen gibt es in dieser Größe nicht und die Rahmen der Kuller wollte ich nicht mehr ändern, um größere Platten für größere Rollen anzuschweißen.
Deshalb habe ich mir die passenden Rollen aus Polymid kurzer Hand selbst gedreht. Damit funktioniert es jetzt wunderbar.

Wer an einem Nachbau interessiert ist, dem empfehle ich, von Haus aus 80er oder 100er Polyamidrollen zu nehmen.

...Aber jetzt zum eigentlichen Aufbocken

Als erstes wird das Hinterrad angehoben und darunter der erste Kuller positioniert.
In den Kuller wird auch gleich die Längsstrebe eingehängt und einigermaßen parallel zu den Rädern ausgerichtet und auf dem Boden abgelegt.
Jetzt wird das Vorderrad angehoben, der zweite Kuller darunter geschoben, die Verbindungsstrebe eingehängt und das Vorderrad mittig auf dem Kuller abgesetzt.