Mäxchen mit Rahmenbruch...

Mitglieder stellen sich vor.

Beitragvon Mopedfahrer » 16. Dezember 2009 12:59

mäxchen hat geschrieben:
scheppertreiber hat geschrieben:So wie ich das sehe (die Fotos sind nicht so ausführlich) ist zuerst das Rohr
abgerissen, dann hat es die Versteifung angebfetzt (s. Rostspuren).

Das Rohr ist anscheinen die Halterung für das Federbein, da das Rad verm.
durch eine Schwinge geführt wird, dürften Kräfte, die das Rohr nach oben
herausreißen, doch gar nicht auftreten ?

Das ginge nur, wenn das Rohr oben nacht hinten (?) gerissen wurde und
sich an der Versrebung abgestützt hätte.


Ja. Wir haben alles immer wieder durchgespielt und sind auf das gleiche Ergebnis gekommen. Zuerst ist das Rohr abgerissen. Wahrscheinlich jedoch nicht komplett, denn beim Fahren hat man nichts gemerkt. Die V-Max liegt wie ein Brett auf der Strasse. Die Versteifung ist dann jedoch auf einmal komplett abgerissen. Dort gibt es auch keinen Rost. Das alles ist bei ca. Tempo 20 passiert. Wie gesagt, wir wollten gerade eine Pause machen.


Hi Maxchen.
Habe den Fred gerade erst entdeckt. Hui. Schöne Sch...
Ich habe früher als TÜV-SV solche und ähnliche Schäden untersucht (PKW-, Motorrad-, Stah- bzw. Metallbauteile). Ferndiagnose ist eigentlich nicht möglich. Was aber eindeutig ist, dass hier in einem verformeten Bereich geschweißt wurde. Ich gehe davon aus, dass die Umformung im kalten Zustand, was üblich und nicht verboten ist, erfolgte.
Dies kann man über eine Gefügeuntersuchung problemlos feststellen.
Es bildet sich dann unter der Einwirkung der Schweißwärme eine Grobkornzone, welche zwar hohe Festigkeit aber keine bis sehr geringe Dehnfähigkeit aufweist. Dieser Vorgang läuft vorrangig bei 400 - ca. 600 Grad Cel. ab. So dass dies auch und v. a. in den Randbereichen der Schweißung auftritt. Hier entsteht dann auch der erste Anriß. Der setzt sich dann in verschiedene Richtungen weiter und führt früher oder später zum Dauerbruch.
Es gibt eine Vorschrift die es verbietet, in kaltverformten Bereichen zu schweißen. Dies geht nur dann, wenn bestimmte Abstände (Materialstärke / Biegeradius) eingehalten werden. Dies ist DIN 18800 geregelt. Leider ist sie nur für den Stahl- bzw. Metallbau anwendbar. Dieser Fall liegt hier nicht vor. ABER: nach den gültigen Regeln der Technik müssen / dürfen Schweißarbeiten an dynamischen Bauteilen nur von Sachkundigen und geprüften Schweißern ausgeführt werden. Und diese MÜSSEN dies wissen, da sie es gelernt haben.
Problem: Die Nachweispflicht liegt erst einmal bei Dir. Und selbst wenn Du nachweisen könntest, dass obige Zusammenhänge zutreffen, so heißt das noch lange nicht, dass die Gegenseite Schadenersatz leistet. Viele Fälle in denen ich solche Nachweise geführt habe landeten vor Gericht und wurden dort erst nach Jahren entschieden. Und dort habe ich leider auch kennen lernen müssen, dass Recht haben und Recht bekommen immer zwei verschiedene Dinge sind.

Ich wünsche Dir, dass du mit dem Hersteller einen guten Vergleich erreichen kannst.

LG
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Beitragvon Mouse » 16. Dezember 2009 21:24

Mopedfahrer hat geschrieben:Was aber eindeutig ist, dass hier in einem verformeten Bereich geschweißt wurde.

Das fiel mir auch auf, aber...
Mopedfahrer hat geschrieben: Ich gehe davon aus, dass die Umformung im kalten Zustand, was üblich und nicht verboten ist, erfolgte.

...das wußte ich nicht (bin zwar gelernter Dreher, aber nicht mehr tätig), und
dachte, ich sollte lieber die Klappe halten. Daß so starke Rohre, die diese
Belastung aushalten können müsssen kalt verformt werden erstaunt mich nun sehr. :o
Machen das alle so?

Gruß, Mouse
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Beitragvon Mopedfahrer » 17. Dezember 2009 08:21

Hallo Mouse.

Mit einer guten Dornbiegemaschine geht das ohne Probleme. Da es sich bei dem Hersteller des Gespanns ja um einen professionellen; also gewebsmäßig haupberuflich tätigen Gespannbauer handelt, ist aus meiner Sicht schon davon auszugehen, dass er so ein Gerät einsetzt.
Das Warmbiegen mit Quarzsand im Rohr geht zwar auch, ist aber wg. des hohen zeitlichen Aufwandes für den gewerblichen Einsatz eher unwirtschaftlich.

LG
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Beitragvon scheppertreiber » 17. Dezember 2009 08:29

Dazu mal eine Frage:

Ich habe eine Dnepr MT11, mittlerweile weit über 100.000 km.

An vielen Stellen ist in der Biegung geschweißt, auch einige Stellen außen.
Es gibt Dnepr-Rahmen aus der "schlimmen Zeit" (meiner gehört dazu) da
haben die Ukrainer mal eine schwißnaht vergessen, daß eine ausgerissen
wäre habe ich nicht nie gehört.

Keine Ahnung ob die das heiß oder warm gebogen haben.

Allerdings ist auch nirgend eine sooo stumpfe Krafteinleitung.

Auf welche Stellen muß ich besonders achten ?
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Beitragvon Mopedfahrer » 17. Dezember 2009 09:19

Hallo Scheppertreiber.

Nach meinen Erfahrungen mit den Russengespannen, v. a. älterer Bauart, wurden diese immer warm gebogen und / oder meist mit der Autogenflamme geschweißt. Dieses Schweißverfahren ermöglicht aufgrund der großen Wärme in der Beiflamme ein nahezu vollständiges Normalglühen des verformten Bereichs. Weiter wird durch die langsame Abkühlung ein Aufbau von Schweißspannungen erheblich reduziert, was wiederum der Vermeidung von Rissen entgegen kommt. Somit ist diese Problematik dort nach meinen Erfahrungen nur dann anzutreffen, wenn der Selbstbauer Änderungen am Rahmen vorgenommen, und in Unkenntnis dieser Sachverhalte kalt gebogen und dann Schutzgas geschweißt hat.
Wenn Du bisher nach 100tsd km keine Probleme hattest, würde ich davon ausgehen, dass hinsichtlich dieser Problematik auch keine mehr zu erwarten sind.
Ich persönlich mache mir die Mühe, meine (selbstgeschweißten)Schweißnähte 1-2 x pro Jahr mit dem Farbeindringverfahren zu prüfen, schließlich fahren Frau und Kind im Boot mit. Das geht schnell, ist billig und zuverlässig.

LG
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Beitragvon scheppertreiber » 17. Dezember 2009 09:22

1-2 x pro Jahr mit dem Farbeindringverfahren zu prüfen


Oh. Ist das notwendig ???
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Beitragvon Mopedfahrer » 17. Dezember 2009 09:31

Nicht wirklich. Aber es beruhigt meine Frau ungemein :lol:
Nein, Spaß beiseite. Ich bin auch nur Selbstbaulaie und gehe da auf Nummer Sicher, da ich aus meiner früheren Zeit weis, was durch Risse alles für dumme Unfälle und Schäden passieren können.
Ich mach das immer zum Saisonstart (bin halt nun mal kein Winterfahrer) und meist so vor einer größeren Urlaubsreise.

LG
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Beitragvon scheppertreiber » 17. Dezember 2009 09:45

Ok. Nichts gegen "auf Nummer Sicher gehen".

Ich ziehe 2mal im Jahr alle Schrauben nach, es findet sich immer eine die
von Bord will. Nicht, daß ich nochmal den vorderen BW-Anschluß auf der Bahn
verliere (fährt sich nicht sehr komfortabel).

Den Rahmen hatte ich mir mal sehr kritisch angesehen, er ist ok.

Schwachpunkt sind bei Dnepr halt die Lagergummis in der Vorderradschwinge, ein
Austausch ist eine elendige Würgerei :rock:
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Beitragvon rängdäng » 17. Dezember 2009 11:28

scheppertreiber hat geschrieben:Ok. Nichts gegen "auf Nummer Sicher gehen".

Ich ziehe 2mal im Jahr alle Schrauben nach, es findet sich immer eine die
von Bord will. Nicht, daß ich nochmal den vorderen BW-Anschluß auf der Bahn
verliere (fährt sich nicht sehr komfortabel).

Den Rahmen hatte ich mir mal sehr kritisch angesehen, er ist ok.

Schwachpunkt sind bei Dnepr halt die Lagergummis in der Vorderradschwinge, ein
Austausch ist eine elendige Würgerei :rock:


dito
das halt ich auch so und dies sehr genau :wink:
wassedicht
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biegen

Beitragvon HU » 17. Dezember 2009 15:06

Mopedfahrer hat geschrieben:Hallo Mouse.

Mit einer guten Dornbiegemaschine geht das ohne Probleme. Da es sich bei dem Hersteller des Gespanns ja um einen professionellen; also gewebsmäßig haupberuflich tätigen Gespannbauer handelt, ist aus meiner Sicht schon davon auszugehen, dass er so ein Gerät einsetzt.
Das Warmbiegen mit Quarzsand im Rohr geht zwar auch, ist aber wg. des hohen zeitlichen Aufwandes für den gewerblichen Einsatz eher unwirtschaftlich.

LG


Da täuscht Du Dich aber gewaltig. Ich habe eine elektrische Segmentbiegemaschine. Die meisten arbeiten aber mit einer Pumpe.

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Beitragvon Stephan » 17. Dezember 2009 17:39

rängdäng hat geschrieben:
scheppertreiber hat geschrieben:Ok. Nichts gegen "auf Nummer Sicher gehen".

Ich ziehe 2mal im Jahr alle Schrauben nach, es findet sich immer eine die
von Bord will. Nicht, daß ich nochmal den vorderen BW-Anschluß auf der Bahn
verliere (fährt sich nicht sehr komfortabel).

Den Rahmen hatte ich mir mal sehr kritisch angesehen, er ist ok.

Schwachpunkt sind bei Dnepr halt die Lagergummis in der Vorderradschwinge, ein
Austausch ist eine elendige Würgerei :rock:


dito
das halt ich auch so und dies sehr genau :wink:


Tja, erledigt sich beim Putzen sozusagen nebenher. Wenn ich den mal
dazu komme.


Stephan, der heute dicke Bleche schweissen mußte. . .
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

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Beitragvon scheppertreiber » 17. Dezember 2009 17:44

Fahren statt Putzen. Nutzt nur den Lack ab 8)
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Beitragvon Stephan » 17. Dezember 2009 18:00

Schon recht. Aber es ist nicht lustig die Radschrauben oder die
Schmiernippel erst bergmännisch freilegen zu müssen, bevor man dran
arbeiten kann. . .

Manchmal erwisch ich mich beim Speichenputzen, daß ich denk, da´das
so 'ne Art Meditation ist. . . Ommmm



Stephan :smt025
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Beitragvon scheppertreiber » 17. Dezember 2009 18:34

Da gibt es bestimmt so kleine Bhudda-Figürchen als Ventilkappen *ommm*
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Re: biegen

Beitragvon Mopedfahrer » 18. Dezember 2009 09:18

LG[/quote]

Da täuscht Du Dich aber gewaltig. Ich habe eine elektrische Segmentbiegemaschine. Die meisten arbeiten aber mit einer Pumpe.

HU[/quote]

Ähm, ich will ja nicht vorlaut sein. Aber wir haben eine Dornbiegemaschiene, die biegt hydraulisch ohne Probleme 33x4 sogar in 1.4301. Auch in engen Radien. Bei schwarzem Material geht in Einzelfällen sogar noch etwas mehr.
Es ist halt auch eine Frage des Geldes, was man für so eine Maschine ausgeben bzw. wie sie dannach ausgelatet werden kann.

LG
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Beitragvon Uwe » 8. Juli 2010 11:30

...aus Neugierde: "Wie ging es weiter"?

Grüsse Uwe 8)
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