Es kam anders als geplant ...
Am Mittwoch fuhr ich gegen Mittag bei aller feinstem Sommerwetter in Geiselbach los um mich mit Verena auf dem großen Feldberg im Taunus zu treffen. Rasch noch in die Firma den neuen Schlafsack aufsammeln um dann die tapfere kleine Enfield über die Autobahn gen Oberursel zu scheuchen.
Schön war die Runde durch den Taunus, vor allem wenn man ein paar Jahre nicht mehr hier war. Und vor allem wenn es nicht am Wochenende ist.
Wir sind dann gemeinsam durch den Taunus in Richtung Edertal gefahren. Einen kurzen Zwischenstopp beim Vitus in Grävenwiesbach, alles noch bei feinem Wetter ...
Irgendwann zog sich der Himmel zu aber die dicken Wolken blieben immer fern von uns. Ab und zu ein paar Tröpfchen, das war es dann auch schon. In Dillenburg dann die volle Packung. Es erwischte uns ein infernalischer Regenguss der uns über die letzten 50 km nicht mehr los lassen sollte. Natürlich haben wir die Regenkombis nicht angezogen. Was sonst ...
Patschnass und wirklich völlig durchnässt kommen wir in Reddighausen an. Freundlich werden wir von den Dreiradlern in Empfang genommen und bauen in Rekordzeit im strömenden Regen unser Zelt auf.
Puhhh ... Das war wirklich nicht schön. Natürlich gab es auch noch keine warmen Duschen weil das Treffen je offiziell noch nicht einmal eröffnet war. Und obwohl schon ziemlich viele angereist waren, gab es immerhin eine Toilette für jedes Geschlecht. Wenigstens durfte man dafür schon Eintritt bezahlen.
Wir sind dann ins Dorf essen gegangen. Trocken und warm sitzen, lecker Essen, etwas Balsam für die Seele braucht der Mensch. Wir sind dann relativ spät erst wieder zurück zum Platz, immerhin regnete es nicht mehr und es klarte sogar auf. Wir saßen noch eine Weile bei einem warmen Tee und genossen den schönen klaren Sternenhimmel.
Ein mehr oder weniger musikalischer Kollege meinte allerdings das wenige vorhandene Publikum mit seinen um so lauteren musikalischen Darbietungen in seinen Bann schließen zu müssen. Das Geklampfe an sich war noch recht erträglich, das Geschrei dazu allerdings zerrte an unseren Nerven ... nicht nur an unseren ... Es ging so weit, dass sich ein lieber Freund aus unserer Mitte derart provoziert fühlte, dass er dem Troubadix anbot ihm bei der kurzfristigen Entsorgung seiner Gitarre zu helfen sofern er nicht sofort damit aufhört

Natürlich war es etwas überzogen und der Tonfall vielleicht auch nicht der freundlichste, aber ich persönlich habe vollstes Verständnis dafür.
Alles in allem hatte das eine gewisse humoristische Note, wenn es nicht so genervt hätte.
Nachdem sich der zähe Nebel des Vormittags auflöste und man sogar das Nachbarzelt wieder erkannte, herrschte für den Rest des Tages wieder feinstes Sommerwetter. Der Platz füllte sich zunehmend und ich war wirklich beeindruckt über die Masse an Menschen die da schon am Donnerstag zum Treffen strömte. Glücklicherweise hatte der Veranstalter Erbarmen und eröffnete ein paar Toiletten mehr

Allerdings nicht die Duschen, obwohl man so langsam wirklich Lust bekam auf eine erfrischende und reinigende Dusche. Aber nein, der Plan sah vor diese am Freitag aufzuschließen und nicht vorher. Egal wie heiß es auch ist und egal wie viel Menschen schon angereist sind. Der Zentrale Platz war am Donnerstag Nachmittag auf jeden Fall schon mal gerammelt voll, dicht gedrängt die Zelte und Gespanne, genau so wie ich es nicht mag
Verena und ich machten es uns gemütlich, wir saßen auf unseren Stühlen und beobachteten die anreisenden Gespanne. Fast alle mussten an uns vorbei um noch irgend einen bewohnbaren Zeltplatz mit weniger als 10% Gefälle zu finden. Gegen Abend dann gab es diese Plätze schlicht weg nicht mehr. Und das obwohl der Hauptanreisetag dann erst der Freitag sein wird ... Nach unseren Einkäufen in dem wirklich hochinteressanten Einkaufsmarkt des Dorfes. bereiteten wir uns ein lecker Abendessen auf dem Grill ... Bratworscht, Grillkäse und für mich eine Premiere, gegrilltes Obst - das fand ich echt erstaunlich gut. Wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Das Wetter blieb ruhig und es war ein schöner ruhiger Abend.
Nicht so allerdings die Nacht. Bedingt durch die Enge war es nicht leicht Schlaf zu finden. Es wurde eifrig und vor allem laut diskutiert, in weiterer Entfernung versuchten zwei Gesellen die Standfestigkeit ihrer 4-Zylinder im Leerlauf zu testen ... immer wieder hinein in den Drehzahlbegrenzer und wieder und ... ich hatte große Lust die Burschen mit meinem Seitenschneider aufzusuchen

Das hatte ich auf diesem Treffen irgendwie nicht erwartet.
Glücklicherweise beendete ein heftiges Nachtgewitter weitere Ambitionen der Hobbbytuner und es wurde ruhiger. Als dann jedoch in der Nacht der Gewitter- in einen Dauerregen überging beschloss ich Verena den Vorschlag zu machen, nach Hause zu fahren. Ich war mir ob der Wetterentwicklung nicht sicher und hatte keine Lust bei Dauerschiff auf dem Venner Berg zu zelten. Auch konnte ich Verenas Gespann-Erfahrung nicht wirklich gut genug einschätzen. Wir hätten im schlechtesten Falle eine Rückfahrt von über 400 km am Stück bei Regenwetter meistern müssen ... Da wären wir bei unserem Fahrstil nicht unter 10 Stunden weggekommen.
Wie auch immer, Verena freute sich über diesen Vorschlag was alleine diesen schon rechtfertigte.
Freitag Morgen dann blauer Himmel. Wir bleiben dennoch bei unserem Entschluss nach Hause zu fahren. Nach einem guten Frühstück bauen wir unser Lager ab und brechen auf in Richtung Süden. Auch der Joe hat scheinbar den selben Entschluss gefasst wie wir, wenn auch aus anderen Gründen.
Nach 50 km dann die erste Panne mit der Enfield überhaupt. Bei 80 ging das Kettenschloss auf und ebenso wie der Vortrieb flöten ... :shock: Glücklicherweise verlor ich weder die Kette, noch blockierte diese das Hinterrad. Dank rasch gezogener Kupplung blieb auch der Kasten des Primär-Antrieb unbeschädigt. Rasch ein neues Kettenschloss aus dem Fundus gefischt, eingebaut und die Kette nach gespannt
Wir hielten dann noch einmal an um zu tanken und waren dann gegen 14:00 wieder in Mainz.
Ein paar wenige Bilder ...
Abfahrt wie immer, also wie zumindest noch, aus Geiselbach
Treffpunkt großer Feldberg / Taunus
Hier nach der nassen Anreise und dem sehr feuchten Zeltaufbau. Es wird langsam trockener ...
Zumindest mal nicht weiter nass werden lassen ...
Donnerstag Morgen. Es ist sehr feucht und der Nebel braucht bis zum Mittag um sich zu verziehen.
Das war es auch schon vom EGT.
Am Sonntag Morgen, die Sonne lacht vom Himmel und wir beschließen an den Strand zu fahren.
Kahlgryndiger Schmiermaxe
Der Rheinstrand bei Oppenheim
Kahlgryndiger Paparazzi
Nur echt mit Strandkorb
Gruß
Andreas, der kahlgryndige