RJ76 hat geschrieben:...der Gegenseite
RJ, gibt es die hier wirklich oder konstruierst du die nicht jetzt ein wenig (STichwort jugendlicher Idealismus)? Sind doch einfach nur unterschiedliche Ansichten.
Das darf es auch geben, wenn man auf der gleichen Seite steht. Und nicht jede Diskussion klärt gleich Grundsätzliches.
Das mal dazu.
Seit über 20 Jahren arbeitete ich für Behinderte. Da lernt man den Umgang mit Diskriminierung - wennn auch nur stellvertretend. Jetzt habe ich es mit schwerst aggressiven und kriminellen (verurteilten) Jugendlichen zu tun. Und mit der erstmal deutlichen Tatsache, dass diese fast auschliesslich Ausländer sind. Deutlich meint: 2 von knapp 40 Jugendlichen sind Ureinwohner, 35 Zugewanderte und der Rest asylsuchend.
was viel mehr Ursachen als nur das dumpf rassistische Geplapper vom AN SICH kriminellen Ausländer hat. Aber das gehört nicht hierher.
Und genau das ist irgendwie das Thema: Bestimmte DInge sind so komplex, das sie einfach nicht in ein Forum gehören. Und wenn ich lese, dass - egal, wie - ein Zusammenhang hergestellt wird zwischen Rassismus, Ausgrenzung und dem Umstand, dass ein Club sich das Recht herausnimmt, ein Markentreffen zu veranstalten, welches andere Marken benachteiligt, dann bin ich milde besorgt.
Nicht wegen des Clubs, der ist mir erstmal egal. Aber ich stehe seit mehr als 2 Jahrzehnten immer wieder auf, wenn Menschen diskriminiert werden oder Opfer faschistischer Gewalt werden. Nicht als Superheld, nicht unter Einsatz meines Lebens. Sondern einfach nur als Bürger mit UNrechtsempfinden. Spannend übrigens, wenn dann plötzlich die angeblich "linken" stark faschistische Züge annehmen und man plötzlich merkt, dass die Gefahr HINTER und nicht mehr nur vor einem droht! Ist man dann immer noch reiner Gegner des faschistischen Handelns oder ist man dann linientreuer Parteigänger?
Ich bin hier besorgt, dass das wirklich sehr ernsthafte Problem des Alltagsrassismus inhaltlich verwässert und damit beinahe unangreifbar gemacht wird, wenn wir nun schon in das Handeln eines ganz einfachen Töffclubs solche Tendenzen reininterpretieren.
DAS sorgt mich etwas. Aber vielleicht bin ich dafür auch schon zu alt und man IST heute schon dermassen sensibilisiert - das nehme ich im Alltag allerdings nicht wahr.
Deshalb nun wieder zurück zum Anfang:
Da ist ja neben der forschen Kritik am Club (ist ja nun irgendwie thematisch ausgelaugt...) auch eine These aufgestellt worden. Nämlich, dass es gesamtgesellschaftlich zu immer mehr Abgrenzung kommt.
RJ76, könntest du diese These mal etwas stärker untermauern? Nur 1 Beispiel langt mir irgendwie nicht. Und ich wüsste auch gern von dir, ob automatisch jede Form von Abgrenzung bei dir negativ besetzt ist?
Wenn ja, würde ich ja auch gern nochmal über die Unterschiede von ABgrenzung und AUSgrenzung sprechen. Und über die etwas genauere Begründung deiner Beurteilung.
Komm! Du hast hier eine soziologische These gebracht: Jetzt liefere auch noch etwas Fleisch an den Knochen. Oder Butter bei die Fische, falls du Vegi bist

Dann kommt das hier aus der Mäkelecke raus, die Feunde langer Texte suchen sich einen anderen Therad, weil hier kein Streit mehr lauert - und wen das Thema wirklich interessiert, der kann dann hier aktiv werden.
Oder ist es gar nicht das, was du willst (eine inhaltlich kompetente Auseinandersetzung ohne vorher festgelegtes Feindbild)?
Ich finde den Autor nicht mehr - vielleicht war das auch nur einer meiner Dozenten gewesen... Aber wir haben damals an der Uni einen guten Spruch gehabt:
Ziel einer guten Diskussion sollte es nicht sein, zu gewinnen. Es sollte das Ziel einer Diskussion sein, zu lernen!
@ crazy cow, ich muss mich bei dir entschuldigen - ich habe dich als Threadstarter quasi ausgegrenzt, als ich dich vergass. Natürlich hast du zuerst die These der Abgrenzung als aktuelles Phänomen genannt! Mein Fehler
