von Crazy Cow » 6. März 2015 19:41
Ich glaube gar nicht mal, dass Anrainer die Hauptgequälten sind. Bei Reportagen über die Eifel könnte man den Eindruck gewinnen, aber wer das Wispertal kennt, da wohnt gar niemand. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass Politiker die Entscheidung darüber treffen. Zum einen folgen sie ihrer Stammwählerschaft, den Rentnern, die sich durch alles und jeden gestört fühlen, zum anderen fahren sie aber selbst gern mit Mutti oder Zweitfrau sonntags spazieren. Ich glaube, dass die meisten Leute sich im Auto von Motorradfahrern gestört fühlen. Mir geht es da auch eher umgekehrt.
Und wenn gesperrt wird: so eine Entscheidung sollte in einer funktionierenden Demokratie immer ein Kompromiss sein, ein Geschäft, sonst verkommen solche Maßnahmen zur Willkür. Da sind die vielen Saisonfahrer, unter denen sind wahrscheinlich auch die schnellsten und lautesten zu finden, aber bitteschön: sie fahren ja auch nur ein halbes Jahr. Wollte man trotzdem mit allerlei Sicherheitsargumenten auch für das andere halbe Jahr die Strecke sperren, ok, was ist der Politiker und die Anwohner dafür zu geben bereit? Sagen wir mal ne Mautstrecke als guten oder schlechten Kompromiss.
Motorradfahrer zahlen einen Euro, Autofahrer mit Hut und Mutti zwei, SUV Fahrer zahlen vier und LKW zwanzig. Ohne wenn und aber. Mal sehen, wer dann noch was gegen Motorradfahrer sagt.
Insofern bin ich auch dagegen, eine Petition zu unterschreiben. Damit erkennt man die Rechtmäßigkeit zunächst einmal an (und ersucht um Gnade vor Recht). Ich fände es interessanter, die Kfz Steuer in dem Maße zu mindern, wie meine persönliche Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. Ähnlich wie es mit der Rundfunkgebühr gehandhabt wird. Man zahlt den Differenzbetrag auf ein Treuhandkonto ein. Ich bin mir nicht sicher, aber dass lässt sich imho vertreten, sobald jemand klagt und ein Verfahren schwebt.
Doch, das würde mir gefallen. Nicht jemand abstraktes verklagen wie die EU oder die Bundesrepublik, nein, dieses Würstchen im Amt, dass die Verfügung unterschrieben hat.