Hallo Walter,
ja, es ist wie die alten sungen: was gut gegen Kälte ist, ist auch gut gegen Hitze. Will sagen - so schön die Schlitze im Reibbereich kühlen, so schnell heizt sich auch selbiger auf. Du hast es eben schon beschrieben. Was mir aber bei der ersten Sichtung der Fotos aufgefallen ist, nicht nur die im Gespannbau typische üppige Radnabe, sondern auch das massige LM Verbundrad (in einem anderen Beitrag zu sehen) nimmt einen beträchtlichen Teil der Wärmeenergie auf und regelt sie gekonnt aber partiell herunter. Dadurch, dass keine Floater verwendet werden, muss man davon ausgehen, dass die Temperaturdifferenz in dem wenigen verbleibenden Material der Bremsscheibe hunderte Grad von innen nach außen betragen kann.
Das eigentliche Problem tritt m.E. nach der Fahrt auf, wenn die Kühlung ganz ausbleibt. Wer schon mal nach dem wechseln der Bremsbeläge nach den ersten Kilometern an eine Scheibe gefasst hat, weiß wovon ich rede. (Brösel Rödger Feldmann beschreibt die Geräusche seines Saab 900Turbo nach dem Abstellen des Motors mit "Ticker, ticker, täng... )
Ich stelle mir vor, dass jemand, der solch einen Schaden noch nicht hatte, natürlich auch nichts Böses ahnend an den Waschplatz fährt und den Hochdruckreiniger ans Rad hält. Das wird nirgends erwähnt und ist auch nicht verboten. Und trotzdem kann es dazu führen, dass bei der Verquickung widriger Umstände eben ein solcher Schaden auftritt.
Es ist nach meiner Meinung müßig, beim ersten Schaden nach der finalen Ursache zu suchen, die infragekommenden Parameter sind ja nun beschrieben. Bei der nächsten Scheibe würde ich halt frühzeitig ergründen, was abgeht. Wenn das Rad handwarm ist, kann die Scheibe durchaus knallheiß sein.
W-L hat geschrieben:• Zu weiches Bremsscheibenmaterial
Ist nicht das Wesen einer Bremsscheibe und das eines Laserwerkstückes bevorzugt niedrig gekohltes Material?
Treten Spannungsrisse nicht eher an ausgeglühtem, verhärteten Material auf, wie auch beim E-Schweißen?