Crazy Cow hat geschrieben:...
Solange es keine ordentliche Schwinge für den Telelever gibt*, würde ich davon abraten. Eine Schwinge für einem normales Telegabelgespann ist von der Festigkeit, dem Bewegungsablauf und den Kraftlinien deutlich schlechter als der Telelever selbst. (Der wird blödsinnigerweise für den kurzen Lenkkopf der Schwinge ganz hochgeklappt, weg von der Fahrt- und Kraftrichtung)
* Eine Schwinge für den Telelever müsste einen Dreieckslenker aus Stahl und einen langen Steuerkopf aufweisen, damit die Kräfte unterhalb des org. oberen Steuerkopfes bleiben. Dessen Konstruktion ist m.E. eher dazu angetan, eine Lampe dran fest zu schrauben. Ein Umbau auf eine breitere Gabel scheint mir da sinnvoller.
Das ist nicht ganz richtig. Zum Beispiel von Löw gibt es für die Telelever BMW eine Schwinggabel, für die der Längslenker horizontal wie beim Telelever steht, siehe Bild unten. Da ist das Moment auf die beiden Lager, also oben an der oberen Gabelbrücke und unten der Uniball am Längslenker günstiger, als bei einem klassischen Steuerkopf, einfach weil der Abstand zwischen den Lagern größer ist.
Den langen Steuerkopf hast du ja mit dem großen Abstand zwischen den beiden Lagern. Ob man hier noch eine starre Verbinung zwischen den Lagern braucht, parallel zu der Stahlstütze, die an statt des Federbeins den Längslnker abstüztz, wäre zu rechnen. Das geht so in die Richtung des roten Stabes, den ich in die unterste Zeichnung gesetzt habe.

Unten ist eine vereinfachte Darstellungen der Kräfte am Telelever und an der von Dir Olaf genannten Schwinggabel für ein Telegabelmotorrad an einem Telelevermotorrad gezeigt. Links von der Gabel ist jeweils eine Achse in Richtung der Lenkachse gezeichnet mit den wirkenden Kräften. Die aus der Radaufstandkraft Fv resultierdnen Kraft wird immer zerlegt in eine Karft in Richtung der Lenkachse und eine Kraft quer dazu. Am oberen Ende sieht man zwei gegeneinander wirkende Kräfte. Das sind die Kräfte die auf das obere (Gabelbrücke) und untere (Längslenker) Lenkungslager wirken. Bei gleicher Kraft Fv sind die Hebel in in Richtung der Lenkachse und quer dazu die Variablen. Die Kräfte sind als Verhältniszahlen bezogen auf die Radaufstandskraft Fv angegeben.
Beim Telelever sind drei Lastfälle dargestellt: Normallage, vorne eingefedert beim Überfahren einer Schwelle, vorne eingefedert mit Vorderrad auf normler Bodenhöhe (also vorne eingetaucht).
Bei der Schwinggabel sind zwei Lastfälle gezeichnet: Normallage und Überfahren einer Schwelle
Interessatn sind immer die zwei gegeneinander gerichteten Kräfte ganz oben. Beim obersten Bild also 0,42 Fv und 0,86 Fv. Das sind die Kräfte, die auf die beiden Lager wirken. Beim Telelever sind sie meist < 1 Fv, maximal 1,16 Fv, bei der Schwinggabel sind sie zum Teil >> Fv, nämlich bis zu 1,7 Fv. Und dafür ist der Tellever wahrscheinlich nicht gemacht.
Bei einem Motorrad mit Nachlaufverkürzung sind die Werte etwas höher, als hier für den Telelver gezeigt, da der Hebel L mit der Nachlaufverkürzung auf ca. 1,3 L anwächst. Bei der Schwinggabel ist dieser Wert mit ca. 2 L angenommen. Bei der im Bild oben gezeigten Schwinggabel von Fa. Löw werden die Werte irgendwo zwischen dem Telelever mit Nachlaufverkürzung und der gezeichneten Schwinggabel für ein Motorrad mit Telegabel liegen, da durch den größeren Abstand zwischen oberem und unteren Lenkungslager die Momentenverhältnisse günstiger sind als in der gezeigten Schwinggable Ausführung.
Die in der letzten Zeichnung gezeigte rote Verstrebung an der Schwinggabel gibt es nicht. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit, diese Konstruktion zu verstärken.
Ich glaube nicht, dass man einen neuen Längslenker aus Stahl bauen muss, wenn man auf die "hochgeklappte" Anordnung verzichtet. Um das sicher zu sagen, währen mehr Versuche und möglicherweise auch Prüfstandversuche erforderlich. Ich kenne nur einen Fall, bei dem ein Längslenker gebrochen ist, der war aber wie in meiner Zeichnung angeordnet.





Crazy Cow hat geschrieben:edit: Elbfischer, durch dein kleineres Hinterrad und die Nachlaufverkürzung durch Platten stimmt dein Lenkachswinkel nicht mehr, die Maschine verhält sich so etwa so, wie es ein Chopper tun würde. Lenkung und Vorderradlast werden schlechter. Ein kleiners Vorderrad bringt die Nase wieder runter und korrigiert den Lenkachswinkel. Ich bin auch überzuegt davon, dass man in dem Falle die Nachlaufverkürzung rückbauen kann. Es lenkt zwar dann etwas schwerer, aber das Rad würde beim Lenken nicht vergewaltigt und einer harmonischen Spur folgen. Ein Vorderrad schiebt nur, wenn man stärker lenkt, als es eigentlich geht.
Durch die Nachlaufverkürzung ändert sich der Lenkwinkel ja nicht, das Rad steht nur etwas weiter vorne. Hieraus kann man jetzt ein grindgfügig höheres Moemnt auf die Teleleverlager ausrechnen, da der Hebelarm gemessen von der Radaufstandsfläche 60-70 mm größer ist.
Ein kleineres Hinterrad ändert natürlich den Lenkkopfwinkel. Hierzu muss man aber wissen, dass BMW zum Beispiel die 1100R mit Gußrädern, vorne 17" und hinten 18" und -auch ab Werk- mit Speichenrädern vorne 18" und hinten 17" ausgeliefert wird. Offenbar sind die Unterschiede in der Änderung des Lenkkopfwinlel nicht so gravierend. Wahrscheinlich ist die Ausführung mit Gussrädern etwas handlicher.
Ein kleiners Vorderrad bewirkt das Gegenteil, richtig. Der Lenkopfwinkel wird kleiner. Ich kennen einen Gespannbauer, der deswegen dann auch auf eine Nachlaufverkürzung verzichtet.