von Kai-HH » 11. April 2021 23:15
Moin aus dem hohen Norden!
Tja, wie der Titel es schon sagt - ich habe mir nach langer Zeit dann doch noch den Wunsch erfüllt, mir ein eigenes Gespann zusammenzubauen... Mit einer alten CX500.
Warum? Vermutlich haben wir wohl alle unseren Spleen...
Ich habe (und fahre) seit rund 30 Jahren eine Honda CX 500 C. Eine alte Liebe und Lebensbegleiterin, treu und zuverlässig, gut umsorgt und immer noch ein Grund für Komplimente. Sie ist zwar nicht allein geblieben, aber hergeben... - käme nicht in Frage. Und fast so lange gibt es auch die Idee, ein Gespann mit diesem Modell zu haben.
Aber wie das so ist, Zeit vergeht, eigentlich wird schon aus ganz praktischen Gründen die Chance immer kleiner, aber der Gedanke bleibt...
Und so habe ich ziemlich genau vor einem Jahr dann mit einem entschlossenen "wenn nicht jetzt, wann dann?" das Projekt endlich in Angriff genommen. Als Aufgabe, als Projekt, als Prozess, als Ziel. Da ich durch die Jahre so ziemlich jede Schraube an dem Modell kenne, das Ganze am Ende durchaus "Patina" und Geschichte haben sollte (gut, ist nicht schwer, wenn man mit 40 Jahre alten Dingen rummacht...) fiel die Wahl auf eine schon Teilüberholte CX im Ruhrgebiet und wie der Zufall so wollte (und von mir als "Zeichen" gedeutet) auf einen Velorex 562, der 20km entfernt angeboten wurde.
Beides habe ich im letzten März nach Hamburg geholt, zerlegt und im Laufe des Jahres überholt und daraus ein gemeinsamen Gefährt gebaut. Zunächst war das Ganze als Nachbau der Levefre-Umsetzung gedacht, der sehr nette Kontakt mit ihm persönlich kam auch zustande, aber - mag Corona geschuldet sein - ein direktes Treffen hat irgendwie nicht geklappt. Ich war schon dabei, mich damit abzufinden, einfach zu spät zu sein. Die zweite Umsetzung bestand seinerzeit aus einem EML-Umbau-Kit - doch wo sollte der noch zu finden sein? Aber, was war schon zu verlieren - also hab ich in der Erwartung von gar nichts bei Herrn Stahmer angerufen und dort am Ende tatsächlich alle wesentlichen Teile bekommen. Manchmal meint es das Schicksal dann doch irgendwie gut mit einem.
Naja - und da steht es jetzt. Noch nicht perfekt, klar, aber dennoch schon jetzt der Stolz seines Besitzers. Allerdings leider im Moment mehr etwas fürs Auge als fürs "Gefühl" - die erste Probefahrt war doch arg ernüternd. Natürlich habe ich das Motorrad selber (bereits umgebaut mit Hilfsrahmen und Schwinge) solo Probegefahren - schließlich wollte ich sicher sein, dass der komplett zerlegte Motor wirklich lief und auch ansonsten alles OK ist. Gut, etwas ungewohnt, aber ansonsten alles im Lot. Tja und jetzt mit Beiwagen... - Katastrophe. Das Ding produziert schon bei ca. 30km/h ein Lenkerschlagen das sich hochschaukelt... - unfahrbar. Eine Runde um den Block, 5x sicherheitshalber angehalten - Euphorie sieht anders aus.
Naja - aufgeben ist noch nicht, andere haben es ja auch geschafft... - also nochmal gebaut: Breiterer Lenker (ist natürlich gleich mal richtig Spaß wenn alle Leitungen dann zu kurz sind...) und ein Lenkungsdämpfer (noch provisorisch) angebracht - mal schauen, was das bringt. Testfahrt kommt nächste Woche, wenn es etwas Sonne gibt. Und hoffentlich wird das was... - denn eigentlich dachte ich mal, das Spannendste wird der Weg durch den TÜV und die Zulassung... - aber davon sind wir natürlich weit entfernt, wenn die Kiste sich nicht mal fahren lässt...
Aber noch ist das Ziel hier klar - diesen Sommer werde ich mit meinem Gefährt in den Sonnenuntergang fahren! Mindestens...
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