von Schrat » 24. April 2009 08:18
Lieber Stephan,
Wer kennt schon die Niersebene? Meintest du diese:
Die Niersniederung als Teil der Niederterrasse fällt von Süden nach Nordwesten zur niederländischen Grenze von 50 auf 15 m ü. NN ab. Im oberen Teil greift die sich lebhaft verzweigende und mäandrierende Niers in die angrenzenden Terrassen ein, die dadurch teilweise inselartigen Charakter haben. Auch die breite Ebene in der die Landschaft nach Nordwesten ausläuft ist von vielen ehemaligen oder noch durchflossenen Gewässerniederungen durchzogen. Die kiesigen Sande tragen v.a. in diesen Niederungen teilweise sandig-lehmige, vereinzelt tonige Überlagerungen. Stellenweise treten auch Niedermoortorfe auf, die größtenteils abgebaut wurden und jetzt Stillgewässer bilden. Die Gliederung durch die Gewässer und Gräben wird vielfach noch durch sie begleitende Baumreihen und Hecken verstärkt. Entsprechend den zahlreichen Gewässern befinden sich in deren Nähe hauptsächlich Wiesen, Weiden und einige Bruchwälder. Auf den übrigen Flächen befinden sich vorwiegend Äcker, teilweise sind auch Waldflächen eingestreut, oft mit Nadelholzbesatz. Aus der unteren Niersebene heben sich entlang der niederländischen Grenze die durch Niederungen isolierten Hauptterrassenplatten der Twistedener Sandplatten etwa 15 m heraus, die teils Äcker und teils Nadelholzforste tragen.
Außer im nordwestlichsten Teil der Landschaft findet man die forstwirtschaftlichen Flächen über alle Gebiete verteilt. Neben der Grünlandnutzung entlang der Täler und der sonst ackerbaulichen Nutzung liegen stellenweise auch gartenbauliche Flächen.
Mehrere NSG und landesplanerisch gesicherte Gebiete zum Schutz der Natur begleiten die Niersauen, inklusive ihrer Altarme und die Verlandungsvegetation, Großseggenrieder und Röhrichtbestände in der näheren Umgebung. Auch das umgebende Grünland, teilweise mit Kopfweidenreihen, und die vorhandenen Bruchwälder sind geschützt. Die Auen bieten Brut- und Überwinterungsplätze für zahlreiche Vogelarten. Teile sind auch im "Naturpark Maas-Schwalm-Nette" integriert. Die in den oberen Bereichen der Landschaft vorhandenen vermoorten Niederungsbereiche mit teilweise verlandeten Torfkuhlen, die sich auch entlang einer Altrheinrinne finden, sind ebenfalls geschützt. Der Großteil dieser Flächen ist als gesamtstaatlich repräsentativ eingestuft. Die "Fleuthkuhlen und -niederung" ist als FFH-Gebiet gemeldet.
Die Niers sowie die mit in Verbindung stehenden Gewässer und ihre Auenstreifen stellen einen Korridor im landesweiten Biotopverbund dar. Die grenznahen Gebiete stellen eine Biotopvernetzung zu den Niederlanden sicher.
Gruß Schrat

Ich bin nicht gestört! Ich bin verhaltensorginell!
Ich habe die Gelassenheit eines Stuhls, der muss auch mit jeden Arsch zurecht kommen