31. Dezember 2009 21:31
Besten Dank. Lob wird ja immer gerne genommen.
Da bei mir so langsam der Platz ausgeht, muß ich mal wieder aussortieren.
Wobei dann nicht nur die besten, meiner Meinung nach, klar, bleiben dürfen,
sondern auch welche, die eher regionale Bedeutung haben. Denn, nicht nur,
wie Du sagst, sind die skandinavischen Krimiautoren eine Macht geworden,
sondern es hat sich auch eine beständige Gruppe an regionalen Autoren,
zumindest in Deutschland gebildet. Was natürlich nicht garantiert, daß diese
nicht die gleichen Fehler wie alle anderen machen.
Selbst dem gestandene Autor Frank Schätzing, etabliert nennt
sich das wohl, kann ich ruhigen Gewissens nur "Tod und Teufel" (ein
solider guter historischer "Köln-Krimi"), empfehlen. Zwar wird "Der Schwarm"
in den Feuilleton gelobt. Aber eigentlich ist alles sehr vorhersehbar und der Protagonist
ähnelt doch zu stark in der äusseren Beschreibung Schätzing selbst. Eitel, eitel der Mann.
Wenigstens ist der Oberlehrerhafte Ton im Text bis zum Ende durchgängig.
Wer also nicht auf die pessimistische Nervigkeit eines Wallanders steht, über das ewig
gleiche Rumgejammere des Alkohlikers Harry Hole stöhnt und mit dem blasierten Erik
Winter nicht glücklich wird. Tja, derjenige landet dann bei den Island-Krimis
oder Ian Rankin.
Ian Rankin versucht zur Zeit wohl auch mal andere Hauptdarsteller
zu entwickeln. Bei John Rebus deutet sich im nächsten Buch ein wahrscheinliches
gewaltsames Ende an und vielleicht der Übergang auf seine jüngere Kollegin.
Das wurde von Wallander zwar auch schon mal behauptet, aber da würde ich eher einen
schnöden Herzinfarkt auf der Männertoillette erwarten, als eine kurze knappe
Hinrichtung in einem (J.Rebus) Edinburgher Hinterhof.
Schauen wir mal. Und keine Sorge, von Zeit zu Zeit schmöckere ich mich auch
in so 'nem richtig hässlichen billigen Krimi vom Haas fest.
Und wie ihr schon merkt, sprecht mich auf meine Lieblingsliteratur nur an, wenn
genug Chips&Bier in Greifweite steht.
In diesem Sinne "Guten Abend. . ."
Stephan