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Beginn als „Eifelrundfahrt“ in Nideggen
Das Eifelrennen startete am 15. Juli 1922 als „Eifelrundfahrt“ vom Parkplatz der Burg Nideggen.
Eine Einteilung nach Sport-, Touren- oder Rennwagen sowie nach Privatfahrern und Werksfahrern gab es noch nicht.
Das Fahrerlager war eine eingezäunte Wiese an der Nideggener Burg.
Die Fahrer schliefen, für die damalige Zeit exklusiv, im Turm der Burg.
Beim ersten Rennen hatte es geregnet und alle fuhren durch knöcheltiefen Schlamm auf dem Parcours.
Die Sieger Fritz und Hans von Opel schafften die fünf Runden (166 km) in 2:19.30 Stunden.
Bereits um 05:25 Uhr starteten die Hilfsmotorräder.
Sie hatten außer den Motoren mit 1,5 bis 2 PS noch Pedale zum Mittreten. Sie mussten zwei Runden (66,4 km) fahren.
Sieger wurde Kurt Volkhardt aus Laupheim auf einer Steiger.
Der damals 21-jährige Rudolf Caracciola nahm mit einem Wagen teil, den sein Onkel ihm in Aachen in seiner Fafnir-Werkstatt gebaut hatte.
Er kam aber – im Gegensatz zu seinen späteren großen Erfolgen auf Mercedes und Alfa Romeo – nicht ans Ziel.
1923 fiel das Rennen in der Zeit des passiven Widerstandes gegen die Besatzungsmacht aus.
Die zweite Eifelrundfahrt dauerte drei Tage, nämlich vom 17. bis 19. Juli 1924.
Am ersten Renntag regnete es fast ununterbrochen. Danach staubte es nur noch.
Die Straßen waren noch nicht asphaltiert.
Beim Motorradrennen am ersten Tag siegte Franz Bieber aus München auf einer BMW.
Der zweite Tag war stürmisch mit Hagelschauern.
Der Nideggener Hotelier hatte unterhalb der Danzley, einem Felsen in den Serpentinen von Nideggen nach Brück,
für 3000 Zuschauer eine Holztribüne mit Dach aufbauen lassen, die ein Opfer des Unwetters wurde.
Wetzka und Haide aus Wien siegten in 5 Stunden 10 Minuten auf der 330 km langen Strecke (10 Runden).
Die dritte Eifelrundfahrt vom 18. bis 20. Juni 1925 kostete den ADAC bereits 70.000 Mark, eine damals sehr hohe Summe.
Italienische Fahrer aus Genua und deutsche aus Köln lieferten sich erbitterte Gefechte.
Die Italiener siegten.
Das Rennen forderte drei Menschenleben.
Gustav Münz aus Düren fuhr mit einem umgebauten Ford Modell T und musste mehrmals das Rennen wegen Schäden unterbrechen.
Die vierte Eifelrundfahrt fand 1926 statt.
Die Dürener feierten Gustav Münz als Sieger, aber nach Prüfung der Resultate wurde Felten aus Wermelskirchen zum Sieger erklärt.
Trotzdem gratulierte Henry Ford persönlich Münz in einer Automobil-historischen Postkarte.
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Ab 1927 wurden diese Veranstaltungen vom ADAC zum Nürburgring verlegt.
Auf Teilen dieser "alten" Strecke drehe ich immer wieder gern eine Warm-Up-Runde, da so schööön höhen-tiefen-kurven-reich.
