Slowly hat geschrieben:tigama hat geschrieben:@ slowly, moinscht dia fendt aus marktoberdorf ?
Nee, ich glaube, eher was aus Norddeutschland und zwar der MTW von Ritscher aus Hamburg,
der aus einem Vorkriegs-Dreirad entwickelt wurde und sehr preiswert war.
Das war regional sehr verschieden. Vom MTW wurden m.W. nur 400 Stück gebaut, die rund um Hamburg verteilt waren. Einen großen (ungerechtfertigten) Marktvorteil hatte der 1-Zyl. Fendt "Dieselroß" Er konnte nichts besonderes. Er, und nur der Fendt, wurde über die Genossenschaft vertrieben. Die LABAG, bei der man Futter, und Öle kaufte, sein Konto hatte und bis zur Ernte anschreiben lassen konnte. Man konnte also von weitem sehen: Bauern mit Fendt in Norddeutschland waren nicht wirklich unabhängig.
Im freien Verkauf war mit Sicherheit der Hanomag R12 der Star. Er kam aus Hannover, war schnell da und bei jedem Schmied zu bewundern. Er hatte Vorzüge, die speziell in Norddeutschland gebraucht wurden: Hohe Bodenfreiheit und geringes Gewicht. Er sank nicht tief in den Boden ein und war schnell wieder draussen. Die kleinen Hanomags hatten 2Zyl. Zweitakt Motoren.
Aus großer Zeit hatte sich der Name Lanz gerettet. Für den Wiederaufbau wurde ein kostengünstiges Modell heraus gebarcht. Er hatte im Gegensatz zu seinen populären 10,3l Vorgängern auch eine akzeptable Bodenfreiheit.
http://www.traktoren.org/Downloads/Presse/Presse.html
Viele, viele Exoten gab es, Bautz, Fahr, Güldner und Hela waren dabei noch die prächtigen Marken. Aber zum Norden gehört eben auch der graue Massey Ferguson TX20 mit Petroleum Motor und der rote MF35 Diesel, beide mit Hydraulik. Ein ungeheurer Vorzug, obwohl es in D kaum Erntegeräte dafür gab. Die britische Besatzung, you know?
Tatsächlich dominierten aber bei der Fahrt übers Land der Deutz D15 und D20, der Hanomag und der IHC "Kormäck" das Bild. Sie waren bundesweit die Marktführer, verkauften so viel, dass sie auch weiter entwickeln konnten. Der Porsche war nur kurze Zeit aber auch stark präsent. Er wurde nicht bei Porsche, sondern bei Allgaier gebaut.
Den Sprung von den kleinen zu den High Tech Erntegeräten haben imho nur Fendt und Anton Schlüter geschafft. Sie waren schon dabei, als die Bauern nach mehr als zwei Zylindern fragten (etwa 30PS), da stiegen alle anderen aus.