Die Kneipe an der Ecke: Für Freud und Leid, Off-Topics, Rechnerfragen etc.
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20. Juli 2013 12:57
Moin Zusammen,
Normalerweise navigiere ich nach der guten alten 1:200.000er Generalkarte gefaltet auf dem Tankrucksack. Als Liebhaber kleiner und kleinster Sträßchen ergibt sich so bei passender Landschaft und Wetter immer mal wieder ein kleiner Schlenker zu schönen Kurven und Landschaften, wenn auch manchmal zu schlechten bis keinen Strassenbelägen.
Man setzt schaut sich Morgens die Kart eund die richting grob an, sucht kleine Strassen mit vielversprechender Landschaft, merkt sich ein paar Ortsnamen und fährt los. Unetrwegs schaut man dann nochmal rechts und links, was es do so gibt udn es sich lohnt ....
Nun, die Zeit geht voran und die Verfügbarkeit aktueller, detaillierter 200.000er Generalkarten wird zunehmend schlechter, was einen auch nicht wundert, weil jeder nur noch mit seinem Navi fährt.
Da auch die Sehkraft nachlässt, an schlechten Tagen ist die Karte auf dem Tankrucksack einfach zu nah! (Zunehmende Altersweitsichtigkeit)... denke ich über eine andere Lösung nach.
Es gibt bei dem OSM Projekt OpenStreetMap-Projekt scheinbar Kartenamterial, das lizenzfrei ist. Bei einigen Stichprobenvergleichen waren diese Karten fast besser als meine Papierkarten. Die Kartendaten sind auch offline verfügbar zu machen (29GB).
Nun denke ich darüber nach mit entsprechender OpenSource-Software auf irgendeinem "Billig-Tablet" eine Lösung zu schaffen, die meine Karten ersetzen kann.
Meine Wunschliste wäre:
- stufenlose Vergrößerung mit Maßstabsanzeige
- Anzoege des aktuellen Standort als GPS-Punkt
- Anzeige von vorher geplanten Streckenpunkten
- Speicherung von gefahrenen Strecken
- Gute Hellgkeit (Benutzung an einem hellen Sommertag auf dem Tankrucksack)
- Display 7 bis 10 Zoll diagonale
Also:
Ich suche auch nicht eigentlich ein NAVI, sondern eigentlich eine "elektronische Karte" mit GPS-Funktion (Route MANUELL planen, Anzeige aktueller Standort, Tracking).
Wie funktionell das ganze hinterher ist, hängt von der Soft- und auch von der Hardware ab.
Und bevor ich jetzt die ganze Recherche-Maschinerie anwerfe, wollte ich nur fragen:
Hat jemand so etwas schon gefunden oder auspobiert etc?
Bevor nun viele Vorschläge in Richtung Navis kommen: Hier sind in der Regel die Displays zu klein, um anhand der Karte die Route manuell zu planen...
Gruß
Leo
1. August 2013 20:29
Die Situation wird immer kritischer:
Da heb ich bei Marco Polo / Mairdumont im Online-Shope inen Kartensatz entdecket und bestelle diesen.
" Tage später bekomme ich eine Auftragsbestätigung für den noch nciht lieferbaren Kartensatz 14/15.
Auf meine telfonische Nachfrage wird mir mitgeteilt, daß das Erscheinungsdatum irgenwann in 2014 sein wird und man sich bei der Verfügbrakeit der alten ausgabe im Online-Shop halt geirrt habe.
Also: Karten werden echt selten werden.....
Gruß
Leo
3. August 2013 19:21
Ich denke lieber Leon dass Du in den gängigen Navi Foren fündig werden wirst oder zumindest Leute triffst, mit denen Du Deine Idee austauschen kannst.
Die Aussage dass Kartenmaterial auf Papier aussterben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir keinen Wanderer vorstellen der mit einem Tablett PC vor der Nase durch den Bregenzerwald tigert.
3. August 2013 19:30
Schwarzwäldler hat geschrieben:I
Die Aussage dass Kartenmaterial auf Papier aussterben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mir keinen Wanderer vorstellen der mit einem Tablett PC vor der Nase durch den Bregenzerwald tigert.

Dann, fürchte ich, musst du deine Vorstellungskraft noch etwas trainieren. Für die berühmten Stadtrundläufe Marke J.P Morgan gibt es ja bereits Apps fürs Handy, damit die Leute hinterher sehen, wo sie lang gelaufen sind. In Ostfriesland, ausgerechnet, habe ich ine einem rel. großen Elektronikshop eine Palette ToGo Navis gesehen mit 19 Europakarten, zu Fuß kaum zu schaffen, für 89 Kröten.
Es gibt alles. Und damit Papier und die Druckerein nicht aussterben, kriegen wir die Briefkästen ersatzweise mit kostenloser "Verbraucherinformation" voll geknallt.
Damit wir wissen, wo die papierlose Navigation am günstigsten zu haben ist.
Brave new world.
3. August 2013 19:44
Crazy Cow hat geschrieben:... Brave new world.
The old one was not better
4. August 2013 08:38
Gute Idee, so ähnlich hatte ich das auch geplant und schon etwas getestet:
OSM ist eine freie (kostenlose) Weltkarte
http://www.openstreetmap.de/index.htmlOsmAnd ist die passende App für das Handy/Tablet mit Android
https://play.google.com/store/apps/deta ... plus&hl=deVorab Route planen kann man komfortabel am PC mit Motoplaner, die Route kann dann zu allen gängigen Geräten exportiert werden.
http://www.motoplaner.de/Theoretisch alles ganz prima. Aber das richtige Gerät zu finden gestaltet sich nicht einfach. Draussen, womöglich noch bei Sonnenschein sieht es bei den meisten Handys und Tablets seht düster aus.
Ich habe getestet:
- Lenovo A1 - 7" Tablet. Nettes Gerät, ausreichend schnell, navigieren geht problemlos, Akkulaufzeit etwas dürftig (keine 2 Stunden), bei Sonnenschein unbrauchbar, inzwischen defekt.
- ZTE Blade. Altes Android-Smartphone. Gebraucht für 20€ zum spielen und basteln erstanden. Kleines, leuchtstarkes Display, aber bei Sonneneinstrahlung ebenfalls unbrauchbar, wenig Speicher, langsam, GPS saugt den Akku in kürzester Zeit leer.
- Navigon (habe die genaue Bezeichnung gerade nicht). Planung kann man mit motoplaner (s.o.) am heimischen Rechner machen. Akku reicht für ca. 5 Stunden. Display geht gerade so eben.
Das grösste Problem ist die Akkulaufzeit und das Display. Meine Motorräder produzieren zwar alle Strom, aber dann muss ich erst wieder basteln. Der Betrachtungswinkel ist entscheidend, unauffällig im Tankrucksack ist schlecht, mit einer Lenkerhalterung sieht das alles ganz anders aus.
Ich experimentiere noch etwas weiter...
4. August 2013 10:15
Leon hat geschrieben:Normalerweise navigiere ich nach der guten alten 1:200.000er Generalkarte gefaltet auf dem Tankrucksack. Als Liebhaber kleiner und kleinster Sträßchen ergibt sich so bei passender Landschaft und Wetter immer mal wieder ein kleiner Schlenker zu schönen Kurven und Landschaften, wenn auch manchmal zu schlechten bis keinen Strassenbelägen.
Man setzt schaut sich Morgens die Kart eund die richting grob an, sucht kleine Strassen mit vielversprechender Landschaft, merkt sich ein paar Ortsnamen und fährt los.
Moin,
dann mache es doch auch in Zukunft so! Nur die Anwendung sollte altersgerecht angepasst werden.
Ich habe es früher, vor der Elektronisierung und vor GPS, auch so gehalten: Ausrüstung bestand aus Kartenmaterial und Tankrucksack. Was mich jedoch schon damals gestört hat, war die Tatsache, daß eine geplante Route seltenst mit einem Kartenausschnitt resp. Tankrucksackfenster korrespondierte.
Und das Zurechtknicken von Kartenmaterial und das optische "Verfolgen" während einer Route auf der Karte war mir auch immer zuwider.
Deshalb habe ich eine Rolle graues Ductape und einen schwarzen Edding dabeigehabt.
Die zu fahrende Route wurde vereinfacht mittels Chinesenzeichen
http://www.automobilclub-artland.de/index.php?option=com_content&view=article&id=66&Itemid=74 und eigenen handschriftlichen Anmerkungen oder Ortsnamen und Straßenbezeichnungen (z.B: L278) quer zur Rolle aufgeschrieben. Diesen Streifen Klebeband senkrecht auf Tank oder an den Rand des Tankrucksacks kleben.
Vorteil:
- Man braucht sich nur auf wesentliche Punkte konzentrieren
- völlig blendfrei
- kein Akku nötig
- wasserfest
- gut lesbar, da man mit schwarzem Edding auf grauem Tape einen super Kontrast hat und man ja selber die Schriftgröße bestimmen kann
- Ductape lässt sich rückstandfrei entfernen
- Route jederzeit erweiterbar
- man gibt die Planung nicht aus der Hand und bleibt in Übung
Dieses System hat mich all die Jahre durch ganz Europa gebracht und macht auch mehr Spass, als stur auf ein Navi zu glotzen, auch wenn ich zugeben muss, daß ich zuweilen auch ein Garmin Nüvi einsetze.
Gruß Werner
4. August 2013 10:28
Danke Werner, für den Tip.
Wenn es darum geht von A nach B zu kommen mache ich es so ähnlich, schreibe mir einen "Waschzettel" bei dem ich Chinesenrally-Zeichen verwende.
Das klappt wunderbar.
Aber:
Oft geht es nicht so sehr darum von A nach B zu kommen, sondern von A in Richtung (z.B.) Süden zu fahren und dabei die reizvollsten Strassen mitzunehmen, dafür dann auch, wenn man da gerade so steht und dann so halb in Richtung liegend etwa sieht, was einen interessiert mal einen Schlenker zu machen, wenn es Zeit wird mal einen Abstecher über eine mittlere Stadt zu machen, um dort ein paar Grillstücke und ein paar Flaschen Wein zu jagen...etc.
Ebenso oft ist man irgendwo, der Campingplatz ggefällt und ist nicht zu teuer, die Landschaft drumherum lädt ein. Dann steht eine "kreisförmige Tagestour" an. Auch hier ist eine ständige Plan-Änderung "on the fly" der normale Vorgang.
In beiden Fällen hilft ein vorgefertigter Waschzettel nur bedingt weiter.
Gruß
Leo
4. August 2013 10:29
Danke MiBi,
das ist doch mal ein Ansatz.
Ich habe durch die Fa. ein GalaxyTab 10.1 oder so für Testzwecke, ich werde mal sehen, was sich damit erreichen lässt ... und schaue mir die Software mal an.
Gruß
Leo
8. August 2013 09:32
man könnte das smartphone/GPS auch in solch einer tasche am Arm tragen. nur so ´ne idee.....
http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R40 ... and&_rdc=1
8. August 2013 12:12
Leon hat geschrieben:Moin Zusammen,
Es gibt bei dem OSM Projekt OpenStreetMap-Projekt scheinbar Kartenamterial, das lizenzfrei ist. Bei einigen Stichprobenvergleichen waren diese Karten fast besser als meine Papierkarten. Die Kartendaten sind auch offline verfügbar zu machen (29GB).
Gruß
Leo
Ist ja ganz schön professionell geworden, das OSM Werk. Ich habe es mal benutzt, als es noch in seinen Kinderschuhen steckte und verbinde auch eine andere Funktion damit.
Das Kartenbwerk ist vektoriell und kann auch so herunter geladen werden. D.h. man kann anschliessend lokal Dinge, Orte, Straßen entfernen oder hinzufügen, die für eine Gruppe interessant sind, die damit arbeitet. Ein Forum zum Beispiel oder ein Industrieverband. Spezielle Karten eben. Wenn man das tat, hinterlegte man anschließend eine Spende, damit das Projekt nicht verkommt.
Der besondere Vorteil der Vektorgrafik liegt ja in der maßstabunabhängigen Schärfe und in der Veränderbarkeit. Auch das finden von Gruppen ist recht einfach, da bestimmte Kategorien bestimmten Farben, Strichstärken und Textgrößen zugeordnet sind. Man selektiert alle Texte, die Dörfern zugeordnet sind und deselektiert die, die man behalten möchte, löscht den Rest.
Das sind aber Techniken für die lokale Bearbeitung, wie auch das HTML-Format nicht viele brauchbare Vektormodule zulässt. Ich habe den Eindruck, Flash wird immer hakeliger und langsamer, je leistungsfähiger es wird.
28. August 2013 11:44
Hallo Leon,
ein Tipp von mir...ich suche mir eine Gegend grob aus fahre dahin und sage mir einfach beim fahren: 1 Str. rechts...5 Straße li. und so weiter..habe schöne Strecken gefahren aber ich würde sie niemals wiederfinden, aber der Spaßfaktor ist enorm.
28. August 2013 12:16
Naja, die Vorgehensweise, Schrat, is' aber Schuld dran, daß ich 2006 'n Navi gekauft hab. In den Ardennen fehlte mir immer mal wieder 'n entscheidener Karten-cm um zügig (Dunkel/Regen/...) Richtung Heimat zu kommen. . .
Stephan
28. August 2013 16:24
Stephan,
wärst du nicht soviel Arbeiten gegangen und hättest du mal an etwas anderes gedacht, als Mopedfahren dann...ich bin die Ardennen öfters als einmal zu Fuß dort durchgewandert. Man lernt Leute und Sprache besser zu verstehen, und die Küche ist einmalig...ebenso die Mädels:-) aber mich konnte keine lange halten...gut so!
28. August 2013 16:37
@ Schrat: Das Spiel, das die Beifahrer in einem Auto rih-um an jeder Kreuzung entscheiden ob es links oder rechts geht haben wir als Kinder mit unserem Vater gespielt. Viel schöne Strassen und Gegenden, die man da kennen gelernt hat udn der Sprit kostete umgerechnet unter 50 Cent.
Inzwischen habe ich das OSMAND mal auf das Galaxy-Tab gespielt und bin ziemlich begeistert!
nun werde ich mir ein 7 Zoll Tab in der Klasse bis 200 EUR suchen udn das OSMAND für ganze 4.99 € auch mal kaufen.
Kann aber noch etwas dauern, habe gerade eien 125er für unseren Sohnemann geschossen, die noch ein bisschen wieder hergerichtet werden muss....
Gruß
Leo
28. August 2013 18:22
Leo,
schrauben muss Spaß machen, sonst hat das keinen Sinn
28. August 2013 22:04
@Schrat: Ja , da hast Du Recht.
Aber das kann auch überhand nehmen....
- 2. XS11 Gespann im Aufbau .... (gaanz viel Arbeit, wartet im Moment auf andere)
- XJ900N (sic!); Lenkerumbau, Inbetriebnahme nach Jahren, TÜV
- TDR125: Endschalldämpfer schweissen (besser 'rekonstruieren'"), Inspektion, Reifen, TÜV
- Emmen-Gespann: Schalthebelwelle dichten, Gabel-Siris wechseln, die verlorenen PS im Motor suchen
- XS11 Solo: 1000km Inspektion nach Motor-Überholung (Heute mal Vollgas angetestet: Sie schafft die 220km/h noch!)
- XS11 Solo meiner Liebsten: H-Rad wechseln
- XS11-EML-Gepsann: Auspuff, Motad Innenrohr wieder anschweissen, Fehler bei Fernlicht in der Elektrik suchen
Ich brauche in bisschen Urlaub!
Schrauben macht nciht nur Spass, es entspannt auch!
Gruß
Leo
29. August 2013 07:39
Na ja,
Entspannung würde ich nicht behaupten, wenn man im Zeitdruck ist. Habe nur die Maschine und MUSS sie bis nächste Woche fahrbereit haben! Da muss und darf ich Kinder von Antoniushaus Hochheim durch den Taunus kutschieren. Ich freue mich das ganze Jahr darauf, genauso wie die Kinder.
Mal sehen ob ich dass schaffe........
10. September 2013 21:51
Prima mibi, besten Dank für deine App-Empfehlung! Habe gerade mal die Suchfunktion betätigt und bin binnen kürzester Zeit erfolgreich gewesen, da ich deinen Beitrag gefunden habe! Seit gestern habe ich nun endlich auch eine All Net Flat, die ich
im Internet bestellt habe, und kann somit auch uneingeschränkt surfen. Demnach entdecke ich auch jetzt erst wirklich die Welt der Applikationen für mich hehe...Die Android-App ist kostenfrei, ja?
16. September 2013 12:43
es gibt eine eingeschränkte, kostenfreie version und eine Plus-Version für ~5€uro.
22. Juni 2014 22:34
Moin Zusammen,
inzwischen bin ich mit dem Reparieren so halbwegs durch und habe ein Ergebnis:
Die OSMAND Software ist absolute Spitze was die Navigationsunterstützung, das finden von Campingplätzen, Tankstellen etc. angeht.
Die Planung der Touren ist hakelig. (Teilweise ist die Benutzführung unlogisch... zumindest für mich als IT-Profi)
Ich habe mir nach längerem Überlegen ein Acer Iconia A1-810 besorgt. ca. 8 TZoll, etwa 5h Akkulaufzeit bei voller Helligkeit, die auch in der Sonne nahezu ausreichend ist. (Ab und an mal mit der Hand etwas abschatten.)
Wir sind auf der Basis in den letzten Wochen Touren gefahren, die wahrscheinlich auch Einheimische nicht so gebaut hätten. Spass ohne Ende.
Problem kann allerdings sein, daß man ab und an mal vor einem Schild "Einfahrt für motorisierte KFz verboten" steht.
Die Planung der Touren mache ich am Gerät durch das setzen von Zwischenzielen.
Lasse daraus eine Navigation berechnen und speichere den Track ab, beende die Navigation, lade den Track und lasse danach navigieren. Durch diesem Umweg (durch die Brust ins Auge) vermeidet man Probleme, wenn man das Zwischenziel mal um 50m neben die Strasse gesetzt hat, sonst will der zurück....
So gibt er wieder Ruhe, sobald man wieder in der richtigen Richtung auf der Route ist.
Umplanungen etc. werden nebenebi in der Zigarettenpause erledigt.
Fahren mit rotem Richtungspfeil zum Ziel, blauen Punkt für den Standort, also frei naviogierend ist auch sehr komfortabel....
Werde das jetzt mal für Frankreich und Spanien testen....
Gruß
Leo
23. Juni 2014 17:46
Hi Leon,
ich kann dir sagen, was ich ich letzte Woche probiert habe. Allgemein plane ich meine Routen mit Google Maps vor, mache mir dann Bildschirmausdrucke von Segmenten und fahre danach. Letzen Mittwoch hatte ich mir was für Ostfriesland zusammen gebastelt. Verlassen der A45 bei Wilnsdorf, ab ins Geräusch Rtg. Netphen, Kirchhundem (Ex Ati Dorf). Kreisel, eine Umleitung schon musste ich halten um zu prüfen, welchen der beiden Äste ich nach Netphen vorgesehen hatte. Bei Kirchhundem hab ich dann das Navi, das einst viel geschmähte angeschmissen. Fahrzeug: Motorrad, Straßentyp: schönste Strecke. Das Teil hat mir nicht nur eine optisch sehr reizvolle Strecke rausgesucht, die sich nicht sehr mit meiner Planung deckte, sondern vor allem Straßen mit einem hervorragenden Straßenbelag. Durch Siegerland; Sauerland (hält, was die Eifel verspricht); Münsterland, da war ich zwischen den Bauerndörfern schneller unterwegs als auf der Bundesstraße; Oldenburger Land, da kann man nicht viel falsch machen; Ostfriesland.
Kurzum: bei der Routenplanung mit Kartenwerk übersieht man gern seine eigene Fehlbarkeit.
24. Juni 2014 00:19
Auch ich bin auf der Suche nach der "eierlegenden Wollmilchsau" und verfolge diesen Fred hier schon seit letztem Jahr.
Nachdem ich lange Jahre hartnäckiger Technikverweigerer war, bin ich mitlerweile selbst tablettenabhängig. Trotzdem erwerbe ich noch so alle drei bis vier Jahre einen neuen Deutschlandsatz der Generalkarte (Mair Dumont) aus Papier.
Leider verschleissen die "Lieblingskarten" immer sehr schnell, während andere noch nach Jahren jungfräulich unbenutzt in der Sammelmappe stecken. Verfügbarkeitsprobleme hatte ich noch nie - im Gegenteil: Seit dem Siegeszug der Navi's verramscht der noch überlebende Buchhandel gedruckte Kartensätze für <10 Euronen...
Da liegt es doch nahe, einen elektronischen Wichtel mit großem Monitor stattdessen zu verwenden...
Meiner persönlichen Erfahrung nach sind Tablets jedoch völlig ungeeignet für eine praxisnahe Nutzung auf dem Kraftrad.
Neben der bereits genannten schlechten Entspiegelung der Bildschirme mit teilweise stark Blickwinkel abhängiger Lesbarkeit gibt es vor allem entscheidende Einschränkungen bezüglich Temperatur und Feuchtigkeit!
Tablet PCs haben üblicherweise ein verträgliches Temperaturfenster zwischen +5 und +30 Grad Celsius; also mitteleuropäisches Raumklima. Ein Tankrucksack (die Dinger sind meistens schwarz) heizt sich bei bevorzugtem Tourenwetter innen schnell auf >60 Grad auf; dabei hat es aussen nicht einmal 20 Grad Lufttemperatur. Tabletten mit Aluminiumgehäuse werden dabei so heiss, dass man sie im ersten Augenblick kaum in der Hand halten mag.
Wenn die Technik bei solchen Bedingungen nur in einen vorübergehenden Warnstreik tritt und anschließend nochmals funktioniert, hat man Glück gehabt...
Ein IT-Kollege sagte mal zu mir: Da wo dein Snickers schmilzt, sollst du keine Halbleitertechnik reintuen!
Zudem bildet sich aus o.g. Gründen sehr schnell Kondenswasser innen im Kartenfach des Tankrucksacks, falls dort bei Fahrtbeginn z.B. Apfel oder Banane, nasse Handschuhe oder auch nur ein durchgeschwitztes Halstuch verbracht worden ist. Also auch kein Ort für empfindliche Elektronik!
Über den Fall, das man in einen hierzulande nicht wirklich unüblichen mittelkurzen Landregenguss hineingerät, möchte ich hier garnicht reden.
Die sogenannten "wasserdichten" Tabletten mit IP55/57 Technik erfüllen ihren Zweck auch nur in der "Marketing-Sprech", aber nicht im echten Einsatz draussen im Freien.
Außerdem sollen Tablets dem Vernehmen nach, obwohl sie ohne bewegliche Bauteile auskommen, doch recht rüttel- und stoßempfindlich sein. Spätestens dann, wenn man sie in "Watte packen" muss, um ihre meistens eben doch kratzempfindliche Bildschirmoberfläche zu schützen, stösst man auf dem Moped an die Grenzen!
Ich transportiere meinen PC to go in Luftpolsterfolie gehüllt unter/in dem Fach meines Rückenprotektors in der Jacke - wasserdicht und Stoss gefedert. Ich nutze ihn abends am Zelt um nur die allernächste Umgebung für den nächsten Tag zu erkunden - alles andere ist viel zu Zeit aufwändig und unpraktisch. Außerdem ist es Frevel, verbringt man Reisezeit so trivial...!
Wenn es WLAN gibt bist du König! Tourenplanung muss ich weiterhin oldschool machen - gut so! Tourtagebuch auf Reisen werde ich auch weiterhin im Schein der Gaslampe mit Kuli auf Papier führen.
Im Winter brauch ich das Teil nicht, da reise ich eh auf schnellstem Weg über Bundesstrasse und BAB.
Navigationslösungen auf dem Tablet können schon technisch nicht mit den viel schnelleren Navi's mithalten. Navi's mit ihren winzigen Bildschirmen ermöglichen mir aber mangels Übersicht keine flexible, spontane Tourgestaltung. Sieht so aus, als ob ich noch eine Reihe papiernere Generalkarten verschleissen muss, wenn man mich lässt...
Mit Grußhand
24. Juni 2014 07:42
Naja, mein altes 278er gibt mir bei "Luftlinien" Routing, in dem Punkt genug Flexibilität. Ich geb das Ziel ein und laß mir die Luftlinie dahin anzeigen. Über "Zoomen" bestimme ich die Größe der Straße, die ich noch "sehen" will. Und ab. . .
Achso, und funktioniert bei Nieselregen und knapp 5.000m Höhe immer noch. Bei 3.000 bis 3.500m ist für den LapTop Schluß. Wie sieht das bei Tabletten aus?
Stephan
25. Juni 2014 07:35
Moinsen,
freut mich, daß ich mit dem Problem nicht alleine bin.

Ein paar bemerkungen zu den drei vorigen Posts:
Tabletten und Umgebungsbedingeungen:
Auch ich bin ein sogenannter "IT-Profi" (auch wenn ich seit vier Jahren nicht mehr schraube ioder an der Konsole sitze) und kenne die Empfindlichkeiten.
Daher habe ich auch eine Tablette in der <120€ Klasse.
Zu den Umweltbedingungen im Tankrucksack gebe ich Dir recht: Nicht schön.
Nun ist aber das Kartenfach immer einen Spalt offen (weil das die Stromzuführung durch muss) und somit gut gelüftet.
Was den Regen angeht. Ich bin kein Exhibitionist, meine Mopeds haben alle zumindest Lenker-Verkleidungen (Pichler LV11 oder XJ900 original) bei denen das Wasser schon etwas vom Tankrucksack wegbleibt.
Ich werde es ab Mitte Juli für drei Wochen (Münsterland / frz. Zentralmassiv / Pyrenäen / Picos d' Europa und irgendwie zurück) testen.
(Wobei wir die frz. Michelin-Karten, sie von hervorragender Qualität sein können, mitnehmen werden, aber die hoffentlich im Boot versauern)
Wenn das Ding die Rüttelei, die Hitze und bis zu 2500m Höhe übersteht, dann ist es Ok, denke ich.
Die gute alte Mair&Dumont-Karte:
Die waren früher mal viel detaillierter. Kleinere Strassen werden oft nicht mehr angedruckt und da bleibt noch das Problem mit der Altersweitsichtigkeit....
Diese Umstände hatten bei mir das Problem ja erst angestossen.
Strassen mit schlechtem oder unbesfestigtem Untergrund machen aber auch Spass!
Ich werde Euch berichten.
Gruß
Leo
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