Ja, äh: danke erstmal...
@Marschall: I know. Aber als du gefahren bist, war Wiebke noch etwas skeptisch...
@bratzerich: Badner ja - Testfahrt nein. Ich werde kaum genug Zeit haben, mich anständig zu besaufen...
...und was die Rechtskurven betrifft: die kenne ich inzwischen auch - ich hab' ja dann - später - mal eine Probefahrt mit 'nem Russen gemacht. Das ging so:
Ich hatte regelmäßig zur Berufsschule zu fahren. Unterwegs am Straßenrand war damals eine umgewidmete Mobilbehausung; aus der Heraus wurden Russengespanne verkauft. Ich weiß, das soll man nicht, aber damals schien es mir eine tolle Idee. Zumal die Dinger billig waren...
Naja - ich da hin, Probefahrttermin gemacht. Näxten Tag wieder hin und ab zur Probefahrt. Das rote Kennzeichen per Magneten auf dem Boot fixiert und los. Der leichte Drall bei dem, was der Russe an Beschleunigung lieferte, konnte mich nicht irritieren. Die Straße war breit genug für Mann, Maschine und Boot, die langgezogenen Kurven liefen prima. Oh - eine Ampel. Also bremsen...
Und ZACK!!! stand ich beinah rechts im Graben - die vermaledeiten Bremsen bei dem Ding waren so dermaßen besch...eiden justiert - das Anhängsel war völlig überbremst. Zum Glück werden die Teile ja nicht richtig schnell, sonst hätte ich echte Probleme gehabt.
Na egal, bremsen wir halt demnächst vorsichtiger. Links abgebogen und... Motoraussetzer. Mitten in einer unübersichtlichen links-rechts. Und wohin jetzt mit dem Mehrspurfahrzeug? Ich wollte ja nicht, dass ich dem nächsten Blindflieger quer vor'm Kühler hänge...
Ah ja, da: Feldweg auf 9 Uhr - rum und rein. Herrlich mit welcher Leichtigkeit so ein Russenboot die schwarz-gelben Schneestangen abmäht... Richtig: Beiboot vergessen in all der Hektik.
So - Reanimation jetzt. Die Fuhre hatte den abgemähten Begrenzungspfosten unbeschadet weggesteckt. Also getupft und getreten. Kurz an, lang aus - nix war's...
Gefühlte zwei Wochen später dann mal einen Blick in den Tank geworfen: leer. Nach 3,5km Testfahrt. Na fein...
Freundlicherweise sind die Russen ja vollausgestattet - also Kanister geschnappt und losgetapert. 2km weiter das nächste Dorf samt Tankstelle. Paar Schluck Sprit in den Kanister gefüllt, dann ging's zurück. Nach kaum einer Stunde war ich wieder am Fahrzeug. Befüllen, Kanister verstauen, tupfen, kicken... Braaa! Läuft! Fein, dann kann ich ja jetzt die Probefahrt fortsetzen.
Zuerst mal zur Tankstelle - die wollten sehen, wozu der Kanister gehört und waren sichtlich beeindruckt, besonders der Opa. Ehe es zur Extended Version der Opaschen Weltkriegserzählungen kam, habe ich dann aber doch die Flucht ergriffen - auch das sicher ein Anblick, den Opa noch von früher kannte. Noch runde 20km gefahren, festgestellt, dass der Russe und ich wohl eher doch keine Freunde werden und die Karre zurückgebracht.
Als ich da auf den Hof rolle, sind mir die Händler fast um den Hals gefallen - die hatten schon gedacht, ich wäre samt Russenkrad und roter Nummer nach Weißdergeierwo verduftet. "Normaler Weise Probefahrt immer nur Straße hier so rauf und runter!" - die waren nicht gewohnt, dass jemand so ein Ding auch fahren will und nicht nur haben.
Die Freude war dann allerdings schnell vorbei: das rote Kennzeichen lag noch irgendwo auf der Chaussee. Und wenn es nicht gestorben ist, dann liegt es heut' noch da...
Grüße!
B.