Ein guter Bekannter und Besitzer eines Maschinebauunternehmens gab mir die Adresse eines seiner Kunden, der vornehmlich SRs tuned und aufarbeitet. In der Hoffnung dort evtl. einen technikbegeisterten Motorradfahrer zu finden, mit dem man auch mal über ein Projekt wie Gespannbau diskutieren kann habe ich diese Firma aufgesucht.
Ich hatte die Frage nach meinem Anliegen noch nicht ganz zu Ende beantwortet und verlautete gerade die Worte: "Gespannumbau meiner Kawasaki VN800..." als mich das Gefühl beschlich das ich in der nächsten Sekunde dort ein Hausverbot bekomme.
Ohne weitere Fragen zu stellen oder mir die Möglichkeit weiterer Erläuterungen zu geben bekam ich als Antwort:
"Yamaha erlaubt keine Schweißarbeiten an Rahmenteilen". *Uff*
Ich war etwas verwirrt denn schließlich fahre ich 1.) keine Yamaha und 2.) hatte ich mit keinem Wort irgendwas von Schweißarbeiten erwähnt, schon gar nicht an Rahmenteilen.
Ich setzte also noch mal an und erklärte, ich suche eine Motorradwerkstatt, die wie diese nicht nur Wartungsarbeiten sondern auch Sonderlösungen mit TÜV-Abnahme mache.
Die Gegenfrage war dann: "Warum denn ein Gespann?"
Ich erwiderte, daß ich gerne meinen Hund mitnehmen würde und der aber zu groß fürs Motorrad wäre.
Damit schien ich einen wunden Punkt bei dem Inhaber der Firma getroffen zu haben. Ich bemerkte, daß er fast die Beherrschung verlor als er loslegte, er habe einmal ein SR-Gespann zür Erhöhung der Motorleistung in seiner Werkstatt gehabt. Er könne absolut nicht verstehen, daß solche wackeligen, mit fast nicht kontrollierbaren Fahreigenschaften umgebauten Motorräder überhaupt für den Straßenverkehr zugelassen werden. Es wäre lebensgefährlich und unverantwortlich den anderen Verkehrsteilnehmern gegenüber. Er würde sich an meiner Stelle einen kleineren Hund zulegen, den man in einem Körbchen auf dem Tank transportieren kann, daß würde ein befreundeter Harley Fahrer auch so machen.
Ich habe dann versucht ihm zu erklären, daß ich Rettungshundearbeit betreibe und von daher die Hunde eine Mindestgröße benötigen, ich also mit kleinen Hunden (den Begriff Fußhupe habe ich mir verkniffen) nichts anfangen kann.
Seine Antwort hierauf war, ich solle mir doch ein Cabrio anschaffen, da hätte ich auch frische Luft und könne bei Regen das Verdeck schließen oder wenn ich weiterhin Motorrad fahren wolle, für den Hund einen Anhänger.
Da ich keine Basis für eine evtl. Zusammenarbeit sah habe ich mich wieder verabschiedet.
Gruß Jochem
PS: Der Begriff Fußhupe für kleine Hunde ist von mir nicht abwertend gemeint. Ich bin Hundefan, egal ob kleine oder große Hunde.

EDIT: Da mein Beitrag zu Mißverständnissen geführt hat...
Ich habe nicht beabsichtigt eine Werkstatt schlecht zu machen. Viellmehr ist es nur eine Darstellung meiner eigenen Naivität zu glauben, daß jeder so wie ich plötzlich eine hohe Begeisterung fürs Gespannfahren entwickelt.
Der Beitrag sollte humorvoll gelesen werden.
Jochem