von Crazy Cow » 6. Dezember 2020 20:12
Ich wollte mal noch eins thematisieren zu der Frage: What to do ???
Im Frühjahr als es losging, wusste man aus heutiger Sicht gar nichts. Auch die Virologinnen nicht. Wir hatten in D am Ende der ersten Aprildekade übrigens 40 Fälle pro 100.000 Einwohnerinnen.
Damals hieß es von kompetenter Seite wenn ich mich recht erinnere:
- etwa 70% der Übertragung finden auf kurzem Wege statt, zwei stehen dicht beieinander und unterhalten sich laut, sitzen auf der Kirchenbank und singen etc. Nur da müsse man Masken tragen, um sein:e Gegenüber:in zu schützen. Kein Mensch hatte damals Interesse an seiner Gegenüberin, außer die Franzosinnen jetzt, man kaufte stattdessen Mehl und Klopapier und ging in den Baumarkt.
- 25% der Übertragungen fänden durch Aerosole statt, aber die Virussin (Vira ?) lebe nicht lange genug, um da eine ernsthafte Gefahr darzustellen.
- Nur 5% der Übertragung fände auf dem Weg der Schmierinfektion statt.
Die Virussin kann aber keine Prozentrechnung. Also feste Zahlen: bei 40/100.000 entfielen demnach 28 auf kurzem Kontaktwege, 10 aber Aerosole und nur 2 auf dem Weg der Schmierinfektion.
Jetzt haben wir aber Fallzahlen in vierfacher Höhe! Selbst wenn die Prozentzahlen der Virologinnen heute noch stimmen, finden jetzt 8 Infektionen über Anfassen statt, fast soviel wie aerosolbasierende im April. Inzwischen gibt es aber auch Zahlen, die dokumentieren, wie lang die Virussin auf verschiedenen Materialien überlebt. Wenn der Lockdown nun keine Wirkung zeigt, wie bei uns, muss man sich doch fragen, wie wird die Pest eigentlich wirklich übertragen? Ich gehe davon aus, dass der Wert für die Schmierinfektion deutlich höher ist als eingeschätzt. An der Tanke richte ich jedesmal einen schönen Gruß Anden Chef aus, er soll doch mal... Nichts passiert. Du packst draußen den Zapfpiephahn an, zahlst drinnen, indem du auf der Tastatur rumdrückst und kannst froh sein, wenn dich auf dem Weg zum Fahrzeug (in dem hoffentlich Desinfektion liegt) nicht ein Auge juckt. Im Baumarkt darf jeder nach wie vor alles angrabbeln, im Supermarkt ebenso, sogar Lebensmittel.
Die Postlerinnen sind sehr scheu und sehr zurückhaltend geworden, aber manche von Ihnen, auch die Wurfsendungsverteilerinnen, sind ganz arme, schlecht bezahlte Sauen und hoffen, dass ihnen nichts passiert, wenn sie schnell genug sind.
Ach ja, wo bleibt denn der angekündigte Schmierlappen? Antwort: es gibt ihn nicht, keiner wischt hinter dem Eiterherd her, das ist ja das Problem.
Immer genügend Handdesinfektion einstecken.