Falcone hat geschrieben:Sommer ist nur eine kleine Werkstatt, der sich inzwischen im Wesentlichen auf seine Sommer-Diesel spezialisiert hat.
Den (allerdings mir lange nicht so sympatischen) Importeur findest du sogar noch näher bei dir:
http://www.zmtgmbh.de/Aber mit zwei Personen auf schlechten Straßen auf einer Bullet erfordert schon ausgeprägte Nehmerqualitäten!
Grüße
Falcone
Soderle, fangen wir mal an:
Sommer ist DER Papst für Enfield in Deutschland. Es gibt sicher keinen Händler in D, der sich mit Enfield so gut auskennt, wie er. Er macht zwar parallel die Dieselschiene, aber genauso die Benzinenfields.
Jetzt zu den Kisten:
Ich habe neben dem Diesel auch noch eine Benzienfeild mit jetzt so 10 Tkm. Wenn man bereit ist, sich auf die Technik der 50er Jahre einzulassen und neben der Pflege auch die Fahrweise anpasst, ist das ein tolles Motorrad. Fahrweise meint, dass die Dinger serienmäßig nicht vollgasfest sind (Langhuber). Reisegeschwindigkeit bei 80 km/h (mit größerem Ritzel 90-100 km/h) ist Maximum. Schön und lange warmfahren (Graugusszylinder) und eher nicht auf Dosenbahnen rumreiten.
Die Kisten sind serienmäßig viel zu mager bedüst. Es sind also ZWINGEND ein paar Sache zu machen, damit die Kiste unsere Geschwindigkeiten aushält: Vergasernadel kürzen (lassen); Fliehkraftgewichtanschlag austesten(zuschweißen);evtl. neu Bedüsen, größere Ölpumpe und sinnigerweise ein 19er statt ein 17er Ritzel. Das kann man fast alles selber machen bzw. macht das Sommer gegen Zusendung der Teile für wenig Geld.
Der teilweise schlechte Ruf der Kisten hat mehrere Ursachen. Bis so Baujahr 2000 war die Qualität der Inder gruselig. Seit 2000 mit neume Werk ist die Qualität kaum von der billiger Japaneisen zu unterscheiden. Gut, man sieht noch die Auswirkungen der Handarbeit. Öfter ist mal was nicht so ganz gerade, aber Müll ist das nicht mehr.
Zwieter Punkt ist der deutsche Vertrieb. Die Kisten werden zum Sonderpreis (aktuell 3.200 € für die klassische 500er) von jedem Rasenmäherverkäufer verzockt. Lieferung auf der Palette, zusammengestückelt, nix überprüft und ab zum Kunden. Wenn die Kisten dann die ersten 500 km überlebt haben, werden wie bei der ersten Inspektion getötet…
Ach ja: Einfahren 3.000 bis 5.000km!!!
Wenn man so ne Kiste will, dann entweder über die alteingesessenen Enfieldhändler mit Erfahrung (sind nicht viele) oder und zur Not für die Überarbeitung was zahlen. Oder auf die Garantie pfeifen und alles selber machen (keine Kunst).
So nach 30 bis 45 Tkm muss der Motor zwingend auf, da das Pleul getauscht werden muss. Das Ding wird weich und wenn man nix macht, gibt’s einen schnellen Ölwechsel. Kann man selber machen und dann gleich auf 535ccm aufbohren.
Bremsen sind entgegen aller Gerüchte gut, aber man muss wissen, wie man die Dinger einstellt.
Die Kisten sind keine „Retro-Bikes“ sondern neue Oldtimer mit allen Nachteilen, aber halt auch richtige Eisen mit Charm.
Ich hab meine Möhre letztes Jahr mal a wenig auf Reisen gescheucht. Eine echte Empfehlung und riesigen Spaß.
http://www.ofell2.de/Ich würde mir keine 5-Gang mit E-Starter kaufen. Das 5-Gang-Getriebe ist zwar deutlich besser, aber ich befürchte für diese Kisten, die eigentlich nur für Europa und USA gebaut wurden, in Zukunft erhebliche Ersatzteilprobleme. Mit der klassichen 4-Gang ist das nicht zu befürchten.
E-Start brauhts nicht. Das Ding geht mit dem Kicker an, wie geschmierte Butter. Nicht so wie eine XT500, sondern wirklich einfach.
Die Origianlsitzbank der 4-Gang ist scheiße!
Viel Spaß!
Olli