von dirkME » 12. Dezember 2024 10:29
Bitte differenzieren.
Thermisch gesund, in Bezug auf 2V-K-Motoren ist gemeint im Sinne von: Grosser Kühlwassermenge, grosser Kühler, starke Wasserpumpe; im Vergleich zu anderen Motorrädern. Ich bin 2,5 Jahre mit abgerauchtem Lüfter an einer Basis-K100 rumgebrömmselt. NullProblemo. Lediglich bei Temperaturen über 30° UND Stau wurde der MOTOR zu heiss.
Durch die gute Kühlleistung wird bei hohern Temperaturen der MOTOR trotzdem im normalen Temperaturbereich gehalten.
NICHT der Fahrer. Da "unten" viel Hitze produziert wird, und die wegmuss, leidet wirklich der Fahrer; und je mehr Verkleidung, desto mehr Leid. K100RS 16V malträtiert bevorzugt auf der linken Seite (Kopf und Krümmer) die unteren Gliedmassen des Piloten. Auch hört man immer von gebackenen Eiern, auch bei LT und 11er RS.
Es gab mal RT Verkleidungen an K100 und K75RT, oft von Behörden bestellt, die hatten re/li in der Verkleidung auf/zuklappbare Lüftungskläppchen, vor ungefährer Knieposition. Die sind heute sehr gesucht.
Motor zu heiss, oder Fahrer zu heiss; sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Abhilfe schafft in beiden Fällen auf jeden Fall eine penible Instandsetzung des Kühlsystems. Der Kühler frisst mit den Lamellen alles, was ihm entgegenggeflogen kommt, und lagert dies zwischen den Lamellen ein. Und das sammelt sich. Die Kühlleistung wird dadurch stark eingeschränkt. Die WaPu muss inspiziert werden; das Schaufelrad kann sich von der Welle lösen, oder selbst sich in Auflösung befinden, hab ich alles schon gesehen. Der Originallüfter der K100 ist auch nicht sooo dauerhaft belastbar. Hier löst sich gerne der Propeller auf der Welle, und wandert nach vorne Richtung Kühler, und sorgt dann für Undichtigkeit. Andererseits, gerne bei 75 und alten 100ern, die fast keinen Lüfter brauchen, gammelt die Welle fest, und der Lüfter dreht nicht mehr.
Die Probleme mit dem heissen Sprit haben andere Ursache. Die K's haben die Pumpe im Tank. von da aus Leitung zur Einspritzleiste, die die Einspritzventile versorgen. Die Pumpe macht ca 2,5bar. Was zuviel gefördert wird, geht über eine Rücklaufleitung hintenrum, zwischen LuFi-Kasten, von hinten an die Einspritzleiste geschraubt, sizt ein Druckregler, der den überschüssigen Sprit zurück in den Tank leitet.
Zum einen treten hier Probleme auf, wenn die Förderpumpe im Tank nur zäh dreht. (Spritfilter ebenfalls im Tank, der eigentlich regelmässig gewechselt werden soll) Ist aber blöd. Sitzt im Tank. Elende, stinkende Fummelei. Wenn der zu ist, weil trotz regelmässiger Inspektion beim Hersteller nicht gewechselt wurde, oder falsch rum eingebaut wurde muss die Pumpe strammst arbeiten. Und erzeugt angestrengt natürlich Wärme. Dann geht der Sprit, am schlechtesten schön durch eine Verkleidung geschützt, zur Einspritzleiste. Die sitzt über dem Kopf. Von da aus hintenrum wieder nach vorne. Leitung wird über den Motor, gut windschützt, zum Druckregler geführt. In dem Bereich ziehts auch heiss, da geht die Luft, die der Lüfter nach hinten schaffen soll fett durch.
Der Sprit heizt sich auf dieser Reise stramm auf. Und wird in den Tank zurückgeführt. Und wieder auf die Reise geschickt, und wieder und wieder. Im Normalbetrieb kein Problem, im Winter sogar wegen warmem Tank als angenehm empfunden. Bei hohen Aussentemperaturen und schwergängiger Pumpe kann das so heiss werden, das die Pumpe echt Dampfblasen anstatt Sprit ins System schickt. Brennbare heisse Gase brennen leicht und gut. Haben aber nicht wirklich identische Brennwerte wie Sprit. Läufts Moped zunächst nur kagge, geht dann auch aus.
I. d. R. schafft Spritfilterwechsel abhilfe, evtl auch halbtote Spritpumpe. In ganz hartnäckigen Fällen, meist bedingt durch nichterkannte Pumpenschwäche, muss der Druckregler nach aussen.
Uff. Sollten 2Cent werden, ist aber mehr geworden.
K100 Basis, forever
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