Dämpfer, Räder, Bereifung usw.
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Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 10:09

Vorweichnachtliche Grüße,

jetzt sind wir also beim lieben Geld angekommen.

Wir haben uns heuer auch intensiv um eine neues Gespann bemüht. Das, was wir haben wollten und eine Verbesserung (mehr Platz für Frau und Hund, mehr Federweg am Beiwagen) gebrachte hätte, sollte ca. 25 TEUR kosten plus ein beigestelltes Motorrad. Unser Gespann, ältere R850R, Triptec Fahrgestellt und Ural Boot hat gerade mal 12 TEUR gekostet, mit gebrauchtem Motorrad (40.0000 km) und neuem Beiwagen, fix und fertig zusammen gebaut und angemeldet. Wir sind letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass der Fahrspaß sich bei einem neuen Gespann nicht proportional zu den Kosten vergrößern wird. Der Platzzuwachs wäre "nice to have", aber es geht auch ohne.
Da stecke ich liebe einen Bruchteil der Summe in ein neues Ural Wintergespann, vielleicht. Das ist dann natürlich ohne ABS, wird aber sicher auch nicht so viel gefahren wie das Sommergespann.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 10:22

Die Geldfrage blieb wirklich lange außen vor ... :wink:

Für mich ist es eigentlich keine Geldfrage. Klar, ein Gespann kostet mehr wie eine Solo.

TO hatte mal 2000 DM gekostet, seit 13 Jahren bin ich damit sommers wie winters
unterwegs, es ergeben sich dauernd andere Dinge die man noch anbauen oder
verschlimmbessern kann. Da der § da eh keinen Plan hat ... Fun 8)

Die Guzzi habe ich vor 3 Jahren zum Gespann umgebaut damit ich mit dem Teil auch
mal wieder fahre. Ich wollte es selbst machen und nicht etwas von der Stange oder nur
mit Scheinen wedeln und schon steht's auf dem Hof. Spaß macht die auch, aber im
täglichen Betrieb ist die Dnepr einfach angenehmer.

Die Solo macht auch mal wieder Laune (13 Jahre nur Gespann, da mußte das sein).

ABS ? Mei wozu ? Was soll ich denn an den schlechten Guzzibremsen noch wegregeln ???
Eigentlich freue ich mich, daß die Dinger überhaupt bremsen. Bei der Guzzi kommt dann
im Frühjahr noch eine Scheibe an den Beiwagen. Sollte dann ganz ok sein.

Mit 60 PS komme ich eh nicht in Geschwindigkeitsbereiche wo sich das lohnt.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 11:47

Ja wir sind aufs Geld gekommen.
Die Überlegung steht eigentlich immer am Anfang und schreckt fast jeden ab. Alle die mich aufs Winterfahren ansprechen, schlagen die Kosten auf ein Auto über.
Müßig diesen Gedanken hier im Forum überhaupt aufzubringen. Dabei ist unser Gespann billiger als alles bis dato gefahrene. Es läuft seit 1994, wenn ich mir überlege was eine Dose aus dem Baujahr heute wert wäre, diese Nachhaltigkeit in Ressource, Fahrspaß und Aufmerksamkeit, wird nur durch meine CX500 aus dem Jahr 1982 unterboten, dreihundert Euro, zweihunderttausend auf der Uhr aber ohne Beiwagen, fällt eigentlich aus der Wertung.
Dann steht unser Teil immer vor dem Haus auf dem Gehsteig, hoppla, wenn die mitlesenden TÜV Beamten dies den Stadtbütteln stecken, man weiß immer wo wir wohnen und die Kinder lernen gerade die Farben und fahren die Kreise nach.
Bild

Wenn ich nochmal das Thema Geld anschneide, muß ich aus dem neuesten Gespannheft etwas herausgreifen. Dort geht es um das Wunschgespann eines jeden, was mich auf den Kern des Ganzen gebracht hat.
Einer der Leser wünscht sich einfach mal übriges Geld, um sich endlich Zeit zu kaufen und sich dann nach Herzenslust am Gespann auszutoben zu können.
Also noch einen gechillten Jahreswechsel mit Grüssen von den unbekannten Bluesbrothers aus Holland, in meinem Traumgespann.
Bild

Bild
Hans

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 12:50

Es hat ja wirklich lange gedauert...
...bis es mal darum geht, was es alles so kostet.

Im eBay steht übrigens ein GL1500 Gespann für schlappe 20.000 Euro zum Sofortkauf.
Ist schon mächtig so ein Teil. Ein Hingucker, wie der Verkäufer selbst beschreibt.
Hab solche Teile in Holland beim Gold Wing Treffen gesehen. - Wer's braucht.

Für mich hat so etwas nichts mehr mit Gespannfahren zu tun. Das ist wie PKW und LKW im Vergleich.
Die Dinger sind breiter als mein Auto. Ohne Rückwärtsgang wären die eine Qual.
Klar das man bei einem Leergewicht von über 500 Kg auch nicht mehr darüber nachdenkt, ob da noch Gewichtsreserven für irgendwelchen Schnickschnack sind.

Ich persönlich habe dazu eine ganz gehässige Meinung. Wer solch ein Gespann braucht, dem fehlt..., aber lassen wir das.

Gespannbauer wie Mobec und andere haben gezeigt was möglich ist. Ob es allesdings sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe die Zeiten erlebt, als unsere Bekannten unter den Gespannfahrern anfingen ihre Schwingen-BMW's umzubauen. Der Umbau auf einen 75/5 Motor ging einher mit dem Einbau der 15 Zollräder mit Entenbereifung.

Dann kamen die Hartmänner mit modernen Gespannen, ein Carrell war dabei und wenige andere.

Gegenüber den alten Schwingen BMW's mit ihren Steib TR's und S500er sahen die neuen Gespanne mit ihren gefälligen Kunststoffbooten schon richtig modern aus.

Plötzlich gab es für BMW Fahrer fertige Gespanne, die als Troika Gespanne verkauft wurden.

Und genau zu diesem Zeitpunkt änderte sich etwas in der Gespannszene.

Vorher hat ein jeder, manchmal mit fremder Hilfe, sein eigenes Gespann selbst aufgebaut. das war einfach standard.

Doch von nun an gab es Gespannbausätze und fertige Gespanne.

Der Markt entwickelte sich, weil die Leute mehr verdienten, weniger Zeit, Lust, oder Können hatten, noch etwas selbst zu bauen. Die Gespannszene wuchs wieder.

Und heute? Ich habe das Gefühl, es gibt kaum noch Selberbauer, sei es das Kenntnisse und Fertigkeiten verloren gingen oder das Geld für ein Fertiggespann vorhanden ist.

Und dann lese ich hier, wie gewisse Gespannbauer ihre eigenen Regeln aufstellen, diese dem TÜV noch nahebringen, um so den Markt für sich zu beeinflussen.

Mit anderen Worten, den noch verblieben Selbstbauern Knüppel zwischen die Beine schmeissen.

Und jetzt, nachdem diese stupide Werbeorgie für einen bestimmten Gespannbauer und die Selbstbeweihräucherung für das eigene Gespann mit einer Bremsenanalyse auch eine interessante technische Seite erzeugt hat, geht es nun ums liebe Geld.

Leute, wenn ihr diesen Thread jetzt auch noch damit belegt, gehört das Ding sonstwo hin. Aber nicht mehr in die Rubrik Fahrwerk.

Wenn ich beim Gespann ums Geld rede, meine ich Gespanne die man selbst zusammen baut.
Da hat der Blick auf's Geld seine Berechtigung.

Der Anbau eines Seitenwagens an mein vorhandenes Motorrad kostet mich nicht mehr als 1000 Euro. Ich habe danach noch immer das klassische Gespannfeeling. Und wenn mir die dicke Telegabel tatsächlich zu schwer wird, stecke ich noch einmal 1500 Euro für eine Schwingengabel hinein.

Aber hier von 35.000 Euro oder gar dem doppelten zu schreiben, das sind Werte die sich mit meiner Gespannwelt ebenso wenig vereinbaren lassen, wie diese Gold Wing Dickschiffe.

Aber jeder muss ja selbst entscheiden ob er solch eine Potenzprothese benötigt oder nicht. Aber genau diese Dickschiffe zeigen die Trennlinie bei den Gespannfahrern auf, die mit dem Erscheinen solcher Gespanne entstanden ist.

Und genau diese Trennlinie kann man auch in diesem einzigen Thread wunderschön heraus lesen.

In so fern fand ich ihn sehr aufschlußreich.


P.S. Sollte sich jetzt jemand, egal wer, persönlich von mir angesprochen fühlen, bitte ich das zu entschuldigen.
Das lag natürlich nicht in meiner Absicht.
Ich mag aber kontroverse Diskussionen und dazu gehören nun auch mal etwaige spitze Sätze, um die Diskussion am Leben zu erhalten und die Dinge auch mal von einer anderen Seite anzuleuchten.

Viele Grüße

Carco

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 13:36

nun ja, wir sind in einem öffentlichen Forum,
da kann Jeder seinen Senf dazu geben.

Meine Meinung ist:
Wenn Du mit Deinem Gespann nicht zufrieden bist und es selbst nicht in den höchsten Tönen lobst, dann hast Du was falsch gemacht.
Kohle für etwas ausgegeben, zu dem du nicht stehst. Ich beweihräuchere daher gerne was ich gekauft und NICHT gebaut habe.
Das liegt in der Natur des Menschen und ist legitim.

Wenn ich meinen Gespannbauer nicht bewerbe, dann habe ich hier den Falschen gewählt. Unabhängig der politischen Querelen, wer hier wem welche Marktanteile abjagt oder die Gespannszene wie auch immer beeinflusst. Durch Wiederholen wird es nicht sinniger sondern dümmer.

Gerne kann man Schubladen aufmachen und aus seiner Sicht Jemanden dort hineinschieben - wenn's hilft.
Es gibt in jedem Hobbybereich natürlich Finanzmarken, auch hier. Leben und leben lassen.
Trotzdem, Danke für Deinen Beitrag zu meinem Beitrag. Auch ich schreibe ab und an spitz. :-D :-D

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 13:38

Hallo Carco,

das ist eine etwas einseitige Sicht, die Du da zum besten gibst. Man kann nichts alles verteufeln, nur weil es Geld kostet und weil es Leute gibt, die das bezahlen können oder wollen.

Ich fahre ja auch ein "Billiggespann", wenn auch aus einem Baukasten und nicht selbst gebaut. Ich habe oben klar gemacht, das es für mich auch irgendwo eine finanzielle Grenze gibt, weil der Fahrspaß nicht davon abhängig ist, was das Gespann gekostet hat. Aber es so darzustellen, als seien nur die Selberbauer die wahren Gespannfahrer genau so wie man manchmal den Eindruck hat, nur Winterfahrer seine echte Motorradfahrer oder echte Gespannfahrer, das ist doch mit Verlaub gesagt "Blödsinn".

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 13:49

Ist kein Blödsinn ... 8)

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 14:03

Hm, meine Gespanne kenn' ich so gut, daß ich sie nicht über den grünen Klee loben kann und lobe. Ich bin Realist. Und es hilft ungemein die Schwächen zu kennen. Bei Menschen, Mäusen und Maschinen.

Ich hab mein erstes Gespann selber gebaut. Weder hatte ich damals Zeit oder Ahnung. Heute
ist zwar die Ahnung mehr geworden. Die Zeit aber nicht. Wenn ich mir meine Zeiten für 2013 so anschaue. .
.

Also wird mein nächstes Gespann von einem Gespannbauer gebaut. Und es ist mir ziemlich Peng! das der Schepper drüber lacht. . .


Stephan

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 14:09

Ob das heute oder morgen Winterfahrbetrieb ist, wage ich zu bezweifeln. Wir bekommen morgen auf der Schwarzwaldhochstrasse sommerliche Temperaturen bis +14°C. Wenn wir da morgen entlang eimern, dann sind wir ja nach der hier herrschenden Auffassung keine Gespannfahrer.

Da falsches Fahrzeug, zu allem Überfluss auch noch gekauft, zu teuer und es ist zu warm.
Ich roll mich brüllend vom Sofa, geh' jetzt in meine Garage und bau die von DPD soeben gelieferte Anhängerkupplung ein.
Wie sagt meine Frau - dann hosch a Gschäft.
:smt041 :smt041 :smt041 :smt041

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 14:13

"Aber es so darzustellen, als seien nur die Selberbauer die wahren Gespannfahrer..."

Das war nicht so gemeint und sollte nicht so rüberkommen.

Ich ziehe die Grenze an einem Gespann, wo man noch sehen kann, das es sich hierbei um ein Motorrad mit Seitenwagen handelt.

Die Betonung liegt auf Motorrad.

Ein Troika Gespann Bspw. sehe ich noch in dieser Tradition.

Solche Dickschiffe ala GL1500 oder GL1800 zähle ich nicht mehr darunter. Wenn ich ein Gespann dieser Größe, noch dazu mit einem Automotor und Autoqualitäten in Betracht ziehen würde, dann kaufe ich mir lieber ein Cabrio.

Vor allen Dingen der hier ständig hervorgebrachte Sicherheitsaspekt vom Schwarzwälder ist eine absolute Farce.
Jedes moderne Cabrio ist um einiges sicherer als dieses fette Gold Wing Teil.

Für mich haben diese fetten Eisen/Plastikhaufen auch nichts mehr mit einem Motorrad gemein.
Die sind für amerikanische Verhältnisse gebaut worden, wo es kilometerlang geradeaus geht.

Ein Motorrad muss für mich aber eine gewisse Handlichkeit aufweisen. Wenn ich das Teil auf dem Mittelständer hieven muss, dann nach guter alter Väter Sitte und nicht per Knopfdruck.

Diese Vehikel haben sich vom Motorrad genauso viel entfernt, wie die Raumsonde Voyager von der Erde.

Ich behaupte auch einmal, dass die die sich solch eine Potenzprothese aneignen, selten einmal ein richtiges traditionelles Gespann richtig bewegt haben und die Dynamik eines solchen Gespannes auskosten konnten.

Für mich bedeutet Gespannfahren in den Kurven driften zu können und Spaß an der Dynamik zu haben.

Das alles bieten diese Dickschiffe gar nicht. Können sie auch nicht, da viel zu schwer und träge.

Da wurde etwas gebaut, weil es möglich war es zu bauen. Über den Sinn solcher Raumschiffe braucht man genauso wenig zu diskutieren, wie über den Sinn von Autos mit 7,5 Liter Motoren.


Viele Grüße

Carco
Zuletzt geändert von Carco am 23. Dezember 2013 14:19, insgesamt 1-mal geändert.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 14:18

Booh lauter Steinharte Kerle hier.

Da bin ich halt mal Mädchen.. Würde schon mal mit einem Wing-Gespann fahren wollen.. aber natürlich
nur im Sommer zwischen 25 und 26 Grad. Unter 25 zu kalt, über 26 könnten ja meine DesignerMopedKlamotten
durchgeschwitzt werden, noch bevor der dafür nötige Kredit abgezahlt ist.
Ne das kann keiner von mir verlangen, auch nicht die wirklich harten Kerle.

Da bin halt Mädchen.... :lol:

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 14:34

Laut der Aussage eines maßgebenden Baurats, habe ich kein Gespann - da sich kein Propellor auf dem Tank befindet - sondern ein Motorrad mit Seitenwagen. Da kann ich wohl mit leben. Ich habe auch kein ABS, weil ich dies nicht möchte (Vorsicht, Belehrungsresistenz!). Damit habe ich bisher recht wohl gelebt. Ich fahre, wie ich mit meinem jetzigen Gespann fahren kann. Früher hätte ich damit schwer leben können. Wenn ein Jemand sein eigenes Geld für ein Wing-Gespann ausgibt, dann darf er das gerne. Damit muss er ja leben. Während sich viele Menschen die Köpfe über andere Menschen zerbrechen, bin ich schon wieder 'ne Runde um den Pudding gefahren - im Sommer, im Winter, bei Sonne, bei Schnee und bei Regen. Das ist mein Leben und ich verbleibe

mit weihnachtlichen Grüßen und weiterhin einfach mein Leben lebend,

Mick

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 16:04

Jep, Mick, und das ist so schon schwer genug. . .


Ich bin mir nicht so sicher, daß sich das mit der Sch...verlängerung nur auf dicke fette Gespanne bezieht. So wie da manche von Reden, kann das auch auf „einfache" Gespanne zutreffen.

Jede Jeck is anders. Ich find's zwar, hm, seltsam, aber die ganzen Chopperfahrer haben durch ihre, *räusper, sichere Fahrweise auch einen positiven Effekt auf unsere Versicherungsbeitragshöhe gehabt.


Stephan

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 17:01

Isch 'abe garkeine Schoppere!

Mick

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 17:35

Hallo
Ich komm mal kurz zum Thema zurück ,

@ Schwarzwälder

was mich mal Interressiert: was hat die Goldwing deiner Frau für Bremswerte ? ich mein die gemessenen, nicht die gefühlten.
Oder wird bei der Vereinfachten abnahme kein Bremsprotokoll erstellt ?


Vitus
Zuletzt geändert von Vitus am 23. Dezember 2013 17:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 17:47

Ja, ja - ich hab' schon verstanden.

Sich ehrfürchtigst zurückziehend,
Mick

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 18:21

Ach Herrje, ist doch Weihnachten.

Ich wollte mit der Gruppierung der Threadteilnehmer hier keine Klassifizierung oder Wertung vornehmen. Tut mir leid, wenn das einer da so herausgelesen hat. Ich kann gut damit leben, dass andere Leute anders denken, fahren und andere Prioritäten haben, solange sie mir meine Ecke lassen.

Das mit dem Geld ist ein leidiges Thema, aber man kann das doch nicht als Maßstab nehmen, echte von falschen Gespannen zu trennen oder richtige Gespannfahrer und -besitzer von Halbgaren oder so.
Und dass für ein klassisches Motorrad Gespann irgendwo eine technische oder optische Grenze zu ziehen ist, das würde ich ganz schnell vergessen wollen. Denn sonst muss man sich nicht wundern, dass die "richtigen" Gespanne in den Oldtimer Suppentopf geworfen werden und keine neuen mehr zu gelassen. Wo willst du den auch eine Grenze ziehen?
Die BMW K1, richtiges Motorrad oder nicht? Oldtimer? Seitenwagen ja oder nein? und wenn ja, welcher konveniert? Klassisch aber Plaste? TR500 Replik?

Ein Motorrad mit Seitenwagen hat eine Telegabel, die man durch eine Schwinge ersetzt, sobald man durch Urlaubsverzicht 1500 Taler zusammengespart hat? Und dann endlich mit Entenreifen auf 15" Speichenfelgen versehen, die es dann schon nicht mehr zu kaufen gibt?
Lies das mal in 10 Jahren noch mal durch.

Es ist hier m.E. viel verschiedenes in einen Cocktail geschüttet worden, was schwer ist zu verrühren aber noch schwerer zu schlucken. Meine Maxime war bisher, auf die Dinge zu warten, die ich mir nicht leisten konnte, irgendwann sieht man seine Feinde tot im Fluss vorüber ziehen oder eben sein Traumgespann gebraucht als Gelegenheit. Und wenn man brav gewartet hat, zwanzig oder dreißig Jahre falsche Gespanne gefahren, aus Joghurtbechern und Autorädern zusammengefrickelt, zieht vlt. auch irgendwann mal ein richtiges Gespann preisgünstig vorüber. Eine R69S oder KS601 für 6000-8000Euro. Ok, lass stecken, lieber Weihnachtsmann, richtige Gespanne sind nicht für jeden, kann sich nicht jeder leisten.

Worauf man auch nicht mehr zu warten braucht, sind gute Handwerksbetriebe, Sattler, Radspannereien, Stellmacher, ja sogar Schlosser und Schweisser. Die werden immer weniger. Hobby-Mietwerkstätten übrigens auch. Wo willst du denn dein Gespann selbst bauen? Und mit welchem Werkzeug? Ich kann meines nicht einmal komplett selbst reparieren und ich bin gut ausgerüstet, habe es hell und einen warmen Ar... beim arbeiten.

Also: ich finde, ein MZ Gespann mit Kyrnos Beiwagen, ABS und Achsschenkellenkung sollte erlaubt sein. Harley auf Original-Speichenrädern, Beiwagen mit 235 Breitreifen an Porsche Felge, na ja. Yamaha GTS mit Schwinge und Ural Beiwagen? Also irgendwo ist Schluss, ja?

Ok, es gibt tatsächlich Grenzen. Jeder trägt die seinen offensichtlich in der Hosentasche mit sich herum.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 18:25

Carco,

deine Meinung zu GL-Fahrern kann ich nicht teilen.
Ich fahre keine und möchte auch kein Gespann fahren, das fahrfertig mehr als max. 380KG wiegt. Höchsten mal zu Probe.
Es mag sein das es hier im Norden anders ist, wir hier im Kreis Schleswig-Flensburg und Kreis Nordfriesland sind ja die glücklichsten Deutschen und bis an den NOK sind die Leute auch nicht gravierend anders. Neben uns wohnen ja die Dänen und die sind ja sogar die glücklichsten Europäer.
Aber zurück zu den GL-Treibern. Ich kenne fünf von ihnen seit Jahren. Zwei 1500. drei 1800.
Alle sind Handwerker oder Facharbeiter, alle verdienen ihr Geld nicht in 38 Stunden sondern mit Überstunden, Nachbarschaftshilfe und indem sie an Haus und Fuhrpark möglichst viel selber machen. Alle sind 50 plus und haben vorher diverse andere Gespanne bewegt. Alle sind richtig nette Kerle.
Und bei allen bin ich mir sicher das, wenn ich sie mitten in der Nacht aus dem Bett klingeln würde „ich hätte da mal ne Panne“ sie helfen würden.

Gruß Peter

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 18:47

Nicht das da etwas falsch rüber kommt.

Das mit den alten BMW's und den Entenreifen, das war einmal. Die Jungs sind fast alle umgestiegen, auf Guzzi oder anderes Leistungsfähiges Material.

Ich habe auch nichts gegen die GL1500 oder GL1800 Treiber. Jeder soll mit dem glücklich werden, was er hat, oder sich leisten kann.

Solche Gespanne, wie eine GL mit Automotor und über 500 Kg Leergewicht, vermitteln bei mir nicht mehr das Gespannfeeling.

Vielleicht bin ich da zu konservativ. Ich kenne einige die solch ein Gespann bewundern. Aber es ist etwas zum trotten, nicht zum agilen fahren.

Ich bin ein Fan von einfacher und funktionaler Technik. Je mehr ich selber machen kann, desto lieber. Weil,... noch kann ich es.

Vielleicht bin ich auch zu sehr vorbelastet. Ich habe halt die Möglichkeit mich in meinen Roadster zu schmeißen und ohne Dach und Helm den Fahrtwind zu genießen.

Vielleicht ändert das alles die Sichtweise. Aber die habe ich nun mal. Manchmal ist weniger auch mehr.

Viele Grüße

Carco

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 19:15

Carco hat geschrieben:"Aber es so darzustellen, als seien nur die Selberbauer die wahren Gespannfahrer..."

Das war nicht so gemeint und sollte nicht so rüberkommen.

Ich ziehe die Grenze an einem Gespann, wo man noch sehen kann, das es sich hierbei um ein Motorrad mit Seitenwagen handelt.

Die Betonung liegt auf Motorrad.

Ein Troika Gespann Bspw. sehe ich noch in dieser Tradition.

Solche Dickschiffe ala GL1500 oder GL1800 zähle ich nicht mehr darunter. Wenn ich ein Gespann dieser Größe, noch dazu mit einem Automotor und Autoqualitäten in Betracht ziehen würde, dann kaufe ich mir lieber ein Cabrio.

Vor allen Dingen der hier ständig hervorgebrachte Sicherheitsaspekt vom Schwarzwälder ist eine absolute Farce.
Jedes moderne Cabrio ist um einiges sicherer als dieses fette Gold Wing Teil.

Für mich haben diese fetten Eisen/Plastikhaufen auch nichts mehr mit einem Motorrad gemein.
Die sind für amerikanische Verhältnisse gebaut worden, wo es kilometerlang geradeaus geht.

Ein Motorrad muss für mich aber eine gewisse Handlichkeit aufweisen. Wenn ich das Teil auf dem Mittelständer hieven muss, dann nach guter alter Väter Sitte und nicht per Knopfdruck.

Diese Vehikel haben sich vom Motorrad genauso viel entfernt, wie die Raumsonde Voyager von der Erde.

Ich behaupte auch einmal, dass die die sich solch eine Potenzprothese aneignen, selten einmal ein richtiges traditionelles Gespann richtig bewegt haben und die Dynamik eines solchen Gespannes auskosten konnten.

Für mich bedeutet Gespannfahren in den Kurven driften zu können und Spaß an der Dynamik zu haben.

Das alles bieten diese Dickschiffe gar nicht. Können sie auch nicht, da viel zu schwer und träge.

Da wurde etwas gebaut, weil es möglich war es zu bauen. Über den Sinn solcher Raumschiffe braucht man genauso wenig zu diskutieren, wie über den Sinn von Autos mit 7,5 Liter Motoren.


Viele Grüße

Carco


Hallo Carco,

wollte mich eigentlich zu diesem Thema nicht äußern, aber hiermit lade ich Dich persönlich zu einer Probefahrt in meinem Seitenwagen, in meinem nicht selbstgebauten Gespann, ein, um Mal einen Unterschied zu spüren.
1. Mein Fahrzeug beschleunigt und nimmt nicht die Fahrt auf.
2. Es bremst und verzögert nicht. Es besitzt kein ABS.
Natürlich habe ich Saisonkennzeichen und deshalb gilt die Einladung ab März, wenn's Wetter zuläßt. Da ich auch im Kreis Viersen wohne, könnte das ja klappen.
Wenn Du Interesse hast, bitte schreibe eine PN, Zwecks Telefonnummer.

Mit freundlichen Grüßen
Peter

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 19:39

Carco, komm du zum Stammtisch!
"Für den ersten Eindruck, gibt es keine zweite Chance", das klingt für mich wie Poesie :keule:
Dann könntest du auch den Peter kennenlernen, :smt039
wenn der sich denndochbitte nen Ruck geben würde!
Stefan
EML 69S mit TR500 vor knapp 30Jahren und heute . . . :-D
Edith sacht: Sry für OT
Zuletzt geändert von Stefan am 23. Dezember 2013 19:48, insgesamt 1-mal geändert.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 19:44

Ich habe die Email Benachrichtigungen für neue Beiträge in diesem Thread jetzt abbestellt. Das gerät ja zur Laberecke :-D.

Und lasst doch Carco in Ruhe. Er hat sich ja wohl bemüht, seinen Standpunkt kalt zu stellen und alle Unterstellung zu klären. Da muss man dann nicht den Goldwing Hasser aus ihm machen.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 19:51

:wink:

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 20:08

Entschuldigung, aber ich fühle mich so entsetzlich müde.

Sich fürs H-D-mit-Telegabel-und-ohne-ABS-Fahren und voller-Verständnis-für-Andersdenkende seiend entschuldigend,

Mick

PS: Ich finde das Suziku-Motorrad mit Seitenwagen in dem anderen Themenbereich richtig nett.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 20:20

Goldwinghasser? Oh nein!

Nein, das bin ich bestimmt nicht. Ich finde auch solche Gespanne sollten ihre Berechtigung haben. Für die einen zum Bewundern, für die anderen zur Abschreckung. :-D

Nein im Ernst, die technische Möglichkeit ist vorhanden und sie wurde genutzt. Fertig.
Über das für und wider kann man streiten, man wird aber nie beide Seiten unter einen Hut bekommen.

Möglich wurden solche Gespanne aber auch erst durch entsprechend dimensionierte Bremsen. Hierbei spielt es keine Rolle ob mit, oder ohne ABS.

In so fern, Peter, kann ich mir gut vorstellen was Du mir zeigen möchtest und wir können das gerne einmal machen. Die Bremsen sind eines der Dinge die zumindest an den älteren Gespannen immer verbesserungswürdig waren. Auch bei einem Gewicht welches wesentlich geringer war, als das der Gold Wing Gespanne.

Heute rief übrigens mein TÜV Mann an und gab mir sein OK für mein Gespann. D.h. ich werde es demnächst zur Prüfung vorführen und wenn es den Vorgaben entspricht werde ich dann später weiter sehen, ob dann von Zeit zu Zeit etwas modernisiert werden muss.

Mein Gespann ist ja im Vergleich zur GL1500 oder 1800 von einer ganz anderen Welt und obwohl es den gleichen Namen trägt auch aus einem anderen Werk.

Mir ging es ja auch nicht darum einfach wieder Gespannfahren zu können, sondern eine Transportmöglichkeit für den Hund zu finden, ohne auf das Motorradfahren zu verzichten.

Seht also meine Abneigung zu den überschweren Gespannen einfach darin begründet, dass ich eigentlich ein Solofahrer bin, der jetzt wieder Gespann fährt.

Ich bin überzeugt das wir zusammen sehr gut auskommen werden und freue mich auf den Stammtisch.

Vielleicht kann mich der eine oder andere ja davon überzeugen meine Meinung und Vorstellung über Gespanne ala Gold Wing GL1500, oder GL1800 zu ändern.

Viele Grüße

Carco

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 20:32

Hallo Carco,

es ist kein Goldwing-Gespann. Anbei Foto von meinem Gespann:

Gruss,
Peter
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 20:40

Aha,

nun ja, diejenigen die uns persönlich kennen und mit uns zusammen auf Touren fahren fragen nicht mehr warum ich als begeisterter Soloheizer und GSen-Verblaser auf ein Goldwing Gespann umgestiegen bin und wir im Wechsel dieses Gerät bewegen. Es soll nicht als Entschuldigung dienen, sondern als Erklärung, denn der Drift weg von meinem Thema ist doch schon extrem.

Es gibt manchmal Situationen im Leben, da kann dein Partner halt nicht mehr so wie er will. Mit ein Grund warum wir im Gespann auf weiteren Reisen eine Kühl-, Gefrierkombi mitführen in der wir Dinge transportieren die für unterwegs sehr wichtig sind und uns eben weiterhin die Freiheit geben für unsere Empfindungen weite Reisen und Tagesetappen ohne eine Apotheke in der Nähe zu machen.

Dass dabei auch noch unser Hund mitfährt bedingt dass das Gefährt eben nicht egoistisch um die Ecken gedriftet wird, denn sonst würde der Hund sicherlich als erstes kotzen und dann aussteigen. Diesen Beitrag habe ich eröffnet nachdem ich mal wieder auf "Probefahrt" war. Probefahrt ist fahren ohne Passagiere.

Es kam daher auch keine kleine Ententonne in Frage, sondern ein Beiwagen mit viel Platz für zwei Personen und entsprechendem Komfort und nötigen Extras.

Und was die Fragen von Herrn Vitus XXXXX angehen, möchte ich ihn doch bitten seinen Kollegen Gespannbauer direkt anzusprechen.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 22:39

Hallo Peter,

ich bin sprachlos...

Das ist die Metamorphose vom Gespann hin zum Sportwagen und irgendwo dazwischen stehen geblieben.
Als Gespann schon fast zu weit, am Sportwagen noch nicht ganz angekommen.

Ich gehe mal ganz dringend davon aus, dass das Teil sehr viel Spaß bereitet.

Es ist die konsequente Weiterentwicklung von den Schwingen BMW's mit moderneren, leistungsfähigeren Motoren und kleinen Rädern mit Autobereifung hin zu einem sportlichen schnellen Strassengespann von heute.

Keine Frage, gefällt mir, obwohl meine Meinung über Gespanne eine andere ist.

Aber es ist die logische Weiterentwicklung von der wir damals träumten, aber keinen finden konnten der es baut.

Ich kann auch den Schwarzwälder verstehen, dass man nicht auf's Motorradfahren verzichten möchte und dann aus den genannten Gründen zu solch einem Trümmer greift.

Aber wie bereits erwähnt, fahre ich auch einen Roadster. und da habe ich zu so etwas eine andere Meinung.

Vielleicht werde ich mein Toleranzspektrum etwas erweitern. Kann ja nicht schaden.

Viele Grüße

Carco

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 23:00

Ok, wenn nicht Laberecke, dann lasst uns doch ein bisken über die Technik talken.

Da ich die Software nicht verstehe, die Hersteller auch damit hinter dem Berg halten, würde ich gern ein paar Dinge ergründen und ein Forum hat den Vorteil, dass es schnell ist.

Mein erstes ABS bekam ich mit einem Auto 1997. Das war schon recht weit entwickelt, reagierte aber erst wenn man voll drauf trat. Mit recht hoher Frequenz, vlt. halbes Netzbrummen, geschätzte 20-25Hz.
Die Yamaha GTS hat ein Yamaha ABS, das recht zuverlässig arbeitet, man muss nicht so voll drauflatschen, dafür braucht es vlt. eine halbe Sekunde, bis es anspricht, Frequenz wie oben. Es wertet dazu ebenso die Impulse des Hinterradsensors für eine Schlupfberechung aus, und zwar ab BJ 1993. Bei einem GTS Treffen fiel mir auf, dass es Modelle gibt, die beim Selbsttest so vor sich hin rattern. Es könnte das Nissin ABS vor 1993 sein (7Hz), denn auch beim Bremsenzubehör wird unterschieden nach Baujahren bis 1993, 93-98 und ab 98. Ich nehme an, dass ABS mit optimierter Frequenz bessere Verzögerungswerte bringen. (Vgl. Big Bang Motoren und Hinterradtraktion.)

Was mir nicht klar ist: Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit das ABS einschaltet, wenn beide Räder stehen? Auf Glatteis oder der nassen Wiese geht es an, an der Ampel nicht.

Wie wird der Schlupf gewertet? Dramatisiert oder verharmlost Schlupf (vor der Bremsung?) oberhalb eines Grenzwertes die Entscheidungssituation?
Nach dem Motto: wenn es mit 20% Drehzahldifferenz zu fahren ging, wird es auch beim Bremsen gehen? Oder: hoher Schlupf bedeutet automatisch eine kritische Reifen-/Fahrbahnsituation, es müssen in jedem Fall frühzeitig die Ventile betätigt werden für das Rad, das schneller dreht?

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 23:33

Hi Olaf,

das ist eins der Probleme: Wie erkennt ein ABS ob das Möpp komplett rutscht
oder steht. Das ist nicht so trivial ... Es gibt keinen Sensor der eine gleichförmige
Bewegung erkennen kann (ich weiß, Physik ist doof) :wink:

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

23. Dezember 2013 23:50

Wie erkennt das System das denn im Auto?

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 00:06

Carco hat geschrieben:Wie erkennt das System das denn im Auto?


ich schätze mit Einsten. Raum-Zeit Kontinuum. :)
Es müsste ein Zustand im Speicher behalten werden und verglichen. Was war (Bewegung Weg durch Zeit) vor 0,5sec.?
Ist das wirklich notwendig?

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 07:27

Als Elektrikus kann ich dazu nur diese Komponente beisteuern. Das ABS in der Goldwing bekommt 5 Eingansgrößen. Drei davon sind als Rechteckimpulsfrequenz ausgelegt und zwar die beiden Geberimpulse vom Vorder- und vom Hinterrad und der Impuls von der Antriebswelle, welche die Geschwindigkeit liefert. Dazu die beiden Lagesensoren an den Modulatoren.

Die Modulatoren sind bei diesem Mopped vorne direkt vor dem Motor hinter der Verkleidung montiert.

Der vordere Geberring ist von EML auf das 14" Rad abgestimmt und ist aus Alu. Ich hatte mir mal beim Putzen einen Zahn leicht verbogen. Dies hat ausgereicht die Fehlerlampe ab 120km/h zu aktivieren und das ABS auszuschalten. Das sagt mir,dass der gelieferte Rechteckimpuls eine ziemlich hohe Güte liefern muss.

Der Rest ist Mutmaßung. Die gelieferten Frequenzen werden in ihrer Qualität ausgewertet und im Frequenzverhältnis dazu gesehen.
Herrscht dann auf der Bremsleitung der entsprechende Druck und weichen die Verhältnisse ab, so springt der Modulator an.
Am Beiwagen einen ABS Sensor zu haben halte ich nicht für zielführend, da dieser in vielen Fahrsituationen durch die geringe Stützlast bei Bremsmanövern das System aktivieren könnte. Ich erachte eher eine Art CBS System als sinnvoller um das ABS zu unterstützen. Also ein Dreikolbensattel, der entsprechend unterstützt.

Ein ABS Möpp kann nie komplett mit blockierten Rädern rutschen, da immer ein Rad durch die ABS Aktivierung Impulse liefert. Es braucht also keinen Einstein, denn es wird nie gelingen alle Räder gleichzeitig zu blockieren. Dazu sind die Impulsgeberringe zu feinteilig. Wenn das Möpp steht, dann kommen keine Impulse mehr vom Antriebsausgang.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 08:14

Siehste, C.C.,
es geht auch ohne "Einstein", solange wir den Schwarzwäldler haben! :wink:
Als sein numerischer Jünger darf er sich schon mal "Zweistein" nennen! :wink:
:wink:

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 11:53

Mir geht es um das Nachrüsten eines automobilen Einfach ABS.
Wenn du den Rechner entfernst, brauchst du eine neue Steuereinheit mit passendem Vielfachstecker. Das geht mit ohne Platine.
Die größtem Probleme sehe ich in einer sauberen installation der Radsensoren. Was ist wenn die Räder nicht gleich groß sind? Nicht alle Systeme haben Lochscheiben und der TÜV sieht offensichtlich auch die größten Probleme in der Abweichung der Radsensoren.
Wenn du den Rechner drin lässt und willst auf den ganze Radplumpaquatsch verzichten, baust du am besten einen kleinen Digitalen Tacho, Anzeige nicht nötig mit einem Tongenerator. Vier Ausgänge, schön rechteckig, und an die Eingänge für die Radsensoren gestöpselt. Daraufhin glaubt das ABS, dass du immer nur geradeaus fährst. Geht es dann nicht richtig? doch.
Spart die Dreisatzberechnung und das Anfertigen von Gebern. Evtl. Vergleichsoperationen für Schlupf Kurvenfahrt und ESP werden zwar weiterhin ausgeführt, liefern aber kein Ergebnis. ESP wird nicht angewendet, auch wenn es vorhanden ist.

Was mir aber ebenso nicht ganz klar ist: Der Drucksensor im Steuergerät beim klassischen Auto ABS schaltet möglicherweise die Pumpe ein, die Parameter der Radsensoren werden aber auf die betr. Ventile angewendet, oder?
Wie bringe ich ein ABS mit ohne Radsensoren dazu, nur best. Radpaare zu bremsen? Ich denke, mit den beiden Bremslichtschaltern. Da müssten noch zwei Strippen in unseren Tacho gehen, die das Signal des Tongenerators unterbrechen. Dann ist imho die Simulation von blockierenden Rädern vollständig. Es hinge nur noch davon ab, wie sensibel die Bremslichtschalter eingestellt sind.

Was übersehen?

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 12:40

Auf Glatteis braucht's aber auch 'ne gewisse Geschwindigkeit. Schritttempo reicht nicht. . .



stephan

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 12:48

Stephan hat geschrieben:Auf Glatteis braucht's aber auch 'ne gewisse Geschwindigkeit. Schritttempo reicht nicht. . .



stephan


Wegen des Rechners oder der Traktion? Sviw gehen alle Unzulänglichkeiten vom Rechner aus. Deshalb möchte ich ja, dass das ABS sofort anspringt. Mehr als kurzzeitig den Druck an der Radbremse unterbinden geht nicht. Höchsten mit einem E-Motor weiterdrehen...

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 13:08

Die Technik ist im Wikipedia für die Pkw's eigentlich recht schön erklärt. Auch das mit der Mindestgeschwindigkeit, das man beim Auto auch direkt nach dem Starten nachvollziehen kann, denn beim erstmaligen Überschreiten dieser Mindestgeschwindigkeit führt das ABS einen Selbsttest durch (kurzes Schnarren). Der Fall des gleichzeitigen Blockierens mehrerer oder aller Räder wird durch Vergleich der Radgeschwindigkeitsänderung mit einer vorgegebenen max. Verzögerung (ca. 1g) erkannt und dann der Bremsdruck zurückgenommen, bis die Räder wieder drehen.

Ich persönlich sehe diese Adaptionen an das Gespann bzw. Eingriffswünsche in die ABS-Parameter ganz kritisch. Der GAU des ABS ist m.E. nicht dessen Ausfall und das dann wieder "klassische" Bremsen, sondern die irrtümliche Annahme einer Radblockade samt "öffnen" der Bremse, d.h. der ungewollte Bremsverlust an einen oder mehreren Rädern. Und genau für die Erkennung solcher Fälle sind ja die ganzen Parameter und Überwachungen da.

Das so etwas natürlich auch die Fahrzeughersteller nicht immer im Griff haben, konnte man z.B. an den BMW's mit dem Integral-ABS und dem Opel Speedster sehen, in beiden Fällen war das ABS der Meinung eine Hinterradblockade zu erkennen und hat die Bremsen wieder aufgemacht.

Daher würde es für mich bei einem Neukauf nur die Varianten (für mich gleichwertig) geben:
- ABS und Räder bleiben original, Beiwagen wird über separate Bremspumpe/-kreis angeschlossen
- ABS fliegt komplett raus
- Gespannhersteller setzt entspr. parametriertes "Gespann-ABS" ein (wie beim SB Zeus)
was quasi damals auch der TÜV in seiner "Richtlinie" gefordert hatte.

Frohes Fest
Jens

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 13:28

Das ABS wird schon 'ne gewisse Zeit zum rechnen brauchen. Beim VW fällt bei plötzlichem Bremsen in Parkplatz-rangier-Speed das Bremspedal in den Keller. Gebremst wird natürlich. Immer schon. Laut der Werkstatt alles in Ordnung.

Man erschreckt sich halt nur.


Stephan

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 13:49

Was ich nicht ganz verstehe ist, warum benötige ich einen Sensor am Antriebsstrang?

Wenn die Räder blockieren, steht auch der Antriebsstrang still. Wenn nicht, würde ich behaupten da stimmt etwas nicht.

M.E. gehören die Sensoren nur an die Räder und vielleicht noch welche an die Stoßdämpfer. Das Einfedern der Stoßdämpfer in Verbindung mit Bremsdruck und Radlaufgeschwindigkeit müsste an Parametern dem Steuergerät doch eigentlich ausreichen.

Oder habe ich da einen Denkfehler drin?

Viele Grüße

Carco

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 13:59

xx_sidebike hat geschrieben: Der Fall des gleichzeitigen Blockierens mehrerer oder aller Räder wird durch Vergleich der Radgeschwindigkeitsänderung mit einer vorgegebenen max. Verzögerung (ca. 1g) erkannt und dann der Bremsdruck zurückgenommen, bis die Räder wieder drehen.


Stephan hat geschrieben:Das ABS wird schon 'ne gewisse Zeit zum rechnen brauchen.


Das ist ja imho die Krux, die magische und mystifizierte. Die Rechenzeit ist es nicht. Für den Vergleich zweier Geschwindigkeiten benötigst du einen gewissen zeitlichen Abstand. Je größer, desto sicherer. Man kann damit imho eine Formel aufstellen in der Quadratsekundenenthalten also Beschleunigung/Verzögerung enthalten sind. Ich frage mich, ob es für ein Gespann nicht primitivere aber schnellere Parameter gibt.
Zum Beispiel, dass der Drucksensor in der Hydraulik anspricht UND Bremslichtschalter 1 UND Bremslichtschalter 2 ODER ein Sensor an der Hinterradschwinge ODER Nulldrehzahl am Tachotongenerator. Lässt du an der Ampel eine Bremse wieder los, geht die Pumpe aus. Der Tachotongenerator mit Schraubenmagneten könnte an dem Rad angeschlossen sein, das am häufigsten blockiert. Dem Hinterrad.
Eine solche Schaltung lässt sich zuverlässig mit 2-3 Relais realisieren.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 14:24

Wegen des Rechners oder der Traktion

Wegen damit man mit der Solo nicht einfach umfällt. :twisted:

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 14:52

Mehrere Denkfehler. Zum Einen hat das Möppi zwei Modulatoren für zwei getrennte Bremskreise, die unterschiedlich wurschteln.
Wenn Dein Hinterrad blockiert liefert der Frontsensor immer noch Impulse. Ausserdem hast Du ja den Motor nicht abgewürgt und ggfs. noch eingekuppelt. Der Geschwindigkeitssensor macht sehr viel Sinn.

Was wir bräuchten wäre eine Teil wie der Power Commander für die EInspritzung, aber das Kennfeld auch über eine USB Schnittstelle frei programmierbar. Wäre zwar am Anfang etwas aufwändig, hatte ich mir aber für den PoCo im meiner Vara auch mal angetan und erst später auf dem Teststand verifizieren (aha das Reizwort - Stefan durchatmen) lassen. :-D
Das was ich da eingepriefmelt hatte lag gar nicht so weit vom Ideal entfernt.

Dieses Gerät sollte drei Pilseingänge und zwei Modultatorausgänge haben. Mehr braucht's echt nicht. Den Beiwagen nicht über ABS mitbremsen. Als Pils aber nur Fürstenberg. :D

Ich unterstütze das was Jens schrieb, sofern ich es richtig verstanden habe. Mit Räder meinst Du die Bremsanlage am ABS Mopped bleibt Original. Maximal wird ein Rad mit einem anderen Durchmesser und adaptierten Pulsgerring akzeptiert?

@ peter g
GEILES MÖPPI :smt049 :smt049 :smt049 :smt049

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 15:23

Schwarzwäldler hat geschrieben:Mehrere Denkfehler. Zum Einen hat das Möppi zwei Modulatoren für zwei getrennte Bremskreise, die unterschiedlich wurschteln.
Wenn Dein Hinterrad blockiert liefert der Frontsensor immer noch Impulse. Ausserdem hast Du ja den Motor nicht abgewürgt und ggfs. noch eingekuppelt. Der Geschwindigkeitssensor macht sehr viel Sinn.


Wenn mein Hinterrad blockiert, steht entweder der Tongenerator still (wenn der Tacho hinten angebracht ist) UND die Hinterradschwinge ist wahrscheinlich ausgehoben UND der hintere Bremslichtschalter geschlossen UND der Drucksensor in der Hydraulik. Wenn dann der Bremsdruck noch nicht moduliert wird, zieht der geneigte Bremser auch die Vorderradbremse. Dann swingts.

edit: ich fände aber ganz entscheidend, dass Hinterrad und Seitenrad gepulst werden, sobald das Hinterrad blockiert. Dadurch Bremsleistung hinten erhöhen, rechts reduzieren.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 15:54

Schwarzwäldler hat geschrieben:...
Mit Räder meinst Du die Bremsanlage am ABS Mopped bleibt Original. Maximal wird ein Rad mit einem anderen Durchmesser und adaptierten Pulsgerring akzeptiert?..


Genau, so würde die ABS-Funktion dann auch 1:1 erhalten bleiben.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

24. Dezember 2013 15:58

Hmmmmm,

i glaub net. Begeben wir uns mal in den Millisekundenbereich. Jeder Antriebstrang hat Schlupf, muss er haben, ob Kardan oder Kette. Dazu noch die Gummidämpfer in der Nabe.
Hinterrad geht auf Block - Gebersensor Null Pulse. Der Geberring ist feingliedrig genug, der hat nicht nur 4 Zähne auf den Gesamtumfang.
Motor dreht aber weiter, die entsprechenden Millisekunden weiter und der Geber für den Tacho gibt noch ein-zwei Impulse.
Das reicht um den Modulator sofort anzusprechen und die Bremse wieder zu öffnen bevor der Motor abstirbt.
Ich parktiziere das auf fast jeder Tour, ausser heute, ich hatte Paps dabei und der ist mit 76 für solche Spässe nicht zu haben.
Also voll hinten rein gelangt, was zu einer Blockade des Hinterrades führen muss. im Bruchteil einer Sekunde kommt das ABS und moduliert meine Hinterradbremse, während bei leerem Beiwagen das Beiwagenrad auf Block geht.

Entscheiden ist dass das Kennfeld der ABS Steuerung weiss wo es stand BEVOR der Puls vom Hinterrad ausblieb, also mitten in der Fahrt, irgendwo mitten im Kennfeld. Daraus einen Modulator im Millisekunden anzusprechen ist keine "rocket sience".

Ausserdem ist dies kein digitaler Vorgang, wieder im Millisekundentempo betrachtet. Hier reduziert sich die Pulszahl an der Hinterradbremse schneckengleich auf Null, während der Bremsdruck ansteigt und die Motordrehzahl nach unten verändert wird.
Threshold heisst das Zauberwort. Wird der im Kennfeld erreicht - Modultaor marsch.

@Jens
Jup,genau so sehe ich das auch. Ich lade Jeden gerne ein, der ein Sicherheitstraining auf einer ABS Solo absolviert hat und den nachweisen kann, auf einem grossen Parkplatz, idealerweise am Wochende vor dem Daimler Werk Rastatt, mal einen Brecher wie eine GL1800 ins ABS zu Bremsen. Zwei 25l Behälter Wasser und Spüli sind mitzubringen. :D :D

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

25. Dezember 2013 11:16

Vitus hat geschrieben:Hallo
Ich komm mal kurz zum Thema zurück ,

@ Schwarzwälder

was mich mal Interressiert: was hat die Goldwing deiner Frau für Bremswerte ? ich mein die gemessenen, nicht die gefühlten.
Oder wird bei der Vereinfachten abnahme kein Bremsprotokoll erstellt ?


Vitus


Hallo Vitus,

schau Dir mal in der MG 139 den Bericht über das Eigenbaugespann an, Seite 30/31. Da hat der TÜV bei der Vorführung nicht gemerkt, dass die Eigenbauachsschenkellenkung sich beim Bremsen verbiegt. Dass haben die Erbauer erst selbst gemerkt, nachdem sie vor der zweiten Vorführung (wegen Bagatellen) darauf gekommen sind, dass sie die Bremse nie getestet haben. Da wurde dann schnell ein Bauteil getauscht. Nach der TÜV Abnahmen hat man dann gemerkt, dass die Fuhre beim Bremsen nicht geradeausfährt. Da hat die links vom Achsschenkel angebrachte Bremsscheibe ein links drehendes Moment erzeugt. Durch Stilllegen dieses Sattels hat man das Problem gelöst...
Warum ich das schreibe? Was meinst Du mit Bremsprotokoll :roll: , bzw. was ist es -wenn es denn erstellt wird- wert, wenn dabei solche Sachen passieren können? Entweder ist die Berichterstattung in der MG nicht korrekt oder ich versteh nicht, warum man überhaupt zur Einzelabnahme zum TÜV muss.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

25. Dezember 2013 11:51

Ok, Schwarzwälder, ich glaube du gehst halt immer davon aus, dass schon ein ABS da ist. ABS kann ja vieles bedeuten. Ich würde zur Lösung eines technischen Problems nicht bei der letzten Entwicklungsstufe anfangen.
Ich pack dann mal z'samm und beschäftige mich später damit.

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

1. Januar 2014 11:42

Boh, sprachlos, kloppt ihr euch wenn ihr euch seht, ich wollte ja mal zu einen Treffen von euch kommen, aber da hab ich ja Angst mit meinem Halbwissen überhaupt was zu sagen.

Gruss Jano

Re: CBS & ABS - eisige Erfahrungen

1. Januar 2014 12:31

Keine Sorge. Was hier jeder 100% weiss, ein gesundes Halbwissen hat noch nie geschadet. . .



Stephan
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